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Mon, Jun 17th 2024 10:11   Edited on Fri, Sep 13th 2024 09:02

[15.Tag, Nachmittag] Ein Kreis schließt sich

Es vergehen Stunden bis sich die Türe zum Eßzimmer öffnet und Mari und Orles wieder zum Vorschein kommen. Mari bedeutet einem bereits ziemlich nervösen Marigar, daß alles in Ordnung ist und begleitet den Arendai bis hinunter in den Hof. „Ich respektiere deine Entscheidung, Marissa! Aber denke bitte noch einmal in Ruhe darüber nach. Ich bin spätestens in einer Woche wieder hier und werde, vorausgesetzt die Dargha gestattet es, solange bleiben, bis Kirina gefahrlos nach Hause gebracht werden kann. Ich würde mich freuen, wenn wir uns noch einmal zusammen setzen könnten. Bis dahin, halte deinen Klingen scharf, Schwester!“ Orles hebt die zur Faust geballte Rechte in Brusthöhe. „Und du die Deinen, Bruder!“: antwortet ihm Mari mit einem Lächeln, hebt ihre Faust und berührt damit die des Arendai. Für einen Augenblick verharren sie so, dann wendet sich Orles ab und geht davon.   Auch Mari dreht sich um und geht langsam zurück ins Haus. Sehr nachdenklich aber auch sichtlich bewegt steigt sie die Treppe hoch, geht zurück ins Eßzimmer und beginnt das Teegeschirr abzuräumen. Doch dann hält sie inne, holt eine Schnapsflasche aus dem Schrank und schenkt sich die Teetasse zu einem Drittel voll. Sie trinkt einen ordentlichen Schluck und setzt sich. Bevor sie zu Saya geht, muß sie erst ihre Gedanken ordnen. Eine ganze Weile sitzt sie so da, dann leert sie ihre Tasse und geht hinauf. Vorsichtig öffnet sie die Türe zum Schlafzimmer, tritt ein, geht zu Gulama und legt ihr einen Arm um die Hüfte. „Wie geht es Saya?“: erkundigt sie sich leise.  
Mon, Jun 17th 2024 10:49

Als Mari eintritt, steht Gulama regungslos vor dem Bett und schaut besorgt auf die Dargha. Wobei außer ihr wohl nur die Zwillinge wissen, ob sie sich nun darum sorgt, dass sie nicht mehr aufwachen könnte, oder aber dass sie es tun würde. Als sie jedoch Mari bemerkt, legt sich ein freudiges Lächeln auf ihre Lippen sowie ein verliebtes Leuchten in ihre Augen. Sie geht einige Schritte auf Mari zu schlingt ihre Arme um sie und drückt sich ganz fest an sie, einen kleinen Moment lang nur, mehr traut sich Gulama nicht in Gegenwart der schlafenden Dargha. Sie lässt dann Mari wieder los.   “Ich denke, gut,” sagt sie dann mit einem Blick auf Saya. In ihrem Zustand, dem zugeschwollenen Auge, dem Gesicht, das noch immer mit eingetrocknetem Blut bedeckt ist, das die Tätowierungen nur undeutlich durchscheinen lässt, sieht sie kaum friedlich aus. “Sie hat eigentlich die ganze Zeit geschlafen.”   Sie schaut Mari wieder an. “Stimmt es, dass du jetzt in Sicherheit bist? Dass dir die Ratten nichts mehr antun können? Das wäre ja fantastisch, Mari!”   In diesem Moment ist hinter Gulama ein Stöhnen zu vernehmen. Sie nimmt Maris Hande von ihren Hüften und springt zurück zum Bett, wo Saya sich nun eindeutig rührt.
Mon, Jun 17th 2024 10:59

Das Schmerzmittel hat ganze Arbeit geleistet. Der Schmerz war so gut wie weg gewesen, nebenbei war Saya benebelt genug gewesen, als dass sie einen klaren Gedanken fassen konnte. Und so ist sie, kaum dass Mari den Raum verlassen hat, einfach nach hinten umgekippt und hat geschlafen. Und geschlafen. Und geschlafen. Sie hat nicht bemerkt, wie Marigar zurückgekommen ist und zusammen mit Gulama über Saya gewacht hat. Sie hat auch nicht bemerkt, dass Mari mit Orles geredet hat. Sie hat gar nichts mehr bemerkt. Bis jetzt, wo Maris Stimme an ihr Ohr dringt, jetzt, wo die Schmerzmittel in der Wirkung etwas nachlassen, wo die Schmerzen an der Seite, am Kopf, an der Schulter wieder da sind. Freilich bei weitem erträglicher als vor der Ankunft des Heilers, aber doch wieder deutlich spürbar. Saya öffnet langsam die Augen, schaut zu Mari. Ein Lächeln legt sich auf ihre Lippen. Sie schiebt sich im Bett etwas nach oben, so dass sie aufrechter sitzt. Sie verzieht das Gesicht bei der ganzen Operation. Die Rippen machen sich bemerkbar.   “Mari,” sagt sie, “ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich habe dir etwas versprochen, was ich nicht eingehalten habe. Und ich werde es heute wohl immer noch nicht können. Aber du kannst dich zu mir ins Bett legen, und dann soll Gulama dafür sorgen, dass du drei Mal über den Gipfel gehst.”   Sie sieht Mari an und grinst.
Tue, Jun 18th 2024 01:34

Als Mari das Schlafzimmer betritt und Gulama sieht, wischt ein Lächeln die nachdenkliche Mine aus ihrem Gesicht. Ihr blondes Haar leuchtet golden im Licht der Nachmittagssonne und der Glanz in ihren blauen Augen läßt ihr Herz schneller schlagen. Im Moment, als Gulama sie umarmt und sich an sie schmiegt, haucht ihr Mari einen Kuß auf die Wange. Als sie Mari dann los läßt, macht Mari ein paar Schritte auf das Bett zu, in dem Saya schläft und ihr wird es schlagartig klar, daß die beiden einzigen Menschen die sie liebt, hier mit ihr in diesem Raum sind. Für einen Moment schließt sie die Augen und bittet die Herrin der Schatten um ihren Beistand, dann antwortet sie Gulama leise: „ Schön! Das wird ihr guttun.“ Dann dreht sie sich wieder zu der Blondine. „Schaut so aus, zumindest von den Meisten und ich muß mich nicht fürchten, daß Übermorgen wieder eine Hand Arendai vor der Türe steht, die meinen Kopf wollen.“   Als Saya stöhnt und Gulama ihre Hand wegschiebt, dreht sie sich wieder zu Saya um. Als sie sieht, daß ihre Augen offen sind, lächelt Mari und beugt sich zu Saya. Ganz zart streicht sie ihr über die Wange. „Wie geht’s dir?“ fragt sie. „Willst du etwas trinken? Hast du Hunger?“ Liebevoll schaut Mari auf Saya hinunter und als sie sich noch ein wenig weiter vorbeugt, fällt ein Medaillon mit Symbolen, die Saya nichts sagen, an einer Kette aus Maris Hemd. Als Saya dann zu ihr spricht, winkt die zuerst ab, als sich entschuldigt, aber dann werden ihre großen Augen noch größer und sie schaut Saya an wie einen Geist. „Wirklich?“: haucht sie entgeistert und jauchzt dann auf. Fast wäre sie Saya um den Hals gefallen vor lauter Freude und erst im letzten Moment bremst sie sich. „Danke, Saya, danke!“: sagt sie atemlos und strahlt die Geliebte an.  
Tue, Jun 18th 2024 07:59

Das Grinsen verschwindet urplötzlich aus Sayas Gesicht und sie starrt Mari ziemlich entgeistert an. Mit so einer Reaktion hätte sie wohl beileibe nicht gerechnet, besonders deshalb nicht, da sie selbst bisher ja so sehr darauf bedacht war, Gulama aus all jenem herauszuhalten, das ihr schaden hätte können. Außerdem wundert es sie natürlich, dass es Mari dermaßen nötig zu haben scheint. Nun denn, zurück kann Saya eh nicht mehr, und für Gulama ist es doch ein Wink mit dem Zaunpfahl, wo sie eigentlich hingehört.   Das Grinsen kehrt also nach einer Pause wieder auf Sayas Lippen zurück und sie winkt Gulama.   “Ausziehen,” sagt sie kühl zu dem blonden Mädchen. “Du hast gehört, was du zu tun hast!”   Gulama schaut zunächst mit großen Augen zwischen Saya und Mari hin und her. Auch sie ist wohl reichlich überrascht darüber, was hier gerade vor sich geht. Dann macht sie sich daran, die Knöpfe ihrer Bluse zu öffnen.
Tue, Jun 18th 2024 01:04   Edited on Tue, Jun 18th 2024 01:08

Als Mari Sayas Gesichtsausdruck sieht, weiß sie, daß sie in ihrer Begeisterung Sayas Befehl an Gulama falsch ausgelegt hat. Saya konnte ja nicht wissen, was zwischen Gulama und ihr geschehen war. Aber zu ändern ist es nicht mehr. Der Moment ist vielleicht nicht der Geeigneste, doch Mari spürt, daß sie in Gulamas Armen ihe Gefühle nicht verstecken kann. So nimmt Mari ihren ganzen Mut zusammen und sagt zu Saya. „Saya, bitte wart‘ einen Moment. Ich muß zuerst mit dir reden.“ Mari wartet gar nicht erst ab, ob Saya zustimmt, sondern redet gleich weiter bevor sie der Mut verläßt und schaut dabei Saya in die Augen. „Ich hab‘ dir versprochen, daß ich dich nicht anlüge und hinter deinem Rücken was zu machen ohne dir was zu sagen, das wär‘ auch nichts anderes als dich anlügen. Ich liebe dich mehr als irgendjemand auf dieser Welt, das weißt du. Aber gestern Nacht als ich nicht mehr ein und aus gewußt hab‘ vor lauter Angst um dich da hab ich mich bei Gulama ausgeheult und da ist es irgendwie passiert. Ich hab‘ sie geküßt und naja...ich mag sie und sie mag mich. Es ist nicht mehr passiert als Schmusen, daß schwör ich dir. Ich hab‘ ihr gesagt, daß ich dich nicht hintergehen will. Wenn du jetzt bös‘ bist dann bestrafe bitte nicht Gulama. Bestrafe mich, ich hab‘ damit angefangen. Saya, deswegen will dich fragen, nein dich um deine Erlaubnis bitten, daß Gulama und ich Freundinnen werden dürfen.“ Jetzt da es heraus ist, fühlt sich Mari besser, auch wenn sie sich sehr unsicher ist, wie Saya nun reagieren wird. Aber sie ist bereit für ihr Handeln einzustehen.      
Tue, Jun 18th 2024 01:28

Und wieder verschwindet das Grinsen. Nun ist es ja viel schwerer, in dem verquollenen, blutbeschmutzten Gesicht zu lesen, als dies ohnehin meist der Fall ist. Und so ist es für Mari wohl absolut unmöglich zu erahnen, was im Kopf der Dargha vor sich geht. Sie schaut sie an und sagt nichts. Sie bewegt sich nicht, sie schaut Mari einfach nur in die Augen. Für Mari mag die Zeit wohl endlos erscheinen. Gulama hält inne, wird rot im Gesicht, schaut bestürzt auf Saya, die immer noch einfach nur in Maris Augen schaut. Gulama weiß um ihre Rolle, sie weiß dass eine Bestrafung wohl zuallererst sie treffen würde. Doch die Dargha sagt nichts. Sie sitzt da und schaut Mari an. Es herrscht Totenstille in dem Zimmer. Einzig von unten hört man leise die Jäger, wenn man auch unmöglich sagen kann, worüber sie reden, was genau sie machen.   Saya seufzt tief. Kurz verzieht sie das Gesicht, denn das tiefe Einatmen gibt ihr wieder einen Stich in die Rippen. Kurz geht ihr Blick vor ihr auf die Bettdecke, dann kehrt er wieder zurück zu Mari. Dann, endlich, bricht sie das Schweigen.   “Deshalb habe ich sie nicht zu den Schatten geschickt,” sagt sie dann mit einer gewissen Kälte in der Stimme. “Damit du mit ihr deinen Spaß haben kannst, wenn ich nicht da bin, oder wenn ich keine Zeit habe. Ich weiß ja inzwischen, dass du nicht auf Männer stehst und dir die Jäger da nicht weiterhelfen können. Aber eines muss dir klar sein: Gulama ist MEINE Sklavin. Sie lebt, so lange ich es will, sie stirbt, wenn ich es will. Es geht ihr gut, so lange ich es will, und ich hänge sie an den Balken, wenn ich es will. Ansonsten, mach mit ihr, was du willst.”   Dann schaut sie hinüber zu Gulama, mustert sie eine kurze Weile, bevor sie hinzufügt: “Warum bist du noch nicht nackt? Habe ich nicht gesagt, du sollst dich ausziehen?”
Tue, Jun 18th 2024 03:31

Gulama schaut zur Dargha. Wieder wird sie rot im Gesicht. Sie will sich nun wohl mit ihrem Hemd beeilen, fingert jedoch zu Beginn nur etwas an den Knöpfen herum. In ihrer Nervosität wollen diese wohl nicht so, wie sie es will. Endlich hat sie die Bluse abgestreift, löst nun den Gürtel des Rockes, öffnet den Knopf. Es gelingt ihr wieder erst im dritten Anlauf. Der Rock fällt zu Boden, und Gulama ist nun ebenso nackt, wie die Dargha es wollte. Dann geht sie zu Mari. Sie schaut ihr in die Augen. Und nur der Blick in die Augen ihrer Geliebten scheint sie zu beruhigen. Zunächst noch erschrocken und nervös, sieht Mari förmlich, wie das Strahlen in das tiefe Blau der Iriden zurückkommt, sogar ein Lächeln zeichnet sich auf ihre Lippen. Sie öffnet Maris Hose. Sie schafft es sofort. Sie schaut Mari wieder in die Augen. Sie lächelt.
Tue, Jun 18th 2024 07:00   Edited on Tue, Jun 18th 2024 07:01

Mari erwidert den Blick Sayas und lange sehen sie sich in die Augen. Erst als sie das Gesicht verzieht wandert ihr Blick kurz zu Sayas bandagierten Oberkörper. „Ich weiß, daß sie dir gehört, Saya. Ich hab‘ nicht gewußt, daß du sie meinetwegen am Leben gelassen hast. Ich hätt‘ nicht so ein Theater gemacht, wenn ich es gewußt hätte. Ich will dir nichts wegnehmen. Im Gegenteil, ich möchte dir etwas geben...“   Mari unterbricht sich, als Saya Gulama nochmals befiehlt sich auszuziehen. Sie hat die Kälte in Sayas Stimme gehört und befürchtet, daß sie zornig ist und sie will nicht, daß sie ihren Ärger an Gulama ausläßt. Obwohl sie jetzt kein Bedürfnis nach Zweisamkeit hat, steht sie auf als Gulama auf sie zukommt. Sie zögert auch noch als sich Gulama an ihrer Hose zu schaffen macht. Doch dann taucht die Szene im Lachenden Zwilling vor ihrem inneren Auge auf, Sayas lüsterner Blick während Theomer unter ihrer Bluse mit ihren Brüsten spielt. Das gibt schließlich den Ausschlag und Mari läßt sich in das unwahrscheinliche Blau von Gulamas Augen fallen und erwidert ihr Lächeln. Während Gulama ihre Hose öffnet, streift Mari ihre Halbstiefel ab.  
Tue, Jun 18th 2024 10:31

