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Fri, May 3rd 2024 08:13   Edited on Tue, Jun 25th 2024 08:26

[14.Tag, Abends] Der Empfang

[Verwaltung] Die letzten Vorbereitungen sind abgeschlossen und mit Sonnenuntergang entzünden Bedienstete der Residenz die Fackeln, die den Weg zum Kleinen Saal beleuchten und die Innenhöfe erstrahlen in warmen, freundlichen Licht. Der Haupteingang der Residenz ist von einer Postenkette der Wachkompanie abgesperrt, die nur geladene Gäste und Bedienstete passieren lassen. Auch der Kleine Saal ist nahezu tagehell erleuchtet vom Licht der dutzenden Kerzen und Lampen und Bedienstete in der Livree des Hauses erwarten die ersten Gäste.  
Als Sigrund das Arbeitszimmer Relands betreten hatte, konnte Reland trotzdem er für gewöhnlich seine Mimik unter Kotrolle hat, nicht verheimlichen, daß ihn Sigruns Erscheinung ziemlich beeindruckt. Es dauert nicht lange, bis er sich wieder im Griff hat, aber Sigrun kann diesen Ausdruck nicht übersehen haben. Nach der freundlich, aber dienstlichen Begrüßung, führt sie Reland über ein Labyrinth von Gängen und Treppenfluchten in einen größeren Raum und begrüßt einen älteren Mann mit ergrautem Bart und wendet sich an Sigrun: "Darf ich bekannt machen, Soltan Kosslag, Kellermeister seiner Hoheit und profunder Kenner der Weine. Soltan, unser neuer Zugsführer Sigrun." Nach der Begrüßung fährt er mit seinen Erklärungen fort. "Dies ist der kleine Empfangsraum, in dem seine Hoheit ausgewählte Gäste vor dem eigentlich Empfang zu begrüßen pflegt. Alle Gerichte und Getränke hier sind aus Sicherheitsgründen vorgekostet. Nachdem die Gäste eingetroffen sind, werden wir uns in den Saal begeben und nach dem seine Hoheit den Empfang eröffnet hat, die Gäste im Auge behalten. Mischt euch dann einfach unter die Leute und haltet Augen und Ohren offen. Etwas Wein?": erkundigt sich Reland höflich.  
Fri, May 3rd 2024 09:53

Wohl bemerkt Sigrun das anfängliche Erstaunen des Kommandanten, sie geht jedoch geflissentlich darüber hinweg. Auch sie grüßt so, wie eine Soldatin einen Kommandanten zu begrüßen hat: Sie nimmt Haltung an, legt die Faust an ihre Brust. Dann folgt sie dem Reland durch diese Gänge, und jedes Mal, wenn Reland Sigrun ansieht, wird es ihm erscheinen, als ob die Thornhoff’schen Uniformen geradezu für die hübsche Zugführerin gemacht seien. Nicht nur dass der Schnitt ihre schlanken Konturen betont, es ist dieser Blauton, der so nahezu perfekt mit den großen, blauen Augen harmoniert.   Schließlich kommen sie in dem Raum an, in dem sie den Kelleremeister treffen. Mit freundlichem Lächeln lässt Sigrun sich vorstellen. Dann legt sie einen Hofknicks hin, nicht unterwürfig, aber doch von bemerkenswerter Eleganz. “Es ist mir eine Freude, Eure Bekanntschaft zu machen, Meister Kosslag.”   Und mit, einem leichten Kopfnicken und ebenso freundlichem Lächeln sagt sie zu Reland: “Aber sehr gerne, Kommandant.”   Sie nimmt also das Glas entgegen, riecht zunächst daran, dann nimmt sie einen kleinen Schluck.   “102er? Leider ist mir der Name der Lage entfallen, sie dürfte aber relativ warm sein…”
Fri, May 3rd 2024 02:06   Edited on Fri, May 3rd 2024 02:07

Auch wenn Lua momentan Augen für alles andere hat als die Torwache, fällt ihr vielleicht auf, daß die Wachen, die jeden kontrollieren, vor Auris salutieren und ihm und damit auch Lua sofort Platz machen. Auch Auris scheint es zu genießen mit der schönen Frau an seiner Seite unter dem goldenen Licht der Fackeln zu flanieren. Zu Luas Bemerkung über das Alter lacht er amüsiert: "Wenn es auch niemand sehen mag, meine Liebe, ich spüre es bei jedem Schritt. Euer Prinz ist eindeutig abgenutzt und ich fürchte daß er nur in den Albträumen jener Mädchen herumgeistert, wenn überhaupt. Doch sei es wie es sei, heute, Lua, ist dein Abend und ich bin der Schlüssel, der dir die Tür aufmacht. " Er zwinkert ihr zu als sie in einen anderen Innenhof betreten. "Wir gehören zur erlesen Schar, die von Karthes höchstpersönlich empfangen werden. Ich habe mir gedacht es macht dir vielleicht Spaß unseren Oberherrn persönlich zu begegnen und in unserem Namen zugesagt."  
Fri, May 3rd 2024 06:49   Edited on Fri, May 3rd 2024 06:49

Das Strahlen in Luas Augen scheint sich mit jedem Schritt, mit dem sie sich der Residenz nähern, noch zu vergrößern. Trotzdem spürt sie einen Stich in der Magengegend, als sie die Wachen sieht. Kurz spannt sich ihr glückliches Gesicht an, gefasst darauf, eine Hand im Nacken zu spüren, die sie zurückzieht, erkannt als unerwünschter Eindringling, als Straßengöre, die an so einem eleganten Ort nichts zu suchen hat. Aber nichts dergleichen geschieht. Man salutiert vor Meister Auris, und vor ihr selbst machen die Wachen kleine, höfliche Verbeugungen, sehen sie freundlich lächelnd an. Freundlich lächelnde Wachen! Wie oft hat sie sich diesen Moment vorgestellt, wie oft hat sie davon geträumt, und jetzt, ja, jetzt wird er plötzlich Wirklichkeit. Sie gleitet in einem schönen Kleid in die Residenz, als ob sie ganz und gar dazugehören würde zur Hautevolee der Stadt. Und dies alles hat sie dem freundlichen, alten Mann an ihrer Seite zu verdanken. Unwillkürlich geht ihr zweiter Arm nach oben und drückt Auris’ Hand.   Lua bleibt ruckartig stehen. Sie schaut Auris an, und hier ist er wieder, dieser zwar hocherfreute, aber höchst überraschte und ungläubige Blick.   “Ich? Beim Baron? Aber seid Ihr denn von Sinnen? Was soll ich denn mit dem Baron sprechen? Ihr sagtet, es wäre ein ganz unverbindlicher Abend, und jetzt soll ich den Baron treffen? Rikka hat mir nicht beigebracht, wie man mit einem Baron spricht!”
Sat, May 4th 2024 12:12   Edited on Sat, May 4th 2024 12:45

Als Lua seine Hand drückt, wendet ihr Auris den Blick zu und in diesem Augenblick scheint tatsächlich ein wenig von der Last seiner Jahre abzufallen. Vielleicht ist es das warme Licht der Fackeln, sein Lächeln oder etwas das aus seinem Herzen kommt. Dann lacht er amüsiert, als Lua plötzlich stehen bleibt. "Du brauchst auch keine Rikka, die dir beibringt wie man mit mir spricht. Abgesehen davon, daß Karthes jünger ist und auf mehr Silber sitzt, als ich in meinem Leben besessen habe, furzt er genauso wie ein Fuhrmann, du oder ich. Es entströmt seinem Hintern kein Rosenduft, dessen kannst du dir sicher sein. Außerdem wird er sich mit dir wohl kaum mit dir über die Geschichte des alten Reiches unterhalten wollen, meine Liebe. Eher dir in den Ausschnitt glotzen und sich verdrießlich fragen wie der alte Pinselschwinger zu so einer Begleitung kommt."   Sanft zieht er Lua mit sich. "Doch du kannst ganz beruhigt sein, meine Liebe. Er wird jedem von uns die Hand schütteln, ein paar Platitüden von sich geben, den Damen ins Dekolleté spähen und sich in seiner Wichtigkeit sonnen. Wir werden uns ein Gläschen vom Besten, das sein Keller zu bieten hat, genehmigen, ein paar Worte mit den anderen Auserwählten wechseln und dann hinaus in den Saal komplimentiert werden. Du siehst also, kein Grund zu Aufregung!"   Er führt sie durch das geöffnete Tor in den hell erleuchteten Saal, in dem zwei zu früh gekommene Gäste etwas verloren herumstehen. Bedienstete verbeugen sich vor Lua und ihm und er führt Lua zu dem Podest, am Ende des Saales. "Vorsicht Stufe, meine Liebe.": sagt Auris und hilft Lua elegant hinauf. Der Soldat, der vor der Türe steht, mustert Lua mit einem bewunderten Blick und nimmt Haltung an und grüßt. "Die Zwillinge mit euch, Patrikius! Ihr werdet schon erwartet.": sagt die Wache und öffnet die Türe und wirft Lua im Vorbeigehen einen noch bewundernden Blick zu.  
Sat, May 4th 2024 01:35   Edited on Sat, May 4th 2024 01:36

Mit einem Lächelnd trinkt der Kommandant Sigrun zu. Es ist nicht nur das blendende Aussehen seiner Untergebenen, die ihn mehr und mehr beeindruckt, es ist auch ihre Eleganz und ihr Benehmen. Doch in seine Bewunderung mischt sich auch kühle Beobachtung. Er ist fast davon überzeugt, daß Sigrun einer herrschaftlichen Familie entstammt und die höfischen Manieren schon von Kindesbeinen an gelernt hat.   Dem Kellermeister entschlüpft ein Laut der Überraschung. "Ihr habt einen feinen Gaumen, Zugsführer.": sagt er erfreut darüber, daß jemand die Weine, die er pflegt und kredenzt nicht bloß konsumiert, sondern auch kennt "Es ist in der Tat ein 102er, guter Jahrgang. Schade nur, daß der Hagel kurz vor der Lese einen Gutteil der Ernte vernichtet hat. Er geht leider zur Neige, doch für heute Abend schätze ich mich glücklich mit noch ein paar Flaschen aufwarten zu können. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns später nochmal unterhalten können, doch im Moment ruft die Plicht. Verzeiht!" Mit einer kleinen Verbeugung entfernt sich der Kellermeister und verwickelt einen Bediensteten in ein leises Gespräch.      
Sat, May 4th 2024 08:39

Lua muss lachen, als Auris die Wichtigkeit der Menschen Pelorns auf den Geruch ihrer gasförmigen Ausscheidungen reduziert. Es ist ein helles, offenes und herzliches Lachen, vielleicht etwas zu laut für die gediegene Atmosphäre, aber so ehrlich und unschuldig, dass es ihr wohl keiner richtig übel nimmt.   “Meister Auris,” sagt sie dann, kaum dass sie irgendwie wieder zu Sprechen in der Lage ist, “Ihr seid schrecklich. Wenn der Baron jetzt wirklich furzt, während ich mit ihm spreche, dann werde ich wieder zu lachen beginnen. Ich weiß nicht, ob ihm das so gut gefällt…”   Wie dem auch sei, Auris hat es anscheinend geschafft, von seiner jungen Begleiterin den Großteil der wieder aufgeflammten Nervosität zu nehmen, und so geht sie recht frohen Mutes an Auris Arm zu dem kleinen Saal. Sie stolpert nicht über die Stufe. Vielleicht hätte sie es aber auch gar nicht getan, hätte sie Auris nicht gewarnt. Im Saal lässt sie erst einmal ihren Blick über die Pracht des Raumes schweifen. Das rechte Auge leuchtet, strahlt, funkelt mit dem linken um die Wette. Schließlich geht ihr Gesicht nahe zu Auris’ Kopf.   “Er hat Euch Patrikius genannt,” flüstert sie. “Wer, beim Arsch der Götter, ist denn Patrikius?”
Sat, May 4th 2024 12:11

Sigrun verneigt sich leicht vor dem Kellermeister und hebt das Glas etwas. Dann dreht sie sich zu Reland. Eine kurze Weile sieht sie sich im Raum um, bevor sie sich an ihren Vorgesetzten wendet.   “Gehe ich recht mit meiner Vermutung, dass der Baron nur diese auserwählten Bürger persönlich treffen wird? Oder wird er sich auch auf den eigentlichen Empfang begeben? Und verzeiht, wenn ich Euch mit Fragen löchere, aber um wie viele Menschen handelt es sich bei diesen ‘ausgewählten Bürgern’?”   Sie dreht den Wein in dem Kelch in ihrer Hand, riecht dann noch einmal daran.   “Das Aroma dieses Tropfens ist wirklich betörend, wenn auch die Gerbstoffe etwas ungehobelt sind. Aber das ist wohl auf den Hagel zurückzuführen,” sagt sie dann wie nebenbei, als ob es ganz normal wäre, alles, was man isst oder trinkt, auch ausführlich zu diskutieren.
Sun, May 5th 2024 04:57   Edited on Sun, May 5th 2024 04:57

Reland nickt Sigrun zu. "Genauso verhält es sich. Vom Standpunkt der Sicherheit aus gesehen, ist jeder öffentliche Auftritt seiner Hoheit ein Risiko. Wir sehen uns natürlich die geladenen Gäste an, bevor sie auf die Gästeliste kommen. Doch es ist nicht auszuschließen, daß sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen jemand hier einschleicht. Der kleine Kreis von Gästen die seine Hoheit persönlich empfängt dagegen ist uns bestens bekannt und zuverlässig. Es werden noch Meister Aurean, Meister Vellez, der Kommandant des Begleitkommandos, der Kommisionär der Hammerherren mit Begleitung erwartet und meine Wenigkeit in eurer Begleitung. " Reland trinkt einen kleinen Schluck. "Was eure Kenntnis der Weine betrifft, werte Sigrun, muß ich mich geschlagen geben. Selbstverständlich vermag ich einen ausgezeichneten Tropfen von einem Magensäuerling unterscheiden, aber ich bin nicht in der Lage einen Jahrgang oder gar eine Lage herauszuschmecken." In dem Moment öffnet sich die Türe und ein ungleiches Paar tritt ein.  
Sun, May 5th 2024 04:58   Edited on Sun, May 5th 2024 04:59

"Bloß ein anachronistischer Unsinn, der den Leuten nicht abzugewöhnen ist. Beachte es gar nicht.": sagt Auris und geleitet Lua durch die Türe in den dahinterliegenden Raum, dessen luxuriöse Einrichtung die Möbel im kleinen Palais in den Schatten stellt. Auch hier überragt Auris jeden, auch den hochgewachsenen Mann in Uniform und seine überaus hübsche Begleitung. "Schönen Abend und die Zwillinge mit euch.": begrüßt Auris fröhlich die wenigen Anwesenden.   "Meister Aurean! Wie schön euch bei uns zu haben. Ihr seid ein viel zu seltener Gast in diesen Mauern.": begrüßt der Soldat Auris erfreut. Er wendet sich an seine blonde Begleitung. "Darf ich vorstellen, werte Sigrun. Meister Aurean Laetis! Ein großer Künstler und Maler."   "Warum so bescheiden, Kommandant!": sagt Auris schmunzelnd zu Reland und verbeugt sich, nimmt Sigurns Hand und deutet elegant einen Handkuß an. "Laßt euch nicht irreführen, geschätzte Sigrun! Vor euch steht der größte lebende Maler dieser bemitleidenswerten Epoche und ist hocherfreut eure Bekanntschaft zu machen." In Auris Augen glitzert der Schalk.   "Meine liebe Lua, Sigrun, die Edle und Kommandant arn Melvart, Leibwache seiner Hoheit!" Er wendet sich den beiden Uniformierten zu. "Ihr gestattet? Mein Model, meine Inspiration und das Licht meiner alten Tage, Lua Aetaya.": sagt Auris vergnügt.   Der Kommandant verbeugt sich soldatisch knapp. "Es ist mir eine Ehre, werte Lua und ich bedaure es außerordentlich das Meister Aurean uns euch so lange vorenthalten hat."  
Sun, May 5th 2024 05:15   Edited on Sun, May 5th 2024 05:16

Gregorian muß sich das Lächeln ins Gesicht zwingen, als er mit T'Sai an seiner Seite auf den erleuchteten Saal zugeht. Gülsin zerrte nicht nur an seinen Nerven, sondern sägte daran, kein Wort von Alessandrina und die Nachschau in den Archiven hat auch noch kein Ergebnis erbracht. Doch als er den Saal betritt, schiebt er seine Probleme zur Seite und schlüpft geistig in die Rolle des reichen Lebemanns und Gelehrten. Gregorian kennt die Gepflogenheiten, grüßt den Posten, der ihm die Türe öffnet und betritt mit T'Sai, die sich einen kleinen Schritt hinter ihm an seiner rechten Seite hält, das Empfangszimmer.  
Sun, May 5th 2024 12:59

“Euer Kompliment ehrt mich, werter Kommandant,” antwortet Sigrun mit einem etwas bitteren Lächeln, “vielmehr würde es mich jedoch freuen, wenn ich wüsste, wo ich mir ein gewissen Wissen über den Rebensaft angeeignet habe. Oder aber, wenn mir jemand erklären könnte, warum ich wohl weiß, wie man ein Schwert führt, aber außerstande zu sein scheine, damit einen wirklichen Kampf auszufechten. Aber ich denke ebenso, dass dieser Abend nicht der Rahmen ist, solche Sinnierereien übermäßig zu vertiefen.”   Sigrun käme auch gar nicht dazu, diese Gedanken zu vertiefen, denn schon stehen zwei ihr - natürlicherweise - unbekannte Personen bei Reland. Sie mustert den stattlichen älteren Mann mit seiner eigentlich viel zu jungen Begleitung kurz. Doch bevor sie überhaupt zu Überlegen beginnt, wie dieses ungleiche Paar auch zusammengefunden hätte können, wird sie auch schon aufgeklärt. Freundlich nickt sie den beiden also zu, macht wieder den kleinen, eleganten Knicks.   “Werte Lua, werter Meister Aurean, es ist mir eine außerordentliche Ehre,” sagt sie dann und wendet sich auch gleich an den Meister. “Ich kann es kaum erwarten, die Ehre zu erhalten, einige Eurer Werke bestaunen zu dürfen. Euer Modell ist wirklich bezaubernd, umso mehr bin ich gespannt auf Eure Interpretation. Man sagt doch, die Aufgabe der Kunst sei es wohl, die Natur nicht einfach zu kopieren, sondern sie auszudrücken. Und gerade dies fasziniert mich ganz besonders an Eurem Metier.”
Sun, May 5th 2024 02:21   Edited on Sun, May 5th 2024 02:21

