Seelenabschied Tradition / Ritual in Tara Valdrar | World Anvil

Seelenabschied

Spätes Lebewohl

Der Seelenabschied ist ein Ritual des Zatismus, um kürzlich Verstorbene zu verabschieden. Am Tag nach dem Tod versammeln sich die Angehörigen und enge Freunde, um ein letztes Mal mit dem oder der Verstorbenen zu sprechen. Insbesondere im ländlichen Wistspat ist dieses Ritual noch heute verbreitet.

Ablauf

Die Angehörigen und Freunde versammeln sich zumeist im Haus der Verstorbenen. Die Leiche wird üblicherweise in einem Nebenraum aufgebahrt, während die Gäste im Hauptraum ein festliches Mahl zu sich nehmen. Sie tauschen Geschichten über die Verstorbene aus. Am Ende des Mahls wird ein Seelenseher hinzugezogen, der die Seele der Verstorbenen beschwören kann. Die Angehörigen und Freunde können so ein letztes Mal mit ihr sprechen und sie verabschieden. In den meisten Fällen verabschieden sich die Gäste bei der Verstorbenen und verlassen daraufhin den Seelenabschied.

Besondere Umstände

Später Seelenabschied

Es gibt einige Erzählungen aus der Geschichte Wistspats von Seelenabschieden, die sogar mehrere Tage nach dem Tod durchgeführt wurden. Stets werden sie als besonders verstörend beschrieben oder haben anhaltende Auswirkungen auf den Geisteszustand der Beteiligten.
Varn von Oberbach
Ein Seelenabschied wird nur am Folgetag des Todes durchgeführt. Sollte das nicht möglich sein, wird es nur in äußersten Ausnahmefällen erlaubt, dass noch am zweiten Tag nach dem Tod eine Form von Seelenabschied durchgeführt wird. In diesem Fall wird der Seelenseher die Seele der Verstorbenen jedoch nur in einem Nebenraum hervorrufen und nur die engsten Angehörigen für kurze Zeit unter Anleitung mit der Verstorbenen sprechen lassen.

Vorabschied

Unter besonders gläubigen aber armen Zatisten kommt es immer wieder vor, dass ein Seelenabschied bereits vor dem Tod einer Person durchgeführt wird. Häufig liegt das daran, dass sich die Familie die Dienste eines Seelensehers nicht leisten kann. Manchmal wird ein solcher Vorabschied aber auch zu einem Zeitpunkt durchgeführt, wenn viele Angehörige aus anderen Gründen bereits in der Nähe sind. Von dem Verabschiedeten wird erwartet, von da an keinen Kontakt mehr mit der Öffentlichkeit zu haben. Häufig führt das zu Selbstmorden, assistierten Selbstmorden oder einer einsamen, heimlichen Existenz in einem Hinterzimmer.
Die moralischen Fragen hinter Vorabschieden sind hart. Sich von den Verstorbenen zu verabschieden ist ein wichtiger Teil des Zatismus, aber wenn eine Familie damit konfrontiert ist, sich einen richtigen Seelenabschied nicht leisten zu können, kann das eine Zerreißprobe für die Psyche aller beteiligten sein.
Varn von Oberbach
Es mag etwas Tröstliches darin liegen, sich von den Toten nachträglich verabschieden zu können. Ich empfinde es jedoch eher als beunruhigend. Ist das noch dieselbe Person? Die Implikationen beider möglichen Antworten gefallen mir nicht.
Aelira Mina Tann-Kalten

Letzte Jagd

Die unter Jägern verbreitete Tradition der Letzten Jagd schließt einen Seelenabschied aus. Hier wird bereits vor dem Tod Abschied von einem bald Versterbenden genommen.

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