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Tue, Oct 1st 2024 12:05   Edited on Sat, Jan 18th 2025 04:43

[18.Tag, früher Morgen] Eine überraschende Botschaft

Schon in aller Morgen Frühe steht ein Bote vor der Residenz der Dargha. An seinem Wams trägt er das Zeichen des Skriptoriums. Höflich spricht er einen Jäger, der am Tor Wache steht, an: "Guten Morgen und die Zwillinge mit euch. Ich habe eine wichtige Botschaft von Meister Vellez, dem Eigentümer des Skriptoriums, für eure Dargha. Meister Vellez bittet um eine umgehende Antwort und ich habe Auftrag zu warten." Er überreicht dem Jäger eine gesiegelte Schriftrolle. Wenn Saya das Siegel liest sie: "Werte Dargha! Ich wende mich im Auftrag eines Klienten in einer Sache an euch, die von äußerster Wichtigkeit ist und ersuche euch so schnell als möglich um ein Gespräch, wo immer es euch beliebt. Ein Onkel ist in großer Sorge um jemand in eurem Gewahrsam und ich bin ermächtigt, in seinem Namen über alle Bedingungen zu verhandeln, die es ermöglichen könnten, diese Person aus eurem Gewahrsam zu entlassen. Ich ersuche euch um Nachsicht wegen dieser überfallsartigen Zudringlichkeit und hoffe auf ein baldiges Gespräch mit euch.   Ergebenst, Gregorian Vellez   PS: Angesichts der Dringlichkeit der Angelegenheit habe ich mir erlaubt meinen Boten anzuweisen auf eure Antwort zu warten."      
Tue, Oct 1st 2024 08:53

Warten. Dies ist das, das der Bote nun wohl zu tun hat. Zunächst findet er das große Tor, das den Weg zur Einfahrt freigibt, verschlossen vor, und trotz allem Klopfens wird nicht geöffnet. Wohl eine knappe halbe Stunde verändert sich auch wenig an diesem Umstand. Schließlich hört er, wie ein schwerer Riegel zurückgeschoben wird, ein Schlüssel umgedreht, und das Tor doch aufgeht.   Es ist Marigar, der das Tor öffnet, und sein Gesichtsausdruck ist alles andere als freundlich.   “Was habt Ihr hier um diese Uhrzeit zu suchen?” fragt er mit äußerst abweisendem Unterton.   Doch der Bote ist ein gewissenhafter Mensch, und so ist es ihm ein dringendes Anliegen, seinen Auftrag glücklich zu Ende zu bringen. Er lässt sich also nicht durch das forsche Auftreten des Hünen vertreiben, sondern bringt standhaft seine Botschaft vor und hält Marigar schließlich das Schriftstück unter die Nase. Nun ist Marigar weder des Schreibens noch des Lesens mächtig, und ob einer Vellez oder Mustermann heißt ihm vollständig egal, doch gibt das Siegel dem Schreiben doch eine wichtige Erscheinung. Er nimmt also das Schreiben, nickt und verschwindet. Der Riegel wird wieder vor das Tor geschoben, und der Bote kehrt zu seiner ursprünglichen Tätigkeit zurück: Warten.   Marigar indes geht frelich die Treppen hoch. Gerade noch sieht er Mari in das Zimmer der blonden Sklavin verschwinden. Dann geht er zu Sayas Tür und tritt ein. Die Dargha liegt auf dem Bett, nackt und in tiefem Schlaf. Einen Augenblick hält Marigar inne und betrachtet den wohlgeformten, künstlerisch verzierten Körper. Dann schließlich geht er zu ihr hin und legt ihr sanft eine Hand auf den Oberarm.   “Saya, ein Bote ist hier,” sagt er dabei leise.   Doch muss er schließlich etwas schütteln, um Saya aufzuwecken. Aus rot unterlaufenen Augen sieht sie ihn an, und ihr Atem verrät ihm, dass sie ihr Versprechen, sich in der Badewanne zu besaufen, wohl wahrgemacht hat.   “Was ist los?”   Ihr Stimme, die nie ein Inbegriff jungfräulicher Klarheit ist, klingt noch um einiges kratziger.   “Ein Bote ist hier,” wiederholt Marigar. “Du hättest etwas, das ein Onkel gerne zurück hätte, und ein Gregorius Vallis oder ähnlich will mit dir darüber verhandeln.”   Nun ist Saya aber wach. “Gregorian Vellez? Macht der jetzt auch mit den Ratten rum? Naja, was soll man sich von diesen Thornhoff-Arschlöchern auch erwarten. Also, sag ihm, Herr Vellez kann sich gerne mit mir heute Abend in der Ente treffen. Sag ihm aber auch, dass ich wenig Interesse habe, etwas, das sich in meinem Eigentum befindet, wieder zurückzugeben. Vielleicht ein Ohr, einen Finger, aber kaum das ganze Stück Scheiße.”   Nun, Marigar muss schmunzeln auf Sayas Bemerkung, tätschelt sie dann leicht auf den Oberarm und geht wieder nach unten. Wieder wird der Riegel zurückgeschoben, der Schlüssel umgedreht, und Marigar erscheint wieder vor dem Boten.   “Die Dargha empfängt Euren Herrn heute Abend im Gasthaus Zur Schmutzigen Ente,” gibt er also Auskunft. “Allerdings lässt die Dargha ausrichten, dass sie so gut wie kein Interesse hat, dem Onkel zurückzugeben, was er gerne zurück hätte.”
Tue, Oct 1st 2024 02:42   Edited on Thu, Oct 3rd 2024 08:39

Höflich verneigt sich der Bote. "Im Namen von Meister Vellez verbindlichsten Dank an die Dargha für die schnelle Antwort und euch einen schönen Tag.": sagt der Bote und geht seines Weges.