"Ich würde es in der Tat begrüßen, könnte ich...wir euch in dieser Hinsicht mehr unterstützen, als euch bloß einen Neubeginn zu ermöglichen. Doch ich fürchte mehr als darauf zu hoffen, daß sich euer Erinnerungsvermögen mit der Zeit bessert, können wir dazu nicht beitragen. Leider sieht sich auch der Arzt seiner Hoheit außerstande irgendeine Behandlung oder Prognose in Erwägung ziehen zu können. Aber ihr habt recht, dieser Abend ist wohl keine geeignete Gelegenheit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Ein wenig Zerstreuung wird euch sicher gut tun.": sagt Reland und wendet sich mit einem erfreuten Lächeln dem eintretenden Maler zu.  
Sun, May 5th 2024 02:38   Edited on Sun, May 5th 2024 02:40

Lua schaut Auris heiter grinsend an.   “Immer wenn ich etwas nicht verstehe,” antwortet sie, “sagt Ihr, es wäre eine Dummheit, die sich die reichen…”   Sie kommt nicht weiter, denn da nähert sich der Kommandant mit einer Wachfrau. Wieder geht der Stich durch ihre Magengegend, schließlich erzählt man sich ja, dass ein Kontakt mit der Wachmannschaft wohl unangenehm sei, wenn man jedoch erst einmal in Relands Fänge geriete, die ganze Angelegenheit erst richtig schmerzhaft würde. Schon stellt sie sich vor, wie er, diabolisch lachend, immer wieder die Peitsche auf ihren Körper niedersausen lässt und dazu ruft: “Und du hast gedacht, du gehörst dazu!”   Aber nichts dergleichen passiert - ganz im Gegenteil. Der Kommandant sämtlicher Uniformierter des Hauses Thornhoff verbeugt sich vor ihr, Lua, dem Straßenmädchen! Nicht tief, freilich nicht, aber es ist ganz ohne Zweifel eine Verbeugung, und dann macht er ihr auch noch ein Kompliment. Und so ist ihre Reaktion kaum vergleichbar mit denen, die die reichen Leute zeigen, dieses höfliche Lächeln, mit denen Genugtuung über die schönen Worte gezeigt oder wenigstens vorgeheuchelt wird. Nein, bei Lua ist die übergroße Freude deutlich spürbar, durch das offene, ehrliche Lächeln, das ihre erstaunenswert weißen Zähne offenbart, durch das den größten Zweifler überzeugende Strahlen ihrer dunklen Augen. So sehr freut sie sich, dass sie gar nicht mehr bemerkt, dass insbesondere die Begleitung des Kommandanten Sätze formuliert, die sie nur zur Hälfte versteht. So sehr freut sie sich, dass sie die Angst vor dem Kommandanten ganz vergisst.   Lua macht vor Reland einen Knicks, genauso, wie Rikka es ihr beigebracht hat, und antwortet: “Kommandant, das ist aber meine Ehre, schließlich bin ich nur Lua und Ihr der Kommandant und nicht umgekehrt. Und Meister Auris trifft keine Schuld, er hat mich nämlich erst vorgestern aufgegabelt. Und ich glaube, vorher hättet Ihr keine große Freude gehabt, mich kennenzulernen.”
Sun, May 5th 2024 02:45   Edited on Sun, May 5th 2024 02:47

"Hört, hört, hört!: sagt Auris und hebt in seiner typischen Geste die Rechte mit ausgestrecktem Zeigefinger. "Ihr sprecht eine fundamentale Wahrheit des Lebens und der Kunst in einer erfreulich einfachen und unkomplizierten Art und Weise aus! Reine Abbildung ist Handwerk und erfordert nur eine gute Technik, die zu erlernen ist. Kunst jedoch bedeutet, dem Werk Leben einzuhauchen, ihm eine Seele zu geben. Nur wenn das gelingt, darf man von Kunst sprechen, alles Andere ist bloße Strichelei.": erklärt Auris ohne jedoch wie gewöhnlich in den dozierenden Ton zu verfallen. Selbst seine typische Geste wirkt hier eleganter als sonst. "Es wäre mir eine außergewöhnliche Freude euch in meinem Heim begrüßen zu dürfen, meine Liebe und eine Ehre euch einige meiner Werke präsentieren zu dürfen. Der Weg ist glücklicherweise nicht allzu lange bis zum kleinen Palais auf der anderen Seite des Platzes. Laßt mich wissen wann es euer Dienstplan erlaubt und wir werden etwas arrangieren. Etwas Gesellschaft wird uns guttun, nicht wahr Lua?" Kaum hat sich Auris an Lua gewendet, öffnet sich die Türe und ein kräftiger Mann mit auffallend hellen Augen betritt in Begleitung einer atemberaubenden ostischen Schönheit den Raum und Auris grinst von einem Ohr bis zum Anderen als Lua dem Kommandanten antwortet.  
Sun, May 5th 2024 03:00   Edited on Sun, May 5th 2024 03:02

Auch Reland kann sich ein Schmunzeln nicht ganz verkneifen, doch galant antwortet er Lua: "Das wage ich sehr zu bezweifeln, werte Lua. Ich bin mir sicher das eure charmante Anwesenheit zu jederzeit ein außerordentliches Vergnügen ist und Meister Auris dazu bewogen hat sich um euch als Model zu bemühen." Als sich die Türe öffnet und Gregorian in Begleitung T'Sais eintritt, gefriert jedoch das Schmunzeln auf seinen Zügen. Das einzig verbindende zwischen den beiden Männern scheint die gegenseitige Abneingung zu sein, denn auch Gregorians Lächeln verblaßt, doch er neigt höflich den Kopf zum Gruß den der Kommandant mit der gleichen kalten Höflichkeit erwidert.  
Sun, May 5th 2024 04:25   Edited on Sun, May 5th 2024 04:26

Mit einer leichten Verbeugung und einem Lächeln antwortet Sigrun: “Meister Aurean, ich muss Euch warnen: Ich nehme Eure Einladung nicht als Kompliment. Das meinerseitige Vergnügen wäre so außerordentlich, dass ich der Einladung baldmöglichst nachkommen werde. Ich empfinde als als ungemein spannend, sich in ein gutes Gemälde zu vertiefen, allerdings ist die Gelegenheit, sich dann auch noch mit einem wahren Meister seines Fachs konfrontieren zu können, geradezu einzigartig. Ich würde es mir also nie verzeihen, Eurer Einladung nicht nachzukommen.”   Da bemerkt Sigrun plötzlich, wie sich Relands Gesichtsausdruck versteinert. Sie hat nun keinerlei Ahnung von seinen persönlichen Animositäten, erinnert sich aber sehr wohl daran, dass sie nicht nur zu ihrem Vergnügen hier ist. Sie sieht also zu Reland, dann zu dem Mann, der eben mit der asiatischen Schönheit hier eingetreten ist. Sie wendet sich wieder an Auris.   “Meister, ich bin untröstlich, die Unterhaltung unterbrechen zu müssen und bitte vielmals um Verzeihung,” sagt sie, “aber es könnte sein, dass ich zu tun habe. Gerne würde ich sie zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen, wenn Ihr es mir gestattet.”   Dann stellt sie sich neben Reland und lockert ganz nebenbei das Schwert an ihrer Gürtel.
Sun, May 5th 2024 04:41

Mit dem immer gleichen erfreuten Lächeln schaut Lua Reland an. In der Tat hat sie sich oft vorgestellt, an solchen Abenden teilzunehmen, doch auch in ihren Träumen hätte sie nie geahnt, einmal mit dem Schinder ein freundliches Gespräch zu führen. Und Auris hat auf jeden Fall recht gehabt. So wie es aussieht, ist es gar nicht so schwierig, mit den mächtigsten Leuten des Reiches ein Gespräch zu führen, wenn sie auch immer noch Schwierigkeiten hat, der blonden Begleitung des Kommandanten zu folgen.   “Um ganz ehrlich zu sein, Kommandant,” antwortet Lua also, “waren es vielmehr meine Titten, die den Meister dazu bewogen haben, sich um mich zu bemühen. Und, um weiterhin ehrlich zu sein, musste er sich auch gar nicht lange bemühen, ich war nämlich Scheiße-froh, den Job zu bekommen. Und da wusste ich ja noch gar nicht, wie gigantisch perfekt das sein würde bei Meister Auris.”   Doch da erscheint ein neuer Gast, und die beiden Uniformierten scheinen diesem gar nicht so freundlich gesinnt zu sein wie ihrem Meister Auris. Lua schaut natürlich ebenfalls auf das neu eingetroffene Paar, und da sich Reland und Sigrun nun um diese beiden zu kümmern scheinen, wendet sie sich halt wieder an Auris.   “Meister,” sagt sie dann, “Ihr hattet recht, hier scheint mich wirklich niemand fressen zu wollen. Aber, und ich weiß, Ihr werdet mir jetzt gleich wieder einen langen Vortrag über meine Vorzüge halten, wenn ich mir die Frauen anschaue, die hier in diesem Raum stehen, so frage ich mich schon wieder einmal, warum Ihr gerade mich malen wolltet. Ich meine, Frau Sigrun ist wunderschön, und die Dame da drüben, die ist ja überhaupt der Hammer!”
Sun, May 5th 2024 08:28

Als Theomer endlich die Residenz erreicht, kann er sich gerade noch unter das letzte Grüppchen mischen, das noch eingelassen wird. Er hat einen wahren Marathon hinter sich, vom Lachenden Zwilling zum Alten Theater - wo er die Männer Sayas eingewiesen und versteckt hat - wieder zum Zwilling, wo er sich für den Empfang frisch gemacht und umgezogen hat - und das Getuschel geflissentlich ignoriert hatte - und dann auf schnellstem Wege mit dem Kahn zur Anlegestelle beim Skriptorium und dann hierher.   Er hat Glück und erkennt direkt auf den Eingangsstufen den Besitzer einer Brauerei, der nach dem Häuserkrieg auf Getreidehandel umgesattelt und einen guten Teil des Geschäfts der Harulands übernommen hatte. Obwohl Theomer ihm deswegen gern ein Messer in die Rippen gerammt hätte, weiß er im Grunde, dass der Mann nichts für den Niedergang der Harulands kann. Tatsächlich ist er ganz froh, dass er ihn schon von weitem erkennt und mit großem Hallo in die Gruppe der der Beinahe-zu-spät-Gekommenen aufnimmt. In deren Schlepptau wird Theomers Einladung nur oberflächlich kontrolliert und er betritt die Residenz, die er das letzte Mal vor über zwanzig Jahren von Innen gesehen hat.   Der Auftritt des Barons müsste jetzt unmittelbar bevorstehen, aber das ist für Theomer tatsächlich der unwichtigste Teil des Abends. Er konzentriert sich vor allem darauf, mit möglichst vielen Leuten in Kontakt zu kommen und sich so oft wie möglich vorzustellen. Gelegentlich erntet er erstaunte Blicke von älteren Leuten, denen der Name Haruland noch etwas sagt und die ihn schon seit vielen Jahren nicht mehr gehört haben. Tatsächlich ist Theomer hier eine Ausnahmeerscheinung, denn soweit er es überblicken kann, ist er der einzige Bierbrauer und sogar überhaupt der einzige aus dem Gebiet von Imeria, der es auf diesen Empfang geschafft hat.
Nur ein leichtes Hochziehen der Augenbraue verrät die Erheiterung des Kommanden bei Luas Erklärung. "Nun es liegt in der Natur der Sache, daß ein Model über gewisse Vorzüge verfügen muß um ihrer Rolle gerecht werden zu können.": erwidert er höflich, dann bemerkt er aus dem Augenwinkelt Sigruns Griff zur Waffe und wirft ihr einen warnenden Blick zu. Den tiefen Knicks der Begleitung erwidert er jedoch mit einer höflichen aber knapper Verbeugung.  
Mon, May 6th 2024 10:49   Edited on Mon, May 6th 2024 10:53

Meine Liebe, ihr werdet doch nicht ernstlich vermuten, daß ich bloße Konversation betreibe? In dem Fall kann ich euch versichern, daß eure Vermutung jeglicher Grundlage entbehrt und es mir in der Tat eine große Freude wäre, euch in meinem bescheidenen Heim begrüßen dürfen und ich untröstlich wäre, würdet ihr mir dieses Vergnügen verwehren.": entgegnet Auris Sigrun mit einer ausladenden Geste. "Oh, ich will euch nicht von euren Pflichten abhalten, meine Liebe und stehe euch wann immer es euch beliebt zur Verfügung." Dann bietet er Lua seinen Arm und führt sie ein paar Schritt von den anderen Gästen fort, während er Lua zuhört.   "Doch, doch meine Liebe sie fressen dich schon, mit den Augen zumindest.": schmunzelt Auris und senkt dann seine Stimme und wird ein wenig ernster. "Doch mach dir keine Illusionen. Hinter der höflichen Fassade ist der Kommandant ein höchst gefährlicher Mann. Sieh dich vor mit ihm, Lua. Ja, du hast recht, Sigrun ist eine attraktive Frau, der ich heute genau wie du, zum ersten Male begegnet bin und T'Sai...": er sieht zu der Ostin. "T'Sai ist etwas ganz besonderes, aber meine Liebe, wenn Reland gefährlich ist, dann ist sie brandgefährlich. Der Kommandant zieht dir nur die Haut ab, aber T'Sai frißt dich mit Haut und Haaren. Hüte dich vor ihr! Doch wie attraktiv die Beiden auch sein mögen, du hast etwas Lua, daß die beiden nicht haben.": sagt er gedämpft und greift nach einem Glas auf dem Tablett eines der Bediensteten, das er Lua reicht und sich dann selbst bedient. "Auf dein Wohl, meine Liebe." Dann schüttelt er Gregorian die Hand, deutet eine Verbeugung in die Richtung T'sais an und stellt Lua vor.  
Mon, May 6th 2024 10:50   Edited on Mon, May 6th 2024 10:54

Gregorian, der Sigrun kühl von Reland vorgestellt wurde, kommt mit der Ostin auf Auris und Lua zu. Die ostische Frau trägt ein schwarzes, schimmerndes Seidenkleid mit eingewobenen karischen Mustern, eng, körperbetont, das auf der linken Seite bis fast zur Hüfte geschlitzt ist. Dazu eine kurze Jacke aus dem gleichen Material in karischem Stil. Ihr einziger Schmuck ist der schimmernde, kunstvolle Halsschmuck, der sich bei genauerem Hinsehen als Sklavenkragen herausstellt. Ihr langes schwarzes glattes Haar, ist in der Mitte gescheitelt und sie hält den Kopf unterwürfig gesenkt. Als Gregorian Auris freundlich die Hand schüttelt, sinkt die Ostin mit der Anmut einer Tempeltänzerin in einen tiefen Knicks. "Freut mich eure Bekanntschaft zu machen.": sagt Gregorian freundlich zu Lua und stellt ihr nun seinerseits T'Sai vor.  
Mon, May 6th 2024 10:52   Edited on Mon, May 6th 2024 10:54

Bis jetzt hat T'Sai ihren Blick nicht gehoben. Als sie Lua vorgestellt wird, sagt sie leise mit samtiger Stimme: "Die Zwillinge mit euch, Herrin." Dann sinkt sie wieder in ihren äußerst anmutigen Knicks, doch diesmal hebt sie für einen Moment den Kopf und sieht Lua von unten her aus ihren dunklen Mandelaugen an. Für einen kurzen Augenblick fährt sie sich lasziv mit der Zungenspitze über die Lippen während sie Lua mit einem aufreizenden Blick direkt in die Augen sieht. Doch dann senkt sie sofort wieder den Blick und erhebt sich elegant und steht wieder mit gesenktem Kopf neben Gregorian als wäre überhaupt nichts geschehen.  
Mon, May 6th 2024 11:27

[Verwaltung] Langsam füllt sich der Saal. Offiziere des Begleitkommandos in ihren blauen Uniformen, Karawanenhändler in ihrer fremdartigen Tracht und hiesige Kaufleute mit ihren Partnern oder Freunden, füllen den kleinen Saal mit Stimmengewirr. Viele Gäste scheinen sich zu kennen nach der Art und Weise wie sie sich begrüßen. Getränke werden von Bediensteten gereicht und Theomer stellt zu seiner Überraschung fest, daß hier ausgezeichnetes Bier ausgeschenkt wird, das er aber keiner ihm bekannten Brauerei zuordnen kann. Es kann nun nicht mehr lange dauern bis der Salzbaron den Empfang eröffnen wird.  
Tue, May 7th 2024 10:08

