Cheyton Manyfriends Character in Schattenspiele | World Anvil

Cheyton Manyfriends

Cheyton Manyfriends (a.k.a. Clap)

Clap ist neu in der Stadt und sucht nicht weniger als seine Bestimmung. Er hat Ecken und Kanten und einen starken Willen, wenn er will kann er aber äußerst charmant sein. Auf einem Run steckt er nicht zurück, hat keine Probleme sich die Hände schmutzig zu machen und mit anzupacken.

Physical Description

Gesichtsmerkmale

Lange schwarze Haare, braune Augen, markantes Kinn und Nase.,

Individuelle Charakteristiken

Wenn er die Haare offen trägt und wütend ist, wirkt er wie ein wilder Stammesrkieger aus den Trids.

Kleidung & Schmuck

Er trägt meist billige Kleidung, einige Teile seiner Garderobe sind aber aus Naturstoffen und offenbar handgefertigt. Er hält sie in Ehren und bessert sie auch aus, wenn sie beschädigt sind. Er trägt immer festes Schuhwerk und lange Hosen, wenn er kein Shirt trägt, steht sein Hemd meist halb offen. Eine olivgrüne Armyjacke mit Panzerung schützt ihn und darüber oft auch ein Regenponcho.

Mental characteristics

Persönliche Geschichte

Einiger Ärger als Jugendlicher hat ihn gelehrt seinen Zorn unter Kontrolle zu halten und ihm einen starken Willen beschert. Von Natur aus ist er mit einem herausragendem Charisma gesegnet, dass er auch einsetzt um seine Ziele zu erreichen.

Gender Identity

Jay ist ein Mann. Geprägt von Stammeskultur und dem Chovinismus der Mafia weiß er wie sich ein Gentleman benimmt und sieht sich als das starke Geschlecht. Die Realität hat ihm aber gelehrt, Frauen nicht zu unterschätzen und als gleichwertige Kollegen anzuerkennen.

Sexuality

Jay ist heterosexuell. Zumindest hat er sich bis jetzt lediglich für Frauen begeistern können. Er bevorzugt starke, unabhängige Partnerinnen, folgt aber trotzdem gängigen Schönheitsidealen weswegen er zwar schon Orkinnen hatte aber noch niemals eine Trollin. Vielleicht will er aber auch einfach nicht der Kleinere sein.

Bildung

Nach einem mittelmäßigen College-Abschluss hatte er keine Motivation mehr für die High-School.

Beschäftigung

Jay geht keiner geregelten Arbeit nach.

Mentale Traumata

Prägend in seiner Jugend war der Tod seines Onkels wärend seiner Visionensuche. Er starb in den Black Rocks während eines heftigen Gewitters. Tatsächlich hattte das Unwetter in Jays Erinnerungen Klauen und Flügel...

Intellektuelle Eigenschaften

Jay ist intelligent und mit hoher Intuition gesegnet. Er kann Menschen und Situationen sehr gut lesen und wüsste theoretisch auch immer wie man am besten darauf reagiert.

Moral & Philosophie

Er hat noch keinen wirklichen moralischen Kompass, dafür hat er zu wenig erlebt. Er hat keinen Respekt für Authoritäten und Behörden und kein Problem damit Gesetze zu brechen.

Personality Characteristics

Motivation

Jay ist nach Seattle gekommen weil er es in einer Vision sah. Er glaubt hier seinen Weg zu finden. Einen Platz und eine Bestimmung für sein Leben. Er ist gespannt darauf, was das Schicksal ihm bietet und offen es anzunehmen.

Vorlieben & Abneigungen

Jay mag die Natur und ist gerne allein. Er kann aber auch eine Party in einer Bar mit Freunden genießen.   Mit Eitelkeit und Angeberei kann er wenig anfangen und im Kontakt mit akademisch ausgebildeten Personen fühlt er sich manchmal ungebildet. Deswegen mag er auch keine Hermetiker.

