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Sat, Mar 9th 2024 02:52   Edited on Thu, Mar 21st 2024 05:57

[Tag 13 Morgen] Ein Thornhoff Bote

[Verwaltung] Schon am frühen Morgen spricht ein offizieller Bote des Hauses Thornhoff in der Coveani-Residenz vor und überbringt ein persönliches Handschreiben des Salzbarons für die Gräfin. Als etwas später das Schreiben in die Hände der Gräfin gelangt und sie das Siegel erbricht, liest sie:   Teuerste Alessandrina!   Ich hoffe inständig das ihr wohlauf seit und euer Haus prosperiert. Es betrübt mich zutiefst, daß ich eure Aufmerksamkeit auf diese betrübliche Angelegenheit lenken muß und euch eurer kostbaren Zeit zu berauben. Doch beunruhigende Gerüchte sind bis an unser Ohr gedrungen. Es heißt das euer Haus mit hohen Prämien Arbeitskräfte auch auf Thornhoffgebiet für die Übersiedlung auf die Coveanibesitzungen anwirbt. Ich gehe selbstverständlich davon aus, daß es sich um dieses Gerücht entweder um ein Mißverständnis oder die Eigenmächtigkeit eines eurer Untergebenen handelt. Ich wäre euch jedoch sehr verbunden, würdet ihr dieser Sache auf den Grund gehen. Denn so sehr es mich auch persönlich schmerzen würde, müßte ich, falls sich dieses Gerücht wieder erwarten, doch als richtig erweisen sollte, die Überprüfung euer Fracht- und Transportquoten für die nächste Salzkarawane anordnen. In der Hoffnung von solchen Schritten Abstand nehmen zu können, darf ich euch meine vollste Ergebenheit versichern.   Der Eure, Karthes Thornhoff
Gräfin Alessandrina Coveani tobt vor Wut. Die Mitglieder ihres Rates sitzen mit eingezogenen Köpfen am Konferenztisch in der Grandafratoj und lassen ein Donnerwetter über sich ergehen, wie es seit Jahren nicht mehr über sie gekommen ist.   Lopoldo Cantari steht etwas verloren an der Tür und ist froh, dass er als Fechtmeister mit der Politik des Hauses nichts zu tun hat. Er ist nur manchmal bei den morgendlichen Sitzungen dabei, wenn es um Themen der Sicherheit geht, so wie heute auch.   Die Gräfin steht am Kopfende des Tisches, den zerknüllten Brief von Thornhoff in der Hand. "Ich bekomme diesen unsäglichen Schrieb von diesem dahergelaufenen Fischhändler, dieser Krämerseele, diesem Hanswurst, diesem erpresserischen Geldsack, diesem Blutegel, weil ich offenbar von meinen eigenen Leuten nicht Ernst genommen werde!" Ihr Blick fällt auf Adama Corvu. "Wissen wir irgendwas hierüber?", sie wirft den zerknüllten Brief auf den Tisch. "Durchaus, Gräfin," entgegnet der Geheimdienstleiter und räuspert sich. "Es scheint, als habe ein Luanto diese Sache angestoßen, um durch qualifizierte Mieter seine Steuereinkünfte zu erhöhen."   "Ein Luanto?!", der Blick der Gräfin scheint den Herrn der gräflichen Münze zu durchbohren. "Es scheint, als hättet ihr bei der Auswahl eurer Mitarbeiter nicht das glücklichste Händchen, Majstro Beutelschneider!"   Der Mann sackt förmlich zusammen, zu gut erinnert er sich an die Säuberungen der Gräfin, als sie ihr Amt angetreten hatte. Sein eigener Vorgänger hatte sein Ende am Strang gefunden und mit ihm Dutzende weitere Beamte.   "Jahre, Jahrzehnte haben meine Großmutter und ich darauf verwandt, unsere Mittel im Geheimen zu mehren, nicht aufzufallen und vor allem diesem Emporkömmling mit seinem gekauften Titel keinen Grund zu liefern, unsere Handelsprivilegien zu beschneiden. Und das wird jetzt alles aufs Spiel gesetzt, von einem bedeutungslosen Lakaien!" Ihre Stimme steigert sich immer weiter, bis sie nahezu schreit. "Mir scheint, man verwechselt meine Langmut mit Weichheit, meinen Geschäftssinn mit Oberflächlichkeit und meinen Ruf mit meinem Charakter!" Herausfordernd sieht sie ihrem Beraterstab reihum in die Gesichter.   Dann gibt sie Lopoldo einen Wink, der wiederum beiseite tritt und zwei Gardisten Platz macht. Die Elitesoldaten des Hauses Coveani tragen nur einfache Brigantinen und Kurzschwerter, was für ihren Auftrag völlig ausreicht, den schreienden und zappelnden Herrn der Münze aus dem Raum zu zerren.   Die anderen sehen dem Schauspiel betreten zu und wechseln ängstliche Blicke.   Zum selben Zeitpunkt dringt ein Trupp schwer bewaffneter Gardisten in die Wohnung eines gewissen Luanto ein, verwüstet sie völlig und wirft ihn blutend und zerschunden auf die Straße. Das Wort verbreitet sich schnell, dass die Gräfin ihre Krallen zeigt.