“Zu Befehl!” lässt Sigrun in einem ausgesprochen militärischen Ton verlauten, nimmt Haltung an, dreht sich ebenso militärisch um und verlässt den Raum.
Draußen wartet sie, bis Eicken hinter sich die Tür geschlossen hat. Dann plötzlich umarmt sie die rothaarige Soldatin, drückt sie an sich. Nicht sehr lange, auch nicht irgendwie zärtlich - es ist eine freundschaftliche Umarmung. Dann lässt sie sie wieder los und tritt einen Schritt zurück.
“Liebe Eicken,” sagt sie dann, und ihre Augen strahlen Eicken an, “ich bin dir zu großem Dank verpflichtet, daran denkend, was du vor dem Kommandanten über mich berichtetest. Ich komme immer mehr zur Überzeugung, dass ich in dir nicht nur eine äußerst angenehme Kollegin, sondern auch eine gute Freundin gefunden habe. Natürlich liegt es mir fern, dir aufzuerlegen, mich ebenso zu sehen, doch gestatte mir, dir diese meine Gefühle so zu schildern.”
Dann geht ihr Blick zu Boden, sie tritt verlegen von einem Fuß auf den anderen.
“Auch ist es mir ein Anliegen, dich um Verzeihung zu bitten,” fährt sie dann fort. “Ich hoffte stets, dies zu vermeiden zu wissen, und doch hast du nun durch meine offensichtliche Inkompetenz einen Nachteil erlitten. Sei dir sicher, dass diese Lehre bei mir sehr wohl angekommen ist, und ich kann dir mit ruhigem Gewissen das Versprechen geben,dass ich mich in Zukunft anders verhalten werde. Bei dem Dienste am Tore, und ich muss gestehen, nicht zu wissen, was uns da wohl erwarten wird, fühle dich frei, die angenehmen Seiten zu übernehmen und teile mich gerne für die niederen, ungeliebten Arbeiten ein. Schließlich bist du durch meine Schuld in diese missliche Lage geraten.”
Nun erst schaut sie wieder auf. Das Flehen, die Unsicherheit in ihrem Blick ist nicht zu übersehen.