[Soldat Eicken] Eine Weile geht Eicken neben Sigrun her, bevor sie ihr antwortet. „Ich bin nur ein einfacher Plattfuß und vielleicht verstehe ich nicht viel, aber was du da gesagt hast über Furcht, daß könnte vielleicht funktionieren, wenn alle Leute so wären wie du. Sind sie aber nicht, Sigrun. Die große Mehrzahl ist ein feiges, träges, dummes, gieriges Pack, daß dir wegen einem Fili den Hals durchschneidet. Ohne Furcht geht nichts, wenn du nicht das totale Chaos haben willst. Außerdem bewahrt uns die Furcht, die wir erzeugen davor, noch viel mehr Blut vergießen zu müssen, als wir es jetzt tun. Die Meisten überlegen sich es dreimal bevor sie sich mit uns anlegen. Wäre das nicht so, müßten wir jedes Mal draufhauen. Zusätzlich läßt du eins außer acht. Wäre das gesamte Gebiet unter direktem Kommando des Salzbarons, würde sich schon einiges ändern. Ist es aber nicht. Die kleinen und kleinsten Häuser und die angeschlossenen Familien sind wie ein Rudel Wildhunde. Bei denen setzten sich nur die längsten Zähnen, die schärfsten Krallen und der kräftigsten Biß durch. Von dem Gesindel wird Milde und Hilfsbereitschaft nur als Schwäche ausgelegt. So ist es nun einmal, auch wenn es dir nicht gefällt. Ich weiß, es steht mir nicht zu, aber ich sage es dir trotzdem. Mit deinen komischen Ansichten bleibst du hier draußen nicht lange am Leben, Sigrun. Das wäre deine Sache, wenn es nur um dich geht, aber das tut es nicht. Du bringst auch Kameraden in Gefahr, wenn sie sich nicht unbedingt auf dich verlassen können und du statt dreinzuschlagen eine Predigt hältst. Vielleicht war das dort, wo du herkommst anders, aber hier ist es so. Unsere Stärke ist die Kameradschaft, Sigrun. Ohne unbedingten Zusammenhalt wären wir auch nur eine Bande von Schlägern. Entschuldige, wenn ich dich jetzt verletzt habe, aber das muß einmal gesagt werden.“