Positive Charakterzüge

Jay ist durch die harte Schule des Lebens gegangen und hat in den letzten zwei Jahrzehnten neben einigen Erfolgen auch viele Rückschläge und Niederlagen verkraften müssen. Er hat oft aufs Maul bekommen und viele Dinge auf die harte Tour gelernt. Mittlerweile kennt er sich auf den Straßen aber ganz gut aus. Er ist ein ehrenhafter Mann und passt auf seine Kollegen auf, sie können sich sicher sein, dass er sie nicht im Stich lässt.

Negative Charakterzüge

Jay ist ein stolzer Mann und hat große Probleme damit Beleidigungen oder andere Angriffe unbeantwortet zu lassen. Er kann sehr nachtragend sein. Außerdem hegt und pflegt er Vorurteile gegen Hermetikern und anderen akademischen Zauberern. Teils belustigt, teils verachtet sind ihm diese "Hochschulmagier" suspekt. Jay ist abhängig von Long Haul, einer Droge die das Schlafbedürfnis negiert.

Hygiene

Jay achtet auf persönliche Hygiene und Sauberkeit. Er nutzt aber kein Parfüm und auch seine Waschmittel sind geruchslos.

Social

Kontakte & Beziehungen

Jay kennt kaum jemanden in der Stadt. Wolfbane ist der einzige "Bekannte" den er schon aus seiner Zeit als Schmuggler kennt. Er hat von seinem Vater die Nummer von der Schieberin Sweet-Tooth erhalten die dieser von einigen Waffengeschäften kennt. Sein Vater empfahl der jungen Schieberin seinen Sohn als vertrauenswürdiges Asset. Seine Mutter gab ihm die Nummer von Grandma Caribou. Er hat sich von der Taliskrämerin und Schieberin Geld geliehen und muss es ihr nun schnellstmöglich zurückzahlen.

Familienbande

Jays Eltern leben immer noch in Butte in der Sioux-Nation. Er hat immer noch Kontakt mit ihnen auch wenn sie seine Entscheidung zu gehen bedauern.

Religiöse Ansichten

Jay kennt die Geister und die erwachte Welt. Er weiß, dass sein Pantheon real ist. Die Natur ist Gott und in jedem Baum ist ein Teil von ihr.

Sozialkompetenzen

Jay sucht sich seine Freunde genau aus und hat lieber wenige aber dafür vertrauenswürdige Kontakte. Clap ist auf einem Run professionell und passt sich leicht der Situation an. In der einen Minute kann er lächelnd mit einen Schlips smalltalken um in der nächsten Sekunde einschüchternd einen Ganger zu bedrohen.

Hobbies & Haustiere

Jay spielt Trommeln und ist gern in der Natur. Er liebäugelt auch damit sich einen Hund zuzulegen.

Geboren am 31. Oktober 2046 in der Sioux-Nation, aufgewachsen in Butte, Grenzstadt zu SSC, Vater Jack "Many" Mannings Mafiosi, Mutter Chayenne Stillwater Medizinfrau, nach Schule kleinere Schmuggel-Jobs jetzt neu in Seattle

View Character Profile
Gesinnung
Neutral
Age
32
Date of Birth
31. Oktober 2046
Geburtsort
Butte, Sioux-Nation
Children
Wohnort
Coalfield, Bellevue, Seattle
Gender
männlich
Augen
Braun
Haare
Schwarz
Hautfarbe
dunkel
Größe
1,78m
Gewicht
82kg
Known Languages
Neben Englisch spricht er fließend Lakota, weswegen er sich in der Sioux-Nation mit den meisten Natives verständigen kann. Die Salish-Dialekte sind damit wenig verwandt, weswegen er sie nur sehr schwer versteht und nicht selbst sprechen kann.