Es ist ein kleiner Augenblick, in dem Gulama etwas besorgt zu Saya schaut, dann sind ihre Augen wieder ganz bei Mari. Sie streift Maris Hose nach unten, greift nach ihrem Gesäß und rückt sich selbst eng gegen Maris Körper. Der Kuss, den sie Mari gibt, ist wohl leidenschaftlich, aber kurz. Wieder geht ein kurzer Blick zu Saya. Dann drückt sie Mari sacht gegen das Bett, legt sie darauf. Maris Beine werden wohl immer noch das Bett am Fußende überragen. Mari geht vor ihr in die Knie und macht sich dann ans Werk. Mari wird bald merken, dass sie wenig Ahnung davon hat, was sie nun eigentlich tun soll. Sie küsst und liebkost wohl ihr Geschlecht, doch wird Mari schnell klar, dass es auf diese Weise wohl bis übernächste Woche 3 Uhr dauern wird, bis sie “den ersten Gipfel” überschreitet, geschweige denn es drei Mal vollziehen wird.
Tue, Jun 18th 2024 10:38

Eine Weile lang schaut sich Saya wohl Gulamas Bemühungen an. Und Gulama bemüht sich wirklich, auch wenn Saya wohl bald erkennt, dass das gute Blondchen von Fellatio wohl gleich viel Ahnung hat wie sie selbst von den geheimstein Geheimnissen der Nachttopfprinzessin im Coveani-Palast. Bald wird sie dessen jedoch überdrüssig. Ihr Blick geht durch den Raum, und endlich findet sie ihren Mantel, den wohl irgendwann irgendwer in das Zimmer gebracht und über einen Stuhl gelegt hat. Langsam steht sie also auf. Schnell aufstehen kann sie ohnehin nicht, denn dazu schmerzt der gesamte Körper doch wieder zu viel. Und die Anweisungen des Heilers ist sie wohl nicht gewillt, genau zu befolgen, aber so ganz außer Acht will sie sie sohl doch nicht lassen. Sei schleppt sich also langsam zu dem Mantel, nimmt das Rauchzeug heraus und kehrt zum Bett zurück. Langsam legt sie sich wieder darauf, entzündet sich eine Zigarette und beginnt genüsslich vor sich hin zu rauchen.
Wed, Jun 19th 2024 04:53   Edited on Wed, Jun 19th 2024 04:57

Den Kuß Gulamas erwidert Mari genauso leidenschaftlich und läßt sich dann willig auf das Bett sinken und spreizt die Beine. Zärtlich steicht sie Gulama über s Haar als sie ihre Liebkosungen beginnt. Sehr erregend sind Gulamas Bemühungen in der Tat nicht. Aber ihre zärtliche Unbeholfenheit, ihr liebevoller Eifer ihr Freude zu schenken, sind so süß, daß Mari es wohl noch eine ganze Weile geschehen hätte lassen. Aber als Saya wohl aus Langeweile unruhig wird und schließlich sogar aufsteht, packt Mari wieder die Angst das sie zornig werden und ihren Ärger an Gulama auslassen könnte. So streicht sie Gulama über die Wange und sagt leise: „Komm zu mir ins Bett, Sonnenschein.“ Mari rückt näher an Saya, um Gulama Platz zu machen. Zuerst schaut Mari ihr nur in die Augen, um sie dann zärtlich zu küssen. Langsam und zart wandern ihre Küsse zu ihrem Hals, ihren Ohren, dann zu ihren Brüsten und tiefer. Im Gegensatz zu Gulama weiß Mari sehr gut, wie man eine Frau glücklich macht und zwischen ihren Beinen bringt sie Gulama so zart sie kann zum Höhepunkt und zeigt ihr auf diese lustvolle Art wie sie sich anstellen muß ,um eine andere Frau verrückt zu machen.      
Wed, Jun 19th 2024 05:12

Gulama wirkt zu Beginn äußerst unsicher, als Mari sie zu sich ins Bett holt. Ein besorgter Blick geht zu der Dargha, die neben Mari noch immer halb sitzt, halb liegt und raucht. Sie scheint gar nicht zu beachten, was neben ihr gerade passiert. Maris Küsse vertreiben aber sämtliche Sorgen urplötzlich, und je tiefer Mari geht, desto mehr geht ein lustvolles Beben durch ihren Körper. Kaum beginnt Mari, das Zentrum ihrer Weiblichkeit zu liebkosen, stöhnt sie auch schon lustvoll auf, und das Stöhnen wird immer lauter. Es dauert nicht lange, bis Gulama zum Höhepunkt kommt. Ein schriller, lauter Schrei signalisiert wohl jedem im Umkreis von einem Kilometer, dass es so weit gekommen ist. Sie setzt sich auf, zieht Mari zu sich herauf. Sie dreht sich herum, so dass sie wieder auf Mari zu liegen kommt. Dabei rempelt sie ziemlich unsanft gegen Saya, die ihrerseits stöhnt, wobei da jedoch wenig Lust zu vernehmen ist. Dann macht sich Gulama an Mari zu schaffen, so wie sie es gerade erfahren hat. Sie muss freilich, je tiefer sie mit den Küssen geht, immer wieder einen Knopf mehr an Maris Hemd aufknöpfen. Doch sie hat nun gelernt, dass sie die Zunge einsetzen muss, um zum Ziel zu kommen.
Wed, Jun 19th 2024 05:19

Saya ist ganz in ihre Gedanken vertieft, während Mari mit Gulama neben ihr rum macht. Dementsprechend zuckt sie auch zusammen, als Gulama plötzlich aufschreit. Ein kalter, finsterer Blick geht zu der jungen Blondine, kurz nur, dann versinkt Saya wieder in ihre Gedanken. Doch wieder ist es Gulama, sie aus denselben zu reißen, dieses Mal durch einen Rempler gegen ihre Rippen. Das Schmerzmittel wirkt schon lange nicht mehr genug, um gegen die Schmerzen anzukämpfen, und so verschwindet das Zimmer für einen Augenblick wieder hinter einem roten Schleier. Fast hätte sie schon ihre Zigarette zur Strafe auf der Sklavin ausgedrückt, doch es wäre schade darum gewesen. So saust nur ihre Hand mit Schwung auf ihre Pobacke. Das laute Klatschen erschallt zeitgleich mit einem erneuten Stöhnen, denn ihr Körper ist keinesfalls auf solcherlei Aktionen ausgelegt. Gulama scheint sich wenigstens nicht sehr davon beirren lassen, sondern fängt nun endlich damit an, was ihr Saya schließlich auch befohlen hat. Saya zieht an ihrer Zigarette und beobachtet kühl Gulamas nun doch ernsthaftere Bemühungen.
Wed, Jun 19th 2024 07:42

Zuerst konzentriert sich Mari darauf mit ihren Reaktionen Gulama anzuzeigen wann und wo ihre Zärtlichkeiten erregend sind. So ist ihr erste Höhepunkt eher ein kurzes Erschaudern als Extase. Aber Gulama lernt schnell und bald stöhnt Mari unter ihren Zärtlichkeiten. Mari greift nach Sayas Hand, dreht ihr den Kopf zu und läßt sie nicht aus den Augen bis sich ihr Becken hebt und sie sich verströmt. Dann schmiegt sie sich vorsichtig an Saya und das dritte Mal ist so heftig, daß sie nicht viel leiser ist, als Gulama zuvor. Keuchend flüstert sie heiser:“ Hör auf bitte! Ich kann nicht mehr.“ Bebend und zittrig zieht sie Gulama zu sich. Für eine Weile hält sie sich nur an Gulama fest, dann sagt sie leise: „Das war schön.“ Zärtlich küßt sie Gulama auf den Mund.  
Wed, Jun 19th 2024 10:09

Gulama erhebt sich zwischen Maris Beinen und fährt sich mit der Hand über den Mund. Dann schaut sie Mari an, und auf ihrem Gesicht steht ein erfreutes, ja triumphierendes Lächeln, die Augen strahlen. Gulama scheint die Dargha nun vollends vergessen zu haben, lässt sich von Mari nach oben ziehen. Sie erwidert den Kuss leidenschaftlich, fast schon übertrieben leidenschaftlich. Eine Leidenschaft, die jedoch Saya wieder schmerzhaft mitbekommt, denn wieder rempelt sie die Dargha an. Schnell rollt sie von Mari herunter, so dass diese nun zwischen ihr und der Hausherrin liegt. Denn der rote Handabdruck auf ihrem Hintern ist gerade erst verblasst, und wenig reizt sie, sich dieses Muster erneut zuzulegen. Und so liegt sie nun seitlich neben Mari, schmiegt sich an sie und schaut sie überglücklich an.
Wed, Jun 19th 2024 10:13

Eigentlich wäre es ja Sayas Plan gewesen, ihre Zigarette in Seelenruhe aufzurauchen. Diesem Vorhaben schiebt Mari nun jedoch einen Riegel vor, indem sie sich in ihrer Extase ihren Arm krallt. Und so schaut Saya halt in Ruhe zu, wie Gulama nun doch ihrem Befehl nachkommt. Als Mari nun geräuschvoll zum Höhepunkt kommt, wendet sie den Blick von Gulama zu Mari, und für einen Augenblick ist ein leichtes, wenn auch etwas kühles Lächeln auf ihrem Gesicht zu spüren. Ein Lächeln, das alsbald erlischt, als Gulama ihr erneut an die Rippen klopft. Das Stöhnen ist dieses mal ein halb schmerzerfülltes, halb zorniges Grunzen. Sie hebt einen Fuß, macht sich die Zigarette am Stiefel aus und wirft sie weg. Gulama ist nun außer reichweite, und so sinkt Sayas Kopf auf ihr Kissen, und sie schließt die Augen.
Thu, Jun 20th 2024 01:25

Für einen langen Augenblick genießt Mari noch die Nähe Gulamas, dann gibt sie ihr einen Kuß und streicht ihr über die Wange. „Jetzt wird es aber wirklich Zeit, daß ich mich um Saya kümmere. Geh bitte ins Bad und hole mir eine Schüssel warmes Wasser und ein, zwei Tücher. Gib einen Tropfen dieses Öls dazu. Dann kannst du dich waschen gehen, wenn du willst und später mach‘ bitte Tee und etwas zu Essen. Wenn Eier und Speck da sind, brat‘ eine ordentliche Portion davon und bring es herauf.“ Als Gulama aufsteht, kann es Mari einfach nicht lassen und kneift sie zart in ihr süßes Hinterteil und sieht ihr noch einen Moment beim Anziehen zu, dann steht sie auch auf. Als Gulama aus dem Zimmer ist, geht sie mit zittrigen Knien um das Bett herum und beugt sich zu Saya. „Danke, Saya. Danke für Alles.“: sagt sie leise, haucht einen Kuß auf zwei Finger und berührt damit ganz zart Sayas Lippen.   „Ich helf’ dir beim Ausziehen, damit du es bequemer hast. Versuch dich nicht all Zuviel zu bewegen.“ Die Stiefel sind schnell ausgezogen, auch ihr Gürtel und die Hose sind schnell geöffnet, aber ihr die Hose über den Po zu ziehen wird, ohne das sich Saya bewegt, ist schon schwieriger. Mari hat ihre liebe Not ihr die Hose abzustreifen ohne all zu sehr zu zerren und es geht auch nicht ganz ohne Schmerzen für Saya ab, so sehr sie sich auch bemüht. Aber dann ist auch das geschafft. Mari legt die Hose zusammen, räumt sie in einen Schrank und setzt sich dann vorsichtig zu Saya aufs Bett. „Magst du was trinken, Saya? Wasser ist da, aber auf Tee mußt du noch ein wenig warten.“ Mari ist immer noch nackt bis auf die Kette mit dem Medaillon, die Saya noch nie an ihr gesehen hat. „Gulama wird gleich zurück sein, dann wisch' ich dir das Gesicht ab.“: sagt sie und berührt sie ganz zart und liebevoll an der Wange.  
Thu, Jun 20th 2024 02:21

Sayas Augen öffnen sich wieder, als Gulama aufsteht. Sie sieht sich ihren Körper genau an, während sie sich anzieht, und man merkt, dass Mari nicht die einzige ist, der Gulama gefällt. Wenn freilich Sayas Mimik schwer zu entziffern ist, wenn Sayas Gefühle Gulama gegenüber gänzlich anders sind als die Maris. Sie sagt kein Wort, bis Gulama das Zimmer verlassen hat, bis Mari zu ihr kommt, bis es Mari ist, die zu sprechen beginnt.   “Ich halte meine Versprechen,” antwortet Saya mit einem eigenartigen Lächeln. “Ich habe dir gesagt, ich löse dein Problem mit den Ratten, ich habe dir gesagt, du wirst bei meiner Rückkehr drei Mal kommen. Ich habe nur im Vornherein gewusst, wie groß unser Sieg werden wird, wie perfekt alles ablaufen wird, ich habe nicht gewusst, dass du danach auch noch dieser Schlampe in den Arsch treten kannst, so oft du willst. Und ich habe nicht gewusst, dass… naja, dass nicht ich es bin, die dich zum Schreien bringt.”   Dann lässt sie sich ausziehen, die Stiefel, die Hose. Freilich verzieht sie das eine oder andere Mal das Gesicht, aber Mari ist vorsichtig genug, dass es ohne Stöhnen abgeht.   “Am liebsten hätte ich eine halbe Flasche Schnaps,” antwortet sie. “Aber ich schätze mal, die wirst du mir nicht bringen. Also Wasser. Viel Wasser. Vielleicht geht davon auch dieser elendige Geschmack von dem Gesöff des Scheiß-Heilers von den Lippen. Ich sag dir, lieber lecke ich Condirs Arsch nach dem Scheißen ab, als das verdammte Zeug noch einmal zu trinken.”   Sie betrachtet die nackte Mari, die vor ihr sitzt. Plötzlich hält sie inne und fragt: “Wo hast du denn das Medaillon her? Hat dir das Gulama geschenkt?”
Thu, Jun 20th 2024 08:33   Edited on Thu, Jun 20th 2024 08:39

„Ich weiß, daß du deine Versprechen hältst, Saya und ich danke dir aus ganzem Herzen dafür.“: sagt Mari sanft und legt vorsichtig ihre Hand an Sayas Gesicht. „Es dauert nicht mehr lang‘ und dann wirst es wieder du sein die mich zum Schreien bringt, so oft du willst, solang du willst, wo du willst und ich kann es gar nicht erwarten.“ Mari beugt sich zu ihr und haucht ihr einen Kuß auf die Wange. „Schnaps kriegst du keinen, aber Wasser soviel du willst.“: sagt sie mit einem Schmunzeln, steht auf, holt den Krug, füllt einen Becher und reicht ihn Saya.   Leise lacht sie auf, als Saya über den Trank des Heilers lästert und setzt sich wieder zu ihr aufs Bett. Auf die Frage Sayas schüttelt sie den Kopf. „Nein, das ist nicht von Gulama, es ist mein Signum.“: sagt Mari und obwohl sie sich bemüht es nicht zu zeigen, kann Saya den verhaltenen Stolz auf ihrem Gesicht ablesen. „Orles war da und wir haben fast die ganze Zeit, als du geschlafen hast geredet. Es gibt vieles, das ich dir erzählen muß. Viel was wir uns zusammen gereimt haben stimmt nicht mehr, aber das hat Zeit für später. Orles war ein Gegner meines Vaters in der Gruppe, der sie beide angehört haben, aber er ist ein Traditionalist geblieben. Er hat mich eingeladen zurückzukehren und die Arbeit meines Vaters fortzusetzen. Außerdem hat er sein Versprechen gehalten. Keine Ratte, die der Ersten Hand gegenüber loyal ist, wird mich je wieder angreifen.“  
Fri, Jun 21st 2024 07:53

Saya richtet sich auf. Zunächst verzieht sie freilich wieder das Gesicht, dann schaut sie ziemlich finster drein.   “Verfickte Scheiße,” sagt sie, “kann ich mich kein bisschen bewegen, ohne dass mir vorkommt, jemand würde mir ein Messer in die verdammte Brust rammen?”   Dann nimmt sie den Becher, leert ihn in einem Zug und hält Mari den Becher wieder hin. Zwei Mal muss Mari nachschenken, dann legt sich Saya wieder zurück und schaut Mari an.   “Und?” fragt sie. “Wirst du annehmen?”
Fri, Jun 21st 2024 11:49

