Wed, Jun 26th 2024 01:18
Edited on Fri, Sep 13th 2024 09:03
Die “Schmutzige Ente” ist ein besonderes Lokal. Nicht nur die Größe des Lokals ist außergewöhnlich, auch der Status, den die “Schmutzige Ente” genießt, ist bemerkenswert. Die “Ente” ist nämlich nicht einfach eine gewöhnliche Kneipe, wenn auch freilich eine solche sehr wohl zur Verfügung steht. Ferner gibt es mehrere Speisesäle mit unterschiedlichen Preisen, Tanzsäle, Spielsäle, ein Bordell und letztendlich die Zimmer, die mancher nur für Stunden mietet, andere jedoch auch für eine ganze Woche. Wohl liegt die “Ente” eindeutig im Einflussgebiet des Hauses Imeria, ist jedoch nicht unter der Kontrolle des Hauses. Die Familie, die das Lokal seit Generationen führt, hat es geschafft, die “Ente” von den Häusern unabhängig zu machen. Wohl zahlen sie die Abgaben, jedoch kann sich in der “Ente” jedermann aufhalten, der den Besitzern zu Gesicht steht und der sich die Preise leisten kann. Gerade diese fehlende Kontrolle macht die “Ente” beliebt für nicht ganz offizielle Treffen. Manches Mal werden kleine Geschäfte abgewickelt, von denen die Hausoberen nicht unbedingt wissen müssen, manchmal gehen auch gehörige Summen über den Tisch. Für die Sicherheit sorgt der hauseigene Sicherheitsdienst, und natürlich die stetige Angst, Hausverbot zu erhalten und somit die Vorzüge der “Ente” nicht mehr nutzen zu dürfen.
Die Kneipe ist wie immer gut besucht. Fast alle Tische sind besetzt, und sollte sich jemand die Zeit nehmen, um das Treiben länger zu beobachten, wird ihm auffallen, dass auf gar manchen Tischen Leute eine Art Sprechstunde halten zu scheinen. Leute setzen sich an einen Tisch, sprechen mit jemandem, trinken etwas, erheben sich wieder, worauf die nächsten bei dem einen Mann oder der einen Frau Platz nimmt, der sitzen bleibt. Und so ist es auch bei dem Mann, der vor nicht allzulanger Zeit bei Mera vorstellig geworden ist. Er sitzt an seinem Tisch, einen Krug Bier vor sich, von dem er jedoch höchst selten trinkt. Immer wieder redet er, mal kurz, mal lang, mit wechselnden Tischnachbarn, und kaum dass jemand aufsteht, setzt sich der nächste. Es scheint ein vielbeschäftigter Mann zu sein.