Rayessa Ascanu Tradition / Ritual in Tairica | World Anvil
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Rayessa Ascanu

Das ascanische Lichtfest in Gedenken an das Wunder von Nu'Ascadin

Das Ascanische Lichtfest ist ein Gedenk- und Festtag, an das Wunder von Nu'Ascadin 937¥, das am Sterntag des 11. Nedan begangen wird.
Es hat sowohl religiösen als auch politischen Charakter, indem es zum einen das Vertrauen in den Fluss des Seins, als auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt beschwört und feiert.   Ursprünglich wurde das Fest nur in der Wasserfallstadt gefeiert, mit den Jahrhunderten hat es sich ins ganze Niriyad verbreitet. Während in Nu'Ascadin eine große Andacht und ein Laternenumzug das Fest bestimmen, bleibt es im restlichen Niriyad bei einer Andacht, bei der aus der Chronik der Stadt gelesen wird. Danach werden alle Lichter gelöscht, außer einem, und ein Moment der Ruhe gehalten. Darauf werden die Kerzen am Licht der Hoffnung angezündet.
 
"Es war das fünfte Jahr des Krieges um unsere Unabhängigkeit im elften Lauf der Neda. All unsere Truppen waren gen Curia gezogen, weil dort der große Angriff erwartet wurde. Die Stadt voll Geflüchteter und Kinder, weil sie sich hier in Sicherheit wiegten. Selbst die Nandin waren fortgezogen um für unsere Freiheit zu streiten.
  Am Morgen des Abendstern im erhielten wir erste Nachricht, dass die mecorische Flotte gesichtet worden war. Doch am Abend wurde eine Sorge zu Gewissheit: Sie fuhren nicht weiter nach Curia sondern landeten an der Mündung des Ascanos nur wenige Male von unserer Stadt entfernt. Der Waldläufer zählte mehr als 10000 Kämpfer. Gegen Nachmittag des nächsten Tages würde das Heer hier sein.
  Ohne Verteidigung war es aussichtlos. Doch zwei Novizen fassten einen Plan und riefen alle am Morgen der Saat auf den großen Platz der Stadt. Sie erklärten ihr Vorhaben. Es war gewagt seit Jahrhunderten nicht mehr versucht worden, ein altes Ritual aus der Zeit der ersten Gärten. Doch es war die einzige Chance, denn die Verstärkung würde drei Tage brauchen. Und nach dem Muschelwerfen war die Wahl der Ascadiner getroffen.
  Und so erhoben sich am Mittag, genau zur der Zeit, wenn Sonne und Mond sich treffen, die Stimmen aller 7000 Menschen. [Mantra] Jede Lampe, jedes Herdfeuer, jeder Funke wurde gelöscht. [Mantra] Jeder Leuchtstein, jede Glühkoralle, jede Windqualle bedeckt. [Mantra] Nur erfüllt vom Mantra und dem immer leiser werdenden Stimmen, hüllten die Ascadiner ihre Stadt in Finsternis, so dass sie vom Angesicht der Welt zu verschwinden schien. Und als sie ihr Werk vollbracht hatten, blieb nur Warten in der Finsternis. Nur eine Kerze in der Mitte des Platzes brannte als Licht der Hoffnung.
  Am Nachmittag erreichten die mecorischen Feinde die Stadt. Doch sieh sahen nichts als Wasserfälle, Grotten und Wälder. Nichts mehr wies auf eine Stadt hin, nichts auf eine Menschenseele, nichts auf die Opfer, die sie machen wollten. Und so zog der riesige Heerzug weiter Richtung Curia durch die Schluchten im Norden. Und der Heerwurm brauchte weitere zwei Tage, bis er vorbeigezogen war.
So saßen die Ascadiner gemeinsam drei Tage in Finsternis und Stille, ertrugen die Schrecken die sie sich ausmalten, besiegten ihre Ängste und ließen ihr Licht der Hoffnung nicht erlöschen. Als am Abend des Sterntags die Boten aus dem Norden das Signal gaben, entzündeten sie am Licht der Hoffnung ihre Kerzen, so dass die Stadt in Kerzenlicht erstrahlte. Die Niriyadin hatten das Heer aus der Unterdrücker besiegt. Die Ascadiner hatten ihre Stadt gerettet."
— aus der Chronik der Stadt der Wasserfälle 937 ¥


Cover image: by Nimbayo

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