„Hab‘ ein bißchen Geduld, Saya. Es wird bald wieder. Wenn du dich aufsetzen willst, dann sag’s. Ich helf’ dir.“: sagt sie und reicht Saya den gefüllten Becher, dann schüttelt sie leicht den Kopf. „Nein, ich habe abgelehnt, denn dann müßt‘ ich dich verlassen, Saya. Eine Arendai kann nur einer Herrin dienen.“: sagt Mari und wieder ist ihr Freude und Stolz deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie nimmt das Amulett und hält es Saya entgegen. „Das ist das Signum, das Zeichen das jeder Arendai trägt. Ich habe es von Orles bekommen, als er mich zur Arendai gemacht und mich damit für jede Ratte, die der Ersten Hand verpflichtet ist, unantastbar gemacht hat.“ Lächelnd läßt Mari das Signum wieder zwischen ihre Brüste fallen. „Aber ich habe ihm nicht den Treueeid geleistet. Ich bin daher zwar vom Rang her Arendai, doch niemandem verpflichtet. Es ist das Recht einer Arendai jemandem, der sie dienen will, ihren Treueeid anzubieten. Es widerspricht zwar der Tradition, doch es ist nicht das erste Mal, daß ein Arendai jemanden wählt, der nicht der Ersten Hand angehört oder ihren engsten Kreisen.“ Für einen Moment sieht Mari Saya in die Augen, dann sagt sie leise und bewegt: „Willst du meinen Eid annehmen, Saya?“  
Fri, Jun 21st 2024 02:00

Je länger Mari spricht, desto zufriedener, ja erfreuter wird Sayas Gesichtsausdruck. Irgendwann greift sie mit ihrer freien Hand die Maris und hält sie fest. Ganz am Ende aber lässt sie sie urplötzlich los. Der Gesichtsausdruck wird todernst.   “Verfickte Scheiße, nein,” sagt sie sehr bestimmt und wohl auch etwas aggressiver, als sie es eigentlich geplant hatte. “Mari, ich habe Gulama, die genau tut, was ich ihr sage, weil sie es muss. Ich habe Lisina, die genau tun wird, was ich ihr sage, weil sie es muss. Ich habe da unten vierzehn Männer rumrennen, die genau tun, was ich ihnen sage, weil sie es müssen. Ich will also, dass du bei mir bist, dass du meine Freundin bist, weil du es willst, und nicht weil du durch irgend so einen verfickten Eid an mich gebunden bist. Ich brauche dich nicht, um deine verfickte Fotze zu lecken, oder du meine. Wenn es nur deshalb wäre, hätte ich mir den ganzen Scheiß sparen können, hätte dich von den verdammten Ratten abstechen lassen können und hätte mir morgen im Zwilling die Kellnerin mitgenommen, oder irgendeine geile Schnecke im Viertel. Ich brauche dich, weil du ehrlich zu mir bist, weil…”   Saya verstummt urplötzlich und schaut Mari betreten an. Sie hat wohl weit mehr gesagt, als sie eigentlich sagen wollte. Nun fügt sie nur mehr hinzu: “Und wenn ich schon keinen verdammten Schnaps haben kann, so gib mir wenigstens etwas zu rauchen!”
Fri, Jun 21st 2024 03:23   Edited on Fri, Jun 21st 2024 03:24

Zuerst ist Mari wirklich vor den Kopf gestoßen, als Saya es so brüsk ablehnt ihren Eid anzunehmen. Aber mit jedem Wort Sayas hellt sich ihre Mine wieder auf und schließlich sagt sie voll Zuneigung: „Ich will nichts mehr als bei dir sein, Saya. Ich hab‘ dich lieb!“ Sie beugt sich zu Saya und diesmal küßt sie ganz zart auf den Mund. „Es war von klein auf meine Bestimmung einmal Arendai zu werden. Aber du weiß ja, es kam anders und jetzt, jetzt hat sich der Kreis geschlossen und ich bin Arendai. Ich wollt‘ dir meinen Eid schenken, weil es das Wertvollste ist, das ich hab‘. Aber ich versteh‘ dich und auch ohne Eid gehör’ ich dir, weil ich es gar nicht anders haben will.“ Mari lächelt als Saya so plötzlich das Thema wechselt . Sie sagt nichts schaut ihr nur liebevoll in die Augen. Dann lacht sie leise. „Zu rauchen bekommst du was. Kriegst du es mit einer Hand hin? Mußt du mir irgendwann einmal zeigen, wie man das macht.“ Mari greift nach dem Rauchzeug und reicht es Saya. „Der Heiler hat noch was gegen die Schmerzen da gelassen. Willst du es gleich oder willst du es dir für die Nacht aufheben?“  
Fri, Jun 21st 2024 10:20

Saya nimmt Mari wortlos das Rauchzeug ab. Ja, sie kann sich die Zigarette mit einer Hand formen, sie schafft es sogar, sie anzuzünden, wenn eine Kerze wohl das ganze ziemlich vereinfachen würde. Sie zieht zwei Mal, bläst den Rauch vor sich in die Luft. Sie schaut Mari wieder an.   “Ich würde sagen, der Kreis hat sich nicht nur geschlossen, sondern auch noch ausgefüllt,” antwortet sie. “Du bist Arendai, und alle, die es verhindern wollten, sind geschlagen. Ich freue mich schon so sehr zu sehen, was das blonde Miststück unten im Keller für ein Gesicht macht, wenn sie, während du ihr den Rücken kraulst, die ganze Zeit dein Signum vor den Augen hat.”   Sie zieht wieder, grinst vor sich hin, dann fügt sie hinzu: “Und du willst wirklich nicht hingehen und dir nehmen, was dir zusteht? Also, das Kommando über die Erste Hand? Und… wenn du es nicht machst, wer hat es dann? Orles?”
Fri, Jun 21st 2024 11:14

Als Saya Lisina erwähnt ist wieder das böse Funkeln in den Augen Maris. „Zuerst werde ihr den Zopf abschneiden und ihr mein Signum zeigen, das wird sie schlimmer treffen als jede Folter, die ich mir ausdenken könnt‘. Dann muß sie mit dem Wissen leben, daß für sie und das Aas von ihrem Vater alles umsonst war. Seine Macht rinnt ihm wie Sand durch die Finger und er konnte meine Familie nicht auslöschen. Ich bin immer noch am Leben! Auch dank deiner Hilfe!“ Es dauert einen Augenblick, bis sich Mari wieder beruhigt.   „Wenn ich zurückgehe, dann muß ich mich an die Erste Hand binden. Dann bin ich für immer fort. Das will ich nicht Saya, nicht um alles Silber in der Stadt. Außerdem mein Vater war Profoss, das heißt er hat mehrere Hände unter seinem Kommando gehabt, war aber kein Angehöriger der Ersten Hand, die auch Rat genannt wird. Das sind nur fünf Leute. Orles ist so etwas wie der Kommandant der Arendai. Es ist einiges im Gange Saya. Loros Onkel hat die Mehrheit im Rat verloren. Orles hat durchblicken lassen, daß sie mich wie meinen Vater als Profoss einsetzen wollen. Aber ich will nicht, Saya, ich will dich nicht verlieren.“ Für einen Moment senkt Mari ihren Blick. „Ich bin stolz, auf das was ich jetzt bin.“ Sie schüttelt den Kopf und sieht Saya wieder an. „Weißt du, ein Teil von mir wird immer eine Ratte bleiben. Ich bin so aufgewachsen, aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich so noch leben will. Es ist viel in Bewegung gekommen, aber ich glaub‘ nicht, daß sie das Ruder wirklich herumreißen können. Selbst wenn es dich nicht in meinem Leben gäb‘, weiß ich nicht, ob ich zurückginge. Aber es gibt dich in meinem Leben und das ist mir viel wichtiger, als ein Rang, Macht oder ein dicker Geldbeutel.“  
Sat, Jun 22nd 2024 09:04

Saya sieht Mari an. Schließlich nimmt sie ihre Hand und schaut sie leicht lächelnd an. Ein ordentliches Lächeln lassen wohl die aufgesprungenen, geschwollen Lippen auch gar nicht zu.   “Mari, du kannst auch stolz auf dich sein,” antwortet sie dann. “Mit allem, was du durchgemacht hast, hast du es geschafft, immer noch du zu bleiben. Ich wollte, ich könnte das auch von mir behaupten. Vielleicht, jetzt, als Dargha, schaffe ich es ja, etwas mir etwas von meinem alten Ich zurückzuholen. Vielleicht, wenn du mir dabei hilfst. Du warst stark genug, dass in dir nicht alles kaputtgegangen ist. Ich war es nicht. Ich will dich nicht aufhalten, Mari. Für mich musst du nicht hierbleiben. Wenn ich mir auch ziemlich sicher bin, dass ich dich wohl weit mehr brauche als du mich.”   Sie lässt ihre Hand los und streicht ihr sanft über das Gesicht.
Sat, Jun 22nd 2024 09:07

In diesem Moment kommt Gulama zurück in das Zimmer. Sie trägt eine Schüssel mit wohlriechendem, lauwarmen Wasser und einen weichen Schwamm. Sie kommt zum Bett und stellt alles auf dem Boden vor dem Bett ab. Sie schaut zuerst zu Saya, dann zu Mari. Zwischen dem ersten Blick und dem zweiten liegen nur einige Sekunden, doch ist die Art und Weise, wie sie schaut doch komplett verändert. Der Blick zu Saya war voller Respekt, ja Angst, der zu Mari ist voller Zuneigung, Liebe.   “Der Tee wird gleich fertig sein,” sagt Gulama und macht sich wieder von dannen.
Sat, Jun 22nd 2024 12:03

Für eine kleine Weile schmiegt Mari ihr Gesicht an Sayas Hand. „Hast du eine Ahnung.“: sagt sie leise. „Ich brauch‘ dich wie die Luft zum Atmen und bleib‘ nicht, weil ich muß, ich bleib‘ bei dir, weil ich es will.“ Dann lächelt sie etwas verlegen. „Ich bin nicht stark, Saya. Ich hab‘ immer Angst gehabt, furchtbare Angst und die Einsamkeit hat mich fast umgebracht. Aber bei dir fürcht‘ ich mich nicht mehr. So einfach ist das. Ich helf‘ dir bei allem, wenn ich kann. Vielleicht willst du’s nicht hören, aber ich sag’s dir trotzdem. Die Saya, die du suchst, ist da..“ Sie legt ihr die Hand auf Sayas Herzgegend. „Sie ist da drin, ich hab ein bißchen von ihr gesehen. Du bist nicht kaputt, du hast sie nur eingemauert. Stütz dich auf mich, wenn’s weh tut, sie rauszulassen, ich trag‘ dich auch ein Stück vom Weg. Ich bin da Saya.“ Mari schaut Saya direkt in die Augen. „Was ich tun kann, werd‘ ich tun ums dir leichter zu machen.“   Als sich die Türe öffnet und Gulama mit der Schüssel hereinkommt, schaut Mari auf und als sich ihre Blicke treffen, lächelt sie liebevoll. “Danke.“: sagt sie, beugt sich zur Schüssel, drückt den Schwamm aus, bis er nur mehr feucht ist und beginnt dann vorsichtig Sayas Gesicht abzuwischen. „Langsam kenn‘ ich dich wieder.“: sagt sie schmunzelnd, drückt den Schwamm aus und fährt fort Saya verkrustetes Blut und Schmutz abzuwischen.  
Sat, Jun 22nd 2024 01:48   Edited on Sat, Jun 22nd 2024 02:01

Saya sagt nun nichts mehr. Ruhig lässt sie Mari das ganze Blut abwischen, den Straßenstaub. Manches Mal, wenn sie über eine der Wunden wischt, zuckt sie leicht, doch sie lässt es geschehen. Auch als Mari zwischendurch eine Pause macht, ihr Werk mustert, sagt sie nichts. Das Thema von vorhin scheint abgehakt zu sein, dieser Moment, in dem Saya irgendwie doch Gefühle zeigte, wieder eindeutig vergangen. Dann kommt wohl eine Frage, mit der Mari nicht unbedingt gerechnet hat.   “Sehe ich eigentlich sehr schlimm aus?” fragt Saya. “Ich meine, besonders die zwei Zöpfe, die mir das Miststück ausgerissen hat, das muss doch total bescheuert aussehen…”   So schnell wird Mari auch nicht zum Antworten kommen, denn abermals öffnet sich die Tür und dieses Mal ist es Condir, der im Zimmer steht. Nun, sollte Mari sich schämen, nackt vor den Jägern herumstehen, -sitzen oder -liegen, so scheint es, als müsste sie auf Nacktheit verzichten. Es scheint bei ihnen nicht Sitte zu sein, anzuklopfen.   "Saya, mein Mädel," grüßt er freundlich, "wieder unter den Lebenden? Ich wollte dir nur sagen, dass der Heiler meinte, wir dürften das Miststück vorerst nicht foltern, wenn wir wollen, dass sie überlebt. Ich muss ihr wohl eine Medizin geben. Ich werde euch beide aber auf dem Laufenden halten, wann ich sie euch an den Balken binden kann."   Er nickt beiden noch kurz zu, wartet gar nicht erst auf Antwort, sondern dreht sich um und verlässt den Raum wieder.
Sat, Jun 22nd 2024 04:27

Dieses blitzschnelle Zumachen nach dem Saya die Türe einen winzigen Spalt weit geöffnet hat, kennt Mari schon. Sie verliert auch kein Wort darüber, aber ihre Freude darüber, daß der Spalt jedesmal ein wenig länger offen bleibt, steht ihr ins Gesicht geschrieben. Sie hält inne, als sie Saya nach ihrem Aussehen fragt. „Naja, im Moment siehst du aus als hättest du mit einem Rißwolf geschmust.“: sagt sie mit einem Grinsen. „Aber im Ernst, die Schwellungen und Kratzer im Gesicht sind bald verschwunden. Da bleibt nichts. Aber die Zöpfe, das sieht wirklich komisch aus. Ich glaub‘ das Vernünftigste wär, du schneidest sie dir auf der anderen Seite auch ab. Schaut zwar auch seltsam aus, aber als Dargha kannst du dir schon eine ungewöhnliche Frisur leisten. Das Haar ganz abschneiden, würd‘ ich nicht, wär‘ schade um dein schönes Haar.“: sagt sie und dreht sich um, als die Türe aufgeht. Sie hat eigentlich Gulama erwartet. Für einen Moment zuckt Mari zusammen als Condir eintritt und er ihren vernarbten Rücken sehen kann, aber zu ihrem eigenen Erstaunen stellt sie fest, daß sie sich, zumindest bei Condir, nicht mehr so sehr für die Narben schämt. Sie nickt dem Riesen lächelnd zu als er nach seiner Mitteilung wieder aus dem Zimmer geht. „Ich würd‘ gern zu ihr gehen.“: sagt Mari nach einem Moment. „Jetzt wo sie am Boden zerstört ist, vor Schmerzen nicht ein und aus weiß, jetzt möcht ich ihr den Zopf abschneiden und ihr mein Signum zeigen. Nicht mehr, ich versprech‘ es dir. Aber wenn du willst wart‘ ich, bis du wieder aus dem Bett darfst.“: sagt Mari, bückt sich, feuchtet den Schwamm wieder an und beginnt Saya, dort wo sich nicht bandagiert ist abzuwischen um sie ein wenig zu erfrischen.  
Sat, Jun 22nd 2024 06:24

Im nächsten Moment, in dem Mari mit ihrem Schwamm wieder absetzt, fährt Saya mit der freien Hand an ihren Hinterkopf und öffnet das Haupthaar, das am Hinterkopf zusammengebunden ist. Sie strubbelt kurz durch ihr Haar und wirft es dann über die kahle Stelle. Es ist zwar eine nur notdrüftige und kleine Veränderung, aber Mari kann jetzt schon erkennen, dass die offenen Haare Saya weit weniger martialisch aussehen lassen würden. Mit einem leichten Stöhnen setzt sie sich wieder auf.   “Wir gehen zusammen,” sagt sie dann. “Scheiß auf den Heiler, so ein kleiner Ausflug bringt mich schon nicht um. Und dem Dreckstück vergönne ich es auf, wenn sie sieht, dass die ganze Geschichte sie mehr in Mitleidenschaft gezogen hat als mich. Danach bleibe ich im Bett. Versprochen!”   Sie sieht Mari in die Augen und fügt hinzu: “Bring mir bitte meine Hose!”
Sun, Jun 23rd 2024 02:18