Lua sieht Auris fragend an, will schon nachhaken, kommt aber nicht dazu. Zunächst muss sie natürlch Auris zuprosten und von dem Wein probieren. Wobei sie das Probieren inzwischen schon so gut kann, dass das Glas auch gleich nur mehr gut halbvoll ist. Dann wird sie schon wieder zwei neuen Leuten vorgestellt. Bei Gregorian läuft alles wieder einmal ziemlich gut. Artig macht sie wieder ihren Rikka-Knicks. Dazu kommt noch, dass Gregorian es auch gar nicht auf ein Gespräch ankommen lässt, und Lua damit auch gar nicht in Versuchung kommt, irgendwelche deplazierten Äußerungen zu machen. Dann jedoch kommt T’Sai an die Reihe. Und nun kommt einiges zusammen. Zum Ersten hat Auris sie ja klar und deutlich vor der Ostin gewarnt, so dass sie sowieso schon mal etwas angespannt ist, als diese sich an sie wendet. Dann begrüßt sie sie als “Herrin”. So etwas ist in ihren Träumen nie vorgekommen, geschweige denn in Wirklichkeit, und sie kann sich überhaupt nicht vorstellen, warum T’Sai sie, Lua, das einfache Straßenmädchen, als Herrin bezeichnen sollte. Und dann kommt auch noch diese unverhohlene Anmache. Nun gehört ja Lua sowieso nicht unbedingt zu dem Typ Frauen, die gerne von x-beliebigen Leuten grundlos zu irgendwelchen schlüpfrigen Aktionen aufgefordert wird, sei es lautstark oder wortlos. Aber dass die Sklavin dieses Herrn Gregorian, die noch gefährlicher sein soll als der allseits berühmt-berüchtigte Kommandant, sie nun plötzlich als Herrin anspricht und sich am Ende am liebsten mit ihr in irgendeiner dunklen Ecke der Residenz verkriechen würde, das ist ihr nun doch eindeutig zu viel, um komplett die Fassung zu bewahren. Sie wird rot im Gesicht, schaut hilfesuchend zu Auris, dann wieder zu T’Sai. Der Knicks ist dieses Mal wenig Rikka-gleich, das ist eher das, was Lua bis zum heutigen Nachmittag als Knicks wahrgenommen hat.   “Mit Euch auch!” murmelt Lua recht verlegen, dann macht sie doch lieber zwei Schritte nach hinten und sucht ganz leicht hinter Auris’ nicht gerade mächtigen Schultern Schutz. Ihren Blick von der attraktiven Sklavin zu nehmen, das gelingt ihr aber trotz allem nicht. Das Schlimmste dabei ist für Lua jedoch, dass sie sich keinen Grund dafür erklären kann.
Tue, May 7th 2024 10:19

Sigrun mag durch den Verlust ihres Gedächtnisses einige Nachteile haben, auf ihr Sehvermögen hat es jedoch keine Auswirkungen. Sie hat bemerkt, wie Reland fast schon erschrocken ist, als Gregorian und T’Sai eingetreten sind. Sie hat bemerkt wie Lua, dieses unschuldige, fröhliche Mädchen nun plötzlich komplett konsterniert wirkt, als sie von Gregorian und T’Sai begrüßt wurde. Ihr Blick verfinstert sich etwas und wird zusehends misstrauisch.   Durch die neue Konstellation der Leute in dem Saal sind Sigrun und Reland plötzlich wieder etwas abseits zum Stehen gekommen, und so nutzt Sigrun die Gunst des Augenblicks. Sie stellt sich nahe neben ihren Kommandanten, wendet ihren Kopf zu dem seinigen und sagt ihm leise ins Ohr: “Kommandant, ich hoffe, Ihr gestattet mir, Euch zwei Fragen zu stellen. Zum Einen verwundert es mich, was es mit diesem Herrn Gregorian und seiner Begleitung auf sich hat, dass sie doch nicht gerade positive Reaktionen bei den Anwesenden hervorrufen. Und zum Zweiten ist mir diese eigenartige Brandnarbe auf der Hand dieses Fräulein Lua aufgefallen. Sie wirkt mir doch zu gerade, zu regelmäßig als dass sie von einem Unfall stammen könnte. Ist es möglich, dass es sich hierbei um das Erkennungszeichen irgendeiner geheimen Loge handeln könnte?”   Kurz schaut sie ihn von der Seite an, dann geht ihr Blick wieder zu dem kleinen Haufen so unterschiedlicher Leute, die sich in dem Saal zusammengefunden haben.
Wed, May 8th 2024 04:52

Kurz nachdem auch der Kommandant des Begleitkommandos und der Kommissionär der Hammerherren den Raum betreten haben, öffnet sich die Türe und Kornett Enessa Tovales betritt den Raum in Paradeuniform. Sie nimmt Haltung an und meldet mit lauter Stimme: "Achtung! Seine Hoheit Baron Karthes Thornhoff." Ihre Stimme unterbricht alle Unterhaltungen und die Anwesenden richten ihre Blicke auf die geöffnete Türe, die ins Innere der Residenz führt. Als der Salzbaron den Raum betritt, reißt Enessa den rechten Arm mit der geballten Faust zum Salut hoch.  
Wed, May 8th 2024 04:53

Der Salzbaron trägt wie so oft bei offiziellen Anlässen die Paradeuniform der Leibwache ohne Rangabzeichen mit dem eingestickten Wappen an der linken Brustseite. An seiner Rechten schimmert der traditionelle Siegelring, der ihn als rechtmäßigen Herren des Hauses ausweist. Mittelgroß, von durchschnittlichem Körperbau, mit dunkelblondem Haar und gepflegtem Oberlippenbart drückt seine Haltung Machtbewußtsein und Selbstsicherheit aus. Lächelnd hebt er seine Rechte als die Soldaten im Raum Haltung annehmen und sich alle Anderen verbeugen. "Bitte, nur keine Umstände!": sagt er. "Wir sind hier unter Freuden."   Er wendet sich an Reland und schüttelt ihm freundschaftlich die Hand. Auch Sigrun reicht er die Hand. "Ich hoffe, ihr beginnt euch hier gut einzuleben, Zugsführer. Ich weiß eure Bereitschaft meinem Haus zu dienen sehr zu schätzen."   Dann wechselt er ein paar Worte mit dem Kommandanten des Begleitkommandos und dem Kommisionär aus Saguz.   "Mein lieber Aurean! Welche angenehme Überraschung dich diesmal zu diesem Anlaß begrüßen zu können.": sagt er und reicht ihm die Hand. Lua begrüßt er wie alle anderen Damen in Zivil mit einer höflichen angedeuteten Verbeugung. "Willkommen. Ich hoffe sehr, daß wir euch nach diesem Abend öfters hier bei uns begrüßen zu dürfen."   "Meister Vellez samt bezaubernder Begleitung! Wie immer ein Vergnügen, euch begrüßen zu dürfen.": sagt der Baron und nickt T'Sai zu, bevor er sich abwendet und Soltan ein Zeichen gibt, der dem Baron persönlich ein Kristallglas mit tiefrotem Wein reicht. Zwei Bedienstete gehen reihum und bedienen die Gäste. Der Baron wartet bis jeder der Anwesenden ein Glas erhalten hat, dann hebt er sein geschliffenes Glas, daß im Kerzenschein funkelt. "Liebe Freunde! Wir haben uns heute hier versammelt, um die glückliche Rückkehr der Salzkarawane zu feiern und ich möchte allen für ihren Einsatz und Mühen danken, die dazu beigetragen haben, auch diesmal wieder eine für unsere Zukunft so wichtige Mission erfolgreich abgeschlossen zu haben. Auf euer Wohl!" Neben ihm ruft Enessa laut: "Das Haus Thornhoff lebe hoch, hoch, hoch!" Alle Anwesenden fallen in die Hochrufe ein und leeren ihre Gläser.  
Wed, May 8th 2024 08:05

Sigrun nimmt seine Hand, macht einen gekonnten Hofknicks und küsst dabei seinen Siegelring.   “Erlauchter Baron Kartes,” antwortet sie, “es ist mir eine Ehre, unter Euren Leuten dienen zu dürfen. Auch bin ich mir sicher, dass mich in Eurem herrlichen Herrschaftsgebiet eine sehr angenehme Zukunft erwartet!”   Lua hingegen vergisst fast, ihren Knicks anzubringen, so aufgeregt ist sie, als der Salzbaron plötzlich mit ihr spricht. So schaut sie ihn zunächst aus großen Augen an, als ob Kartes ein Lampengeist wäre. Dann fällte es ihr doch wieder ein, und sie kriegt den Knicks auch gar nicht schlecht hin - wenn er auch etwas zu tief ausfällt, um noch wirklich als elegant zu gelten.   “Herr Baron,” antwortet sie dann, “ich komme sehr gerne öfters, dann müsst Ihr mich aber auch öfters einladen!”
Thu, May 9th 2024 11:31

[Verwaltung] Nachdem die geladenen Gäste ihre Gläser auf das Wohl Thornhoffs geleert haben, werden sie von Kornett Tovales in den Saal hinaus gebeten. Nun hält der Salzbaron im kleinen Saal vor allen Gästen eine kurze Ansprache in der er die große Bedeutung der Handeslbeziehungen für die Zukunft herausstreicht, allen Beteiligten an der erfolgreichen Mission dankt und der Hoffnung Ausdruck gibt, daß sich in Zukunft der Handel ausweitet und so weiter zum Erstarken des Hauses beitragen wird. Abschließend erklärt er den Empfang für eröffnet und zieht sich mit Kornett Tovales an seiner Seite zurück. Das kleine Orchester, bestehend aus zwei Flötisten und einer Harfinistin, spielt zum Auftakt eine heitere Weise und die Bediensteten der Residenz beginnen mit dem Auftragen verschiedener Häppchen, Gebäck, Salaten und Soßen. Für die Gäste des persönlichen Empfangs durch den Salzbaron steht ein reservierter Tisch bereit. Schnell bildet sich vor den Tischen mit den kleinen Köstlichkeiten ein Auflauf.  
Thu, May 9th 2024 12:01   Edited on Thu, May 9th 2024 12:03

Reland der mit Sigrun etwas abseits steht, setzt nur die von der Ansprache des Salzbarons unterbrochene Unterhaltung fort. Er senkt die Stimme und beugt sich etwas zu Sigrun: „Ich muß zugeben, daß ich eine tiefe Abneigung gegen diesen Mann hege und das ihr das so leicht bemerkt habt, ziegt mir das ich mich in dieser Hinsicht nicht genug unter Kontrolle habe. Um jetzt nicht allzu sehr abzuschweifen, wir haben den begründeten Verdacht, daß sein Skriptorium weit mehr ist als bloß eine Schreibstube, Notariat und Archiv. Genaueres werdet ihr noch erfahren. Seine sogenannte Sklavin, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit seine Komplizin ist, macht sich immer wieder an Personen beiderlei Geschlechts heran um sie mit ihren Verführungskünsten in ein Abhängigkeitsverhältnis zu bringen und daraus Vorteile zu ziehen. Auch wenn ihr Frauen mögen solltet, laßt euch von ihrer Schönheit nicht blenden und vor allem laßt euch nicht mit ihr ein. Nur damit Klarheit herrscht, daß war keine Bitte, sondern ein Befehl! Hände weg von ihr.“ Dann wandert sein Blick zu Auris und Lua. „Gut beobachtet. Auch mir ist diese Wunde aufgefallen. Auf den ersten Blick würde ich sagen ein Imeriabrandzeichen. Ich werde mit Aurean darüber sprechen. Er ist bekannt dafür, immer wieder Leute von der Straße aufzulesen und bei sich zu behalten. Doch bei ihm ist etwas Zurückhaltung angebracht. Laetus ist nur sein Künstlername, er ist Angehöriger eines der bedeutendsten Häuser. Also überlaßt das mir. Ich kenne Aurean schon von Kindesbeinen an.“  
Thu, May 9th 2024 12:50   Edited on Thu, May 9th 2024 12:52

„Sei doch nicht so verdrießlich, Herr“: säuselt T’Sai an Gregorians Ohr und leckt ihm kurz über das Ohrläppchen. „Deine gehorsame Sklavin spielt doch nur ein wenig.“: sagt sie amüsiert. „Wenn du es gesehen haben solltest, dann wird dir sicher aufgefallen sein, wie die süße Kleine bis zu den Haarspitzen errötete. Ich mag das. Stell dir vor wie rot sie erst wird, wenn ich ein wenig an ihr knabbere.“ : sagt sie mit einem lasziven Lächeln. „Vielleicht ist sie keine Jungfrau mehr, aber sie hat keine Ahnung was sie mit ihrem appetitlichen Körper anfangen soll. Da gehe ich jede Wette ein.“ Sie schaut Gregorian von der Seite her an. „Was meinst du? Soll ich es ihr zeigen und ihr die Geheimnisse der Lust und der Sinne aufschließen? Wenn mein Herr sich nicht weiter so verdrossen zeigt, könnte er sogar dabei zusehen. Das gefällt meinem Herren doch, oder?“: gurrt sie leise an seinem Ohr. Auf seine leise Erwiderung lacht sie amüsiert: "Es ist wirklich an der Zeit, daß du Gülsin vom Hals bekommst, damit du wieder ein wenig aufgeschlossener gegenüber den schönen Seiten des Lebens wirst. Aber gut, wie du willst.": entgegnet sie, hängt nach zwei, drei Herzschlägen noch eine Bemerkung an. "Ich bin sicher, sie hat süße kleine rosa Brustwarzen, denk einen Moment daran.": sagt sie schmunzelnd.  
Thu, May 9th 2024 01:38   Edited on Thu, May 9th 2024 01:39

Aufmerksam hört Sigrun zu, ohne jedoch die Personen, von denen Reland gerade spricht, aus den Augen zu lassen. Und so sieht sie sehr wohl T’Sai, die an Gregorians Ohr hängt, dabei immer wieder zu Lua linst, und Lua, die neben Auris steht, noch immer ganz hin und weg von ihrer Bewegung mit dem Baron ist, aber auch wieder einen verstohlenen Blick zu T’Sai wirft, dabei aber sofort wieder leicht errötet.   “Kommandant,” antwortet sie also ebenso leise, “Auf die Frage, ob ich nun Männer oder Frauen vorziehe, kann ich Euch wohl leider erst dann eine treffende Antwort geben, wenn die Situation sich ergibt. Ich denke jedoch, dass diese Situation dahingehend wenig Risiko birgt, scheint doch die vermeintliche Sklavin des werten Herrn Bibliothekars weit eher an Meister Aureans Begleitung interessiert zu sein als an meiner Wenigkeit. Allerdings, wenn Ihr mir meine Einschätzung erlaubt, finde ich doch, dass die junge Dame an Meister Aureans Seite doch einiger tiefergehender Beobachtung bedarf. Es wirkt wohl auf den ersten Moment abwegig, dass man eine Spionin mit einem Brandzeichen versieht, auf der anderen Seite kann gerade dies auch die Tarnung sein. Und da, wie Ihr soeben sagtet, Meister Aurean einer bedeutenden und daher wohl auch einflussreichen Familie entstammt, so wäre er doch ebenso ein sehr gutes Ziel einer solchen möglichen Spionage. Wenn das Gehabe des Fräuleins auch stark darauf schließen lässt, dass es sich in der Tat um ein einfaches Mädchen der Straße handelt, muss man doch auch beachten, dass dieser Umstand ja die Tätigkeit als Spionin nicht unbedingt ausschließt.”
Thu, May 9th 2024 04:19

Theomer mustert den Baron intensiv. Auch wenn er körperlich keinen großen Eindruck hinterlässt, strahlt er eine natürliche Autorität aus und vermittelt den Eindruck, dass er aus dem Stand das Kommando übernehmen übernehmen könnte, falls eine Schwadron karischer Reiter plötzlich den Saal stürmen würde. Er wirkt im Vergleich zum hageren Reland - der auch schwer zu verkennen ist - im Umgang mit den Gästen und ihrer Begrüßung noch gewandter und mehr in seinem Element.   Reland selbst wirkt wie jemand , der sich bei der Erstürmung eines Schmugglernests oder in einer Soldatenmesse wohler fühlt als hier. Er macht sich gut bei gesellschaftlichen Anlässen, aber er wirkt wie jemand, der eine Fremdsprache spricht, das aber fließend.   Als der Baron sich erwartungsgemäß zurückgezogen hat und der Sturm auf das Buffet einsetzt, hält Theomer sich etwas im Hintergrund, er ist nicht zum Essen hier. Er studiert die Grüppchenbildung der Gäste und merkt sich Gesichter und Manieren der Anwesenden.   Als einer der letzten nimmt er sich ein paar Kleinigkeiten zu Essen und mischt sich dann wieder unters Volk.   Reland - sollte er Theomer länger beobachten - würde vielleicht auffallen, dass der Mann mit den breiten Schultern jede Gesprächsrunde schon aufgrund seiner Physis rasch dominiert. Und obwohl jeder der Anwesenden in Pelorn lebt und schon seine Erfahrungen mit Gewalt gemacht hat, wirkt er unterschwellig immer wie ein Bär, der sich durch vertrautes Terrain zwischen kleineren Waldbewohnern hindurch bewegt: Er zieht stets die Aufmerksamkeit auf sich und obwohl er bedachtsam auftritt, begegnen ihm die meisten mit Vorsicht. Er wirkt, als könnte es sich lohnen, ihn zum Freund zu haben und als wäre es ein Fehler, ihn sich zum Feind zu machen.   Als er sich schließlich der kleinen Gruppe nähert, die mit dem Baron den Saal betreten hat, könnte Sigrun vielleicht bemerken, dass Theomers Kleidung zwar von ausgezeichneter Qualität, aber schon etwas aus der Mode ist. Auch scheint sie für einen anderen Mann gleicher Größe aber geringerer Breite angefertigt und entsprechend geändert worden zu sein.   Theomer setzt ein Lächeln auf, das beinahe zu gut gelaunt wirkt, als er sich Gregorian nähert.   "Meister Vellez, ich dachte mir, dass ich euch hier treffe. Ich wollte mich noch für meine sträfliche Abwesenheit heute Morgen entschuldigen. Die Dinge sind so schnell über mich hereingebrochen, dass ich nicht einmal mehr einen Boten schicken konnte."
Thu, May 9th 2024 10:08

