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Wed, Nov 8th 2023 09:14   Edited on Wed, Nov 8th 2023 09:54

Schlangengold/Kjell Thull

Arkon Imeria OP — 03/15/2023 7:14 PM   „Wertvolles an mir...für euch...eine...eine wertvolle Münze habe ich gefunden.“ angestrengt schluckt Kjell seine Furcht hinunter, darum bemüht, sich letztlich auf die erste Frage zu konzentrieren. Weitere Blutstropfen besudeln das eh schon verschmutzte Hemd, als er sich nur ein winziges Stück nach vorne lehnt und es wagt, dem Kämpfer ihm gegenüber ins Gesicht zu sehen. „In einem Lederbeutel in meiner Hosentasche.“ mit der scharfen Klinge am Hals wagt er es nicht, einfach nochmals die Hand vom Tisch zu nehmen.   "Arog, nimm den Beutel", zischt das Wiesel. "Sieh nach, was drinnen ist, und du Schiefnase, rührst dich keinen Furz breit sonst schlitze ich dir die Kehle auf." Schwere Schritte hinter Kjell , es ist der dritte Schläger, der Mann mit dem Beil, welches wieder in seinem Gürtel steckt - dort wo das Wiesel zuvor gesessen hat, nimmt der Bulle jetzt Platz, beugt sich nach vorne, grob kramt er in der Hosentasche nach dem Beutel, der in seiner Faust verschwindet, seine großen Finger fischen daran.     Kjell — 03/15/2023 10:33 PM   Ein weiteres Mal verflucht Kjell im Stillen die dumme Idee hierherzukommen und heute morgen überhaupt aufgestanden zu sein. Kaum traut er sich zu atmen, während der Beutel mit dem so kurz besessenen Reichtum in den Pranken des anderen Mannes verschwindet. Als dieser den alten, verdreckten Lederbeutel öffnet, um den angeblichen Schatz auf den Tisch zu schütten, kullert kurz darauf eine einzelne Münze auf den Tisch. Auf den ersten Blick enttäuschend, bei genauerem Hinsehen fällt jedoch die Größe auf und – wohl viel interessanter – sie scheint aus Gold zu sein. Auf jeden Fall viel zu wertvoll, als dass ein daher gelaufener Geselle solch eine Münze besitzen dürfte.     Arkon Imeria OP — 03/16/2023 9:26 PM   Sein finsteres Gegenüber scheint sich nicht für den Klumpen Gold zu interessieren, vielmehr betrachtet er den Dolch, wiegt das Werkzeug des gefangenen Mannes in seiner Hand, lässt ihn über seine Finger gleiten. Er mag für Kjell unbedeutend sein, nichts Besonderes, was der Mann darin sieht, lässt sich schwer sagen. Vorsichtig legt er ihn neben sich, die Spitze des Dolches zeigt gerade auf Kjell. Anders verhalten sich das Wiesel und der Bulle, ihre Aufregung über das Stück Gold ist deutlich bemerkbar, eine Geste des großen Mannes bringt sie zum Schweigen und Stillhalten.   „Du erkennst dich selbst… in deinen Waffen“, der Mann, der ihm seinen Namen bis jetzt nicht genannt hat, blickt auf seinen Dolch. „Und ich frage dich noch einmal. Was von Wert könntest du besitzen, was mir nicht schon gehört, was ändert Gold, Stahl oder Blut in diesem Augenblick, was die Tränen deiner Mutter nicht schon längst abgegolten hätten? Dein Dolch, dein Gold, sogar dein Leben, gehören mir. Was ist deine Totensteuer im Angesicht der Schlange?“ Der Mann lehnt sich in den Stuhl zurück, zieht an seiner Veskah Pfeife. Tief inhaliert er den Rauch, bläst ihn in die Richtung von Kjell, der würzig süße Duft scheint Kjell zu beruhigen, ihm zu helfen seine Gedanken zu ordnen.   „Der Sand deiner Lebensuhr rinnt, Jüngling, so schnell wie noch niemals zuvor. Was ist deine Totensteuer…“ Die Hand des Mannes legt sich auf Kjells Dolch.     Kjell — 03/16/2023 10:10 PM   Das von milder Panik abgelöste Unbehagen wandelt sich langsam in Irritation, wie man Kjells Miene unschwer ablesen kann. Liegt doch da seines Erachtens ein Schatz auf dem Tisch und sein Gegenüber interessiert sich irgendwie nicht dafür. Auch dessen Fragerei verwirrt den Gesellen zusehends, macht er sich normalerweise kaum tiefschürfende Gedanken - aber wenigstens sitzt er noch lebend am Tisch. Kjells Blick wandert auf die Tischplatte und verharrt auf seiner schmalen Klinge. Kurz blitzt ein Anflug von Stolz in seinen Augen auf, denn nicht gestohlen oder geschenkt ist die kleine, sorgfältig polierte Waffe. Nein zusammengespart hat er das Geld mit ehrlicher Arbeit.   Vielleicht ist es der vorher hastig hinunter gestürzte Alkohol, der Pfeifenrauch oder eine total bescheuerte Anwandlung, jedenfalls setzt er sich aufrechter hin, reckt fast trotzig das Kinn und hebt den Blick, um dem Fragenden in die Augen zu schauen.   „Meine Gedanken gehören euch nicht – und auch nicht meine Überzeugungen. „entgegnet er letztlich schlicht, aber absolut überzeugt. „Ich bin gut in dem was ich tue. Wer ich bin, was ich besitze, all dies habe ich mir selbst erarbeitet und lasse es mir ungern wegnehmen.