The Rocky Road to Seattle

Der 31. Oktober 2046 war ein Mittwoch. In Butte tigerte mein Vater Jack Mannings, den alle nur Many nannten unruhig vor einem großen Tippi auf und ab. Es regnete in Strömen und Donner grollten. Lakota-Gesang schwoll erneut an, als der Bruder seiner Frau auf seinen Runden um das Zelt tanzend an ihm vorbeikam. Jack war Sioux wie seine Frau Chayenne, aber er war in der gleichnamigen Hauptstadt aufgewachsen und konnte nicht verstehen, dass seine kluge Jenny nun hier auf dem harten Boden zwischen stinkenden Fellen und Tierhäuten lag und nicht in einer sterilen Klinik umgeben von ausgebildeten Ärzten. Seine Sorgen sollten unbegründet bleiben, am späten Abend kam ich gesund und munter zur Welt und auch meine Mutter überstand die Strapazen der Geburt ohne Probleme.   Die ersten Jahre meiner Kindheit verbrachte ich wohlbehütet bei meiner Mutter. Erst auf ihrem Rücken, später an ihrer Seite. Ich besuchte mit ihr alte Männer und Frauen, sah zu wie sie Krankheiten behandelte und Leuten, die weder lesen noch schreiben konnten, beim Krieg mit den Behörden half. Sie füllte Anträge aus, half bei den Gängen zu den Ämtern und kümmerte sich um viele Dinge, von denen ich damals noch nichts verstand. Ich merkte aber schnell, dass meine Mutter eine gute Frau war. Natürlich sind die allermeisten Mütter in den Augen ihrer Kinder die Besten und Allergrößten, aber ich sah die Blicke ihrer Patienten und hörte, wie man über sie sprach. Meine Mutter war nicht nur beliebt, sie war geliebt und die Leute sprachen über sie wie über einen guten Geist.   Am 9. August 2057 war ich gerade mit meiner Klasse auf einer Expedition im Yellowstone. Wir hatten kleine Zelte mit, fischten tagsüber und sangen abends am Lagerfeuer dumme Kinderlieder. Unsere Lehrerin Ms. Wanda O’Hanzee war ein bildhübsche Cherokee und nachts im Zelt stellte ich mir vor wie es wäre, wenn sie nun zu mir käme. Gesprächsthema dieser Tage war selbst unter uns Halbstarken die Wahl bei den Weißen. Als wir am Montag losfuhren, war die Wahl noch im Gange, am Dienstag erfuhren wir von Ms. O’Hanzee, dass doch tatsächlich der Großdrache Dunkelzahn die Wahl gewonnen hatte. Ich werde diese Expedition allein deshalb nie vergessen. Für uns Kinder war es eine große Sache. Ms. O’Hanzee erzählte uns am Mittwoch, dass der Drache sogar als allererstes zu unseren Chiefs gekommen wäre. Einige hatten Angst bei der Vorstellung, andere erklärten sie würden später einmal große Drachenjäger werden und die Weißen von dem Monstrum befreien. Mich faszinierte dieses gigantische Geschöpf, dass angeblich so viele hundert Jahre geschlummert hatte und noch aus der vierten oder gar zweiten Welt stammte. Doch am Donnerstag wurden unsere Träumereien jäh abgewürgt. Der Satellitenempfänger meldete, dass der Präsident bei einem Bombenanschlag auf seine Limousine ums Leben gekommen sei. Ich weiß heute noch, wie absurd mir diese Meldung erschien. Grotesk und unwürdig. Feige und ehrenlos. Solch ein mächtiges Wesen in die Luft gesprengt wie ein profaner Riesenmaulwurf, der die Ernte bedroht.   