167. Das erste Verhör

General Summary

3. Tag der 6. Woche   Nachdem Sirili weg war, entschuldigte sich Khaisa bei Tarkas für das Verhalten der anderen Drachin und redete ihm kurz gut zu. Dabei äußerte Tarkas die unbedachte Anweisung, ihm zehn Minuten zu geben. Khaisa war darüber eher enttäuscht als verärgert, litt sie immerhin nach wie vor unter dem Bann, wegen dem sie allen Anweisungen von Sterblichen nachkommen musste. Sie verließ den Raum und ging mit Odric wieder zum Tisch der Gruppe zurück.   Währenddessen war Sirili zu den anderen zurückgekehrt und hatte angekündigt, dass sie mit der Gruppe am nächsten Tag zu der Glasmanufaktur aufbrechen würde. Für den aktuellen Tag gewährte sie der Gruppe jegliche Annehmlichkeit in ihrem Haus und beruhigte die Gruppe auch darüber, dass Tarkas in der Stadt steckbrieflich gesucht war; solange er sich in ihrem Haus aufhielt, würde niemand sich trauen, ihn festzunehmen. Weiterhin fragte sie, ob sie den Gefangenen der Gruppe unterbringen sollte. Die Gruppe akzeptierte dieses Angebot und Sirili verließ sie wieder.   Zela, Flue, Lizzy und Ari brachen auf, um in einem Schreibwarenladen und einem Waffenladen auf dem Platz, an dem Sirilis Traumstatt lag, nach unterschiedlichen Dingen zu gucken. Flue wurde fündig, Lizzy durch ihren recht ausgeprägten, spezifischen Geschmack weniger.   Als sie schließlich alle wieder an ihrem Tisch saßen und auch Tarkas, Khaisa und Odric wieder bei ihnen waren, betrat der Vizekommandant der Goldgarde, Matar Jergis, das Haus und überreichte der begeistert wartenden Sirili einen schweren Beutel. Dann setzte er sich wenig galant zur Gruppe an den Tisch und fragte, ob er irgendwas über sie oder andere Probleme wissen sollte, die die Bank der Stadt betreffen könnten. Er erkannte Tarkas auch als gesuchte Person, es schien ihm aber ziemlich gleichgültig zu sein, da Tarkas' angebliche Verbrechen nicht die Interessen der lonnuaischen Bank betrafen.   Dann verließ Matar das Haus wieder und ließ die Gruppe alleine. Die Gruppe überlegte nun, was sie mit ihrem Gefangenen anstellen wollten. Sie entschieden sich dazu, ihn zu befragen, denn er musste ja bestimmt etwas Wichtiges wissen. Sirili bot an, Werkzeuge für eine Befragung zur Verfügung zu stellen, aber die Gruppe lehnte ab. Alle bis auf Flue gingen in den Keller, wo der Gefangene in einem recht luxuriösen Raum unter Hausarrest gestellt war. Flue hatte unterdessen wichtige Schreibarbeit in ihrem großen Buch zu erledigen.   Ohne weitere Absprache betrat die Gruppe den Raum des Gefangenen. Tarkas setzte direkt die ultimative Drohung, dass er den Gefangenen töten würde, wenn Tarkas eine mitgebrachte Flasche voll Wein geleert hätte und der Gefangene in der Zeit noch keine nützlichen Informationen gegeben hätte. Der Gefangene war davon allerdings nicht sehr beeindruckt und schien einiges an Erfahrung auf der unangenehmen Seite einer Befragung zu besitzen. Er stellte seinerseits die Bedingung, dass man ihn an einen öffentlichen, belebten Ort bringen sollte, wo er der Gruppe Informationen geben würde, denn immerhin könnte er nach seiner Gefangennehme nicht zu seinem vorigen Arbeitgeber zurückkehren. Die Gruppe wollte auf diese Bedingungen nicht eingehen und verließen den Raum erst einmal wieder.   Khaisa und Zela drängten darauf, auf die Bedingungen einzugehen, da es aus ihrer Sicht die beste Möglichkeit darstellte, schnell an wichtige Informationen zu kommen. Khaisa wandte sich erneut enttäuscht an Tarkas und fragte ihn, warum es für ihn so unwichtig sei, auf die Aufhebung ihres Banns hinzuarbeiten. Sie kündigte an, ein wenig frische Luft zu schnappen und bat Odric, sie zu begleiten. Der Rest der Gruppe ging erst einmal nach oben und gesellte sich zu Flue. Allmählich wurde es Abend und es kamen immer mehr Gäste.
Datum des Berichts
06 Mar 2025
"Ich bin auch nur bedingt käuflich. Für dich gar nicht."
— Ari beim Aufmuntern von Tarkas


Cover image: by Viktoria Konradi