„Du siehst gut aus, mit dem offenen Haar! Gefällt mir!: sagt Mari überrascht und betrachtet Saya für einen Moment. „Das paßt dir. Damit schaust du trotz der Schrammen zum Anbeißen aus.“ Aber schnell ändert sich ihr Gesichtsausdruck und voll Sorge schaut sie Saya an. „Ich weiß, daß dir das Herumliegen stinkt, aber willst du wirklich riskieren, da runter zu gehen? Wenn’s im nächsten Zimmer wär‘gut, aber du mußt die ganzen Stufen runter und wieder rauf. Bitte bleib‘ lieber liegen! Wir gehen morgen zusammen zu ihr. Da geht’s ihr auch nicht viel besser. Orles hat sie ordentlich hergerichtet und wenn sie nicht genug Schmerzen hat, dann trete ich so in den Arsch, daß sie glaubt ein Ochse hat sie getreten. Bitte, überleg’s dir nochmals.“: sagt Mari besorgt.  
Sun, Jun 23rd 2024 10:38

“Pffft!”   Saya bläst verächtlich die Luft durch ihre Zähne, wobei, wenn man ihr Antlitz betrachtet, es wohl ein Rätsel erscheint, wie sie wiederum alle ihre Zähne überhaupt behalten hat. Sie schaut Mari an und wirft schon die Füße aus dem Bett - oder, besser, sie wirft ihre Beine an Maris Hüfte, denn diese stellt ein doch schwer zu überwindendes Hindernis dar.   “Ich habe jetzt so viele Menschen verarbeitet, bei denen es mir so etwas von egal war, ob die sterben oder leben, ob sie feiern oder leiden, dass ich siei gar nicht zählen mag. Ich habe so viele Leute gequält, obwohl sie mir eigentlich leid getan haben, dass ich es fast begrüßen würde, wenn sie es mir irgendwann heimzahlen. Dieses eine Mal, wo sich jede einzelne meiner Fase, rn danach sehnt, der Dreckshure weh zu tun, da werde ich es mir nicht entgehen lassen. Ich weiß, ich habe dir den Treueeid nicht abgenommen, aber ich bin doch die Dargha in diesem Viertel. Bertrachte es also ruhig als Befehl. Meinetwegen kann mich ja Gulama stützen bis vor Lisinas Tür.”
Tue, Jun 25th 2024 01:30

Einen Moment denkt Mari daran, Sayas Befehl einfach zu ignorieren. Der Heiler hat ihr mit seinen Prognosen ordentliche Angst eingejagt und sie macht sich ernstlich Sorgen um Saya, wegen des bevorstehenden Gangs über die Stufen und zurück. Sie seufzt vernehmlich. „Ich hab’s nicht vergessen, daß du Dargha bist, aber du hast doch gehört was der Heiler gesagt hat. Du riskierst eine Menge, jedes Mal wenn du heut‘ aufstehst. Willst dir wirklich schlimme Probleme einhandeln, nur um der Schlampe in den Arsch zu treten, die es vielleicht gar nicht spürt, vor lauter Schmerzen? Außerdem hat Condir gesagt, daß wir ihr nichts tun sollen, sonst krepiert sie uns noch unter den Händen. Saya, warten wir bis morgen! Dann geht’s dir besser und die spürt es, auch wenn du ihr eine reinhauen willst. Bitte, Saya!“ Sie erwiderten Blick Sayas. „Brauchst mich gar nicht so anschauen, daß haut nicht hin bei mir. Ich hab‘ keine Angst vor dir! Aber ich kenn‘ den Blick. Also gut! Ich laß dich aus dem Bett. Aber nur unter einer Bedingung! Ich stell’ dir den Sessel neben das Bett, du setzt sich auf den Sessel und dann tragen dich die Jäger auf dem Sessel bis hinunter vor die Tür, hinter der die Schlampe liegt. Dann kannst du meinetwegen aufstehen, ein paar Schritt machen und die Unzerstörbare spielen. Wenn wir fertig sind, gehst du vor die Türe und setzt dich wieder auf den Sessel, die Jäger tragen dich rauf und du gehst ins Bett und bleibst im Bett. Abgemacht?“: sagt Mari resolut und es sieht nicht so aus, als ob sie mit sich handeln ließe.  
Tue, Jun 25th 2024 10:07

“Auf einem Sessel?!”   Saya sieht Mari an, als würde sie von ihr verlangen, nackt durch das Viertel zu wandeln und dabei mit einem Besen Tango zu tanzen. “Ich soll mich von den Jägern auf einem Sessel nach unten tragen lassen? Ich bin doch keine Greisin ohne Beine und mit Matsch in der Birne!”   Die Beine gehen wieder zurück in die Mitte des Bettes, Saya rutscht hinunter in eine liegende Position. Sie verzieht zunächst noch das Gesicht, wie eigentlich bei jeder Bewegung, die sie ihrem Oberkörper zumutet. Dann schaut sie nur mehr finster an die Decke.   “Auf einem Sessel! Genauso gut könnte ich mich lebendig begraben lassen! Was meinst du denn, wie die lachen werden, noch in zwanzig Jahren lachen die mich aus, wie die mich auf einem Sessel die Treppe runtergetragen haben! Das kannst du so was von knicken, das sag’ ich dir! Auf einem Sessel, dass ich nicht lache!”   So und so ähnlich schimpft Saya noch eine ganze Weile vor sich hin, dann schaut sie Mari wieder an: “Also gut, sieh zu, dass dieser Heiler-Heini morgen früh zeitig da ist, dass er dir sagen kann, dass ich wieder heil bin. Und dann gehen wir zu der Dreckshure, sofort und auf der Stelle! Und wehe er meint dann noch immer, wir müssten sie schonen, ich sag’ dir, dann binde ich ihn an den Balken!”
Wed, Jun 26th 2024 03:22   Edited on Wed, Jun 26th 2024 03:24

Ganz kann sich Mari das Schmunzeln über den Ausbruch Sayas nicht verkneifen. Aber abgesehen davon, daß sie jetzt Afyra sei Dank im Bett bleibt und keine weiteren Verletzungen riskiert, hat Mari wieder etwas über ihre Geliebte gelernt. Sie hütet sich wohlweislich Saya darauf aufmerksam zu machen, daß auch niemand gelacht hat, als sie auf einem Bettrahmen nach Hause gebracht wurde. Im Moment ist es nur wichtig, daß sie im Bett bleibt, so soviel sie auch maulen mochte.   So setzt sich Mari wieder auf das Bett neben Saya und streicht ihr zart über die Wange: „Hab‘ nur noch ein bißchen Geduld Saya! Du mußt jetzt einmal gesund werden. Es ist doch wichtig, daß wieder auftreten kannst wie früher und jeder hier im Viertel sieht, was für eine starke Dargha er hat. Das ist schon ein bißchen im Bettliegen wert. Ich schick Gulama noch vor Sonnenaufgang den Heiler holen, damit er hier ist wenn’s hell ist. Aber an den Balken hängen würd‘ ich ihn nicht, wenn ich du wär! Gulama hat gesagt, er ist der Beste im Viertel und im weiten Umkreis. Du brauchst den besten Heiler in deiner Nähe, Saya! Als Dargha mußt du jetzt auf deine Gesundheit schauen. Die Leute in deinem Viertel schauen zu dir hinauf. Da kannst du dir nicht erlauben schwach und krank auszuschauen! Gulama muß gleich mit dem Tee und dem Essen kommen. Willst du was, Saya, oder kann ich was tun, damit es dir nicht so langweilig wird im Bett?“  
Wed, Jun 26th 2024 09:51

Sayas Blick hellt sich kein bisschen auf. Sie schaut bitterböse an die Decke über ihrem Bett und mault vor sich hin.   “Verdammt starke Dargha ist das, die ewig nicht mehr aus dem Bett heraus kommt! Da werden ja alle zu mir aufschauen, wenn sie draufkommen, dass ich eine halbe Ewigkeit im Bett gelegen und Tee getrunken habe! Und was willst du auch schon tun, dass mir nicht langweilig wird? Mir ist jetzt schon stinklangweilig! Und ich darf ja nichts, nicht einmal einen Schnaps darf ich trinken! Eine verfickte Scheiße ist das!”   Sie schaut dann Mari wieder an, bevor sie fortfährt: “Das einzige, das der ganzen Kacke hier einen Sinn verleiht, ist, dass damit die ganze Geschichte so gut ausgegangen ist. Ich sag dir, Mari, ich habe auf der Scheiß-Straße schon befürchtet, Marigar würde zurückkommen, oder am Ende auch noch du. Aber so, keinem ist ein Haar gekrümmt worden, und du bist frei, nicht nur das, du bist jetzt sogar eine Arendai!”
Thu, Jun 27th 2024 02:04   Edited on Thu, Jun 27th 2024 02:05

„Ein paar Stunden sind keine halbe Ewigkeit und Tee trinkt die ganze Stadt.“: wirft Mari ein. „Da grinst keiner, da kannst du Gift drauf nehmen.“ Dann wird Mari still und sie schaut Saya eine ganze Weile an bevor sie leise sagt: „Ich bin zurückgekommen!“ Dann erzählt sie Saya ihre Flucht in allen Einzelheiten. „Ich hab‘ gehört, daß auf der Straße gekämpft wird und wie sie wieder an mir vorbeigerannt sind. Dann hab‘ ich ein bißchen gewartet. Ich hab‘ Marigar schon gehört, aber ich war mir nicht sicher ob er’s wirklich ist, also hab‘ ich den Mund gehalten und bin ich raus auf die Straße. Dort hab‘ ich die zwei Leichen gefunden. Als ich denen die Taschen umgedreht hab‘ da ist mir ein Dolch aufgefallen, der auf der Straße gelegen ist und als ich ihn mir angeschaut hab‘ da war’s mir klar, es ist deiner. Dann hat’s bei mir ausgesetzt und ich bin die Straße runtergerannt. Marigar hinter mir her. Ich bin langsamer geworden und hab‘ ihm gesagt, daß er rennen soll, das wir dich rausholen müssen und was macht der Idiot, er hält mich auf. Ich war am Durchdrehen vor lauter Angst um dich.“ Mari senkt für einen Augenblick den Kopf, dann schaut sie Saya wieder an. „Ich weiß schon, du hast es für mich gemacht, aber wie kannst du nur so einen Blödsinn machen? Allein gegen fünf Mann, die Arendai noch gar nicht eingerechnet. Die hätten mich nie erwischt in den Ruinen. Das hat doch keinen Sinn, wenn du dich für mich umbringen läßt! Was mach‘ ich denn ohne dich? Da geh‘ ich besser drauf, als ohne dir zu vegetieren. Bitte Saya, versprich‘ mir das du so einen Scheiß nie wieder machst. Wenn es wieder einmal haarig wird, dann laß mich nicht zurück.“ Mari legt ihre Rechte auf Sayas unverletzte Hand.“ Ich will mit dir gehen! Ich will an deiner Seite sein und wenn’s hart auf hart geht, dann ganz besonders. Ich mein’s ernst, Saya, ich will bei dir sein, ganz egal was kommt.“: sagt Mari leise, aber bestimmt.  
Thu, Jun 27th 2024 01:33

“Der Idiot hat genau das gemacht, was ich ihm gesagt habe,” antwortet Saya, nun wieder viel ruhiger. “Das mit den fünf Ratten, gut, das war so nicht ganz geplant. Und noch viel weniger war geplant, dass ich gegen acht Ratten kämpfen muss. Was sollen wir auch wissen, dass, wenn wir die fünf verfolgen, uns da plötzlich drei weitere entgegen gerannt kommen. Also, mir war die ganze Sache nicht ganz geheuer, also, dass der ganze Plan genauso aufgehen muss, wie wir es geplant haben. Und da bin ich mit Marigar halt vor der Brauerei gesessen, um deine Flucht zu überwachen. Wenn es ins Auge gegangen wäre, war es meine Aufgabe, die Ratten aufzuhalten, Marigar sollte dich in Sicherheit bringen. Und genau das hat er gemacht. Hätte er es nicht getan, hätte er versucht, mich zu retten anstatt dich, und hätte er es überlebt, ich hätte ihm die den Arsch aufgerissen, das kann ich dir sagen.”   Sie schaut Mari an, dann fährt sie fort: “In dem Moment, in dem du in die Ruinen gerannt bist, war unser ganzer Plan eigentlich eh im Eimer. Wenn du dich versteckst, können sie dich nicht verfolgen, dann kommen die nicht zum Theater, und ein Katz und Maus-Spiel ist immer riskant. Da war dann nur mehr wichtig, dass möglichst alle lebend wieder rauskommen - wobei ich da natürlich am Wenigsten riskiere von allen. Dich stechen sie sofort ab, Marigar wohl auch, bei mir… du hast ja gesehen, was passiert ist. Also musste Marigar dich finden, bevor es die Ratten tun, dass die die Verfolgung gleich abbrechen, naja, das war jetzt nicht gerade Lisinas Glanzleistung, und damit hat sie uns den Sieg geschenkt.”   Wieder macht Saya eine Pause. “Also, hätte dich Marigar nicht weggebracht, vielleicht hättest du das Pech gehabt, mich zu finden. Dann wärt ihr wohl tot gewesen. Und wer weiß, ob sie mich dann nicht auch umgebracht hätten, wenn sie den größten Trumpf nicht mehr hatten, mit mir zu verhandeln. Also, Mari, der ganze Plan ist in die Binsen gegangen, und gerade weil Marigar sich so verhalten hat, wie ich es ihm gesagt habe, haben wir noch das Maximum rausgeholt, mit minimalem Einsatz. Ich meine, würde mich dieser Scheiß-Heiler nicht ins Bett verbannen, wäre uns allen rein gar nichts passiert.”
Fri, Jun 28th 2024 12:29   Edited on Fri, Jun 28th 2024 06:20

„Das war kein Plan, das war halsbrecherischer Blödsinn! Du hast einfach nur Riesenglück gehabt, daß dich jemand erkannt hat. Wenn nur eine Wolke vor dem Mond gewesen wär‘ in dem Moment, dann wärst du jetzt schon bei den Schatten. Saya, wenn du mich nur hättest machen lassen! Ich hätte mich nur solang versteckt, wie ich gebraucht hätt‘ um mit einem Vorsprung wieder hinaus auf die Straße zu kommen. Dann hätte ich sie auf mich aufmerksam gemacht, wär‘ in Richtung Theater davon gerannt und die wären in die Falle gegangen. Aber Afyra sei Dank, du hast mehr Glück als Verstand gehabt und was passiert ist, das ist passiert. Hat nicht mehr viel Sinn, darüber zu streiten. Aber ich bitte dich, schau in Zukunft auf dich. Wir brauchen dich! Nicht nur ich und die Jäger, das ganze Viertel braucht dich. Alles hat mindestens zwei Seiten. Mit der Macht haben sie dir auch die Verantwortung umgehängt. Du bist keine Jägerin mehr, die fuhrwerken kann wie es ihr paßt und die nur für ihre Rotte verantwortlich ist. Du bist die Dargha!“: sagt Mari und schaut ihr in die Augen. „Du hast die Macht, hier was zu ändern, was Besseres zu machen. Schmeiß‘ die Chance nicht weg! Ich bitte dich!“  
Sat, Jun 29th 2024 01:09   Edited on Sat, Jun 29th 2024 01:12