“ kurz deutet er mit dem Finger auf die Klinge. „Sie ist sicher nicht die schärfste oder wertvollste oder schönste, aber sie erfüllt ihren Zweck für mich und das ist das Wichtigste.“   Arkon Imeria OP — 03/24/2023 9:51 PM   Zorn verdunkelt sein Gegenüber, die erste Emotion im Gesicht des großen Mannes, seitdem das Schicksal sie zusammengeführt hat.   „Hast du noch immer nicht begriffen, mit wem du dich eingelassen hast?“   Noch während sich der Mann aus dem Stuhl erhebt, trifft seine Faust auf Kjells Gesicht. Die Kraft hinter dem Schlag lässt die Welt um Kjell für einen Moment verschwimmen, alles vor seinen Augen wird zu Honig und Galle. Das Messer des Wiesels verschwindet von seiner Kehle, der Mann hinter Kjell packt ihn an der Schulter und am Kragen, hält ihn aufrecht, ihm scheint es, als würden Flammen vor ihm tanzen, auf geschmolzenem Gestein, im aufsteigenden pechschwarzen Rauch. Während Menschen und Gegenstände langsam wieder Form annehmen, sieht er den Imeria Krieger vor sich stehen, er hat sich seiner Weste entledigt und nun erkennt Kjell, dass Feuer und Rauch keine Einbildung gewesen sind. Über vernarbter Haut, welche sich um seinen muskulösen Körper spannt und von seiner Weste verborgen war, ist Feuer tätowiert, im Flammenbad eine schwarze Schlange, welche einen gespaltenen Schädel empor kriecht.   „Wir sind die Kinder der Schlange, welche die Welt umschlingt!“, ruft er und breitet seine kräftigen Arme aus, als wollte er ihn zerquetschen, im Halbdunkel wirkt seine zuckende Fratze unmenschlich, er greift nach dem Goldstück.   „Was hast du geglaubt, hier zu finden? Einen Wechsel für Gold? Unterhandel mit Banditen? Aber hier findest du keine Ratten oder Krähenhälse. Bis zu diesem Tage warst du blind, aber mit Eisen werde ich deiner Augen Blindheit schneiden, du bist Beute für die Schlangen! Und kein Gold dieser Welt bewahrt dich davor.“   Er wirf die Goldmünze auf Kjell, sie prallt an seiner Brust ab und landet vor ihm auf dem Tisch. „Wir sind keine dieser Männer…“ Aus der Scheide an seinem ledernen Gürtel zieht er ein Messer, es ist lang - matt wirft die geschwärzte Klinge das Licht zurück, welches es trifft. Seine Stimme senkt sich…   „Tag für Tag stolperst du durch dein unbedeutendes Leben, ohne Namen und Bestimmung, und nennst es Überzeugung. Doch heute bin ich es der die Steuern eintreibt… Schankknecht bring diesem Jüngling zu trinken…“   Die Messerspitze deutet auf Kjell. Unruhig und wimmernd macht sich neben ihm das Wiesel bemerkbar. „Lass uns ihn töten und die Goldmünze nehmen ja? Sie ist unser Arkh! Sie reicht für die ganze Rotte und unsere Familien", er blickt zwischen den anderen hin und her. "Knochenhand muss nichts hiervon erfahren! Wir fackeln die Bude samt den Leuten einfach ab.“   „Schweig du Narr oder du nimmst den Stuhl neben ihn ein…“, sein Blick wendet sich nicht von Kjell ab, das Wiesel verstummt. „Eine letzte Geschichte für dich, Jüngling…“   Mit zittrigen Händen bringt die Schankmagd einen Becher und stell ihn vor Kjell, er ist halbvoll, der Geruch von starkem Alkohol steigt ihm in die Nase, schnell entfernt sich die Frau wieder. "Trink..." befiehlt der Mann.     Kjell — 03/25/2023 4:53 PM   Der ansatzlose Schlag ins Gesicht lässt ihn stöhnend zurücktaumeln und beinahe vom Stuhl rutschen, würde er nicht festgehalten werden. Sternchen tanzen vor seinen Augen, während das Blut aus der lädierten Nase schießt. Nur langsam wird sein Blick wieder fokussierter, richtet sich auf das tätowierte Narbengewebe des Kriegers, auf die albtraumhafte Vision einer schwarzen Schlage, die nichts als Schmerz und Tod verheißt.   Die Worte des Kriegers dringen bruchstückhaft an sein Ohr, rauschen durch die Wellen des Schmerzes, die in seinem Kopf explodieren, ergeben in ihrer Gänze aber irgendwie keinen Sinn. Naiv oder einfach nur dumm, jedenfalls versteht der junge Geselle die Welt jetzt gar nicht mehr. Sollte er versuchen sich zu erklären oder irgendwie aus der Sache heraus zu winden ? Um sein Leben flehen ?   Einzig sicher scheint zu sein, dass er heute wohl den größten und vielleicht letzten Fehler seines Lebens begangen hat, als er die Schänke betreten hat. Eh kein großer Redner, schweigt er letzten Endes und greift mit zitternden Hände nach dem Becher, ehe er ihn ohne großes Zögern ansetzt und in einem Zuge leert. Wer weiß, welche weiteren Zugaben der scharfe Alkoholgeruch überüncht haben mag, aber im Grunde spielt es wohl keine Rolle mehr.