Gregorian verscheucht die Bilder von T’Sai und Lua, die vor seinem inneren Auge aufsteigen, denn er ist in der Tat nicht der Stimmung für erotische Eskapaden. „Kannst du nicht einen Moment an etwas Anderes denken?“: knurrt er leise. „Oh, wenn mein Herr nicht über mit rosa Knospen geschmückte Brüstchen reden möchte, vielleicht ist ihm ein Gespräch über eine dauerläufige, menschliche Turmbewohnerin auf der anderen Seite des Flußes lieber?“: erkundigt sich T’Sai mit gespielter Unterwürfigkeit und Gregorian kommt die Unterbrechung durch Theomer sehr recht. „Die Zwillinge mit euch, Herr Haruland. Ja, wir haben euch vermißt. Umso mehr, da eure Mitauszubildene erkrankt ist und auch nicht anwesend war. Es kann natürlich geschehen, daß unvorhersehbare Dinge dazwischen kommen, aber ich darf euch doch bitten, es nicht allzu häufig werden zu lassen, da ich euch sonst die Zeit die mein Schreiber für andere Tätigkeiten ausgefallen leider berechnen muß.“ T’Sai produziert wieder mit atemberaubender Eleganz ihren tiefen Knicks und im Aufstehen sieht sie Theomer in die Augen. „Ihr werdet euch doch nicht vor der Schreibtafel in die Arme einer schönen Frau geflüchtet sein, Herr?“: sagt sie und vermag ihre Stimme gleichzeitig unterwürfig und doch spöttisch klingen zu lassen.  
Thu, May 9th 2024 10:36   Edited on Thu, May 9th 2024 10:37

Eine Bedingung für seine Rehabilitation war, daß er sich jeglicher Betätigung in den Angelegenheiten seines Hauses zu enthalten hat und er ist von allen Beratungen und Beschlüssen des inneren Kreises ausgeschlossen. Doch ganz von der Hand zu weisen ist es nicht. Ich werde mich mit ihm wegen dieser Dame unterhalten und wenn notwendig auch mit ihr.“ Trotz der Unterhaltung mit Sigrun sind seine Augen ständig in Bewegung und der bärtige Mann fällt ihm tatsächlich auf.   Nicht wegen seiner Statur, sondern weil er diesen Mann weder kennt, noch ihn hier jemals gesehen hat. Das allein genügt um sein stets waches Mißtrauen zu wecken, aber als er auch noch Gregorian anspricht, sagt er zu Sigrun. „Ich sehe mir den Bärtigen dort bei diesem Gregorian einmal näher an. Ich bin mir sicher ihn niemals vorher gesehen zu haben. Bleibt ein paar Meter hinter ihm. Seid bereit aber haltet euch im Hintergrund.“: sagt Reland und geht auf Gregorian und Theomer zu. Sehr kühl sagt er zu Gregorian: „Verzeiht die Unterbrechung, Herr Vellez.“ Dann wendet er sich Theomer zu. „Die Zwillinge mit euch. Ich bin Kommandant arn Melvart, Leibwache seiner Hoheit. Mit wem habe ich die Ehre?“: erkundigt er sich merkbar freundlicher bei Theomer.  
Thu, May 9th 2024 11:07   Edited on Thu, May 9th 2024 11:09

Luas Reaktion auf T’Sai bleibt Auris nicht verborgen und er führt nach der Rede des Salzbarons Lua am Arm ein wenig abseits. Er schaut ihr in die Augen. „T’Sai spielt wieder eines ihrer Spielchen, hm?“ Auris streicht Lua über die Wange. „Ich habe nicht gesehen, was sie genau getan hat, aber sie hat dich sicher auf die eine oder andere Art angemacht. So rot wie du geworden bist muß es ziemlich deutlich gewesen sein. Ich kann und will dir nichts verbieten, Lua, aber hör mir zu bevor du auch nur zu überlegen beginnst, ob du dich nicht doch mit ihr einlassen sollst. Ich weiß, ihre Schönheit ist sinnverwirrend und sie ist mehr als nur begehrenswert. Ich sehe es an deinem Blick, Lua, das du schon dabei bist nach ihrem Köder zu schnappen. Tue es nicht! Wenn du Glück hast wird sie dich so verrückt nach ihr machen, daß du an nichts mehr anderes denken kannst und du sie anflehen wirst mit dir ins Bett zu gehen. Dann wird sie dich bis an den Rand ihres Bettes lassen und dir, wenn du schon glaubst am Ziel deiner Wünsche zu sein, die kalte Schulter zeigen. Wie gesagt, wenn du Glück hast. Wenn du Pech hast, dann läßt sie dich in ihr Bett, bereitet dir solche Lust, daß es dir den Verstand raubt und du schließlich den Boden unter ihren Füßen küßt für eine einzige Berührung von ihr. Du wirst bei niemand mehr diese Erfüllung finden, du bleibst ihr verfallen! Glaub mir, Lua, es ist ein Handel, bei dem du nur verlieren kannst.“  
Fri, May 10th 2024 07:24   Edited on Fri, May 10th 2024 08:23

Sigrun nickt nur, sagt aber nichts. Zum einen, weil die Aussage des Kommandanten einfach keines weiteren Kommentars bedarf, zum anderen, weil seine Aufmerksamkeit nun dem bärtigen Mann gilt. Hätte Reland sich nicht von sich aus ihm gewidmet, hätte Sigrun ihn wohl auf ihn aufmerksam gemacht. Weniger darum, weil sie ihn nicht kennt, denn das tut sie die wenigsten Anwesenden, vielmehr dadurch, dass er rein optisch nicht hierher passt. Seine Kleidung ist geradezu ärmlich, notdürftig verändert. Und auch von der Statur her: Reland ist hier fast die große Ausnahme, denn die meisten haben wohl um die Leibesmitte einen gehörigen Umfang, niemand jedoch fällt wegen breiter Schultern auf. Außerdem fällt Sigrun auf, dass er leicht schief steht. Entweder er leidet unter einer akuten Verletzung, oder aber er ist von harter Arbeit gezeichnet. Wieder nickt sie Reland zu und positioniert sich unauffällig etwas hinter dem Bärtigen. Sie macht dabei den kleinen Umweg zum Buffet, nimmt zwei Brötchen, legt sie auf einen Teller und isst sie also scheinbar teilnahmslos zwei-drei Meter hinter Theomers Rücken.
Fri, May 10th 2024 08:31

Lua sieht vor Auris auf den Boden, mit gesenktem Kopf. Dann hebt sie den Blick, schaut ihn von unten herauf an. Es ist ein verführerischer Blick. Sie öffnet leicht den Mund und fährt sich mit der Zunge lasziv über die Lippen. Dann schaut sie Auris wieder gerade in die Augen.   “So hat sie gemacht,” antwortet sie. “Es ist weniger, dass sie es getan hat, ich hätte es mir nur nicht erwartet, besonders nicht von der Sklavin eines anderen Mannes. Wäre ich sie, hätte ich wirklich Angst davor, mein Herr würde mich zu Hause windelweich prügeln.”   Sie nippt von ihrem Glas, dann fährt sie fort: “Aber, wenn es stimmt, was Ihr sagt, was hat sie denn davon, mich zu kontrollieren. Ich meine, ich bin doch ein Niemand. Und wartet, bevor Ihr wieder sagt, ich soll mich nicht unter den Scheffel stellen, aber ich bin doch ein einfaches Mädchen. Ich habe keine Macht, mit der ich ihr Vorteile beschaffen könnte. Vielleicht könnte ich Euch überreden, sie zu malen, aber auch das, was würde ihr das bringen? Also, warum wählt sie gerade mich aus? Ich meine, würde sie es mit der hübschen Wachfrau machen, ich würde es verstehen, aber bei mir…”   Sie schaut Auris einige Augenblicke lang einfach nur an, bevor sie hinzufügt: “Und, ganz ehrlich, Euer Wein schmeckt mir besser.”
Fri, May 10th 2024 11:55   Edited on Fri, May 10th 2024 11:57

"Keine Sorge, Meister Vellez. Meine Besuche im Skriptorium gehen normalerweise stets vor, aber wenn man meinen Wohnsitz hat, kommen manchmal Verpflichtungen auf einen zu, die strengere Konsequenzen nach sich ziehen können, als eine erhöhte Rechnung."    Er lächelt zuvorkommend und verbeugt sich dann kurz vor TSai, da sie ganz offensichtlich keine Sklavin ist, hat er auch nicht vor, sie wie eine zu behandeln. "Oh ganz und gar nicht. Und wenn ich in eine Frau flüchte, dann nicht in ihre Arme!"   "Kommandant arn Melvart!", man merkt, wie sich seine Aufmerksamkeit sofort ganz auf den hageren Soldaten richtet, als er ihm kräftig die Hand schüttelt. "Mein Name ist Theomer Haruland und die Ehre ist ganz meinerseits." Er bemerkt, dass Relands Begleiterin sich hinter ihm positioniert, beachtet sie aber vorerst nicht weiter.   "Und dass ihr das nicht wisst, kann ich euch nicht zum Vorwurf machen, als wir uns das letzte Mal gesehen haben, war ich vielleicht... so groß?" Er hält eine Hand gerade vor sich in der Schwebe. "Ich war früher mit meinem Großvater Theobrand öfter hier und habe mir im Vorzimmer die Beine in den Bauch gestanden, während die hohen Herren wichtige Dinge besprachen. Ich habe euch ein paar Mal gesehen, aber ihr habt einem kleinen Jungen verständlicherweise keine große Aufmerksamkeit geschenkt."
Für einen Moment denkt Reland nach und nickt dann. „Ja, an euren Großvater erinnere ich mich, Meister Haruland. Doch wie ihr richtig bemerkt habt, an euch kann ich mich nicht entsinnen. Was aber nicht weiter verwunderlich ist, denn zu der Zeit als ihr so klein wart, habe ich meine Grundausbildung durchlaufen und hatte wenig Gelegenheit mich im Herrscherflügel aufzuhalten. Doch wie auch immer, es freut mich eure Bekanntschaft zu machen.“ Relands Tonfall ist immer noch freundlich. „Soweit ich unterrichtet bin, befindet sich eure Brauerei auf dem derzeitigen Imeria-Gebiet. Es ist wirklich eine Schande, daß wir soviel an Imeria abtreten mußten, doch die Umstände waren zwingend. Wißt ihr, ich kenne die Gästeliste sehr genau, denn es gehört zu meinen Aufgaben über diese Dinge Bescheid zu wissen und bin mir sicher, daß ich euren Namen nicht auf dieser Liste gelesen habe. Ich wäre euch daher sehr verbunden, wenn ihr mir eure Einladung zeigen könntet. Natürlich, nur wenn es euch nichts ausmacht.“: sagt Reland lächelnd, doch dieses Lächeln erreicht die Augen nicht.  
Fri, May 10th 2024 02:50

Theomer lauscht den Ausführungen Relands bedächtig und nickt. "Ja, es ist mitunter ziemlich... fordernd, auf Imeria-Gebiet zu leben." Er legt sich bei diesen Worten kurz die Hand auf seine lädierte Seite und lächelt etwas schief. "Aber nach dem Tod meines Vaters habe ich vor Kurzem die Geschäfte der Brauerei übernommen und bin mir sicher, dass sich dort gutes, sogar sehr gutes Geld verdienen lässt, wenn man entsprechend vorgeht und vor allem schnell handelt." Er wiegt langsam den Kopf hin und her und fährt in zerknirschtem Ton fort. "In diesem Sinne habe ich vielleicht etwas vorschnell gehandelt, denn wie ihr sehr gut wisst, habe ich keine Einladung."   Er sieht den etwas größeren Reland von unten mit entschuldigendem Lächeln an. "Ich habe Kontakt zu alten Geschäftsfreunden und Kunden meiner Familie aufgenommen, denn ich plane, meine Produktion wieder auszuweiten. Einer davon hat mir sozusagen im Überschwang seine Einladung abgetreten und ich konnte der Versuchung nicht widerstehen." Er macht eine Geste durch den Raum, die alle Anwesenden umfasst. "All diese Geschäftsleute auf einem Haufen... das konnte ich mir nicht entgehen lassen."   Er macht einen halben Schritt auf Reland zu und senkt etwas die Stimme, bevor er weiterspricht. "Kommandant, ich weiß, dass das nicht korrekt war und ich entschuldige mich, falls ich euch in eine peinliche Lage gebracht habe. Ich glaube dennoch, dass ihr gewissermaßen im Sinne des Barons handelt, wenn ihr mir dieses kleine Vergehen nachseht, denn ich handle sozusagen im wechselseitigen Interesse guter Geschäftsbeziehungen und von meiner Anwesenheit geht keine Gefahr für das Haus Thornhoff aus." Er kratzt sich kurz den Bart, als wäre ihm etwas eingefallen, dann sagt er in einem nachdenklichen Ton, der sich gleichermaßen an den Kommandanten wie an sich selbst richtet: "Ehrlich gesagt, könnte ich in Imeria sogar ziemliche Probleme kriegen, weil ich heute Abend hier bin."
Fri, May 10th 2024 04:21   Edited on Fri, May 10th 2024 04:53

„Sieht ihr ähnlich.“: sagt Auris als ihm Lua die Anmache T’Sais vorführt. „Es heißt zwar, daß sie eine Lustsklavin war, aber jetzt ist sie genauso wenig eine Sklavin wie ich ein Imeria-Tätowierer bin und ich denke Gregorian würde es sich zehnmal überlegen, bevor er Hand an sie legt.“ Auris legt ihr eine Hand auf die Schulter. „Hast du schon einmal eine Katze dabei beobachtet, wie sie mit einer gefangenen Maus spielt, bevor sie ihre Beute umbringt und dann einfach liegen läßt? Genau so ist das mit T’Sai. Oft verfolgt sie ein Ziel mit dem, was sie tut und manchmal tut einfach nur zum Spaß. Es gibt Menschen, die es erregend finden beherrscht und erniedrigt zu werden und es gibt Menschen, so wie T’Sai, für die es nichts Erregenderes gibt, als jemand zu unterwerfen, ihn zu quälen und sich die Füße küssen zu lassen. Vielleicht gefällst du ihr, vielleicht zieht sie deine Unschuld an oder sie hat überhaupt keinen besonderen Grund warum sie ausgerechnet dich aufs Korn genommen hat. Was es auch immer sein mag, Lua, mach dich nicht unglücklich mit ihr.“ Als Lua dann Aureans Wein lobt, zaubert das ein freudiges Lächeln auf sein Gesicht. „Du bist wunderbar, meine Liebe. Du vermagst dir in ein paar Tagen etwas anzueignen, daß für viele auch nach Jahren ein ewiges Rätsel bleibt, die Güte des Weines! Denn in der Tat, du hast völlig recht, Lua. Soltan rückt bei solchen Anlässen nicht den besten Tropfen für die Allgemeinheit heraus. Dieser Wein ist nicht so gut wie der 96er bei uns im Keller. Bravo, meine Liebe! Wenn ich auch nur dreißig Jahre jünger wäre, würde ich dir jetzt einen Heiratsantrag machen.“: sagt er launig.  
„Das mit den wechselseitigen Geschäftsbeziehungen macht natürlich eine Menge Sinn.“: sagt Reland und nickt Theomer zu. „Ihr seid also her gekommen um hier neue Geschäftsbeziehungen anbahnen zu können um mehr von euerem Bier verkaufen zu können? Nun ihr habt Geschäftssinn, daß muß man euch lassen.“: sagt Reland anerkennend. „Wer von euren Geschäftsfreunden hat euch denn dankenswerter Weise seine Einladung überlassen? Im Übrigen wäre ich euch verbunden, würdet ihr mir die Einschätzung der Bedrohungslage für mein Haus überlassen. Ich verstehe nichts vom Bierbrauen, dafür umso mehr von Sicherheitsbelangen. Das wäre in etwa so als ob ich euch erklären wollte, wie ihr euer Bier zu brauen habt.“ : stellt Reland fest und sieht Theomer in Erwartung einer Antwort an.
Fri, May 10th 2024 07:49

Zunächst schenkt Lua Auris ein unschuldiges Lächeln.   “Um ganz ehrlich zu sein,” antwortet sie, “wenn ich bisher eine Katze mit einer Maus spielen habe sehen, dann habe ich mich daran gemacht, die Katze zu fangen. Katzenbraten mag nicht sehr edel klingen, schmeckt aber außerordentlich gut, das kann ich Euch sagen. Schmeckt praktisch gleich wie Kaninchen, nur sind Kaninchen nur sehr schwer zu finden. Es ist zwar nicht leicht, eine Katze zu fangen, und man hat danach auch sicher ein paar böse Kratzer, aber es ist die Mühe wert. Aber was diese Sklavin, oder nicht Sklavin oder was auch immer betrifft, irgendwann wird sie an jemanden kommen, der den Spieß umdreht. Ich meine, irgendwo in dieser Stadt wird es wohl jemanden geben, die oder der noch besser im Bett ist als sie, oder?”   Dann wird das Lächeln breiter, erfreuter, und Lua strahlt Auris geradezu mitten ins Gesicht.   “Aber ich habe doch eigentlich noch nicht viel über Wein gelernt. Aber der Eure, der rinnt ganz leicht in den Hals hinunter, und danach schmeckt es nach frischer Erde, nach edlem Leder. Bei dem, da hat man danach ein bisschen einen trockenen Mund, und dann macht man noch einen Schluck, aber der Mund bleibt trocken.”   Dann schaut sie Auris eine ganze Weile lang einfach nur in die Augen, trinkt dann etwas verlegen von dem anscheinend viel zu trockenen Wein, schließlich sagt sie ganz leise: “Meister Auris, Ihr seid so gut zu mir, ich glaube ich würde auch Ja sagen, wenn Ihr noch 20 Jahre älter wärt.”
Fri, May 10th 2024 08:47

