137. Armata oder nicht Armata?
General Summary
6. Tag der 2. Woche
Das progvisische Land zog weiter an den Nebelungen vorbei. Nach dem Gespräch mit Desireé ging Salyvia auf Deck, um in der sturmzeitlichen Sonne zu sitzen und sich mit ihrem Notizbuch zu beschäftigten. Die anderen Nebelungen unterhielten sich noch weiter untereinander, folgten Salyvia aber bald auch auf Deck. Nach wie vor stand die Frage im Raum, ob sie tatsächlich in der Hafenstadt Armata von Bord gehen wollten. Bald kam jedoch der Abend und es war an der Zeit, sich für die erste ungemütliche Nacht auf dem Schiff einzurichten. Wie Desireé vorgewarnt hatte, gab es keine Betten oder andere vorbereitete Stellen für die Nebelungen, also mussten sie mitten auf dem stählernen Mittelgang im Schiffsbauch ihre Bettrollen ausbreiten. Das stetige Summen, Leuchten und Vibrieren des Schiffes trug nicht zu einem angenehmen Schlaf bei. Briwyn wurde plötzlich in der Nacht wach, als das seltsame Buch, das Salyvia ihm zur Aufbewahrung gegeben hatte, in seinem Rucksack zu zappeln begann. Briwyn weckte Salyvia mehr schnell als sanft und setzte sie ins Bild. Als Salyvia dann notgedrungen die Hand an das Buch legte, beruhigte es sich. Sie beschlossen, es für die Nacht gut sein zu lassen und legten sich weiter schlafen.
Am nächsten Morgen frühstückten die Nebelungen an Deck des Schiffes. Dabei informierte Salyvia die anderen auch über die nächtlichen Geschehnisse und das sich bewegende Buch. Auch die anderen waren darüber durchaus besorgt und gemeinsam arbeiteten sie an einem Plan, den sie auch direkt in die Tat umsetzen. Wenn das Buch geöffnet werden wollte, dann würden sie das auch tun - aber nicht ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen. Um nicht sprechen zu können, nahm Salyvia einen Schluck Wasser in den Mund. Würde sie das Wasser entweder verschlucken oder ausspucken, sollte Elisheva sie mittels Magie vollständig lähmen. Gleichzeitig würde Briwyn ihr den Mund zuhalten. Salyvia öffnete also das Buch, wurde aber wider aller Erwartungen nicht von einer fremden Macht ergriffen und klappte das Buch kurz danach bereits wieder zu. Sie sagte den anderen, dass das Buch jetzt fast vollständig leer sei, außer zwei Wörtern. Man beschloss, dass sie auch diese nicht wörtlich aus dem Buch zitieren sollte und so umschrieb sie, dass das Buch - und damit möglicherweise der Stab, um den es ging - wollte, dass Salyvia danach rufe. Immerhin hatte das Buch sich nun aber beruhigt und sie konnten mit ihrem Frühstück fortfahren.
Elisheva erhielt eine magische Nachricht von einer Person, die sich als der Zauberer Modesto der Dora vorstellte und ihr kurz erklärte, dass die Dora die Nebelungen sprechen wollte und dass die Gruppe daher in Armata von Bord gehen sollte. Man würde sie transportieren können. Die mit allen Wassern gewaschenen Nebelungen waren sofort skeptisch, schließlich könnte sich ja jede*r als im Dienste der Dora stehend ausgeben. Gleichzeitig war die Lage aber nicht so einfach, denn was wäre, wenn die Dora tatsächlich mit den Nebelungen sprechen wollte und sie nun dieses Angebot ausschlugen? Elisheva sandte eine Nachricht zurück, in der sie darum bat, dass der Zauberer sich irgendwie ausweisen würde. Als Antwort bekam sie wenig zufriedenstellend, dass in der Stadt Armata alle Beweise gebracht werden könnten, die die Gruppe brauchen würde.
Schließlich gingen die Nebelungen wieder unter Deck und informierten Desireé darüber, dass sie möglicherweise in Armata von Bord gehen würden - außerdem gaben sie ihr wertvolle Informationen dafür, dass sie dort einige Stunden auf die Nebelungen warten würde. Elisheva sandte Callidora außerdem eine Nachricht, in der sie nach dem angeblichen Zauberer der Dora fragte und die Altwächterin bat, auch in diese Richtung Informationen einzuholen. Callidora kannte zwar nicht alle Zauberer*innen der Dora und konnte daher auch nicht sagen, ob es sich tatsächlich um einen handelte, wollte aber Nachforschungen anstellen. Später am Tag meldete sie sich tatsächlich bei Elisheva und warnte sie, denn die Dora hatte tatsächlich nicht den Wunsch geäußert, mit den Nebelungen zu sprechen. Daraufhin änderten die Nebelungen wieder ihren Plan und entschieden sich dafür, in Armata gar nicht von Bord zu gehen und besprachen das auch mit Desireé.
An diesem Tag durchquerten sie insgesamt drei weitere Städte. In keiner davon legten sie an und in keiner davon gab es Probleme für die Gruppe. Kurz vor Sonnenuntergang konnten sie bereits in der Ferne den Eingang eines großen steinernen Tunnels sehen, der sich über die Verra stülpte. Desireé erklärte ihnen, dass der Tunnel zu Armata gehören würde und sie am nächsten Tag zur Schleuse ins offene Meer gelangen sollten.
1. Tag der 3. Woche
In der Nacht wachte Briwyn auf und weckte Sìol, denn scheinbar sah er etwas Außergewöhnliches, das allerdings wirklich nur er sehen konnte. Er folgte diesem Etwas an Deck und bis zum Bug des Schiffes. Dort sprach er mit einer unsichtbaren und lautlosen Entität. Sìol, die ihm gefolgt war, hörte nur Briwyns Antworten. Aber auch so wurde ihr klar, dass dort etwas Briwyn eine Art Handel anbot, den Briwyn aber ablehnte. Briwyn antwortete der Luft, dass er mit der Gruppe - seiner Familie - alle kommenden Widrigkeiten gemeinsam überstehen wollte und nichts von sich aufgeben wollte, um eine schnellere Lösung zu erhalten. Als Briwyn die Unterhaltung anscheinend beendet hatte, umarmte Sìol ihn, berührt von seinen Antworten. Dabei setzte Brywin sie ins Bild darüber, dass eine unbekannte Wesenheit ihm angeboten hatte, viele Probleme der Gruppe zu lösen, wenn er sich selbst teilweise aufgeben würde. So verharrten sie eine Weile an Deck.
Datum des Berichts
12 Mar 2023