Doch ich hatte nicht viel Zeit über die politischen Unruhen der Weißen zu sinnieren, der Sommer zog mich mit sich und mit meinem Körper gingen mehr seltsame Dinge vor als selbst bei den anderen Jungs. Auch bei mir sprossen überall Haare, und auch ich wachte ein paar Mal unter feuchten Decken auf aber im Gegensatz zu meinen Kumpels waren meine Nächte oftmals dunkel und bedrohlich. Alpträume quälten mich und geisterhafte Manifestationen mehrten sich rings um unser Haus. Onkel John und Ma waren besorgt und aufgeregt gleichermaßen und John setzte sich durch. Noch bevor das neue Schuljahr begann, wollte er mit Ma und mir in die Black Rocks. Ich sollte meine Visionensuche vorziehen. „Die Geister halten sich nicht an unsere Konventionen.“ Sagte er. Ich fragte Many, was Konventionen seien, aber er lachte nur.   Dann brachen wir auf. Wir waren mehrere Wochen fort und ich verpasste den Anfang des Schuljahres aber niemand machte uns einen Vorwurf. Denn wir kamen nur zu zweit zurück. Mein Onkel blieb in den Bergen. Ich werde auch diese Nacht nie vergessen. Es war das schlimmste Gewitter das ich je erlebt hatte und während ich irgendwo zwischen Wachen und Träumen in der Schwitzhütte lag und meine Mutter mir beruhigend ins Ohr sang, trommelte und rief mein Onkel draußen die Geister an. Und dann wurden aus seinen Rufen Schreie. Ekstatisch und mutig und gleichzeitig schicksalsergeben. Er hatte keine Angst, dass weiß ich noch. Ein Blitz schlug ein und in meiner Erinnerung war es so als wäre es der Blitz gewesen, der mich aus meinem Körper katapultierte. Plötzlich schwebte ich vier Schritt über der halbkugelförmigen Schwitzhütte als Geist im Dunkel der Nacht. Ich spürte den Sturm nun anders. Er war lebendig. Erwacht! Ich sah meinen Onkel unter mir das Gesicht zum Himmel. Sein Rücken war seltsam durchgedrückt, das Hohlkreuz unnatürlich gedehnt. Seine Arme weit ausgestreckt schien er etwas empfangen oder umarmen zu wollen.   Dann schlugen die Blitze ein: Es war wie ein Bombardement in einem schlechten Kriegs-Trid. Meine Augen konnten sich kaum an die Helligkeit gewöhnen und zwischen den einzelnen Blitzen war ich blind und sah nur das Echo der weißen Linien. Mein Onkel schrie vor Schmerzen und ich roch verbranntes Fleisch von dem ich später erfuhr das ich es gar nicht hätte riechen dürfen in meinem Zustand. Und bei jedem neuerlichen Blitz sah ich es wie Schattenrisse in der Schwärze der Nacht: Klauen, Schwingen und einen gigantischen Schnabel! Später wusste ich nicht, ob es wahr, Einbildung oder Verdrängung war. Vielleicht wollte mein kindlicher Geist nicht, dass mein Onkel ganz profan vom Blitz erschlagen worden war. Ihm sollte es nicht so würdelos ergehen wie Dunkelzahn. Er sollte einen heroischeren Tod gestorben sein. Meine Mutter sagte mir, es wäre Wakinyan gewesen, doch sie erklärte sich mir nie. Wakinyan konnte alles sein. Ein schlimmes Gewitter, ein Paracritter, den die Weißen größerer Donnervogel nannten oder tatsächlich der Wakinyan. DER große Donnervogel. DER Donnervogel. Der Geist. Die Personifizierung von Blitz und Donner. Ein mächtiger Geist. Wütend und stolz. Sie lächelte stets, wenn ich sie fragte und sagte mir, dass ich es eines Tages von allein wissen würde. Der Tag lässt leider immer noch auf sich warten, auch wenn ich langsam eine Ahnung habe.   