[Coveani] Schon in den frühen Morgenstunden besetzen kleine Gruppen von Soldaten wichtige Positionen auf dem Gebiet des Hauses Coveani. Zwei Stunden nach Sonnenaufgang wird auf dem Granfratoij eine riesige schwarze Fahne entrollt. Die Soldaten, die bisher die ganze Gegend der Residenz hermetisch abgeriegelt haben, ziehen sich auf den Vorplatz zurück und formen einen rechteckigen Kordon. Trommler ziehen auf und dann dröhnt der Klang der Trommeln langsam und gemessen über den Platz, eine ganze Stunde lang bis außerhalb der Soldatenreihen der Vorplatz und die angrenzenden Straßen voll mit Menschen sind. Erst dann öffnen sich die Tore der Residenz und eine Gruppe in Trauerkleidung, an der Spitze drei Männer, Daniele Coretano, stellvertretender Leiter der
Okula und Sproß eines alten Adelshauses, Riccardo Punto, Direktor der Münze und Maurizio Verla, erster Schreiber, tritt hinaus auf den freien Platz hinter der Absperrung.
Kurz schwillt der Trommelschlag zu einem Trommelwirbel an, dann verstummt der Klang der Trommeln. In diesem Augenblick der Stille richten sich alle Augen auf Daniele Coretano, der einige Schritte vortritt und mit kräftiger Stimme der wartenden Menge mitteilt, daß Gräfin Alessandrina Coveani und einige ihrer Getreuen einer mörderischen Verschwörung Adamo Corvus, des Leiters der
Okula und seiner Komplizen zum Opfer gefallen sind. Drei Tage Haustrauer wird ausgerufen und der Zeitpunkt der Einäscherung der sterblichen Überreste der Gräfin verkündet. Da mit der Gräfin der Hauptstamm des Hauses erloschen ist, wird der letzte verbliebene minderjährige Cousin der Gräfin zum Nachfolger ausgerufen, der nach der vorgeschriebenen Trauerzeit zum Fürst und Patriarch des Hauses erhoben werden wird. Die Regierungsgeschäfte werden inzwischen provisorisch von einem Dreierrat übernommen, an dessen Spitze er selbst steht. Anschließend werden die Urteile des außerordentlichen Tribunals und die bereits vollzogene Vollstreckung der Hauptverschwörer bekanntgegeben. Mit dem Aufruf, die Trauer um die verstorbene Gräfin in Würde und Ruhe zu begehen, wird die Versammlung beendet. Als sich die Tore der Residenz geschlossen haben, marschiert auch ein Teil der Soldaten zurück in ihre Kaserne. Kurz darauf wird ein eiserner Drahtkorb mit den Köpfen der Verschwörer an der Mauer der Residenz hochgezogen und für alle sichtbar an einem Haken befestigt.