"Oh, ich bin weit davon entfernt, euch eure Arbeit zu erklären!", versichert Theomer sofort. "Aber Eure Schlussfolgerungen können nur so gut sein, wie die Informationen, die Ihr habt. Und wer könnte Euch mehr über meine Absichten verraten, als ich selbst?"   Auf Relands Frage hin sieht Theomer etwas unglücklich drein, sagt dann allerdings: "Es war der alte Radmir, der mir seine Einladung abgetreten hat, der Besitzer von "Avennas Becher". Als Kind bin ich dort unter den Tischen herumgekrabbelt. Es war schön, den Alten nach all den Jahren wieder zu sehen, er muss ja jetzt gut über siebzig sein. Er meinte, er bekäme immer noch Einladungen, wäre schon seit Jahren auf keinem Empfang mehr gewesen und wollte mir um der alten Zeiten willen einen Gefallen tun. Ich hoffe, er bekommt deswegen keine Scherereien?"   "A propos Bierbrauen..." Theomer pflückt einem Diener eines der schlanken Biergläser vom Tablett, als er gerade vorbeigeht. "...ich bin mir sicher, dass ich so ziemlich jedes Bier der Stadt kenne und wahrscheinlich auch einer Brauerei zuordnen kann. Zumindest wäre mir so ein guter Tropfen in Erinnerung geblieben", er hebt das Glas zur Demonstration hoch. "Ich kann mich nicht erinnern, das hier schon irgendwo einmal getrunken zu haben..." Er nimmt einen Schluck und lässt ihn mit Kennermiene über die Zunge rollen. "Ich würde gern wissen, woher der Hopfen stammt, diese Himbeernote im Abgang ist mir noch nicht untergekommen." Er grinst Reland verschmitzt an.
„Ja, wer außer euch könnte über eure Absichten wohl besser Bescheid wissen als ihr selbst. Damit habt ihr den Nagel wahrlich auf den Kopf getroffen.“: sagt Reland lächelnd und winkt seine blonde Begleitung zu sich. „Aus exakt diesem Grund darf ich euch bitten mich und den Zugsführer an einen ruhigeren Ort zu begleiten, um unser Gespräch ungestört fortsetzen zu können. Ich bin sicher, daß sich interessante Perspektiven auftun werden und hoffe doch sehr, daß ihr nichts dagegen habt.“ : sagt Reland mit einem kühlen Lächeln und deutet auf den Ausgang des Saales. „Bitte nach euch!“ Mit einem Seitenblick auf Gregorian setzt er noch dazu: „Entschuldigt uns bitte.“  
Sat, May 11th 2024 09:31

Sigrun hat die ganze Zeit einige Schritte hinter Theomer gestanden, scheinbar beteiligungslos, einfach auf ihre Brötchen und ihr Glas Wein konzentriert. Natürlich hat sie Theomer und Reland nie aus den Augen gelassen. Nun stellt sie ihren Teller und ihr Glas auf einen Tisch in der Nähe und kommt näher an die beiden Männer heran. Sie steht nun, zur Rechten versetzt, nur mehr einen halben Schritt hinter dem Bierbrauer. Von außen sieht die ganze Situation wenig bedrohlich aus, allerdings wird Theomer schnell klar werden, dass eine Flucht - so abwegig auch sein mag - sehr schnell von den beiden Uniformierten gestoppt werden würde.
Sat, May 11th 2024 11:36

Theomer stutzt einen Moment. Mit einem Rüffel hat er wohl gerechnet, aber mit dieser Art Spezialbehandlung sicher nicht. Er ist sich ziemlich sicher, dass er die beiden mit einem unvermittelten Angriff überrumpeln könnte, aber was dann?   Es wird ihm wohl kaum etwas anderes übrig bleiben, als dem Löwen in seine Höhle zu folgen. Immerhin hat er tatsächlich keine anderen Absichten, als die Anbahnung von Geschäftsbeziehungen. In Imeria weiß man überhaupt nicht, dass er überhaupt hier ist.   Ohne sein Lächeln abreißen zu lassen, stellt er sein Glas ab und nickt treuherzig. "Ich helfe euch gern weiter."   Von den beiden Soldaten flankiert, marschiert Theomer ab.
Sat, May 11th 2024 02:11   Edited on Sat, May 11th 2024 02:13

Sie haben kaum den Saal verlassen als Reland den Posten im Innenhof einen Wink gibt. Drei Soldaten beeilen sich der Aufforderung nachzukommen. Der Soldatin unter ihnen befiehlt er: „Meldet Kornett Tovales, daß sie die Saalaufsicht übernehmen und sofort ein Kommando in die Schenke „Avennas Becher“ in Marsch setzen soll. Der Eigentümer, ein gewisser Radmir, ist zu verhaften. Ausführung!“ Die Soldatin salutiert und macht sich eilig auf den Weg.   Den beiden anderen Soldaten befiehlt Reland: „Bringt unseren Gast hier in den Vernehmungsraum der Wache. Gewaltanwendung nur bei Fluchtversuch oder Widerstand, doch zerschlagt ihm nicht das Gesicht.“   An Theomer gewandt sagt er mit einem Lächeln: „Wenn ihr bitte meinen Untergebenen folgen wollt, ihr werdet in Kürze meine ungeteilte Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen können. Bis dahin darf ich euch ein wenig um Geduld bitten.“ Dann gibt er den beiden Soldaten ein Zeichen, Theomer abzuführen und wendet sich Sigrun zu. Ein Soldat, ein hagerer, sehniger Veteran der Wachkompanie sagt zu Theomer: „Du hast den Kommandanten gehört! Machst du keine Schwierigkeiten bleibst du heil." Mit einer Geste bedeutet er Theomer sich in Bewegung zu setzen.  
„Es ist kaum zu glauben, was uns dieser Kerl hier auftischt! Er rechnet damit als harmloser Idiot durchzukommen, wir die Biergeschichte schlucken und er seinen Auftrag erfüllen kann. Denn ich kann es mir nicht vorstellen, daß jemand so naiv und schwachsinnig ist, sich einzubilden, er könnte sich als Imeria-Untertan straflos in die Residenz einschleichen. Wir werden ihn also unter Druck setzen und sehen was dabei heraus kommt. Doch auf jeden Fall werden wir ihn zu unserem Vorteil nutzen. Wir beide werden die Vernehmung durchführen. Sollte er sich widerspenstig zeigen, schlagt ihm kräftig in die verletzte Seite.“: sagt Reland und sieht dann Sigrun direkt in die Augen.   „Zugsführer, es werden in der folgenden Vernehmung vermutlich Dinge zur Sprache kommen, die der Geheimhaltung unterliegen. Ihr seid als Mitglied der Wachkompanie nicht speziell vereidigt und habt im Normalfall keinen Zugang zu Informationen dieser Art. Doch in eurem Fall werde ich auf eine Vereidigung verzichten und mich mit euerem Ehrenwort Stillschweigen zu bewahren begnügen. Ich kann mich auf euch verlassen?“: erkundigt sich Reland mit ernster Mine.    
Sat, May 11th 2024 03:47

Theomer lässt sich von den Wachen widerstandslos in das schmucklose Vernehmungszimmer führen. Er macht sich im Moment weniger Sorgen um sich selbst, als um Radmir. Dass er den Alten in Gefahr gebracht hatte, ärgerte ihn maßlos, aber letztendlich wäre ihm sowieso nichts anderes übrig geblieben.   Er setzt sich, atmet tief durch und wartet auf die Dinge, die da kommen werden.
Die Vernehmung Theomers durch Sigrun und Reland wird im neuen Plot "Vernehmung" gespielt

Sat, May 11th 2024 05:02
Sat, May 11th 2024 09:29

Sigrun sieht Reland ernst in die Augen. Reland wird schnell merken, dass sie alles andere als begeistert darüber ist, dass sie es sein soll, die im Endeffekt Schmerzen bereiten soll. Und so zögert sie einen kleinen Moment lang, bevor sie antwortet: “Zu Befehl, Herr Kommandant!”   Sie nimmt Haltung an, und steht erst wieder bequem, als er sie ins Vertrauen über das bevorstehende Verhör zieht.   “Kommandant,” antwortet sie dann ruhig, “da braucht Ihr Euch wahrlich keine Sorgen zu machen. Abgesehen davon, dass ich keinerlei Drang verspüre, mit Klatsch und Tratsch um mich zu werfen, kann ich Euch versichern, dass ich bis dato niemanden besonders gut kenne, dessen Interesse irgendwelche vertrauliche Informationen überhaupt zu wecken wäre.”   Sie geht zu Theomer hin, stellt sich an die Seite, an der sie aufgrund seiner Körperhaltung die Verletzung vermutet. Sie gehen zu dem Verhörraum, und Sigrun ist heilfroh, dass der vermeintliche Bierbrauer wirklich keinerlei Mätzchen macht.
Sun, May 12th 2024 05:11

Auris lacht bei Luas Bemerkung über Katzenbraten auf: „Ich kann nicht umhin, mir T’Sai auf deinem Spieß vorzustellen. Aber letztendlich wäre die Welt wohl ärmer ohne ihr. Ihre Schönheit und Anmut ist unvergleichlich. Aber nun genug über den karischen Succubus geschwätzt. Wenden wir uns lieber einem erfreulicheren Thema zu, dem Wein. Du hast einen feinen Gaumen, achtest auf die Zwischentöne und vertraust auf deinen Eindruck. Nicht nur bei Wein eine löbliche und nützliche Einstellung. Wäge ab was Andere dir erzählen, aber vertraue immer deiner inneren Stimme. Übringens ich gedenke Soltan eine Flasche vom Besseren abzuschwatzen. Nicht den Gleichen wie wir zu Hause im Keller haben, aber auch etwas Hervorragendes.“ Auris winkt einen Bediensteten zu sich und führt ein kurzes Gespräch mit ihm und kehrt dann zu Lua zurück. „Nur noch diesen Schluck, dann wird Nektar unsere Gaumen netzen.   Auris prostet Lua zu, nimmt einen Schluck und bekommt fast einen Hustenanfall bei dem leisen Satz Luas. Für einen langen Moment ist er sprachlos und kämpft mit seinem Gesichtsausdruck bevor er Lua genauso leise antwortet: „Das ist das Herzerwärmenste daß ich seit vielen, vielen Jahren gehört habe, Lua. Ich danke dir von ganzem Herzen, aber ich habe dich viel zu gern um mich dir aufzuladen, auch wenn es sehr verlockend wäre. Ich würde vor Scham im Boden versinken, wenn ich altes, verbrauchtes Gerippe neben dir in der ganzen Pracht deiner Jugend aufwachen würde.“ Er legt ihr die rechte Hand auf die Wange und Lua kann sehen, daß seine Augen feucht sind. „Du vergoldest mir meine letzten Tage Lua und das ist mehr als ich verdient und zu hoffen gewagt habe. Zum Heiraten braucht es etwas mehr als Güte und Dankbarkeit und ich will dich nicht ins Unglück stürzen, trotzdem von ganzem Herzen danke!“ Auris beugt sich zu ihr und gibt ihr einen kurzen, zarten Kuß. Sein Lächeln wischt viele Spuren, die das Leben in seinem Antlitz hinterlassen hat für den Moment fort als er von Lua läßt.  
Sun, May 12th 2024 08:04

Lua lässt sich ohne irgendwelche Gegenwehr küssen, mehr noch, irgendwie erwidert sie den Kuss, ohne jedoch selbst irgendwelche Initiative zu ergreifen. Und so bleibt es bei dem kleinen, flüchtigen doch wohl überaus ehrlichen Schmatz. Dann steht sie vor ihm und schaut ihm voller Zuneigung in die Augen. Nein, es ist nicht Verliebtheit, es ist keinerlei Verlangen, aber diese Wärme, dieses Strahlen in den Augen ist trotzdem bemerkenswert für ein 17jähriges Mädchen einem fast 70jährigen gegenüber.   “Meister, wisst Ihr,” sagt sie dann und nimmt seine Hand, “gerade dass Ihr mir sagt, Ihr würdet mich nicht heiraten, macht es für mich so leicht, Euch gern zu haben. Ich glaube, ich kann mir bei Euch sicher sein, dass Ihr ehrlich zu mir seid, und dass Ihr es in Eurer Freundlichkeit gut mit mir meint. Das ist etwas, das ich eigentlich noch nie richtig kennengelernt habe. Ihr habt zu mir gesagt, Ihr würdet mich wegen meiner Titten anstellen, habt sie aber noch nie berührt. Wie Ihr mich überhaupt noch nie berührt habt, obwohl ich ja die meiste Zeit ganz nackt vor Euch stehe.”   Sie zieht nun seine Hand zu ihrem Mund und gibt ihm einen Kuss darauf.   “Ich stehe jetzt hier unter all den wichtigen Leuten, und alle tun so, als wäre ich ebenso wichtig,” fährt sie dann fort. “Aber, um ehrlich zu sein, seit ich in Eurem Haushalt bin, fühle ich mich selbst irgendwie wichtig. Ich bin keine Maus mehr, die irgendwie versuchen muss, schnell an ein paar Krümel zu kommen, bevor sie von irgendjemandem erschlagen wird. Ich bin jetzt ein Mensch, dem zugehört wird, wenn er etwas sagt, der keine Schläge kriegt, wenn er etwas Falsches sagt. Das ist so ein schönes Gefühl, das ist so großartig, dass ich mir gar nicht mehr vorstellen kann, irgendetwas anderes zu tun, als mich von Euch malen zu lassen. Und wenn Ihr mich nun wirklich fragtet, ob ich Euch heiraten will, ja ich würde Ja sagen. Weil ich weiß, dass Ihr das nicht tut, nur um mich jeden Tag drei Mal durch alle Körperöffnungen nageln zu können. Und weil ich sowieso bei Euch bleiben will, so lange Ihr mich bei Euch behaltet.”
Mon, May 13th 2024 08:20

[Verwaltung] Langsam löst sich das Gedränge an den Tischen mit den Speisen auf und die Gäste des Empfangs stehen oder sitzen in kleinen Gruppen zusammen und unterhalten sich. Die Stimmung ist heiter und gelöst, die musikalische Untermalung, das Lachen, das Stimmengewirr und der Glanz der vielen Lichter verleiht dem Saal beinahe etwas Unwirkliches. Trotz der Jahreszeit und der geöffneten Eingangspforte ist es angenehm warm.  
Tue, May 14th 2024 10:27

„Führe mich nicht in Versuchung, Lua.“: sagt Auris mit einem sehnsüchtigen Lächeln. „Deine Schönheit ist nicht für meine Hände und für meine Lust bestimmt. Ich liebkose dich mit meinem Pinsel und liebe dich durch meine Farben. Meine Augen sind meine Hände und mein Verlangen nach dir verleiht den Bildern, die ich von dir male, Leben. Laß es dabei, Lua und wirf dich nicht einem alten Wrack wie mir an den Hals, ich könnte dir nicht lang widerstehen.“ Auris entzieht ihr seine Hand nicht. „Du kannst bei mir bleiben, solange du willst, wenn es auch nicht allzu lange sein wird fürchte ich und auch danach ist für dich gesorgt. Du brauchst nie wieder zurück auf die Straße und du mußt nicht aus Angst davor mit einem alten Gerippe wie mir unter die Decke schlüpfen.“   Für einen langen Moment verbirgt er seine Zuneigung nicht mehr vor ihr, bevor er sich besinnt und sich wieder an die Kandare nimmt. „Du bist wichtig, meine Liebe, ich habe es dir oft genug gesagt und es freut mich, daß beginnst es einzusehen.“ Auris bemüht sich zwar der Auris zu sein, den er so gern hervorkehrt, aber noch immer ist ein sehnsüchtiger Schimmer in dem Blick, mit dem er Lua ansieht. Da kommt ihm der Bedienstete mit der Flasche Wein zur Hilfe. „Was meinst du, meine Liebe, setzen wir uns auf einen kleinen Schluck von diesem Nektar? Wenn du etwas essen möchtest, dann sage ich es dem Bedienten, du brauchst dich nicht anzustellen. Hast du Hunger?“ Er sieht Lua fragend an.  
[Enessa] Während sich Lua und Auris unerhalten, erscheint die muskulöse Frau mit dem kurzen Blondhaar in der auf den Leib geschneiderten Uniform der Leibwache, die zuvor den Salzbaron begleitet hatte, wieder im Saal. Sie unterhält sich kurz mit einem der Wachen am Eingang und sieht sich dann suchend im Saal um. Dabei fällt ihr Blick auf den Maler und seine jugendliche Begleitung. Für einen Moment schmunzelt Enessa, denn Auris scheint wieder einmal seinem Ruf gerecht zu werden. Dann geht sie auf die Beiden zu, die sich anschicken sich zu setzen. Sie nimmt kurz Haltung vor Auris an. „Guten Abend, Meister Auris. Ich hoffe ich störe euch nicht.“ Dem hübschen jungen Mädchen in dem grünen Kleid nickt sie zu. „Kornett Tovales. Schön eure Bekanntschaft zu machen.“: stellt sie sich soldatisch knapp vor.  
Wed, May 15th 2024 06:50

