Es ist früher Nachmittag als auf der Prena zwischen dem Tempel der Zwillinge und der Thornhoff-Residenz ein seltsames Trio auftaucht. Ein Mann und zwei Frauen, ein jünger und sehr freizügig bekleidet, die Andere etwas älter. Gemeinsam ist ihnen, daß ihre Gesichter weiß geschminkt sind. Das Haar der Frauen ist zu komischen Frisuren geformt und der Bart des Mannes zu kleinen Zöpfen geflochten. Sie stehen völlig regungslos wie Statuen nebeneinander. Um diese Zeit ist die ehemalige Prunkstraße Pelorns belebt und schon nach kurzer Zeit bleiben ein paar Bewohner stehen um sich die merkwürdigen Gestalten anzusehen und wie es so ist, wenn einige Leute beisammen stehen, bleiben mehr Neugierige stehen, um zu sehen was geschieht. Als mehr als ein Dutzend Menschen dastehen, kommt Bewegung in die Gruppe. Die etwas ältere Frau geht ein paar Schritte und verschwindet um die Ecke einer Seitengasse. Die beiden Anderen wenden sich einander zu und ganz ohne Worte, nur mit Gesten und Mimik beginnen theatralisch überspitzt ein turtelndes verliebtes Paar darzustellen. Fast schon absurd und doch treffend zaubert ihre Darbietung ein Lächeln auf die meisten Gesichter der Zuseher. Doch das Spektakel kommt erst richtig in Fahrt als die ältere Frau wieder erscheint und sich eifersüchtig auf die Turtelnden stürzt. Immer noch wortlos entsteht ein wüster Streit, in dem sich die beiden Frauen in die Haare geraten und der Mann nicht weiß was er tun soll. Viel zu lachen haben die meisten Bewohner Pelorns nicht, aber jetzt lachen nicht Wenige Tränen als sich beide Frauen gegen den Mann wenden und ihn schließlich verprügeln und verjagen. Damit hat die Vorstellung vorerst ein Ende und nicht weniger Zuseher werfen dem Trio ein paar Münzen zu, die der Mann mit übertriebenen Verbeugungen aufsammelt. Dazwischen immitiert er Haltung und Mimik einzelner Zuseher auf so komische Weise, daß wieder Gelächter laut wird. Als die letzte Münze aufgesammelt ist, stellt sich das Trio wieder nebeneinander und bleibt regungslos stehen. Einige Zuseher gehen, andere wieder bleiben und bald gesellen sich neue Schaulustige dazu. Nach einer Weile kommt wieder Bewegung in die Gruppe und die ältere Frau verschwindet wieder um die Ecke der Seitengasse.