“Mari, in dem Moment, in dem du dich versteckt hast, konntest du nicht mehr wissen, wo die Ratten sind,” entgegnet Saya. “Ab diesem Moment war es auch in deinem Fall halsbrecherischer Blödsinn. Was wäre denn passiert, wenn du einigen Ratten in die Arme gelaufen wärst, so wie es mir passiert ist? Da hätte dich kein Mond mehr gerettet. Außerdem hätte ich die Arendai locker über den Haufen gestochen, wenn sich nicht in diesem Moment meine Schulter endgültig verabschiedet hätte. Außerdem war es ja nicht geplant, dass da noch Arendai herumrennen, die dich abfangen wollten. Sei froh, dass sie mich abgefangen haben und nicht dich. Und sei froh, dass alles so perfekt abgelaufen ist.”   Sie schaut Mari an, dann fügt sie hinzu: "Und was wäre ich für eine Dargha, wenn ich nicht einmal das beschützen kann, was mir wirklich wichtig ist?"
Sat, Jun 29th 2024 01:16

Mari kommt nicht dazu, Saya etwas zu entgegnen, denn in diesem Moment kommt Gulama zurück ins Zimmer. Sie trägt ein Tablett mit einer Teekanne, einer Tasse, einer kleinen Schüssel mit Rührei und Speck. Sie läuft langsam und vorsichtig, man merkt ihr an, dass sie sich bemüht, ja nichts zu verschütten oder auf den Boden zu werfen, dass sie wohl noch nicht so oft andere Leute bedient hat. Sie stellt alles auf einen kleinen Tisch, schenkt den Tee ein. Sie schaut zu Mari und Saya, dann senkt sie beschämt den Kopf.   “Ich wollte eigentlich ein Spiegelei machen,” meint sie dabei, “aber es ist Rührei geworden. Ich befürchte, verehrte Dargha, wenn Ihr etwas Ordentliches zu Essen haben wollt, so werdet Ihr eine Köchin einstellen müssen. Ich kann nämlich nicht kochen, ich habe das nie gelernt.”   Sie schaut dann ziemlich beängstigt zu der im Bett liegenden Hausherrin.
Sat, Jun 29th 2024 10:54

Schon ist Mari dabei den Mund aufzumachen, um Saya zu erklären, daß sie natürlich froh ist, daß alles so relativ glimpflich abgelaufen ist, daß sie aber keine zwanzig Schritt von der Straße weg war und sie die Ratten gehört hat, als Sayas letzter Satz zu ihr durchdringt. Zuerst schaut sie nur verblüfft, aber dann blüht ein strahlendes Lächeln voller Glück und Zuneigung in ihrem Gesicht auf. Erst im letzten Moment bremst sie sich und fällt Saya nicht um den Hals. Stattdessen drückt sie nur ihre unverletzte Hand und weil Mari die Worte fehlen, sagt sie nur leise ihren Namen, in dem all ihr Glück, ihre Liebe und die Freude über Sayas Worte mitschwingt. Mari beugt sich zu ihr und küßt sie ganz vorsichtig auf den Mund. Im ersten Moment reagiert sie gar nicht darauf, daß jemand hereinkommt, erst als sie die Stimme Gulamas hört, setzt sie sich auf und dreht sich um. Immer noch strahlt sie und kriegt im ersten Moment gar nicht richtig mit, was Gulama sagt, dann aber sagt sie: „Rührei statt Spiegelei ist wirklich keine Katastrophe, wenn du es nicht anbrennen hast lassen.“: sagt sie und zwinkert Gulama zu. Zu Saya sagt sie kurz danach: „Wenn du willst, kümmere ich morgen darum, daß wir eine Köchin bekommen. Jemand für die groben Putzarbeiten wär‘ auch nicht schlecht. Gulama soll sich ja um dich kümmern und ob wir Lisina dazu bringen können, Hausarbeiten zu machen, weiß ich nicht.“      
Sun, Jun 30th 2024 01:04

Saya schaut Gulama ernst an. Sie scheint gar nicht zuzuhören, was Mari zu sagen hat. Eine ganze Weile schaut sie einfach nur, bis sie endlich sagt: “Zieh dich aus und lass dich von Mari an einen Balken binden. Ich brauche keine Sklavin, die nicht kochen kann. Aber vorher bring mir dein Gepansche!”   Gulama wird freilich blass, zitternd nimmt sie die Schüssel und bringt sie Saya ans Bett. Saya isst eine Gabel von dem Rührei, lässt die Gabel in die Schüssel fallen, packt Gulama im Genick und zieht ihr Gesicht nahe zu dem ihrigen.   “Das Rührei ist schon mal so schlecht nicht gelungen, das nächstes Mal gibst du vielleicht eine Prise Salz hinzu,” sagt sie. Sie lässt Gulama los, nimmt ihr die Schüssel aus der Hand und stellt sie neben sich auf das Bett. Sie schaut Gulama an und grinst.   “Keine Angst, wenn du nicht kochen kannst, dann kannst du es nicht,” meint sie dann. “Vielleicht lernst du es, vielleicht lernst du es nicht. Aber ich wette, du kannst lesen, schreiben, rechnen und all den Kram. Es ist leichter, jemanden zu finden, der kochen kann, als jemanden, der schreiben kann.”   Sie schaut dann zu Mari. “Schau zu, dass du einen Koch oder eine Köchin findest. Aber nimm jemanden aus dem Viertel. Mein Geld geht nur an Leute aus dem Viertel. Putzen, das wird Gulama wohl können, das können die Jäger, und Lisina wird gerne putzen, wenn sie dafür einen halben Tag in Ruhe gelassen wird. Und wenn nicht, können wir immer noch jemanden suchen.”  
Sun, Jun 30th 2024 01:09

Der Schreck sitzt Gulama noch immer in den Knochen, als Saya sich schon an Mari gewandt hat. Sie schaut unsicher von einer Frau zur anderen, macht zwei Schritte nach hinten. Ihre zitternden Hände gehen an ihre Bluse, öffnen den obersten Knopf, dann haucht sie beinahe stimmlos: “Soll ich mich nun ausziehen oder nicht?”   Sie schaut zunächst zu Saya, bis schließlich ein verzweifelter Blick in Maris Augen hängen bleibt. Anscheinend hat Gulama wohl einen qualvollen Tod vor Augen und hofft, dass Mari sie wohl noch davor bewahren wird.  
Sun, Jun 30th 2024 06:40

Mit ein paar Schritten ist Mari bei der verzweifelten Gulama und legt ihr einen Arm um die Hüfte. „Sei ganz ruhig! Du brauchst dich nicht auszuziehen und niemand tut dir was. Saya hat nur Spaß gemacht.“ Mari streicht ihr über die Wange und gibt ihr einen schnellen Kuß. „Kannst du wirklich schreiben und lesen?“: erkundigt sie sich neugierig, bevor sie sich zu Saya umdreht. „Ich kümmere mich morgen um die Köchin, Saya. Aber wegen des Putzens. Geschirr abwaschen, Staubwischen und solche Sachen, das kann Gulama auf jeden Fall machen. Aber wenn sie den Boden reiben, Wasche waschen und die ganzen schweren Putzarbeiten machen muß, dann kriegt sie so rauhe Hände wie ich. Sie soll doch hübsch sein für dich und dich mich weichen Händen angreifen! Ich bin sicher, es wird dir gefallen. Ich meine dafür sollten wir wirklich jemand Anderen nehmen, bei dem es egal ist ob er oder sie rauhe Hände kriegt. Was ist mit dem Jammerlappen? Das wär‘ doch eine ganz gute Strafe für den Arsch, die nächsten dreißig Jahre Boden zu putzen und die ganze Drecksarbeit zu machen! Noch dazu kostet er dich nichts, außer ein paar Löffel Grütze am Tag. Lisina können wir dann immer noch die Abtritte sauber machen lassen. Was meinst du?“: erkundigt sie sich und immer noch strahlt sie Saya an. Es steht ihr ins Gesicht geschrieben, wie sehr sie sich über Sayas Worte freut.      
Mon, Jul 1st 2024 01:14

Gulama nickt eifrig, schaut aufgeregt zwischen den beiden Frauen hin und her.   “Ja, ich kann schreiben und rechnen,” sagt sie hastig, bevor sie sich gänzlich an Saya wendet. “Wenn Ihr wollt, lese ich Euch vor, was immer Ihr wollt, schreibe, was immer Ihr wollt und rechne, was Ihr immer benötigt. Ich mache wirklich alles, was Ihr befiehlt, Dargha!”   Sie schaut Saya ins Gesicht, auf ihren bandagierten Oberkörper, den nackten Bauch, die Oberschenkel, und als ob sie ihre Gebieterin auch noch von der Weichheit ihrer Hände überzeugen möchte, streicht sie ihr sanft über letzteren. Dann schaut sie Saya wieder ins Gesicht, bevor ihr Blick wieder zu Mari zurückgeht.
Mon, Jul 1st 2024 01:39

“Pffft!” Saya bläst verächtlich die Luft durch ihre Zähne. “Das Milchgesicht mag ich nicht mehr sehen. Jemand, der sich vor Angst in die Hosen scheißt und bei der ersten Gelegenheit seine Freunde verrät, um seine eigene Haut zu retten, der hat hier nichts verloren. Morgen soll er schauen, dass er Land gewinnt. Wenn ich ihn noch einmal zu Gesicht bekomme, dann ziehe ich ihm die Haut ab und lasse den Rest von Fleischratten auffressen. Also, bevor ich mich auf einen Stuhl setze, den der vorher abgewischt hab, da lass ich den Stuhl verbrennen und stehe mein restliches Leben lang!”   Dann setzt sie sich auf. Sie stöhnt dabei - so langsam lässt die Wirkung der Schmerzmittel nach. Allerdings kann sie mit einer Hand im liegen nur schlecht essen. Sie nimmt also die Schüssel, legt sie sich in den Schoß und beginnt zu löffeln. Ihr Blick fällt auf Gulama.   “Ich brauche niemanden, der mir etwas vorliest, Prinzesschen,” antwortet sie. “Lesen kann ich selber. Aber mit dem Schreiben und dem Rechnen hapert es etwas. Beim Schreiben stehen dann immer wieder die Buchstaben, wo sie nicht hingehören, und beim Rechnen stimmt das Ergebnis meist nur ungefähr. Aber es wird hier wohl viel zu Schreiben und zu Rechnen geben, wenn ich mit meinem Plan Erfolg haben will.”   Sie löffelt wieder etwas weiter. Dann schaut sie wieder zu Gulama.   “Prinzesschen, geh und hol mir Marigar, oder Condir, spielt keine Rolle,” meint sie. “Wir werden einen Schmied brauchen. Das Miststück kann doch nicht ewig irgendwo liegen und entspannen!”
Tue, Jul 2nd 2024 05:31   Edited on Tue, Jul 2nd 2024 05:32

„Ganz wie du willst! Ich hab‘ mir nur gedacht, wenn du ihn hast, dann kann er sich auch nützlich machen.“: sagt Mari und bückt sich nach ihrer Hose und ihrem Hemd, die achtlos auf dem Boden gelandet sind. Dabei kann Saya sehen, daß sie zwar immer noch überschlank ist, ihre Rippen aber nicht mehr so deutlich hervortreten und auch ihre Brüstchen ein wenig voller geworden sind. Langsam zeigt das regelmäßige Essen Wirkung. Aber es ist nicht nur ihre Figur, die sich verändert hat. Der ewige Hunger hat sie nicht mehr im Griff und ihr Auftreten ist selbstbewußt geworden. Wenig erinnert noch an die halbverhungerte Streunerin, die ständig bereit gewesen war davon zu laufen. Als sie in ihre Hose schlüpft und sich aufrichtet, um sie zuzuknöpfen, fällt ihr Blick auf Saya, die im Bett liegend ißt.   Freude und grenzenlose Zuneigung spiegelen sich in ihren dunklen Augen und sie lächelt glücklich. „Wenn du noch Hunger hast, laß ich dir was aus dem Zwilling holen.“: sagt sie und schlüpft in ihr Hemd. „Ist es dir recht, wenn ich morgen auch um jemand umschau‘ der die grobe Arbeit im Haus erledigt? Wenn Gulama deine Schreiberin wird, dann hat sie gar keine Zeit, denn Boden zu reiben oder sowas. Von ihren zarten Händen einmal abgesehen. Außerdem als Dargha müssen deine persönlichen Sklaven auch was hermachen. Auch der größte Depp im Viertel muß auf Anhieb erkennen können, daß sie die Sklavin der Dargha ist. Wie schaut denn das aus, wenn sie mit rissigen, roten Händen neben dir sitzt und kaum die Feder halten kann?“ Mari knöpft sich das Hemd zu und kriecht halb unter das Bett, um ihren linken Stiefel hervorzuholen. Für einen Moment setzt sie sich aufs Bett und zieht sich die Halbstiefel an. „Willst du dem Dreckstück einen Kragen machen lassen?“: erkundigt sie sich.      
Tue, Jul 2nd 2024 10:34

Saya verfolgt mit ihrem Blick zunächst Gulama, die den Raum verlässt, dann Mari, wie sie sich langsam wieder ankleidet. Wohl ist ihr die äußere Veränderung aufgefallen, sie erwähnt sie jedoch mit keinem Wort. Das schreckhafte Ding, das Mari wohl gewesen ist, hat sie nicht kennengelernt. Ihr gegenüber hat sie sich schließlich stets weit selbstbewusster gezeigt, als so manch anderer Bewohner der Stadt es einem Jäger gegenüber tun würde.   “Hatte ich vor,” antwortet Saya schließlich. “Einen Sklavenkragen, eine Kette und ein paar Ringe in den Wänden, um sie anzubinden. Sie frei im Haus herumlaufen zu lassen ist zu gefährlich, aber sie ständig einzusperren ist auch zu umständlich. Und, wie gesagt, sie ist ja nicht auf Urlaub hier. Wenn ich dir jetzt allerdings so zuhöre, dann frage ich mich, ob ich ihr nicht stattdessen ein Diadem machen lassen sollte. Denn wenn meine Sklavinnen etwas hermachen sollen, dann müsste das wohl auch für unsere Dreckstückchen gelten, oder?”   Sie schaut Mari grinsend an. Dann wird sie wieder ernst. “Du kannst dich schon umschauen, aber ich entscheide, wer hier arbeitet und wer nicht. Ich bezahle einen Koch oder eine Köchin, das ist klar, ich will ja nicht vergiftet werden. Für den Rest, naja, es wird bald wieder die Möglichkeit geben, einen Sklaven zu rekrutieren, glaub mir das. Aber wir können ja mal sehen.”   In diesem Moment kommen Gulama und Marigar in das Zimmer. Saya liegt nach wie vor nackt auf dem Bett. Es scheint sie bei Marigar ebensowenig zu interessieren, ob sie nun bekleidet ist oder nicht wie bei Condir. Kurz gibt Saya ihm Anweisung, einen Schmied zu holen wegen der vorhin erwähnten Aufträge. Dann verlässt Marigar wieder den Raum.
Tue, Jul 2nd 2024 11:44

„Nein, nein!“: sagt Mari. „Für das Dreckstück wär‘ ein Stachelhalsband, das Richtige, aber mit den Stacheln innen.“: schnaubt sie. „Außerdem gehört sie zwar dir, aber sie ist nicht deine persönliche Sklavin, wie Gulama, die sich um dich zu kümmern soll.“ Mari setzt sich wieder zu Saya aufs Bett. „Ich find‘ die Idee sie zu deiner Schreiberin zu machen gut und ich sag‘ dir das jetzt nicht, weil ich sie mag. Sie ist gescheit und willig, außerdem hat sie eine Höllenangst vor dir und so jung wie sie ist, brauchst du sie nicht brechen, um sie nach deinem Willen zu erziehen. Aber dabei mußt du auch bedenken, daß sie als deine Schreiberin eine Menge erfahren wird, daß andere Leute nichts angeht, daß die aber gern erfahren wollen. Wenn’s ihr bei dir gut geht, dann wird ihre Bereitschaft ihren Kopf zu riskieren, indem sie was ausplaudert, sehr gering sein. Hin und wieder mußt du ihr sicherlich eins hinter die Ohren geben, damit sie weiß, wo sie hingehört und ihre Bäume nicht in den Himmel wachsen, aber ich glaub‘ wirklich, daß sie dir gute Dienste leisten wird.“   Dann nickt Mari. „Ist ja klar! Du bezahlst die Leute, also entscheidest auch du, wenn du haben willst. Ich schau‘ mich nur um und wenn ich jemanden finde, von dem ich glaub‘ daß sie oder er passen könnt‘, dann bring’ ich sie dir.“ Als Marigar und Gulama ins Zimmer kommen, wartet sie, bis Saya ihre Anweisungen gegeben hat und Marigar den Raum verläßt. „Da ist noch was.“: sagt sie zu Saya. „Ich hab‘ ja mit Theomer ausgemacht, daß ich für ihn arbeite. Solang‘ du nicht wieder auf den Beinen bist, rühr‘ ich mich sowieso nicht weg von hier. Aber was meinst du, soll ich nachher für ihn arbeiten oder ist es dir lieber, daß ich bei dir bleib‘ und mich drum kümmere, daß hier im Haus alles in Ordnung geht oder was dir sonst wichtig ist?“: fragend schaut sie Saya an.  
Wed, Jul 3rd 2024 12:59