Lua lächelt. Wobei zu sagen ist, dass sie an diesem Abend praktisch immer zu lächelt. Nichts scheint mehr da zu sein von dem ernsten, etwas verkniffenen Gesicht, das sie sonst immer machte. Sie drückt leicht Auris’ Hand.   “Meister,” sagt sie, “seit ich bei Euch bin, weiß ich gar nicht mehr, was Hunger eigentlich bedeutet. Aber ich würde sehr gern etwas vom Buffet probieren.”   Bereitwillig lässt sie sich zu einem der Tische führen. Sie kommen jedoch nicht dazu, sich zu setzen. Denn plötzlich steht Enessa neben ihnen. Natürlich verspürt Lua wieder einen leichten Stich in der Magengegend, aber er ist inzwischen wirklich nur mehr leicht. Und das, obwohl Enessa in der Bevölkerung einen noch weit schlechteren Ruf hat als ihr Vorgesetzter. Dieser ist, wohl auch durch seinen Rang, zwar als äußerst harter Hund bekannt, und jeder bekommt Gänsehaut, wenn er daran denkt, in seine Fänge zu geraten. Und doch weiß jeder, dass er nicht nur übler Schläger, sondern auch Staatsmann ist, jeder kann, wenn er denn in seiner Gewalt ist, auf einen Funken Vernunft hoffen. Bei Enessa sieht das anders aus. Sie liebt nichts mehr, als Leute zu quälen, sie hofft geradezu auf jede falsche Antwort, um die Folter noch grausamer zu gestalten. Und dies scheint, natürlich außer sich vom Schinder vögeln zu lassen, auch ihre einzige Aufgabe zu sein. Aber heute grüßt sogar Enessa einigermaßen freundlich.   “Ich bin Lua Aetaya,” antwortet sie trotzdem etwas leiser und macht Rikkas Knicks. Sie beherrscht ihn so langsam richtig gut. “Es ist mir eine Ehre.”   Unwillkürlich geht ihr Blick durch den Raum. Sie kann weder Reland noch die blonde Schönheit erblicken. Im Insgeheimen malt sie sich schon die Gerüchte, das Getratsche aus, das am morgigen Tag die Straßen der Stadt erfüllen wird. Enessa allein auf der Veranstaltung, während Reland sich mit einer jungen, feschen Wachfrau verdrückt.
Thu, May 16th 2024 05:45

„Wird umgehend in die Wege geleitet, meine Liebe.“: sagt Auris und weißt den Bediensteten an, ihnen eine Platte mit verschiedenen Häppchen an den Tisch zu bringen. Als ihn Enessa anspricht, dreht er sich zu ihr um. „Wie könntet ihr stören, meine Liebe? Wollt ihr euch denn nicht zu uns setzen. Ich habe Soltan eine seiner letzten Flaschen des legendären 88er abgeschwatzt.“ Da sich Lua bereits selbst vorgestellt hat, ergänzt er nur mit einem Lächeln und einer Geste: „Meine Muse und mein Model.“ Zuerst rückt er den Stuhl für Lua zurecht, dann für Enessa. „Wenn ihr mir die Bemerkung gestattet, liebe Enessa ihr seht heute geradezu umwerfen aus.“: erklärt Auris mit Grandezza, winkt einem Bedienten und setzt sich. Diensteifrig füllt der Bedienstete ihre Gläser. „Auf das Wohl der bezauberndsten Damen des Abends.“: sagt Auris lächelnd und hebt sein Glas, sieht zuerst zu Lua und dann zu Enessa, bevor er genüßlich einen kleinen Schluck auf der Zunge rollt.  
[Enessa] „Ihr seid und bleibt ein Charmeur, Meister Auris!“: schmunzelt Enessa. „Oh, das lasse ich mir nicht zwei Mal sagen, danke.“: sagt sie und nimmt auf dem Stuhl Platz, den ihr Auris zurecht rückt. Trotz ihres massigen Körpers bewegt sie sich mit erstaunlicher Leichtigkeit. „Und das sagt ihr, der genau weiß wie ich aussehe?“: antwortet sie schmunzelnd auf das Kompliment des Malers. „Dann gehört ihr eine ganz winzigen Minderheit an, Meister Auris. Die meisten Männer haut es nur um wenn ich sie mit einer Hand aufhebe, nicht wenn sie mich ansehen.“ Mit ihrem Schmunzeln und der Selbstironie die ihr locker über die Lippen geht, wirkt Enessa gar nicht so unsymphatisch. „Wie weit seid ihr den mit dem Bild, Meister Auris?“: erkundigt sie sich neugierig während sie zu ihrem Glas greift.  
Thu, May 16th 2024 07:35

Mit großen Augen schaut Lua Enessa an, während sie sich leise auf ihren Stuhl setzt und an dem Glas nippt. Das kann doch nicht die Enessa sein, die bereits bei der Nennung ihres Namens jedem einfachen Bürger auf der Straße einen Schauer über den Rücken laufen lässt! Die Enessa sitzt doch nicht gemütlich auf einem Stuhl und macht noch dazu Witze über sich selbst! Die Enessa hätte dem armen Auris höchstens sämtliche Zähne ausgeschlagen, mit dem Hinweis, er solle sie doch nicht auf den Arm nehmen. Wobei - freilich, Enessas Körperbau ist nicht unbedingt das, was der gemeine Pelornische Bürger als attraktiv bezeichnet, aber Enessa hat eigentlich ein ganz hübsches Gesicht mit großen, blauen Augen. Für Lua gibt es jedenfalls zwei Möglichkeiten: Entweder Auris hat recht gehabt mit seiner Aussage, hier würden alle Theater spielen. Demzufolge wäre Enessa wohl durch und durch böse, und das Lächeln ist nichts wie eine Larve, die sie benutzt, um nicht negativ aufzufallen. Oder aber es ist ihr eigener Eindruck, der richtig ist, und zwar, dass die wichtigen Leute untereinander wohl freundlich sind, die dabei angestauten Aggressionen jedoch der Einfachheit halber auf die kleinen Leute entladen, die Leute, zu denen sie selbst bis vor wenigen Tagen gehörte. Luas Blick geht auf ihr Glas. Sie versteht nun wohl, warum es Rikka nichts ausmacht, hier nicht dabei zu sein. Und auch für sie selbst beginnt der Abend, etwas an Reiz zu verlieren. Aber das braucht sie sich nun nicht anmerken zu lassen! Noch will sie den Abend genießen. Sie macht nun einen ordentlichen Schluck von ihrem Glas und schaut, dieses Mal mit einem Lächeln, wieder zu Enessa.   “Aber ganz ehrlich,” sagt sie, “Ihr habt ein sehr hübsches Gesicht und wunderschöne Augen!”
Thu, May 16th 2024 07:59   Edited on Thu, May 16th 2024 08:00

[Enessa] Überrascht sieht Enessa das junge Mädchen in dem traumhaft schönen Kleid an. Dann lächelt sie breit und es ist ihr anzusehen, daß sie dieses seltene Kompliment wirklich freut. „Ihr scheint auf eure Muse abzufärben, Meister Auris.“: sagt sie zu und sieht dann wieder zu Lua. „Vielen Dank für das nette Kompliment. Aber eins ist sicher, die Hübschere hier am Tisch seid eindeutig ihr. Da braucht man nicht viel herumreden. Ich bin Soldat, mindestens so lang wie ihr alt seid und ich werde vermutlich als Soldat ins Gras beißen. Da ist es nicht so wichtig ob man schön ist. Sollte ich wirklich den Abschied erleben bin ich eine alte Schachtel und dann ist es auch wieder egal. Ihr seht also kein Problem. Gibt es schon Bilder von euch?“: erkundigt sie sich neugierig.  
Fri, May 17th 2024 06:01

“Oh ja, sogar sehr, sehr schöne Bilder!” antwortet Lua wie aus der Pistole geschossen, und die Begeisterung ist in ihren Augen klar erkennbar. Dann hält sie plötzlich inne, Röte huscht über ihr Gesicht, und sie fragt sich wohl, ob sie jetzt nicht wieder einmal etwas Dummes gesagt hat. Jedenfalls fügt sie hinzu: “Ich meine, die Bilder sind sehr schön gemalt. Auris ist ein Meister seines Faches. Aber das wisst Ihr wohl bereits.”   Sie nippt nun etwas verlegen an ihrem Glas, dann fügt sie hinzu: “Ich bin jetzt nicht wahnsinnig klug und gebildet, aber ich glaube, so lange Ihr nicht in einem Bordell eine Anstellung sucht, ist es überhaupt nicht so wichtig, ob Ihr schön seid oder nicht. Da müsst Ihr nicht unbedingt jung ins Gras beißen würden. Aber wenn Ihr einmal eine alte Schachtel seid, dann werdet Ihr eine schöne alte Schachtel sein. Wenn Ihr nur schöne Brüste und einen schönen Hintern hättet, das vergeht, wenn man alt wird. Ein schönes Gesicht, das bleibt.”
[Enessa] „Ich weiß.“: sagt Enessa. „Es gibt keinen Besseren als Meister Auris. Glaubt nicht, daß ich Sehnsucht danach habe, mir die Graswurzeln von unten anzusehen. Doch es gibt weit mehr, die mich lieber tot sehen würden als lebend.“ Enessa zuckt grinsend mit den Achseln. „Aber so ist es nun einmal und ich will es auch gar nicht anders haben. Aber ihr liegt falsch. Jemand der gut aussieht, vor allem als Frau, tut sich viel leichter im Leben als ein häßliches Huhn. Selbst als Soldat! Auch ein schönes Gesicht wird faltig und die schönsten Augen matt. Schönheit ist nicht für die Ewigkeit gemacht. Aber eins bleibt, eure innere Haltung! Steht ihr zu euch, bleibt ihr aufrecht und wahrhaftig vor euch und könnt ihr euch auch noch als alte Schachtel in den Spiegel sehen, ohne bei eurem Anblick kotzen zu müssen, dann habt ihr gelebt und braucht euch nicht dafür zu schämen. Das ist viel wichtiger als eine schöne alte Schachtel zu werden.“ Enessa nimmt einen ordentlichen Schluck. „Aber bis dahin habt ihr noch eine Menge Zeit.“; sagt sie und zwinkert Lua zu.  
Mon, May 20th 2024 06:22

Je länger die Unterhaltung mit Enessa geht, desto unwohler fühlt sich Lua in ihrer Haut. Und gerade ihre letzte Rede trifft Lua wie ein Dolchstich ins Herz. Das Strahlen verschwindet aus ihren Augen, für einen Moment sieht sie hilfesuchend zu Auris, bevor ihr Blick auf ihr Glas geht. Sie trinkt das Glas leer, stellt es auf den Tisch zurück, sie scheint eine Zeit lang mit sich selbst zu ringen, schließlich sieht sie Enessa wieder an.   “Wisst Ihr,” entgegnet sie ihr ernst, “zwischen der Angst vor dem Verhungern und den Schlägen der Wachen ist es manchmal schwer, innere Haltung zu bewahren. Wenn Ihr jeden Strohhalm, der sich Euch bietet, ergreifen müsst, um am Abend diese drei oder vier Filis in der Tasche zu haben, die Ihr für eine Mahlzeit benötigt, da scheißt Ihr auf innere Haltung. Da geht es ums Überleben.”   Sie schaut dann wieder auf ihr leeres Glas, und die ganze Lua scheint in ihrem Kleid etwas in sich zusammenzusinken. Und wohl hat ihr Rikka gut beigebracht, wie man so ein Kleid ausfüllen muss, aber jetzt ist sie einfach ein ganz normales Mädchen in einer noblen Verkleidung.
[Enessa] „Wißt ihr es ist auch schwierig verwundet und den Tod vor Augen auszuharren und Haltung zu bewahren. Aber was wäre Haltung wert, wenn ihr sie um drei Filis um die Ecke kaufen könntet? Aber ich sehe, dieses Thema paßt euch nicht so recht. Ich bin gleich weg und ihr könnt euch weiter ungestört bemitleiden. “ Enessa steht auf. „Meister Auris, Lua, tut mir leid wenn ich gestört habe.“ Sie deutet eine knappe Verbeugug an und damit geht sie davon. Enessa mischt sich wieder unter die Gäste und als sie an T’Sai vorbeikommt, die neben Gregorain steht, bleibt sie einen Moment stehen und grinst die Ostin an. Sie senkt ihre Stimme. „Na, wieder auf der Jagd?“ erkundigt sie sich mit einem süffisanten Grinsen.  
Mon, May 20th 2024 08:25

Eine Weile sitzt sie noch da, nachdem Enessa den Tisch verlassen hat. Nur flüchtig hat sie die Kornett gegrüßt, und es hat allen Anschein als müsste Auris wohl seinen ganzen Charme einsetzen, um aus dem Straßenmädchen Lua wieder die majestätische Lua zu machen. Irgendwann schaut sie von dem Glas hoch zu den Augen des Malers, ohne jedoch den Kopf als solchen zu heben.   “Seht Ihr, Meister,” sagt sie zu ihm, “das ist das große Problem, wenn Ihr ganz unten seid. Die Leute finden es als noble Haltung, wenn sie den Leuten auf der Straße das Leben schwer machen. Und wenn es ihnen jemand sagt, dann ist das Selbstmitleid der Leute, die unten sind. Und dann sagt sie noch, es sei gut, dass ihr die meisten den Tod wünschen und ist stolz darauf, darauf zu achten, dass die unten sind unten bleiben und ja nicht die belästigen, die oben sind.”
Mon, May 20th 2024 11:15   Edited on Mon, May 20th 2024 11:18

„Es ist fertig, meine Liebe, ihr könnt das Bild jederzeit abholen lassen oder wenn es euch lieber ist, mein bescheidenes Heim mit eurer Anwesenheit beehren.“: antwortet Auris Enessa galant, um dann dem Gespräch der beiden Frauen zuzuhören. Er mischt sich auch nicht ein, als Lua ihn so ansieht, als würde sie Unterstützung erwarten. Er verabschiedet sich höflich, als Enessa aufsteht, winkt dem Bediensteten um Luas Glas und dann Seines zu füllen.   „Enessa ist brutal, direkt, nimmt sich kein Blatt vor den Mund, ist eine Sadistin und wissen die Schatten was sonst noch, aber...“ Er sieht Lua jetzt direkt an. „Das, was du gehört haben willst, hat sie nicht gesagt und auch nicht so gemeint.“ Er hebt die rechte Hand, um für den Augenblick Widerrede zu unterbinden. „Zum Ersten meine Liebe, du bist nicht mehr ganz unten, also bitte höre auf dich bei jeder Gelegenheit dort wieder hinzureden. Zum Zweiten, Enessa entstammt einer Soldatenfamilie und ist seit einer Ewigkeit Soldat. Diese Menschen leben nach einem Kodex, ob der nun gut oder schlecht ist, sei dahin gestellt, aber dieser Kodex steht über allem, auch über dem eigenen Leben. Du kannst Gift darauf nehmen, daß Enessa den Onkel des Salzbarons oder mich mit der gleichen Gründlichkeit auseinander nimmt wie einen Bettler oder Schwarzhändler, wenn sie den Befehl dazu erhält. Menschen wie Enessa haben dem Tod sooft ins Auge geblickt, daß sie eine andere Einstellung zum Leben haben und Gefahr oft als Anregung erfahren. Das hat sie damit gemeint, daß es ihr ganz Recht ist, wenn ihr die halbe Stadt den Tod wünscht und sie das auch so haben will. Es gibt ihr das Gefühl lebendig zu sein. Sie wird es vermutlich auch nicht als nobel erachten, auf den Ärmsten der Armen herumzutreten, denn es ist keine Herausforderung, es bringt keine Ehre ein, einem Bettler die letzten Zähne einzutreten. Sie wird es ohne Zweifel und ohne die geringste Reue tun, wenn es ihr befohlen wird, aber auch nur dann. Wenn du jemand die Schuld an diesen elenden Verhältnissen da draußen geben willst, dann gib sie denen die den Soldaten die Befehle erteilen und denen die davon profitieren. Soldaten wie Enessa sind in der letztendlichen Abrechnung auch nur Opfer, die statt für Haus, Ehre und was weiß ich sonst noch alles für den Profit einiger weniger bluten und sterben. Denk einmal darüber nach, meine Liebe! Aber jetzt schlage ich vor, daß wir wieder den Abend genießen, statt uns über die lausigen Verhältnisse den Kopf zu zerbrechen.“   Auris hebt sein Glas und stößt damit leicht an Luas. „Würde die Blume des heutigen Abends einen alten Pinselschwinger das Vergnügen bereiten, mit ihm anzustoßen?“: schmunzelt Auris vergnügt.      
Tue, May 21st 2024 07:36

“Ich bin es einfach leid, dass jedes Mal, wenn man diese, wie Ihr selbst sagt, lausigen Verhältnisse anspricht,” entgegnet Lua weiterhin bitterernst, den Blick wieder auf ihr Glas gerichtet,, “einem immer wieder Selbstmitleid vorgeworfen wird. Ihr habt schon recht, ich bin nicht mehr ganz unten. Ich habe ganz einfach Glück gehabt, es ist nicht so, dass ich es selbst in die Hand genommen habe, um da unten rauszukommen. Aber nur weil ich nicht mehr ganz unten bin, muss ich nicht gleich werden wie alle anderen, die auch fleißig nach unten treten. Und Ihr könnt mir glauben, die Wachen, die sind ein ganz wichtiger Bestandteil dieser ganzen Maschinerie. Heute, weil ich ein schönes Kleid anhabe, weil ich mit Euch hier bin, tun alle freundlich. Vor drei Tagen noch hätten mich Enessas Wachen windelweich geprügelt, hätte ich nur die Brötchen genommen, die heute übrig bleiben und weggeworfen werden. Ich werde als majestätische Lua akzeptiert, aber in dem Moment, wo ich etwas über die Armen der Stadt sage, bin ich wieder die Gossen-Lua, die in Selbstmitleid zerfließt. Aber natürlich ist das eine ganz einfache Methode, dass man nicht zuhören muss, wenn jemand etwas sagt, was einem nicht gefällt.”   Nun erst hebt sie den Kopf, schaut Auris an und hebt ihr leeres Glas. Sogar das Lächeln kehrt auf ihr Gesicht zurück.   “Und natürlich hat der alte Pinselschwinger diese Ehre,” sagt sie dann weit freundlicher. “Der alte Pinselschwinger ist vielleicht der Einzige in diesem Raum, der anders ist. Ich habe es gestern noch als Floskel genommen, aber ich verstehe immer mehr, was Ihr meintet.”
Tue, May 21st 2024 02:41

