Mon, Apr 24th 2023 12:34
Edited on Tue, Apr 25th 2023 09:41
[Verwaltung] Etwa um die gleiche Zeit sitzen Gregorian, Asta und T'Sai in gemütlichen Lehnstühlen am Kamin in den privaten Räumen des Hausherren. Das knisternde Holzfeuer verbreitet angenehme Wärme und verleiht dem Raum mit seinen goldenen Lichtschein ein anheimelnde Atmosphäre. Der Rotwein aus Gregorians Keller ist vorzüglich und Gregorian schenkt beiden Frauen und dann sich nach.
„Also wie macht sich unsere Julia?“: erkundigt er sich bei T'Sai.
„Sie fügt sich ganz gut in die ungewohnte Umgebung ein, aber das habe ich auch erwartet. Der Waffenmeister hat sie den Boden des Übungssaal polieren lassen. Es ist ein schönes Stück Arbeit, aber sie hat es ordentlich und vollständig gemacht. Sie hat sich weder beschwert noch darüber geklagt. Aber da sie nicht dumm ist, vermutet sie natürlich das sie unter Beobachtung steht und will sicher einen guten Eindruck machen. Levena hat sie ein wenig über ihr Leben ausgefragt. Sie hat ihr sicher nicht alles erzählt, aber einfach wird sie es nicht gehabt haben.“
„Wer hat es schon einfach?“: wirft Asta geringschätzig ein.
T'Sai geht nicht darauf ein und spricht weiter: „Rolon hat den ganzen Nachmittag mit ihr verbracht und ist sich relativ sicher, daß ihre Gabe nicht auf der materiellen Ebene liegt. Er ist der Meinung, daß sie mit einiger Wahrscheinlichkeit Emphatin ist und nur geringe Kontrolle über ihre Gabe hat.“
Gregorian nickt nachdenklich bevor einen Schluck aus seinem Glas macht.
„Welchen Eindruck hast du persönlich von ihr?“
T'Sai lehnt sich zurück und überlegt einen Moment. „Sie ist im Moment ausschließlich darauf bedacht einen vorteilhaften Eindruck zu machen. Der erste Eindruck kann natürlich täsuchen, aber ich glaube sie versteht es sich sehr schnell auf ihre Gesprächspartner einzustellen. Zum Beispiel gegenüber Levena zeigt sie sich weit offener als bei mir oder Rolon. Es liegt ihr viel an angenehmen Lebensumständen und ich glaube sie ist bereit dafür eine Menge zu tun. Sie ist zwar von meiner Gabe schwer beeindruckt und hält sich jetzt in meiner Anwesenheit immer an die Wahrheit, doch ich glaube nicht, daß sie uns sonderlich ernst nimmt. Sie hält uns für eine Art verschrobener Sekte oder etwas in der Art. Auf Konfrontation ist sie nicht aus, sie ist eher der Typ der ausweicht oder sich anpaßt. Jemand der verführt und täuscht statt von Angesicht zu Angesicht zu kämpfen. Aber ich würde ihr nicht den Rücken zudrehen, wenn ich sie zur Feindin hätte. Aber wie gesagt, das ist der erste Eindruck und vielleicht täsuche ich mich."
Für einen längeren Augenblick überlegt Gregorian: „Der Waffenmeister und Rolon sollen sie in den nächsten Tagen unter Druck setzten. Ich will sehen wie sie darauf reagiert. Kümmere dich bitte darum, T'Sai. Doch Rolon soll vorsichtig sein, wir wissen nicht wie sich die doppelte Gabe auswirken wird. Versuche sie besser kennenzulernen und wenn sie sich bei dir sperrt, dann setze Levena auf sie an. Wir müssen uns ein Bild von ihr machen können, bevor wir uns darüber Gedanken machen, wie wir sie mit dem größtmöglichen Nutzen für Morgenrot einsetzen können.“
Dann wendet sich Gregorian an Asta: „Und du halte dich bitte in der Zwischenzeit von ihr fern. Was auch immer der Grund für deine Abneigung ist, halte dir bitte vor Augen daß sie jetzt eine von uns ist. Laß ihr und uns Zeit.“
„Ich hatte nicht die Absicht mich ihr an den Hals zu werfen.“: sagt Asta schnippisch.
„Gut!“: antwortet ihr Gregorian mit einem Grinsen. „Ich glaube, wir haben alles für Morgen besprochen. Laßt uns jetzt schlafen gehen, es ist spät geworden“