Theomer erreicht Sayas neue Residenz am späten Nachmittag. Er hat einige hastige Stunden Arbeit in der Brauerei und eine noch hastigere Fahrt zum Zentrallager hinter sich, um die Arbeit für die kommenden Tage in die richtigen Bahnen zu lenken. Das Geld aus dem Verkauf des Buches an Gregorian rinnt ihm durch die Finger wie Wasser, aber er hatte noch nie so volle Auftragsbücher und er würde das zigfache an Gewinn einfahren, wenn erstmal die Lieferungen losgehen würden. Das Saya schwer verletzt aber siegreich in ihre neue Residenz gebracht worden war, hatte sich im Viertel wie ein Lauffeuer verbreitet und er hatte es wie die meisten im rappelvollen Lachenden Zwilling erfahren. Den Entschluss, sie jetzt gleich aufzusuchen, hatte er spontan gefasst, denn ansonsten würde er den Abend sowieso nur damit verbringen auf Basso und die Nachrichten aus der Schmutzigen Ente zu warten.   An der Residenz angekommen, sieht er sich etwas ratlos um und klopft dann schlicht an. "Guten Abend, sind Krankenbesuche gestattet?"
Wed, Jul 3rd 2024 01:54

“Naja, technisch gesehen habe ich Lisina als Geschenk erhalten,” antwortet Saya mit einem Grinsen. “Als Wiedergutmachung dafür, und für deine Sicherheit. Da du jetzt allerdings Arendai bist und somit soundso in Sicherheit, ist sie nun also mein Spielzeug, und eigentlich könnte ich tun und lassen, was ich will mit ihr. Sie ist also schon meine ganz persönliche Sklavin, wenn du so willst.”   Sie mustert einen Augenblick lang Maris Reaktion, dann fügt sie hinzu: “Aber keine Angst, das Miststück ist ein Spielzeug, und das wird sie auch bleiben. Für mich, für meine Leibwachen, für meine Jäger, und wenn ein Besucher mal mit ihr spielen will, dann darf er es auch. Und du darfst natürlich auch an sie ran, wenn du willst, und wie du willst. Und was Theomer angeht, ich würde es ziemlich gut finden, wenn du weiterhin auch für ihn arbeiten würdest. Schon nur, damit du mitkriegst, was er so alle macht. Denn wenn er meint, dass er auch nur einen Fili verdient, ohne dass ich meinen Anteil kriege, dann hat er sich geschnitten.”
Wed, Jul 3rd 2024 02:12

Das mit dem Klopfen scheint zunächst nicht so richtig zu funktionieren. Das Tor steht jedoch halb offen, und nach einiger Zeit kommt ein Jäger auf Theomer zu. Lange, dunkle Haare fallen über seine Schultern, und von der Statur her ist er Theomer mindestens ebenbürtig. Er öffnet das Tor etwas mehr und schaut Theomer an.   “Was wollt Ihr?” fragt er ohne große Freundlichkeit, die sich auch nach der doch höflichen Frage des Bierbrauers wenig vermehrt. Doch ist Theomer bekannt genug, dass er sich weiter nicht erklären muss, und so nickt der Mann nur kurz. Sie gehen durch eine Durchfahrt, die auf einen Innenhof führt. An der Hälfte biegen sie jedoch nach rechts ab, gehen durch eine große Tür und eine Treppe nach oben. Sie kommen in ein geräumiges Speisezimmer, recht luxuriös, beinahe vornehm eingerichtet. Der Jäger bleibt jedoch nicht stehen, sondern geht durch das Zimmer hindurch, hinter einer langen Tafel vorbei und eine weitere Treppe nach oben. Sie kommen in einen Flur von dem mehrere Türen abgehen. An der einzigen Tür auf der linken Seite bleibt er stehen, klopft kurz an und tritt ein.   “Dargha,” sagt er nur kurz, “der Bierbrauer ist für dich da.”   Dann lässt er Theomer auch schon eintreten. Dieser findet sich in einem geräumigen Schlafzimmer wieder. Neben einem Waschtisch steht ein junges Ding, fast noch ein Mädchen, mit langen, blonden Haaren, bemerkenswert blauen und großen Augen, Schmollmund. Sie trägt eine bauchfreie Bluse und einen kurzen Rock, ist jedoch barfuß. Neben einem großen Bett steht Mari, auf dem Bett sitzt Saya. Ihr Gesicht ist verquollen, ein Auge ist gar beinahe ganz zugeschwollen. An Stirn und unter dem linken Auge hat sie blutige Beulen. Die Schulter und der Brustkorb sind fast vollständig mit Bandagen verdeckt, der rechte Arm damit fixiert. Ansonsten ist sie komplett nackt. Die rechte Seite schimmert in allen Regenbogenfarben.   Als er eintritt sehen ihn alle drei an.   “Hallo Theomer,” grüßt schließlich Saya.
Wed, Jul 3rd 2024 03:57

„Natürlich kannst du mit Lisina machen was du willst. Doch allzu nah‘ würd‘ ich sie nicht ranlassen, wenn ich du wär‘. Mit persönlicher Sklavin mein‘ ich so etwas wie Leibskalvin, die sich um dich kümmert, die für dich da ist. Nicht fürs Putzen oder irgendwelche anderen Arbeiten und ehe ich mir Lisina als Leibsklavin halte, leg‘ ich mir einen Rißwolf als Schoßtier zu.“ : grummelt Mari. Für einen Moment zeigt sich das Ausmaß ihres Hasses auf ihrem Gesicht, als Saya davon spricht, daß sie an Lisina herandarf. „Bei allen Schatten! Ich werd‘ dieser dreckigen Hure die gleichen Narben verpassen wie sie mir und ich schwöre in Afyras Namen, daß ich ihr das Leben zur Hölle mache, jeden Tag, jede Stunde!“: faucht sie, doch sie hat sich schnell wieder unter Kontrolle. „Ist gut, Saya! Sobald du wieder auf den Beinen bist, geh‘ ich zu ihm und fang an.“ Als Marigar dann kurz darauf Theomer meldet, dreht sich Mari zur Türe. „Grüß dich!“: sagt sie, nickt ihm zu und dreht sich dann wieder zu Saya. „Sollen wir dich alleine lassen?“: erkundigt sie sich und wirft einen Blick zu Gulama.  
Wed, Jul 3rd 2024 11:10

Saya schaut Mari nun ziemlich ernst an. Bevor sie ihr allerdings sagt, ob sie nun gehen oder bleiben soll, hat sie noch etwas anderes am Herzen.   “Mari, wenn du ihr dieselben Narben zufügen willst, die sie dir zugefügt hat, werde ich dich nicht davon abhalten,” sagt sie. “Aber danach werde ich wieder alle möglichen Filis ausgeben müssen, damit sie der Heiler davon abhält, einfach zu den Schatten abzuhauen. Wer weiß nämlich, ob sie so zäh ist wie du? Ich will echt nicht, dass du irgendwelche Gnade walten lässt. Aber, um ehrlich zu sein, meine Leute erwarten von mir, dass ich von dem Miststück etwas für sie übrig lasse. Ich wollte ihnen weder Gulamas Mutter noch Gulama geben. Lisina wird diesen Weg gehen. Also, füg ihr alle Schmerzen der Welt zu, quäle sie, demütige sie, so viel du willst. Aber ein Tod nach zwei Tagen Folter ist nicht das, was ich mit ihr vorhabe. Bitte, tu mir den Gefallen, und mach sie nicht zu schnell kaputt. Sie wird wissen, was die Stunde geschlagen hat, und sie wird alles tun, um ihrem Leiden so schnell als möglich zu entkommen. Deshalb mache ich ihr auch den Sklavenkragen. Ich kann sie anhängen, ohne dass sie sich mit ihrer Leine erdrosseln kann. Ich kann sie überall anbinden, ohne dass ihr die Hände abfaulen, oder die Füße. Also, peitsche sie, das will ich dir gar nicht abschlagen. Aber sie zu, dass du eine lange Rache hast.”   Sie schaut Mari eindringlich in die Augen, dann fügt sie noch hinzu: “Mir ist es egal, ob du bleibst oder gehst. Gulama werde ich wohl noch brauchen, ich will doch eine ordentliche Gastgeberin sein.”   Sie schaut schließlich zu Theomer: “Was sagst du, willst du mich unter vier Augen sprechen?”
Thu, Jul 4th 2024 01:33

Theomer wirkt kurz konsterniert über Sayas Nacktheit. Auch wenn er schon alles von ihr gesehen hat, was es zu sehen gibt, findet er dieses Verhalten reichlich irritierten. Es scheint sich wohl um eine Imeria-Marotte zu handeln, an die er sich irgendwie wird gewöhnen müssen.   Die Verletzungen der Dargha erschrecken ihn aber durchaus im ersten Moment, was man wohl auch an seinem Gesicht ablesen kann. „Bei den Zwillingen, dich haben sie aber gründlich erwischt!“ Dann erst nickt er Mari zu und mustert kurz Gulama, die er schon ein paar Mal gesehen hat und als Tochter des Hauses identifiziert. Offenbar ist sie – bis auf Weiteres – mit dem Leben davongekommen. Ob sie dabei von Glück reden kann, bleibt allerdings abzuwarten.   „Unser ganzer schöner Plan: Völlig für die Katz‘. Und unser Ablenkungsmanöver ganz und gar unnötig. Es tut mir wirklich leid, dass alles so schiefgelaufen ist!“ Es tut ihm tatsächlich leid, denn Saya als Dargha zu verlieren, wäre überhaupt nicht gut gewesen. Immerhin hat er einen Draht zu ihr – wie dünn der auch sein mochte – und das war schon einiges wert in Imeria.   „Ich schätze, ihr habt den guten Heiler des Viertels erwischt?“ Er mustert kurz prüfend die Verbände. „Es gibt auch zwei Kurpfuscher, die bestenfalls Blasen aufstechen und Warzen wegschneiden können. Aber das sieht aus, als hätte ein Könner es gemacht.“   Er zieht sich einen Stuhl ran, setzt sich verkehrt herum darauf und verschränkt die Arme auf der Lehne. „Ich dachte mir, dass du sicher nicht der Typ für ein Krankenlager bist und wenn man dich nicht gerade ans Bett fesselt, wird Mari alle Mühe haben, dich am aufstehen zu hindern. Mari sollte unbedingt bleiben, ich will ja wissen, was bei dieser ganzen Scheiße mit den Ratten rausgekommen ist und ob wir damit rechnen müssen, dass sie morgen aus einem Kanal krabbeln und uns an die Gurgel wollen!“   Er grinst breit. „Und wenn du dann noch in Stimmung bist, habe ich ein Geschäft vorzuschlagen. Oder nennen wir es lieber: ein gemeinsames Projekt.“
Thu, Jul 4th 2024 03:34   Edited on Thu, Jul 4th 2024 03:34

Der Blick Maris ist genauso ernst, wie der Sayas und für den Moment beachtet sie Theomer gar nicht.“ Keine Angst, Saya. So leicht laß‘ ich sie nicht davon kommen. Ich werde sie nicht zu Tode foltern. Ich werd‘ sie auch nicht so auspeitschen, wie sie mich auspeitschen hat lassen. Ich werde ihr Narben zufügen und will das sie sich jedesmal schämt für ihre grauslichen Narben, wenn sie sich auszieht. Der körperliche Schmerz, der läßt sich wegstecken, aber da Schmerzen da drin...“ Mari tippt sich auf die Herzgegend. „Der geht nicht weg. Ich will, daß sie die Hoffnungslosigkeit erfährt, das Wissen, daß der nächste Tag genauso schlimm wird, wie der Heutige. Ich will, daß sie jeden Moment Angst hat und vor Einsamkeit heult, wenn die Dunkelheit kommt, nicht sie total verstümmeln oder sie zu Tode peitschen. Das wär‘ viel zu gnädig. Nein, ich will zusehen, wenn die Jäger über sie herfallen, so wie die Schweine auf den Ruinenfeldern über mich hergefallen sind. Ich will ihr die Verzweiflung lehren, Saya, nicht sie umbringen.“ Für einen Moment blickt sie vor sich auf den Boden, dann schaut sie Saya wieder an. „Ich dank‘ dir aus ganzem Herzen, daß du ihnen Gulama nicht gegeben hast und ich dank‘ dir für alles was du für mich getan hast.“: sagt Mari und der Haß ist aus ihrer Stimme gewichen und hat liebevoller Dankbarkeit Platz gemacht. Erst dann wendet sie sich wieder Theomer zu. „Gut, dann bleib‘ ich, wenn du willst. Ja, der Heiler ist gut. Gulama hat ihn hergebracht.“ Für einen Moment schaut Mari die Blondine voll Zuneigung an, bevor sie sich wieder Theomer zuwendet.  
Fri, Jul 5th 2024 04:31

Auch Saya wendet sich zunächst wieder an Mari, so dass Theomer wohl an einer recht eigenartigen Diskussion teilhaben kann, deren eigentlicher Gegenstand ihm jedoch wohl unbekannt sein wird.   “Mach dir keine Sorgen darüber, wie sie sich fühlen wird, wenn sie sich auszieht,” antwortet die Dargha, “denn sie wird sich wohl nicht mehr sehr oft ausziehen. So wie ein Hund keine Kleider erhält, wird sie auch keine brauchen. Wenn wir bei Tisch essen, wird sie es am Boden machen, wie es eben ein Hund macht. Wenn sie jemand schlagen will, so soll er sie schlagen, wenn sie jemand ficken will, soll er sie ficken, bei Tag, bei Nacht, wenn er eben Lust dazu hat. Das ist ab sofort das Leben des Miststücks, solange ich Lust dazu habe.”   Nun erst schaut sie zu Theomer, und auf ihr Gesicht legt sich ein Grinsen.   “Ja, ich habe da etwas einstecken müssen,” sagt sie zu ihm. “Wenn daran auch du ziemlich viel beigetragen hast, denn wenn die Schulter, die du mir angeknackst hast, nicht komplett den Dienst versagt hätte, so wäre es wohl alles ganz anders gekommen. Aber der Plan, der ist zwar gescheitert, wie wir ihn geplant hatten, aber es ist am Ende alles weit besser gekommen. Wir haben nicht einen Mann verloren, Mari ist nun endgültig in Sicherheit und wir haben einen sehr, sehr guten Draht zu den Ratten. Und wir haben eine Blondine als Geschenk erhalten, mit der wir wirklich machen können, was wir wollen. Also, wenn du mal eine Hure richtig hart rannehmen willst…”   Saya will grinsend mit den Schultern zucken, was jedoch durch die Bandagen nur insofern funktioniert, als dass sie schmerzerfüllt das Gesicht verzieht. Dann isst sie den letzten Rest des Rühreis und stellt die Schüssel zur Seite.   “Magst du was trinken?” fragt sie. “Prinzesschen, doch ein Bier… mir hat der verfickte Heiler leider jeglichen Alkohol verboten.”
Sat, Jul 6th 2024 11:13