Als Theomer wieder in den kleinen Saal zu den anderen Festgästen stößt, erntet er erstaunte und verblüffte Blicke. Jemand, der vom Kommandanten abgeführt wird und wenig später ohne Blessuren wieder auftaucht, zieht Neugier auf sich. Er gibt sich alle Mühe, Fragen abzuwehren und ein Missverständnis mit seiner Einladung vorzuschützen. Durch das Aufsehen, dass er erregt, nehmen jetzt jedenfalls auch die Letzten noch von ihm Notiz.
Tue, May 21st 2024 03:12

Es ist der Empfang des Barons. Und auf so einem gesellschaftlichen Happening ist praktisch jeder so sehr darauf bedacht, sich selbst im besten Licht erstrahlen zu lassen, dass es gar einigen gar nicht aufgefallen ist, ob Theomer jetzt wirklich abgeführt wurde oder ob er mit Reland einfach nur eine gemütliche Stunde in absoluter Ungestörtheit verbringen wollte. Wobei letzteres bei Weitem mehr Aufsehen erregt hätte. Wie dem auch sei, einem ist es sehr wohl aufgefallen, dass Theomer verschwunden ist, allerdings wird es diesem sehr bald klar werden, dass er dabei nicht so sehr den Schinder im Auge hat.   Als Theomer nämlich in den Raum zurückkehrt, dauert es nicht lange, so nähert sich ihm ein Jüngling. Er wird wohl etwas mehr als 20 Jahre zählen, und das ganze Gehabe und auch die Kleidung aus feinster Seide zeugen davon, dass er noch selten in seinem Leben irgendeine Entbehrung miterleben hat müssen. Und so geht er zu dem Bierbrauer hin, mustert ihn äußerst abschätzig in seiner wohl ordentlichen, doch äußerst einfachen und auch rudimentär angepassten Kleidung, bevor er zu sprechen beginnt.   “Du,” grüßt er ihn in äußerst wenig respektvoller Art und Weise, um dann fortzufahren: “Mir ist gerade aufgefallen, dass du dich mit dieser neuen Wach-Schnecke verdrückt hast. Ganz ehrlich, die ist nicht nur hübsch, die ist geradezu heiß. Sag mir, hat man eine Möglichkeit, bei der zu landen, oder ist ihre Möse genauso kalt wie ihr Blick?”
Tue, May 21st 2024 03:32

Theomer mustert den jungen Gecken eingehend und antwortet dann gemächlich. "Über ihre Möse kann ich dir nichts sagen, Söhnchen. Aber egal, bei wem du landen willst, alle Frauen mögen Manieren und wissen gern, mit wem sie reden..." er sieht den Kerl abwartend an.
Tue, May 21st 2024 03:55

Der junge Mann nimmt sich eine Pastete von dem Tablett, das eine adrette Bedienstete an ihnen vorbeiträgt und gibt ihr auch recht nonchalant noch einen Klaps auf ihr wohlgeformtes Hinterteil mit. Er grinst ihr recht selbstzufrieden hinterher, dann wendet er sich wieder an Theomer. Der Blick, den er ihm widmet, könnte überheblicher nicht sein.   “Nun, Bauersmann,” antwortet er, “ich weiß ja nicht, wer Euch hier eingelassen hat, aber Ihr könnt mir glauben, jede Frau, die mit mir zugegen war, weiß bis an ihr Lebensende, mit wem sie die schönsten Stunden ihres Lebens verbracht hat. Freilich, die Ziegen und Schafe, mit denen Ihr verkehrt, werden leider außerstande sein, Euch in irgendeiner verständlichen Art und Weise zu loben, oder, was ich eher glaube, Euch zu erklären, dass sie jeden verlausten Bock Euch vorziehen würden.”   Sein Blick fällt schließlich auf Lua, die recht nachdenklich über ihr Glas gebeugt noch immer mit Auris an jenem Tisch sitzt.   “Und nun entschuldigt mich,” sagt er, “ich denke, ich muss eine holde Maid aus den Fängen eines zitternden Tattergreises befreien.”   Sagt es und geht in die Richtung des Tisches mit den vorhin angesprochenen Personen.
Während das Fest im vollen Gange ist betritt, die blonde Zugsführerin gefolgt von Kommandant Reland erneut den Festsaal. Der Kommandant sieht sich kurz um, entdeckt Kornett Tovales im Gespräch mit Gregorians Ostin und nach einer mehr als knappen Entschuldigung führt er Enessa ein paar Schritt weiter in den Saal hinein und wechselt ein paar leise Sätze mit ihr, dann nimmt der Kornett Haltung an und verläßt den Saal durch die Türe die ins Innere der Residenz führt. Er hält einen Bediensteten auf, nimmt zwei Gläser vom Tablett, reicht eines Sigrun und stößt mit ihr an. „Zeit euch etwas ins Gewühl zu stürzen, Zugsführer und den Abend noch ein wenig zu genießen. Haltet die Augen offen und unterhaltet euch gut. Ich bin bis zum Ende anwesend. Sollte etwas vorfallen, greift dezent ein. Auf euer Wohl!“: sagt Reland, trinkt Sigrun zu und mischt sich unter die Gäste,    
Wed, May 22nd 2024 10:58

Theomer sieht dem Flegel stirnrunzelnd hinterher, dann legt er der Bediensteten, die die Pasteten gebracht hatte, eine Hand auf den Arm, um sie kurz anzuhalten. "Weißt du, wer der kleine Scheißer ist?", knurrt er missmutig.   Als er seine Antwort erhalten hat, nickt er dem Mädchen dankend zu, nimmt sich auch eine Pastete und schlendert gemächlich hinter dem Kerl her, der mittlerweile den Tisch erreicht hat. Am Rande nimmt er wahr, dass Reland und die Soldatin, die vorhin die ganze Zeit hinter im gestanden hatte, auch wieder zur Gesellschaft gestoßen sind. Irgendwo hat er diese Soldatin schonmal gesehen, aber er kann sich beim besten Willen nicht erinnern, wo.   An dem Tisch sitzen ein älterer, etwas zerzaust wirkender Mann mit großem Durst und lauter Stimme neben einem auffallend schönen jungen Ding, das möglicherweise seine Tochter oder auch Enkelin ist. Sie sieht etwas bedröppelt aus, aber wenn man bedenkt, dass sie bis vor wenigen Augenblicken noch mit der berüchtigten Enessa Tovales gesprochen hat, hat sie vermutlich auch allen Grund. Theomer bleibt etwas im Hintergrund und beobachtet den Flegel, wie er Anlauf nimmt, das Mädchen anzusprechen.  
Wed, May 22nd 2024 02:56

Mit einem freundlichen Lächeln prostet Sigrun zurück. Als sich Reland dann jedoch unter die Menge mischt, bleibt sie zunächst etwas sich selbst überlassen zurück. Sie kennt freilich keine Seele in diesem Raum. Sie blickt umher. Sie könnte freilich zu dem Künstler gehen, allerdings ist bereits ein Jüngling unterwegs zu dem Tisch, und gleich hinterdrein Herr Haruland. Es erscheint Sigrun höchst unpassend, dem angeblichen Braumeister und potentiellen Star-Spion noch immer auf die Pelle zu rücken. Nun, es macht Sigrun letztendlich wenig aus, nur mit sich selbst beschäftigt zu sein. Und so nimmt sie ihr Glas und macht sich langsam und unauffällig auf den Weg zum Buffet. Durch den Zwischenfall mit dem uneingeladenen Braumeister ist sie bisher noch wenig dazu zu kommen, die Künste der Köche des Barnos zu testen.
Wed, May 22nd 2024 03:56

Bescheidenheit scheint nicht die wichtigste Eigenschaft des jungen Mannes zu sein, der Theomer gerade in wenig elegater Weise stehen gelassen hat. Wohl ist er ihm als Eirik Svensson vorgestellt worden, Sohn eines der reichsten Kaufleute der Stadt, oder, besser gesagt, des reichsten Kaufmanns der Stadt. Vielleicht wurde ihm auch gesagt, dass seine Eigenschaft als Schürzenjäger inzwischen geradezu legendär geworden ist. Und dessen ist er sich sehr wohl bewusst. Nun, er hat freilich das Glück, nicht gerade hässlich auf die Welt gekommen zu sein, noch dazu lockt bei den meisten weiblichen Geschöpfen natürlich der geradezu ungeheuerliche Reichtum der Familie, so dass er wirklich sehr oft an sein Ziel kommt. Umso mehr reizt es ihn natürlich, es bei jungen, hübschen Damen zu versuchen, die er eben noch nicht kennt. Allem Anschein nach ist jedoch die Uniform der hübschen Blonden an der Seite des Schleifers doch respekteinflößend genug, dass er nicht ihr auf die Pelle rückt. Ein prachtvolles weißes, mit gelben Blumen besticktes Kleid scheint diesen Effekt nicht zu haben. Und so steht er alsbald vor dem Tisch, an dem eben Auris und Lua Platz genommen haben.   “Werter Meister Auris,” grüßt er zunächst den gesellschaftlich Relevanteren der beiden, “es ist mir eine außerordentliche Freude, Euch hier auf diesem Empfang nach doch einigen Jahren der Absenz wieder begrüßen zu dürfen.”   Dann sieht er zu Lua, spricht aber allem Anschein nach noch immer mit dem Meister: “Vielmehr freut es mich, dass Ihr eine wahre Knospe der Schönheit mitgebracht habt, wie gemacht, um dem Auge eines wahren Mannes zu schmeicheln. Ihr werdet doch nichts dagegen haben, Eure Begleitung für einige Zeit zu entführen, ein Tänzchen zu wagen und ihr den weiteren Fortgang des Abends ungemein zu verschönern?”
Wed, May 22nd 2024 05:02

Auris neigt gnädig das Haupt bei der Begrüßung und setzt dabei ein sehr leicht erkennbar falsches Lächeln auf. „Die Zwillinge mit euch, Svensson.“: sagt er kühl und allein die Anrede ist schon eine deutliche Herabsetzung. „Nun, die außerordentliche Freude bleibt in diesem Falle ganz auf euch beschränkt, fürchte ich.“: erwidert Auris süffisant. „So sehr ich mich auch anstrenge, aber ich sehe hier keinen wahren Mann, nur einen aufgeblasenen Bengel, dessen einzige Leistung ist in eine reiche Familie geboren worden zu sein. Um auf eure Frage zu antworten, ja, ich habe durchaus etwas dagegen. Aber ich wäre euch außerordentlich verbunden, würdet ihr uns schleunigst von eurer Anwesenheit erlösen. Nun gehabt euch wohl!“ Während er spricht, macht Auris eine Geste, als würde er ein lästiges Insekt verscheuchen.  
Wed, May 22nd 2024 06:27

Eirik Svensson bleibt abrupt in seinen Bewegungen stehen, erstarrt gar für einen Augenblick, während ihm die Röte des Zornes und der Scham ins Gesicht steigt. Nur zu gerne hätte er eine ebenso süffisante und beleidigende Antwort gegeben, aber er ist genügend in die Sitten und Bräuche der Stadt eingeführt, um zu wissen, dass man einem Patrikius mit Respekt begegnet. Die Familie seines Vaters ist wohl eine äußerst angesehene Kaufmannsfamilie, doch gehört sie nur dem Geldadel an und ist somit den Patrikii leider hintangestellt. Sein Blick geht also zurück zu Auris, einen kleinen Moment blitzt er ihn an, dann jedoch zwingt er sich zu einem Lächeln.   “Ganz wie es Euch behagt, Meister Auris,” sagt er mit übertriebener Freundlichkeit. “Gehabt Euch wohl.”   Sagt es, wirft einen letzten, sehnsuchtsvollen Blick auf Lua, dreht sich um und will weggehen. Dabei steht er unweigerlich wieder vor Theomer, und die Tatsache, dass dieser Bauerntölpel diese Abfuhr miterlebt hat, schmerzt fast noch mehr als die Schmach an sich. Er geht an dem Bierbrauer vorbei, nicht ohne ihn unsanft mit der Schulter anzurempeln. Wenig später setzt er dann auch wieder ein süßes Lächeln auf und steuert sein nächstes Opfer an. Es ist ein junges Mädchen, ungefähr in Luas Alter, mit gehöriger Oberweite, hübschem, vielleicht etwas zu freizügigem Kleidchen, einer adretten Hochsteckfrisur und einem etwas dumben Gesichtsausdruck. Hier scheint er mehr Erfolg zu haben, denn kaum hat er sie angesprochen, wirft sie sich auch schon in seine Arme.
Fri, May 24th 2024 11:30

Theomer beobachtet mit Genugtuung, wie Eirik sich eine Abfuhr einhandelt und lässt sich auch von dem kräftigen Rempler das breite Grinsen nicht verderben. Er bedauert etwas das junge Ding, an dass der verwöhnte Wichtigtuer sich ranschmeißt, schlendert aber gemächlich zu dem Tisch an, dem ein älterer, etwas zerzauster Herr mit ordentlichem Durst und eine ungewöhnlich hübsche junge Frau sitzen, die vielleicht seine Tochter oder auch Enkelin sein mochte.   "Verzeiht die Störung", beginnt er legt sich die Hand auf die Brust und macht eine kleine Verbeugung. "Ich bin Theomer Haruland. Mir scheint, ihr kennt diesen jungen Flegel näher? Ich habe gerade seine unangenehme Bekanntschaft gemacht und weiß gern Bescheid über Leute, die mich schlecht behandeln und dabei auch noch reich sind. " Er lächelt Auris und seine Begleiterin abwartend an.
Fri, May 24th 2024 04:01

Lua hat gerade noch Auris reichlich erstaunt angesehen. So eine ruppige Art hat sie dem Meister gar nicht zugetraut, noch dazu, weil sie das Ansinnen, sie zum Tanz aufzufordern, gar nicht einmal als so skandalös empfunden hatte. Außerdem sah der junge Mann ganz passabel aus, von der Kleidung her auf jedem Fall von Stande. War Auris etwa eifersüchtig? Lua muss innerlich lachen.   Aber die traute Zweisamkeit der beiden dauert nicht lange, bis eben Theomer an den Tisch herantritt und Auris anspricht. Lua dreht den Kopf zu dem Braumeister. Er hat sie weder gegrüßt noch sonst irgendwie großartig beachtet, also hält auch sie den Mund. Ihr Blick jedoch wirkt um einiges freundlicher, als sie Theomers Aufmachung bemerkt. Nein, dieser Mann sieht wahrlich nicht aus wie diese heuchlerischen Superreichen in diesem Raum, die wohl freundlich tun, aber im Endeffekt jedes anderen Individuums Feind sind, schon nur aus Angst, dass jeder andere etwas von dem Reichtum, der eigentlich ihnen selbst zustehen würde, verprassen könnte. Und wenn Lua auf Theomer schon vorher "ungewöhnlich hübsch" gewirkt hat, so wird das warme, freundliche, fast belustigte Lächeln diese Schönheit wohl noch unterstreichen.
Fri, May 24th 2024 06:30

„Es ist wie du wohl weißt, meine Liebe, nicht meine Art jemandem mit dem sprichwörtlichen Arsch ins Gesicht zu fahren, doch für diesen Kretin wäre das vielfach benutzte Handtuch einer Dame im billigsten Hurenhaus weit angemessener als Worte um ihm davonzujagen. Wenn T’Sai ein Raubtier ist, dann ist dieser Unfall der Natur ein stinkender Aasfresser. Er benützt sein Aussehen und den immensen Reichtum seines Vaters als Lockmittel und macht sich einen Sport daraus die Frauen, die auf dieses primitve Geprotze hereinfallen, nachdem er sie benutzt hat, wie einen Abortschwamm, fortzuwerfen, als wären sie eine ausgepresste Frucht. T’Sai würde dir wenigstens unvergessliche Wonnen bereiten.“: sagt er zu Lua und es hat nicht den Anschein, als würde ihn reine Eifersucht zu seiner Wortwahl bewegen.   Dann wendet er sich dem Unbekannten zu, der ihn anspricht. „Werter Herr, wenn ihr mir unterstellen wollt, mit diesem degenerierten Kretin nähere Bekanntschaft zu pflegen, dann muß ich euch ersuchen euch unverzüglich zu verflüchtigen. Aber ich bin geneigt, diese Entgleisung auf eine ungeschickte Wortwahl zurückzuführen. Aurean Laetus, zu euren Diensten.“ Dann deutet er mit einer schwungvollen Geste auf seine Begleitung. „Lua Aetaya. Für gewöhnlich erteile ich Unbekannten keine Auskünfte über andere Leute, doch im Falle dieses Stück menschlichen Abfalls mache ich gern eine Ausnahme. Er ist der Sohn des gefräßigsten, fettesten und reichsten Kaufmanns der Stadt und hört auf den Namen Eirik Svensson, Parasit der schlimmsten Sorte!“ Auris nimmt nach der langen Rede erst einmal einen kräftigen Schluck.  
Fri, May 24th 2024 10:40   Edited on Fri, May 24th 2024 10:41

Sigrun merkt T‘Sais Anwesenheit erst als ihre samtige, leicht rauchige Stimme neben ihr ertönt: „Verzeiht meine unverzeihliche Unverfrorenheit, euch ohne eure Erlaubnis anzusprechen, Gebieterin.“ Als sie Sigrun ansieht, sinkt sie mit der unnachahmlichen lasziven Eleganz in ihren tiefen Knicks, allerdings ohne die Blick von Sigruns Gesicht abzuwenden. Langsam und mit der gleichen Eleganz erhebt sie sich, wobei sie Sigrun unverwandt direkt in die Augen sieht. „So blau und still wie die Wasser des Ormensees im Morgenglanz die Augen, gesponnenes Sonnengold das Haar, wie laßt ihr mich nur erbeben, stolze Gebieterin!“: haucht T’Sai mehr als sie sagt und der Blick ihrer dunkeln Mandelaugen ist immer noch auf Sigruns Augen gerichtet.  
Sat, May 25th 2024 09:16

