Kalte Blicke treffen Astrid. Die Jäger schauen ihr zu, wie sie sich anzieht. Niemand berührt sie, niemand gibt ein Wort von sich. Sie geleiten sie hinaus aus ihrem Gefängnis, das wohl kalt sein wird, aber nicht unbedingt feucht. Es geht nun die Treppe nach oben, durch den Saal, in dem sie am Tag zuvor auf die Dargha getroffen ist. Sie gelangen in eine Küche, gut ausgerüstet. In der Küche ist ein Mädchen am Arbeiten. Sie ist wohl einige Jahre älter als Astrid, doch fast sicher noch keine Zwanzig. Blondes, lockiges Haar fällt über ihre Schultern, das Gesicht ist fein geschnitten und dominiert von zwei tiefblauen Augen, die geradezu einladen, darin zu versinken. Trotz ihres jungen Alters hat sie ausgesprochen weibliche Kurven, feste Brüste, eine schmale Taille, straffe Hüften. Diese Kurven werden noch betont durch ihre Kleidung, eine knappe, schulter- und bauchfreie Bluse, ein kurzer Rock, der tief auf ihren Hüften sitzt. Sie ist barfuß. Als Astrid eintritt, ist sie gerade dabei, mit äußerster Präzision und dementsprechender Langsamkeit Gemüse in gleichmäßige Würfel zu schneiden. Sie sieht auf und sieht Astrid mit einem freundlichen, gewinnenden Lächeln an.
“Ihr seid also Astrid,” sagt sie schließlich, und die Stimme klingt warm und freundlich. “Mir wurde gesagt, Ihr könnt kochen. Ich muss es zwar tun, aber ich weiß eigentlich gar nicht, wo ich beginnen soll. Aber mir wurde gesagt, du würdest mir heute helfen, so habe ich gedacht, ich könnte mich ja einmal an einem Rattengulasch versuchen.”
Sie legt das Messer nun nieder, tritt hinter dem Tisch hervor, und mit einem Strahlen in den Augen hält sie Astrid die Hand hin.
“Ich bin Gulama, es freut mich, dich kennenzulernen.”