"Ich habe den Mann kennen gelernt, der auf der anderen Flussseite Boxkämpfe ausrichtet. Es gibt ein regelrechtes Ligen- und Rangsystem, an dem Imeria aber bislang nicht beteiligt ist." Er deutet auf Saya und dann auf sich. "Wir könnten dieses System auf dieser Flussseite aufbauen und an den Kämpfen auf der anderen Seite teilnehmen. Ich baue die Kontakte auf Thornhoffseite auf, du organisierst in Imeria die Boxer und Kampfstätten. Wir machen Gewinn durch Eintritt und Wetteinsätze. Was meinst du?"
Sat, Jul 6th 2024 04:44   Edited on Sat, Jul 6th 2024 08:18

„Gut, sehr gut!“: sagt Mari und ihrer Stimme schwingt deutlich hörbar Haß. „Das ist ein Schicksal, daß sie verdient. Wir müssen nur aufpassen, daß sie sich nicht umbringt und sich in den Tod flüchtet. Aber ich werde ihr auch die letzte Hoffnung nehmen.“ Fast wäre Mari herausgerutscht, was sie mit Gulamas Bruder gemacht hat. Sie schämt sich nicht dafür, aber sie will kein Salz in Gulamas immer noch offenen Wunden reiben.   So schweigt sie und hört dem Gespräch Sayas und Theomer zu. Dem Vorschlag Theomers hört sie sich an und erst nach einer kleinen Pause sagt sie etwas dazu: „Ich weiß nicht, ich war lang nicht mehr im Thornhoff Gebiet, aber früher wär‘ kaum einer freiwillig ins Imeria Gebiet gegangen. Die Mehras ist was anderes. Die Kombination Drogen, Huren und Gemetzel zieht natürlich auch Thornhoff Gäste an, aber ein Boxkampf? Vielleicht läßt sich damit Geld verdienen, aber für die Armen im Viertel wird’s kaum einen Unterschied machen. Außerdem lassen es deine Oberen überhaupt zu, Saya, daß du anfängst, der Mehras Konkurenz zu machen?“: sagt Mari nachdenklich.  
Sun, Jul 7th 2024 04:44

"Aber genau das ist ja der Punkt!", wirft Theomer ein. "Die wenigsten trauen sich auf Imeria-Gebiet, aber wenn wir einen sicheren Ort und sichere Wege dorthin zur Verfügung stellen, werden sie schon aus purer Neugier kommen. Und die Mehras werden davon profitieren, denn auf Thornhoffseite gibt es kein vergleichbares Gebäude. Wir werden wichtige Kämpfe und Turniere in den Mehras stattfinden lassen, langfristig auch die Stadtmeisterschaft!"   Er beugt sich vor und spricht eindringlich weiter. "Bisher nehmen Imeria-Kämpfer gar nicht teil, also fast die halbe Stadt! Das ist ein riesiger Markt, auch wenn die meisten Leute nur Hungerleider sind, wird immer noch genug Geld hängen bleiben!"
Sun, Jul 7th 2024 12:20

„Wie willst du sichere Wege zur Verfügung stellen? Saya kontrolliert nur einen kleinen Teil des Gebietes, durch das der Weg führen mußte. Also kann sie auch nur eine kleine Strecke des Weges sicher machen. Außerdem kann Saya so einfach sagen, diese Kämpfe finden in der Mehras statt? Da haben doch die Imeria-Oberen die Hand drauf.“ Mari schüttelt leicht den Kopf. „Ich halt‘ ehrlich gesagt nicht viel davon und ich glaub‘ du verkalkulierst dich. Imeria ist für Thornhoff der Feind, Punkt. Nur auf Imeria Gebiet könnt’s schon funktionieren, aber jemand der auf ein Gemetzel steht, der geht in die Mehras. Warum nicht was organisieren, was die Leute kennen und lieben? Hahnenkämpfe, Hundekämpfe, so was in der Art. Da wär‘ der Aufwand viel geringer und wenn Saya das organisiert und abgesehen von den Gewinnen, die wir machen, drängt es die ganzen Banden, die das bis jetzt durchziehen, aus dem Geschäft und zieht ihnen damit den Boden unter den Füßen weg. Weniger Banden, mehr Sicherheit im Viertel. Hin und Wieder kann man sogar Kämpfe manipulieren, wenn es sich auszahlt und die Wetteinsätze einstreifen. Nicht oft, sonst fällts auf, aber wär‘ ein nettes Trinkgeld. Aber ist natürlich deine Entscheidung, Saya.“  
Sun, Jul 7th 2024 03:20

Saya hört eine ganze Zeit lang schweigend zu - und wieder einmal ist praktisch keine Gefühlsregung zu erkennen. Zum einen, weil sie es einfach versteht, meist ziemlich kühl zu schauen, zum anderen, weil zwischen all den Beulen und Schwellungen eh wenig zu erkennen ist. Dann bläst sie die Luft durch die Zähne, und die Art, wie sie es macht, zeigt schon recht deutlich, dass Theomers Plan bei ihr nicht gerade Luftsprünge hervorruft.   “WIR werden in der Mehras gar nichts veranstalten,” sagt sie schließlich. “Wie stellst du dir das denn vor? Ich gehe da hin in die Mehras, sage denen, ich bin jetzt seit zwei Tagen Dargha, die beste, die sympatischste, die hübscheste Dargha der Welt, und deshalb mache ich jetzt in der Mehras, was ich will?”   Sie stellt die leere Schüssel neben sich, langt zu ihrem Mantel, kramt sich das Rauchzeug hervor. Ein Stöhnen und ein schmerzverzerrtes Gesicht signalisieren, dass diese Bewegung wohl nicht eine jener ist, die der Heiler vorschlagen würde. Aber bald schon zieht sie an einer Zigarette, und das scheint ihr schon mal Motivation genug zu sein, etwas Schmerz auszuhalten.   “Es gibt auch einen guten Grund, warum keine Imeria-Leute auf Thornhoff-Gebiet kämpfen. Und zwar weil die Scheiß-Thornhoff-Arschlöcher nur darauf warten, jeden halbwegs anständigen Imeria-Kämpfer zu lynchen. Und jedes Thornhoff-Arschloch, das hier im Imeria-Gebiet auf großen Macker machen will, in einem Boxkampf soundso zu Apfelmus verarbeitet werden würde.”   Sie zieht wieder an ihrer Zigarette.   “Und als Letztes: Was soll das bringen? Ich will nicht, dass du dir eine goldene Nase verdienst, ich will, dass es den Leuten im Viertel besser geht. Wir sollten unsere Energie darauf verwenden, zuzusehen, das die Leute im Viertel Arbeit haben, dass sie Geld verdienen, und nicht ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen, das sie gar nicht besitzen. Zum Beispiel wäre es besser, anstatt dass wir uns im Zwilling mit Scheiß-Thornhoff-Ratten den Magen verderben, dass es auf Thornhoff-Gebiet Imeria-Ratten zu kaufen gäbe. Dass wir den Fluss-Fischfang aufbauen. Dass es ein florierendes Handwerk gibt. Und da könntest du, wenn du den Verkauf auf Thorhoff-Gebiet organisierst, dir deine goldene Nase dabei verdienen.”    
Mon, Jul 8th 2024 08:09

Theomer seufzte. Keine Ideen, kein Ehrgeiz und erst Recht kein Geschäftssinn. Es würde ihm kaum etwas übrig bleiben, als sich weiter auf sich selbst zu verlassen.   "Wir können keine Ratten auf Thornhoffseite verkaufen, das verletzt den Vertrag. Eine Fangflotte kannst du für den Eigenbedarf vielleicht aufbauen, die Gräfin macht das ja auch, aber wozu?" Er zuckte die Achseln. "Die Preise des Barons kannst du nicht schlagen. Das einzige, was Imeria zu bieten hat, ist Alkohol und Rauchkraut. Aber um damit Geld zu verdienen, brauche ich deine Hilfe nicht. Und wenn das Handwerk im Viertel floriert, nutzt das deinen Steuereinnahmen, bringt mir aber gar nichts." Er lächelt dünn. "Außer natürlich, ich wäre Steuerpächter des Viertels und hätte ein Interesse daran, dass das Viertel als ganzes floriert. Ansonsten reicht es mir völlig, wenn es meinen Arbeitern gut geht und auch dafür brauche ich dich nicht. Außerdem hätte ich im Moment gar nicht das Geld, die Steuerpacht zu kaufen, so wenig es wahrscheinlich auch wäre."   Er kratzt sich vernehmlich den Bart und zuckt mit den Schultern. "Dabei fällt mir ein, dass Frams Werkstatt immer noch leer steht und wir einen Töpfer im Viertel brauchen könnten."   Theomer sieht sinnierend aus dem Fenster. "Man könnte vielleicht einen großen Puff aufbauen?", murmelt er vor sich hin. "Mit den 'exotischen Schönheiten Imerias' und ganz im Stil von Akerul?" Er zuckt mit den Schultern. "Keine Ahnung..."
Mon, Jul 8th 2024 08:11

„Nichts gegen einen ordentlichen Puff, aber den können sich auch nur ein paar Reiche leisten. Das mit dem Markt wär gar nicht so schlecht, wenn er aufs Viertel oder auch die umliegenden Viertel beschränkt wär‘. Ordentliche Qualität, die kontrolliert wird und Preise die günstiger sind als bei den Händlern, die von den Banden kontrolliert werden. Über kurz oder lang wird das ein prächtiges Geschäft. Das hilft den Leuten und bringt Geld in die Truhe.“: sagt Mari und schaut Saya an.   „Aber ich glaub‘ das Wichtigste wär‘, das Viertel sicherer zu machen. Jetzt ist so, daß wenn ich einer Bettlerin ein Brot geb‘ dann muß ich aufpassen, damit es ihr nicht jemand stiehlt. Warum soll jemand hart arbeiten, wenn ihm das Meiste von seinem Geld wieder weggenommen wird? Du mußt den Banden zeigen, wer die Herrin im Viertel ist und sie zwingen unter deiner Kontrolle für dich zu arbeiten. Wenn dir das gelingt, Saya, dann küssen dir die einfachen Leute hier die Füße. Dann das Wasser! Viele haben kein Geld fürs Brennmaterial und können das Flußwasser nicht abkochen. Die Brunnen in Ordnung bringen, das wär‘ auch etwas, daß den Leuten das Leben erleichtert und du kannst für ein paar Filis am Tag ein paar von den Ärmsten der Armen Arbeit geben, die dann wieder auf deinem Markt einkaufen können und damit dem Viertel zeigen, daß es dir ernst ist, das Leben der Armen besser zu machen. Sicher das wird eine Menge Arbeit machen und am Anfang auch was kosten, aber auf lange Sicht machst du damit Gewinn. Auch die Töpferwerkstätte sollt‘ auf jeden Fall wieder arbeiten. Mit ein paar Leuten von der Straße kannst du eine Korbflechterei organisieren und die Körbe auf deinem Markt verkaufen. Jeder braucht Körbe. Dann..“ Jetzt unterbricht sich Mari. „Naja das ist für den Anfang schon mehr als genug.“: sagt sie und lächelt Saya an.
Mon, Jul 8th 2024 09:08

Saya hört erst Theomer zu, dann Mari. Eine Weile sitzt sie dann noch da, zieht an ihrer Zigarette, dann sieht sie zu Theomer.   “Das wären Vorschläge, die ich hören will,” sagt sie mit Eiseskälte und deutet mit der Zigarette auf Mari. “Das sind Dinge, die dem Viertel helfen. Du kannst mir dabei helfen, oder du tust es nicht. Es scheint nämlich ganz so, als ob ich es wäre, die dich nicht braucht. Ich brauche kein egoistisches Arschloch, das nur auf seinen eigenen Geldbeutel schaut. Ich brauche jemanden, der mir dabei hilft, in diesem Viertel Wohlstand zu schaffen. Und dabei meinetwegen auch selbst davon profitieren. Vergiss nicht, dass der Fischer, der seinen Fisch verkauft, dann Filis in der Tasche hat, die er ausgeben kann. Wenn der Fisch von Thornhoff kommt, dann hat Thornhoff die Filis. Wenn der Züchter seine Ratten verkauft, hat er Filis, die er ausgeben kann. Wenn du sie von Thornhoff holst, dann hat wieder Thornhoff die Filis.”   Sie wirft den Zigarettenstummel aus dem Bett, verzieht das Gesicht. Ihre Stimme wirkt langsam etwas gepresster, die Schmerzmittel haben wohl ihre Wirkung gänzlich verloren, und nur die fachgerecht angelegten Bandagen bewahren Saya davor, die Qualen der vergangenen Nacht noch einmal durchzumachen.   “Vergiss aber nie,” fügt sie hinzu, “dass ich die Dargha in diesem Viertel bin. Du wirst mich brauchen, unbedingt. Denn wenn du dein eigenes Ding durchziehst, oder gar gegen mich arbeitest, um das Geld, das die einfachen Leute verdienen sollen, in deine Tasche zu lenken, dann gehört die Brauerei Haruland mir. Das verspreche ich dir, bei der Schwarzen Schlange.”   Sayas Gesicht verzieht sich erneut, sie stöhnt leise auf. Ihre gesunde Hand geht an die Bandage, die Schulter und Rippen in Position halten.   “Also, bis du mit mir, oder bist du gegen mich? Willst du für mich arbeiten, für alle Leute hier, für Imeria, oder nur für dich und für Thornhoff?”
Tue, Jul 9th 2024 07:42

Theomer runzelt konsterniert die Stirn und sieht Saya unumwunden an. „Nein, ich arbeite nicht für dich, Saya! Genauso wenig wie der Korbflechter für dich arbeiten wird oder der Töpfer oder sonst wer, so funktioniert das nämlich nicht. Ich verdiene Geld und ich zahle meine Steuern. Und ich bezahle meine Arbeiter und die zahlen ihre Steuern. Du und ich haben gemeinsame Interessen und arbeiten insofern zusammen, aber unsere Rollen unterscheiden sich dabei. Dein Job wäre es zum Beispiel, die Straßen sicher zu machen, Mari hat völlig recht. Mein Job ist es, Bier zu verkaufen und ich bin darin ziemlich gut. Gestern habe ich einen Braumeister eingestellt, aber ich werde bald auch zwei Fuhrleute brauchen und Maultiere und ein Küfner in der Nähe wäre nicht schlecht. Die werden alle bezahlt und die bringen alle Geld ins Viertel!   Wenn du willst, dass sie es auch hier wieder ausgeben, halte ich Maris Idee mit dem Markt für gar nicht schlecht. Dabei könnte ich dir zum Beispiel helfen, denn das wäre ein gemeinsames Interesse!“ Theomer grinst. „Wenn du die Straßen sicher hältst, überzeuge ich die Händler, Stände zu mieten und rühre die Werbetrommel. Ich kümmere mich um das Tagesgeschäft und du um die Sicherheit und die Steuereinnahmen. Ich wäre sozusagen dein Geschäftsführer.   Und die Brunnen wären tatsächlich überfällig für eine Reparatur. Auch da kann ich helfen, denn als Brauer bin ich auf eine zuverlässige und saubere Wasserversorgung angewiesen und hier hängt alles mit allem zusammen. Ich glaube, Großvater hatte Pläne der Kanalisation und der Brunnenleitungen, die wären sicher nützlich." Er kratzt sich nachdenklich den Bart. "Gab es vor dem Häuserkrieg nicht einen Brunnenmeister, der für alle öffentlichen Wasserleitungen hier in der Gegend zuständig war? Ich muss Ruthard fragen, der erinnert sich vielleicht noch."   Er breitet versöhnlich die Arme aus. "Du siehst, dass es genug Dinge gibt, bei denen ich helfen kann, ohne, dass du mich bedrohen musst. Wenn die Haruland- Brauerei floriert, floriert das ganze Viertel!"
Tue, Jul 9th 2024 10:26