Sigrun dreht sich mit sichtbarer Verwunderung zu der Schönheit, die sie in so unterwürfiger Art und Weise anspricht. Und noch verwunderter erscheint sie, als sie bemerkt, dass es die Sklavin eines anderen Mannes ist, die einfach so vor einer wildfremden Person Süßholz raspelt. Und so braucht sie einen Moment, bis sie zu einer Antwort fähig ist. Sie selbst macht keinen Knicks, sie nickt nur gefällig, setzt ein freundliches Lächeln auf und schaut T’Sai ebenfalls in die Augen.   “Oh, ich muss mich für dies wahrlich poetische Kompliment verbindlichst bedanken,” sagt sie. “Allerdings kann ich mich nicht entsinnen, jemals Sklaven mein Eigen genannt zu haben. Infolgedessen reicht die Bezeichnung ‘Zugführerin’ wohl vollkommen, um mir allen Respekt zu erweisen. Da ich jedoch nicht nur dienstlich, sondern auch privater Natur zugegen bin, wäre allerdings auch mein Namen passend. Nennt mich also einfach Sigrun.”  
Sat, May 25th 2024 04:47   Edited on Sat, May 25th 2024 04:49

„Sigrun!“: aus T’Sais Mund klingt der Name als würde Seide über nackte Haut streichen. Sie neigt ihren Kopf ohne Sigrun aus ihrem Blick zu entlassen. „Ich bin T’Sai, Gebieterin. Welche süßen Geheimnisse hütet die Herrin tief in ihrem Herzen?“: spielt T’Sai neckisch auf die nordische Bedeutung ihres Namens an. Ein sanftes Lächeln umspielt ihre vollen Lippen. „Was vermögen bloße Worte gegen den Zauber eurer Gegenwart? Nichts, Gebieterin! Ich bitte euch gestattet mir diese ungebühlichen Widerworte . Ihr braucht mich nicht euer Eigen nennen, um mir die Gunst zu gewähren, euch zu Füßen sinken zu dürfen. Ich würde mich glücklich schätzen, euch untertänigst zu Diensten zu sein. In jeder Hinsicht, Gebieterin.“ Wieder neigt T’Sai leicht ihren Kopf und ihren dunklen Augen schimmert es verführerisch.  
Sat, May 25th 2024 09:10

Es ist ein Schmunzeln, das über Sigruns Gesicht geht. Sie hält dem Blick der Ostin wohl stand, der Blick ist wohl freundlich, doch wirkt es nicht so, als würde sie großartig auf T’Sais Avancen eingehen.   “Ich muss zugeben, es beschäftigt mich ungemein, was wohl Euer wahrer Gebieter dazu sagen würde, wenn Ihr Eure Dienste einfach so Euch Wildfremden anbietet,” entgegnet sie und legt den Kopf leicht schief. Prüfend schaut sie T’Sai tief in die Augen. “Aber wenn Ihr mir schon so Diensten zu sein wünscht, so könntet Ihr uns zwei Gläser Wein besorgen. Dies wäre etwas, das ich sehr wohl zu schätzen wüsste.”  
Sat, May 25th 2024 09:43

Amüsiert lächelt die Ostin. „Wenn ihr es euch am Herzen liegt, Gebieterin, oder ihr die formelle Erlaubnis meines verehrten Besitzers einholen möchtet, dann wäre ich glücklich, eurem Begehren unverzüglich nachzukommen. Ich gehöre Meister Vellez, dem Eigentümer des Skriptoriums, der sich da drüben angeregt unterhält. Ich bin zu tiefst davon überzeugt, daß mein Herr erfreut wäre, würdet ihr, Gebieterin, ihm eure Aufmerksamkeit schenken und seine Meinung über diese untertänigste Dienerin einholen. Doch zuerst gestattet mir eurem ausdrücklichen Wunsch nachzukommen.“ Mit einer anmutigen Verbeugung entfernt sich T’Sai um nach kurzer Zeit mit zwei Gläsern zurückzukehren. Sie sinkt in ihren Knicks, doch diesmal hält sie den Kopf gesenkt und hebt das Glas in ihrer Rechten zu Sigrun hoch. „Gebieterin.“: sagt sie leise und wartet bis Sigrun das Glas nimmt, um sich darauf hin zu erheben. „Worauf wünscht die Gebieterin zu trinken?“: erkundigt sich T’Sai und in ihrem unterwürfigen Tonfall schwingt etwas wie Amüsement mit.  
Sat, May 25th 2024 10:20

“Vielen Dank!”   Sigrun nimmt das Glas mit einer leichten Verbeugung entgegen, hält es einen Augenblick etwas höher, um es danach auf Bauchhöhe sinken zu lassen.   “Ich muss zugeben, ich fände einen Besuch im Skriptorium äußerst anregend. Ich bin neu in dieser Stadt, und wo sollte man denn besser die Kultur einer Stadt kennenlernen als eben in den Schriften eines Skriptoriums? Auch will ich keinesfalls in Abrede stellen, dass Euer Herr Euch ein blendendes Zeugnis ausstellen würde. Allerdings hat mein Schicksal mich in die Arme der Wachkompanie getrieben, und so bin ich selbst eine Dienerin. Ich diene dem Hause Thornhoff sowie sämtlichen Bürgern, die im Herrschaftsgebiet besagten Hauses ihr Dasein fristen. Nun fände ich es allenfalls höchst unpassend, würden sich die Diener des Hauses plötzlich mit Sklavinnen schmücken - so anmutig sie auch aussehen mögen. Wobei mich ohnehin interessieren würde, warum Ihr Eure Dienste gerade mir anzubieten gedenkt, einer einfachen Zügführerin der Wachkompanie. Ich wäre außerstande, Euch irgendwelchen Luxus zu bieten. Doch, um Eure Frage zu beantworten, in anbetracht des Ereignisses, das uns hier in diesem Hause aufeinandertreffen ließ, würde ich doch vorschlagen ,wir trinken auf unseren Gastgeber. Also, auf das Haus Thornhoff!”   Sie hält T’Sai nun das Glas wieder hin, lächelt freundlich-kühl und schaut dabei ihrem gegenüber tief in die Augen.  
Sun, May 26th 2024 05:50

[Verwaltung] Das Fest ist immer noch im Gange und noch stehen viele Gäste beeinander und plaudern lebhaft, trinken und immer wieder finden sich Paare zu einem Tanz. Bedienste reichen immer noch Getränke und kleine Köstlichkeiten, doch die ersten Besucher verlassen bereits den Empfang.  
Sun, May 26th 2024 06:16   Edited on Sun, May 26th 2024 06:22

„Euer Wunsch ist meine Wonne.“: sagt T’Sai hebt das Glas und trinkt einen kleinen Schluck auf das Wohl des Hauses Thornhoff. Mit leicht geneigtem Kopf lächelt sie ihr bezauberndes Lächeln. „Nichts einfach als das, Gebieterin! Ihr braucht nur im Skriptorium zu erscheinen und ihr könnt über mich verfügen. Gern zeige ich euch, was immer ihr zu sehen wünscht.“ : sagt sie mit einer Betonung, die dem unverfänglichen Satz etwas Anzügliches verleiht. „Ich bin nicht so vermessen, daß ich mich als Schmuck bezeichnen möchte, Gebieterin! Wenn ihr mir die Bemerkung gestatten wollt, ihr habt sehr viel mehr Luxus zu bieten, als euer Rang verspricht und meine Dienste sind weit eher persönlicher, denn prosaischer Natur. Warum ihr? Ich vermute, diese Frage ist eine rein rhetorische, oder wollt ihr eure gehorsame Dienerin necken? Ihr seid das Licht in diesem Saal und ich die Motte, allein beseelt vom Verlangen euch zu Füssen zu sinken und euch zu Willen sein zu dürfen.“  
Sun, May 26th 2024 08:04

Sigrun schaut T’Sai nach wie vor gerade in die Augen, mit etwas aufgesetzter Freundlichkeit. Kurz ist sie abgelenkt, als sie von einem Tablett ein kleines Pastetchen nimmt und es sich in den Mund schiebt. Dann wendet sie sich wieder an T’Sai.   “Ich fürchte, ich muss Euch enttäuschen,” antwortet sie ihr, “doch liegt mein Interesse am Skriptorium in erster Linie sehr wohl im Prosaischen, wenn ich auch Lyrik und Dramatik nicht verabscheue. Für persönliche Begegnungen, und ich hoffe, ich trete Euch damit nicht zu nahe, ziehe ich doch andere Lokalitäten vor.”   Sie schaut ihr nun etwas prüfend in ihre Augen, dann fügt sie noch hinzu: “Geht Ihr eigentlich immer so vornehm dezent vor, wenn Ihr neue Bekanntschaften macht, werte T’Sai?”
Sun, May 26th 2024 08:55   Edited on Sun, May 26th 2024 08:56

Mit einem betörenden Augenaufschlag sagt T’Sai: „“Wenn der Gebieterin die Örtlichkeit nicht konveniert sollte, ich stehe euch überall zur Verfügung ihr braucht mir nur den Ort zu nennen und ich finde mich mich ein um euch zu Diensten zu sein.“ Auf Sigruns letzte Frage lacht sie leise auf. „Ganz und gar nicht Gebieterin! Nur wenn mich Anmut und Schönheit so überwältigt, daß meine einzige Zuflucht die Wahrheit ist.“ : sagt T’sai lächelnd und ihre dunklen Augen schimmern im Kerzenlicht.
Sun, May 26th 2024 09:07

Sigrun neigt nun ihrerseits den Kopf, ohne jedoch die Ostin aus ihren Augen zu lassen. Allerdings legt sich nun ein etwas belustigtes, fast spöttisches Schmunzeln auf ihre Lippen.   “Nun, werte T’Sai, ich bin recht neu in der Stadt, ich werde mich also an der Auswahl des geeigneten Etablissements wenig beteiligen können,” antwortet sie. “Allerdings, so gestattet mir diese Bemerkung,so scheint Ihr recht leicht zu überwältigen sein, scheint es mir doch so, als wäre ich an dem heutigen Abend Eure zweite Wahl. Ich kam nicht umhin zu bemerken, wie Ihr heute bereits jenes reizende junge Geschöpf an dem Tische dort hinten bezirztet. Hattet Ihr bei ihr keinen Erfolg?”
Sun, May 26th 2024 10:53

„Doch!“: antwortet T’Sai. „Ich war sogar überaus erfolgreich, wenn ich mir dieses Eigenlob gestatten darf. Dieses reizende, junge Geschöpf, wie ihr euch auszudrücken beliebt, ist so naiv, daß sie bis zu den Haarspitzen errötet ist, als ich sie ein wenig geneckt und wohl ziemlich durcheinander gebracht habe. Ich würde es mir doch nie gestatten, Auris‘ gegenwärtige Inspiration, wie war doch gleich das Wort das ihr gewählt habt, ach ja zu bezirzen. Ein kleines Spiel, ein Scherz, nicht mehr, Gebieterin. Niemals würde ich mir die Vermessenheit gestatten euch mit diesem naiven Kindchen auch nur zu vergleichen, Gebieterin. Darauf habt ihr mein untertänigstes Wort. Verzeiht mir, wenn ich diesen unziemlichen Eindruck bei euch erweckt haben sollte.“  
Mon, May 27th 2024 06:22

“Ihr erstaunt mich, werte T’Sai,” antwortet Sigrun mit schief gelegtem Kopf. “Ihr schreckt wohl davor zurück, die Begleitung des ehrenwerten Herrn Auris zu umgarnen, erweist Euch jedoch als dreist genug, dasselbe mit der Begleitung des Kommandanten Reland arn Melvart zu tun. Dies bringt mir doch tatsächlich die Vermutung nahe, dass es mit dem Respekt, den Ihr vor dem Kommandanten der hiesigen uniformierten Kräfte hegt, wohl nicht sehr weit her ist. Oder empfindet Ihr meine Erscheinung als dermaßen begehrenswert, dass Euch jedes Opfer gerade recht ist, um Euch daran zu ergötzen?”
Tue, May 28th 2024 02:51

Mit einem verschämt, ertappten Gesichtsausdruck senkt T’Sai kurz den Blick nur, um ihn nach einem Augenblick wieder auf Sigrun zu richten: „Ich fürchte, ihr habt mich bis auf den Grund meiner Seele durchschaut, Gebieterin. Eure Schönheit und eure Anmut haben mich entzündet, wie der Funke ein Bündel trockenes Reisig, denn ihr seid über alle Maßen begehrenswert, wenn ihr mir diese Bemerkung gestattet.“ Mit einer kleinen Verbeugung fährt sie fort: „Ich erbitte untertänigst um Verzeihung, wenn ich den Eindruck der Respektlosigkeit gegenüber eurem Kommandanten erweckt haben sollte. Nichts liegt mir ferner, doch Auris und ich, wir sind..“ Sie macht eine kleine Pause und lächelt etwas anzüglich. „Sagen wir alte Bekannte und es wäre doch sehr vermessen und unhöflich die Inspiration eines guten Bekannten ernsthaft zu bezirzen, oder?“ Mit einem unschuldigen Augenaufschlag sieht sie Sigrun an. „Und was das Ergötzen betrifft, Gebieterin, stehen wir hoffentlich erst am Anfang.“  
Tue, May 28th 2024 06:45

Sigruns Augenbraue zuckt etwas nach oben, und sie taxiert T’Sai mit einem langen, ernsten Blick. Innerlich ist sie gar nicht so ernst, sie scheint Gefallen an diesem Geplänkel mit der Sklavin zu haben. Wobei sie sich so langsam fragt, warum T’Sai immer noch insistiert. Entweder Sigrun kann stolz auf ihre Schauspielkunst sein, T’Sai geht es in dieser Beziehung ähnlich wie Sigrun oder aber sie ist wirklich so angetan von Sigruns Erscheinung, dass sie vor lauter Bäumen den Wald nicht sieht. Dass es an fehlender Intelligenz hängt, das kann sich Sigrun wirklich nicht vorstellen. Nun, sie taxiert also T’Sai mit einem langen ernsten Blick.   “Nun, werte T’Sai,” antwortet sie schließlich, “Ihr scheint eine etwas eigenartige Ansicht von Respekt zu haben. Nun werte ich es bereits als Respektlosigkeit, wenn Ihr Euch hinter dem Rücken Eures wahrlichen Gebieters anderen Personen auf solch frivole Art und Weise anbietet. Nun steht es mir jedoch nicht zu, darüber zu richten, da ich dies als innere Angelegenheit des Haushaltes Eures Gebieters einschätze, ein Haushalt, dessen Organisation wirklich nicht mir obliegt. Was mir jedoch sehr wohl zusteht, was letztendlich gar meine Pflicht sein muss, ist, auf den Respekt meinem Vorgesetzten gegenüber zu bestehen. Wenn ich also auf Euer Angebot einginge, mich als Euren Gebieter betrachtete und Euch als meine Sklavin, so würdet Ihr doch verstehen, dass ich nicht umhin käme, Euch gehörig zu züchtigen.”
Tue, May 28th 2024 02:58

„Ich bin untröstlich darüber, daß ihr meine ungeschickten Versuche eure Aufmerksam zu erwecken, die nur meiner hilflosen Bezauberung zuzuschreiben sind, als frivol empfindet. Doch ich stimme mit euch überein, Gebieterin, daß vorlaut-frivole Sklavinen gezüchtigt werden müssen. Untertänigst werde ich erdulden, wie die Gebieterin mich zu strafen gedenkt und...“   In diesem Moment tritt Gregorian hinzu: „Verzeiht, daß ich euch unterbreche, aber es wird Zeit für uns, T’Sai.“ Die Angesprochene wirft Gregorian einen Blick zu der alles Andere als unterwürfig ist, doch dann beugt sie ihr Haupt. „Wie mein Herr es wünscht! Doch verzeiht mir Herr. Die Gebieterin hat den Wunsch geäußert das Skriptorium besichtigen zu wollen.“ „Nichts einfacher als das, Zugsführer!“: entgegnet Gregorian. „Ich seid uns jederzeit wiillkommen und T’Sai wird es eine Freude sein, euch alles zu zeigen. Doch nun entschuldigt uns bitte!“ T’Sai sinkt wieder in ihren tiefen Knicks vor Sigrun. „Ich werde die Stunden zählen, bis zu eurem Kommen. Gehabt euch wohl!“ Dann wendet sie sich mit unterwürfig gesenktem Kopf ab und folgt Gregorian in einem Schritt Abstand.    
Tue, May 28th 2024 04:46

“Die Freude wird ganz die meinige sein, das Skriptorium und seine Schätze zu besichtigen,” antwortet Sigrun dem Bibliothekar und macht einen eleganten Hofknicks. Seiner Sklavin gegenüber sagt sie nichts. Stattdessen schaut sie ihr tief in die Augen, mit dem Hauch eines Schmunzelns auf den Lippen und deutet eine Verbeugung an. Schließlich lässt sie den Blick noch einmal durch den Raum schweifen. Die Gäste sind nun zumeist auf dem Weg zum Ausgang, der Empfang ist wohl zu Ende. Sie gesellt sich also wieder zu Reland und beobachtet die Schar an Leuten, die wichtig sind, nebst jenen, die sich für außerordentlich wichtig halten.
Tue, May 28th 2024 07:06

[Verwaltung] Schon beginnen die Bediensteten einige der vielen Leuchter zu löschen und die Musik verstummt. Während die Musiker ihre Instrumente einpacken, werden keine Getränke mehr gereicht und das übrig gebliebene Essen abgeräumt. Schließlich brechen auch die letzten Gäste auf und zurück bleibt der leere Saal und die Dienstboten, die mehr und mehr Kerzen löschen, Geschirr und Gläser abräumen. Auch die zusätzlichen Wachen kehren nach und nach in ihre Quartiere zurück. Nachdem die Türe zum kleinen Saal verschlossen werden, verlöschen auch die letzten Lichter.