Als wir zurückkehrten, sagten wir John wäre abgestürzt. Es war eine einfache und glaubwürdige Geschichte. Onkel John war schon alt gewesen und die Black Rocks hatten ihre eigenen Gesetze. Ich jedenfalls war kein Kind mehr. Ich war gerade einmal elf Jahre alt und erwacht. Ich konnte die Welt hinter der Welt sehen. Mit Geistern sprechen, meinen eigenen Körper verlassen. Ich war ein sogenannter Vollzauberer. In der Praxis bedeutetes es für mich mehr Hausaufgaben, Nachmittagsschule und die Ferien verbrachte ich nun teilweise in Chayenne, den Black Rocks oder dem Yellowstone zusammen mit anderen jungen Erwachten und alten Männern und Frauen, die uns in die Welt der Geister und ihre Regeln einwiesen. Meine Jugend war geprägt von uralten Gesetzen und Abmachungen zwischen den Sioux und ihren geisterhaften Nachbarn. Diese Regeln verstand ich und ich folgte ihnen aus Respekt und Ehrfurcht. Die metamenschlichen Regeln und Gesetze, die unsere Chiefs und irgendwelche NAN-Bürokraten uns auferlegten wurden mir allerdings zunehmend zuwider. Und ich begann sie zu brechen. Sehr zum Leidwesen meiner Mutter und zum Stolz meines Vaters.   Am 8. Januar 2064 wäre ich vielleicht beinahe gestorben. Ich hätte es nicht mitbekommen, wenn der thermonuklearer Sprengkopf an unserer Stadtgrenze hochgegangen wäre. Sehr zu meinem Bedauern bekam ich auch nichts davon mit wie die Wildcats nur wenige hundert Meter von mir entfernt mitten in der Nacht den Winternight-Tansport mit der Bombe überfielen und den Sprengsatz entschärften. Ich verschlief, wie die meisten Bewohner von Butte diese schicksalshaften Minuten und erfuhr es erst am nächsten Morgen aus den Nachrichten.   Das Jahr sollte aber trotzdem noch genügend Aufregung für mich bereithalten: Bereits im September kam der Wintereinbruch auch zu uns. Die toxischen Schamanen der apokalyptischen Terrrorgruppe hatten die Geister erzürnt und geknechtet und wie in einem großen Tanz ließen sie die Natur und das Wetter verrücktspielen: Blizzards jagten über das Land und in ihrem Schlepptau kam der Winter volle zwei Monate zu früh. Der 2. November 2064 brachte dann den zweiten Crash. Mein Kommlink brannte durch und es kam zu einigen kleineren Unfällen in Butte aber im Vergleich zu den Großstädten und Konzernen traft es uns in den NAN verständlicherweise weniger schlimm. Die Matrixgitter waren knapp zwei Wochen verschwunden und es kümmerte mich kaum. Die Geisterwelt war in Aufruhr und ihnen folgten die Schamanen und die Stämme. Während der Konzerngerichtshof dem Treiben von Winternight mit seinen Truppen und externen Kräften ein Ende setzte, begannen Unruhen und ein Bürgerkrieg in Tsimshian die NAN auf Trab zu halten. Doch auch diese Gefahr wurde von meinem Stamm gebannt. Die Defense Forces stürmten die Zelte der Aufrührer in Kitimat und der Stamm der Tsimshian wurde unterworfen. Ich verstand damals nicht, warum unsere Nation das Gebiet nicht für sich beanspruchte und es den Salish als Protektorat anvertraute. Heute weiß ich, dass die Wichser den Ärger einfach nicht wert waren. Sollte sich doch der SSC damit herumschlagen.   Ein Jahr später machte ich im Juli 2065 meinen Highshool-Abschluss. Plötzlich stand ich ohne Aufgabe und Führung da. Meine Eltern boten mir beide an, in ihrer Welt zu arbeiten und ich versuchte es. Ich versuchte es wirklich: Ich tingelte mit meiner Ma durch die Gegend und half den Leuten und es war meistens okay aber auf Dauer merkte ich, dass die Leute sich auf ihre Hilfe verließen und ihr auch dankbar waren aber Dankbarkeit weder den Magen noch den Geldbeutel füllte. Und die Drinks in der Bar konnte ich mit meinen Samariter-Stories auch nicht bezahlen.   