Wieder verzieht Saya ihr Gesicht, stöhnt leise. Es hat allen Anschein, als würde es sie viel Kraft kosten, diese Unterhaltung überhaupt noch weiterzuführen. Auf der anderen Seite kann sie sich noch gut erinnern, wie sie sich nach Einnahme des Schmerzmittels gefühlt hat, und schließt also eine ordentliche Unterhaltung danach ziemlich entschieden aus. Sie wird also wohl noch eine Zeit lang auf die Zähne beißen müssen.   Sie sieht Theomer an und nickt.   “Das hört sich schon viel besser an, als dass wir einen Markt veranstalten, wo die Nachttopfpinsler den Fischköpfen ihre Sachen verkaufen, du dir eine goldene Nase dabei verdienst und die Leute im Viertel nichts davon haben. Es wäre allerdings für das Viertel besser, wenn der Bierbrauer Bierbrauer wäre und der Küfer Küfer. Wenn der Fischer sich um seine Fische kümmern würde und der Rattenzüchter um seine Ratten. Außer ich habe ein gehöriges Wort bei den Preisen mitzureden. Die Leute hier haben zumeist wenig Geld, und sie müssen schnell merken, dass sie sich nun Dinge leisten können, die sie vorher nicht hatten. Der Verdienst wird zunächst gering sein, aber er wird steigen. Und wenn die Leute zufrieden sind, dann reden wir über Freudenhäuser, Gaststätten und all den Kram. Aber wenn ich einen Puff eröffne, dann will ich die schönste Frau Pelorns darin haben.”   Sie schaut Theomer wieder an, verzieht wieder ihr Gesicht. Es dauert eine Weile, bevor sie weiterreden kann.   “Aber da wir gerade bei Ruthard sind: wenn du ihn wegen des Brunnemeisters fragst, sag ihm noch was anderes,” fährt sie schließlich fort. “Er soll morgen zusehen, dass jeder im Viertel weiß, dass ich übermorgen jeden einzelnen Bewohner des Viertels hier im Hof erwarte. Ich muss wissen, womit jeder einzelne sein Geld verdient, womit er gern sein Geld verdienen möchte, was er kann und was er will. Lass ihn den Leuten sagen, dass sie keinerlei Strafe zu erwarten haben, ganz egal, was sie mir sagen. Und sage ihm auch, er soll ab überübermorgen jeden Abend einen Tisch für mich und Gulama reservieren, möglichst in einer Ecke. Ich werde mir da jeden Abend zwei Stunden lang die Probleme und Sorgen der Leute anhören und versuchen, Lösungen zu finden.”   Sie sieht schließlich zu Mari.   “Wen können wir eigentlich auf das Thornhoff-Gebiet senden? Wir werden einen oder zwei Kähne brauchen, um den Fischfang anzuleiern. Und wir brauchen einen Fischer, der die Leute hier unterrichtet, falls wir keinen eigentlich Fischer hier haben. Ich möchte mich für einen Tag oder zwei da frei bewegen können, ohne vom Schinder gevierteilt zu werden.”   Es folgt wieder eine Pause, das Stöhnen der Dargha wird immer gequälter, und sie wendet sich wieder an Theomer.   “Und sieh zu, dass du von deiner Rattenzüchterin lebende Tiere bekommst. Wenn wir hier Wohlstand schaffen wollen, müssen wir zusehen, dass Geld in das Viertel kommt, nicht dass das ganze Geld auf Thornhoff-Gebiet fließt, während die Leute hier keine richtige Arbeit haben. Ich will auch das Schnapsbrennen im Viertel wieder im größeren Stil einführen. Den können wir auch nach Thornhoff und Coveani ausführen. Da werde ich dann wohl deine Abfälle aus der Bierbereitung brauchen. Ein paar Kräuter dazu, und der Rubel wird da rollen. Wir werden das Ruinenfeld zwischen der Brauerei und dem Olifern räumen, ebenso die ganzen Hinterhöfe an der Grenze zur Verbotenen Zone, dort, Kräuter anbauen, Obst und was weiß ich, was man alles brennen kann. Du wirst den Verkauf unseres Schnapses auf Thornhoff- und Coveani-Gebiet übernehmen. Da kannst du dir dann deine goldene Nase verdienen.”   Wieder folgt eine Pause, Saya stöhnt auf, schließt die Augen, versucht, ihre Atmung zu normalisieren. Dann schaut sie zu Mari.   “Und vielleicht fällt uns noch etwas ein, womit wir hier einen Wirtschaftszweig aufbauen können, um zu Geld zu bekommen. Denn wenn wir das ganze Viertel renovieren wollen, brauchen wir wohl mehr Geld, als ich besitze. Übrigens, kannst du mit Gulama überhaupt das Geld zählen, das wir hier haben?”
Tue, Jul 9th 2024 02:05

Theomer nickt. "Ich werde mit Ruthard reden, aber mach dir nicht zu viele Hoffnungen, es wird erstmal keiner zu deinen Sprechstunden kommen, nachdem du ihnen Stafans Bande gehäutet auf die Straße gelegt hast. Grundsätzlich ist das eine gute Idee, aber du wirst eine Menge Überzeugungsarbeit leisten müssen."   Er grinst plötzlich, als wäre ihm etwas eingefallen. "Du weißt es offenbar nicht, aber das Ruinenfeld zwischen der Brauerei und dem Olifern gehört mir. Früher standen dort Wohnblöcke für die Haruland-Angestellten, bis irgendein Arschloch sie während des Häuserkriegs abgefackelt hat. Das Gebiet zu räumen und in Pflanzungen umzuwidmen, ist mir auch schon in den Sinn gekommen, auch wenn ich das erst in einigen Jahren vorgehabt hätte."   Er sieht Saya ernst an und beugt sich etwas vor. "Ich werde sicher nicht als Handelsvertreter deinen Schnaps in ganz Pelorn verkaufen. Wenn überhaupt, verkaufe ich meinen eigenen Schnaps! Aber wir können auf jeden Fall darüber reden, dass du mir eine, sagen wir 'Anschubfinanzierung' gibst und ich meine Produktion viel früher anfange, als geplant. Du bekommst dann alles sauber und ordentlich in Raten und mit Zinsen zurück, wie sich das gehört. Wir setzen einen richtigen Vertrag auf und wenn es dich beruhigt, machen wir eine Klausel rein, dass ich Arbeitskäfte immer zuerst im Viertel suche, bevor ich woanders jemanden anwerbe. Könnte ja nötig sein, ich wüsste zum Beispiel nicht, dass es hier einen Brennmeister gibt. Wenn du deinen Plan mit den Ratten umsetzt, wäre das nur recht und billig, denn eigentlich wollte ich Ratten aus Thornhoffgebiet hier einführen und wenn du deine eigene Zucht aufmachen willst, zerschießt mir das mein Geschäftsmodell." Er grinst säuerlich, scheint sich aber sonst nicht weiter den Kopf darüber zu zerbrechen.   "Und mach dir keinen Kopf wegen der Preise, sowas regelt sich von allein. Wieso sollte jemand hier etwas anbieten, das keiner sich leisten kann? Du könntest höchstens darüber nachdenken, die Steuern vorübergehend zu senken, falls du dazu überhaupt berechtigt bist. Aber dann müsstest du sie nur irgendwann wieder hochsetzen, weil sich sonst die anderen beschweren, das ist alles ein großes Kuddelmuddel und man lässt am besten die Finger davon."   Er überlegt mit gerunzelter Stirn und meint dann. "Von Fischfang verstehe ich überhaupt nichts. Da hätte dir Leifs Vater weiterhelfen können. Aber der Schinder hat ihn auf Thornhoff-Gebiet zurückbeordert, genauso wie seine Schwester, die jetzt Ruthard fehlt. Es gibt natürlich Flussfischer im Viertel, wie überall den Olifern entlang. Aber soweit ich sehe, kommen die gerade mal so über die Runden." Er wiegt den Kopf hin und her und fährt grübelnd fort: "Du könntest dir mal ansehen, wie die Gräfin das auf ihrem Gebiet gemacht hat. Die Fischer sind dort genauso organisiert wie die Töpfer und das scheint gut zu funktionieren. Thornhoff verkauft da praktisch nichts mehr, das kommt alles von der eigenen Flotte."   Er sieht Saya kritisch an. "Wir sollten uns vielleicht vertagen. Ich hab genug Hausaufgaben und du siehst aus, als könntets du eine Pause brauchen."
Tue, Jul 9th 2024 02:36

Der Gesichtsausdruck Maris wird besorgter, als es immer deutlicher wird, daß Saya große Schmerzen hat. Nur einmal lächelt sie als Saya etwas von der schönsten Frau sagt, die sie in ihrem Bordell haben will. „Geht nicht, Saya. Du kannst doch nicht in deinem eigenen Puff arbeiten.“ Als Saya dann Mari ansieht, kann sie sehen, daß neben der Sorge, die sich in ihren Gesichtszügen abzeichnet, auch Stolz und Freude sichtbar sind, aber dann wird sie bleich.   „Saya, daß kann unmöglich dein Ernst sein! Du kannst nicht über die Grenze! Ganz gleich was die dir versprechen, die Chance sich eine Imeria-Dargha zu schnappen, wird sich der Geck nicht entgehen lassen und selbst wenn du alles Glück Pelorns hast und du davon kommst, was meinst du, werden deine Oberen mit dir machen, wenn sie spitz kriegen, daß du beim Feind herumspaziert bist? Du als Darhga, die eine Menge Dinge kennt, die der Geck gerne wüßte! Schlag dir das aus dem Kopf, bitte! Schick mich! Keiner kennt mich da drüben und ich fall in meinem alten Kleid auch nicht auf. Oder schick‘ Theomer, der kennt doch einen Fischer oder Kapitän. Egal wen, aber ich bitte dich, nicht du selbst.“: sagt Mari beschwörend.   Sie nickt, als ihr Saya aufträgt mit Gulama das Geld im Haus zu zählen: „Klar, wir machen das schon und ich werd‘ nachdenken. Vielleicht fällt mir noch was ein, womit wir ordentlich Geld einstreichen können. Aber jetzt wär’s an der Zeit, daß du deinen Trank kriegst. Ich seh’s dir an das du grausliche Schmerzen hast. Du mußt dich ausruhen, Saya, damit du bald wieder auf den Beinen bist. Alles Andere können wir auch morgen besprechen. Soll ich dir jetzt den Trank zubereiten?“: erkundigt sich Mari besorgt.  
Tue, Jul 9th 2024 03:44

Saya fährt nun plötzlich hoch, was jedoch nur wieder in ein schmerzerfülltes Stöhnen übergeht. Sie sackt wieder zusammen, atmet zwei-drei Mal mit zusammengekniffenem Gesicht. Schließlich schaut sie Theomer an, und ihr einziges sichtbares Auge blitzt wuterfüllt auf.   “Nun hör mir mal gut zu, du verdammter Bierpantscher,” schreit sie ihn an, wobei das Folgende weit leiser und mit vor Schmerz gepresster Stimme über die Lippen kommt. “Du hast wohl komplett vergessen, wer ich überhaupt bin? Ich bin die Dargha in diesem Viertel, und ich lasse mit mir nicht reden, als wäre ich der Bittsteller hier! Ich sollte dir Geld geben, dass du dein eigenes Ding machen kannst, und das Viertel schaut wieder durch die Röhre! Einen Scheißdreck werde ich, und du solltest froh sein, wenn ich dir anbiete, einer der größten, wenn nicht der größte Schnapshändler der gesamten verfickten Stadt zu werden! Stattdessen faselst du plötzlich etwas davon, das halbe Viertel würde dir gehören! Dir gehört gar nichts! Das gesamte Viertel gehört Imeria, und ich bin Imeria in diesem Viertel. Die Ruinenfelder neben deiner Brauerei gehören Imeria, genauso wie der verdammte Grund und Boden, auf dem deine verfickte Brauerei steht, Imeria gehört! Also hör auf, mich erpressen zu wollen, denn ich zerdrücke dich wie einen verdammten Käfer, der aus deiner versifften Brauerei kriecht, wenn ich es will. Ich frage dich noch ein allerletztes Mal: Willst du mit mir zusammenarbeiten, oder willst du es nicht? Bist du für mich, oder bist du gegen mich? Bist du für Imeria oder arbeitest du gegen Imeria? Überlege dir deine Antwort gut! Und jetzt geh, denn du hast recht, ich habe in der Tat Erholung nötig!”   Sie zieht sich nun mit den Füßen in eine liegende Position, was ihr allerdings wieder ein Stöhnen entlockt und schließt ganz demonstrativ die Augen.   “Und ja Mari, vergifte mich wieder mit dem Scheiß-Trank dieses Quacksalbers von Heiler!” fügt sie schließlich mit ruhiger Stimme hinzu. “Über den Rest reden wir später.”
Wed, Jul 10th 2024 10:42

Theomer lässt Sayas Donnerwetter ohne sichtbare Regung über sich ergehen und steht dann langsam auf. Dann deutet er eine knappe Verbeugung an und sagt: "Dieser unbedeutende Lakai Imerias wird jetzt gehen. Ich muss morgen früh raus und mehr von deinem Geld verdienen." Er nickt Mari knapp zu, mit der noch einiges zu besprechen gewesen wäre, das jetzt aber bedeutungslos geworden ist. Ihm war vorher schon klar gewesen, dass er Mari nicht mehr vertrauen konnte und nach Sayas Ausbruch war völlig ausgeschlossen, dass sie weiter für ihn arbeitet. Er würde morgen ihre Habseligkeiten aus der Brauerei hierher bringen lassen und die Sache wäre erledigt.   Er findet den Weg aus dem Anwesen allein und bemerkt die misstrauischen Blicke, mit denen Sayas Mörderbande ihn bedenkt. Draußen an der frischen Luft geht er langsam Richtung Lachender Zwilling, betritt die Schenke aber nicht, sondern geht grübelnd weiter Richtung Fluss.   Überlegungen, Pläne und Gedanken gleiten durch seinen Sinn, ohne dass er zu einem endgültigen Ergebnis kommt. Sicher scheint nur zu sein, dass sein Geschäft und sein Leben in den Händen unzuverlässiger, von sich selbst besoffener Fanatiker liegt, die sich jederzeit gegen ihn wenden können. Er kann wenig dagegen tun, außer dafür zu sorgen, dass nicht ein Fanatiker allein ihn von heute auf morgen auslöschen kann.   Als er den Olifern erreicht, atmet er tief ein und blickt über die glatte, dunkle Fläche unter den hellen Monden. Er würde schon einen Weg finden. Er fand immer einen Weg.
Wed, Jul 10th 2024 01:04

Ohne ein Wort zu sagen, hört Mari der Auseinandersetzung zwischen Saya und Theomer zu. Als ihr Saya aufträgt, ihren Trank zu mischen, nickt sie nur und macht sich an die Arbeit. Genau zählt sie die Tropfen ab, die sie in den Becher mit Wasser fallen läßt und fügt dann noch zwei Tropfen hinzu. Mir einer Gabel rührt sie vorsichtig um, setzt sich zu Saya aufs Bett und reicht ihr den Becher. „So wie es riecht, ist es wohl besser du würgst es auf einen Zug runter.“: sagt Mari, nimmt das benutzte Geschirr und raumt es auf den Tisch. „Gulama, bitte sei so lieb und bring das Geschirr zurück in die Küche und dann komm‘ wieder rauf.“: sagt sie und lächelt. Dann geht sie wieder zu Saya und setzt sich aufs Bett. „Der Trank wirkt recht schnell. Dir wirds bald besser gehen und du wirst einschlafen. Soll ich hier bei dir bleiben oder sollen wir das Geld zählen gehen? Wenn’s länger dauert, komm‘ ich natürlich ein paar Mal rauf, falls du was brauchst.“ Sie streichelt Saya über die Wange. „Wenn du in der Nacht aufwachst, weck mich auf jeden Fall, ganz gleich was es ist. Ich bin da.“ Mari beugt sich zu Saya und gibt ihr ganz vorsichtig einen Kuß.