Es waren nur ein oder zwei dumme (oder kluge?) Entscheidungen, die dafür sorgten, dass ich heute kein „Made Man“ in der Lakota Mafia bin. Ich hatte einiges Talent dafür, Leute an ihre Zahlungsverpflichtungen zu erinnern und man nahm mich auch gerne mit wenn man Ärger erwartete, denn meine Geister waren ebenso einschüchternd wie ich es sein konnte. Allerdings war ich damals jung und stolz und wenig diplomatisch und verscherzte es mir innerhalb weniger Monate quasi mit der gesamten lokalen Führungsriege der Familie. Da half auch der gute Name meines Vaters nichts mehr. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte sich die Familie groß beteiligt beim Schmuggel mit dem damals neu erschienen BAD „Flipside“, wenn man auf mich gehört hätte, wäre die Familie im darauffolgenden Tempo-Drogenkrieg wahrscheinlich ordentlich gerupft worden. Ich würde sagen, wir trennten uns einvernehmlich wegen unüberbrückbarer Differenzen. Danach schlug ich mich mit Gelegenheitsjobs durch, kochte in einigen Drogenküchen mit und verdingte mich als lokale Eskorte für durchreisende Schmuggler. Butte war eine Station auf den beiden großen Schmuggelrouten quer durch Nordamerika. Sowohl die „Big Sky“ als auch die „Long Weekend“ Route führten durch unsere kleine Grenzstadt und ich liebte die Stories der weitgereisten Schmuggler des dampfenden Südens und den Asphaltschluchten von Seattle.   Die Jahre vergingen und ich schwankte zwischen Akzeptanz und Aufbegehren. Viele meiner Altersgenossen waren weggezogen, andere machten vor Ort „Karriere“ aber ich erkannte erst vor einigen Wochen, dass ich in Butte niemals meinen Weg finden würde. Nach einem heftigen Streit mit meinem Vater, einer ebenso heftigen Prügelei in einer der Mafiabars von Butte und einem kurzen, aber harten Rausch sank ich in jener Nacht in einen unruhigen Schlaf: In meinem Traum flog ich über dem Puget Sound während eines mächtigen Gewitters. Inmitten von Blitzen und Donner raste ich über die schwarze See und sah die weiße Gischt der Wellen in den grellen Blitzen. Ich roch die Spannung, sah die aufgestellten Härchen auf meiner Haut und schmeckte das Salz des Meeres, während am Horizont ein strahlender Stern näherkam. Mein Flug stoppte abrupt in just dem Moment, als ich die Skyline der riesigen Metropole erkannte. Ich sah die riesige ACHE und die im Vergleich viel kleinere Aztech-Pyramide und ich erkannte das alte Wahrzeichen der Emerald City, die Space Needle. Unter mir breitete sich der Moloch von Seattle aus. Wakinyan hatte mir gezeigt, wo Chayton Manyfriends seinen Weg und vielleicht irgendwann seinen Platz finden würde. Und ich war bereit meiner Vision zu folgen.   Nun sitze ich auf der Veranda eines abgerockten Bungalows in Coalfield, Bellevue. Ich habe meine eigene Bude. Ich bin mein eigener Herr. Meine SIN läuft auf den Namen Tate O’Hanzee. Grandma Caribou war sehr freundlich und hat mir den Start in der grünen Stadt unglaublich erleichtert. Jetzt habe ich mit Zinsen 15.000 Nuyen Schulden bei ihr und bin mir sicher, dass ich eine gänzlich andere Seite der alten Dame kennen lernen werde, wenn ich ihr das Geld nicht fristgerecht zurückzahle. Ich brauche dringend nen Job und zwar etwas, das mehr einbringt als ne Schicht bei Stuffer Shack!

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