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Mon, Oct 23rd 2023 12:25   Edited on Thu, Apr 25th 2024 11:25

In der Brauerei

Mari war erst nach Einbruch der Dunkelheit in die Brauerei gekommen und hatte nach einem einfachen Abendessen noch eine ganze Weile damit zugebracht, sich zu waschen. Dann konnte sie auf dem Strohsack, den man ihr gegeben hatte, nicht einschlafen. Soviel Komfort war sie nicht mehr gewohnt. Erst als sie sich auf den Boden der Kammer gelegt hatte, war sie eingeschlafen Trotzdem war sie schon im Morgengrau auf den Beinen.   Sie ist kaum zu erkennen, gewaschen und gekämmt, in dem einfachen Arbeitskittel, den groben Wollstrümpfen, der abgetragenen Weste und den Strohschuhen, die sie von der Schwester Theomers bekommen hat. Ihre alten Sachen hatte sie noch in der Nacht auf den Misthaufen geworfen. Sie hat schon in den Lumpen schlank gewirkt, aber in dem neuen Gewand, das ein wenig weit ist für sie, kann man deutlich sehen, wie mager sie ist, kaum mehr als Haut, Sehnen und Knochen. Sie wirkt ein wenig verloren in der neuen Umgebung.  
Tue, Oct 24th 2023 03:08

Mari findet die Brauerei genauso mühelos, wie Theomer gesagt hatte. Das von einer hohen, wenn auch an zahlreichen Stellen reparataurbedürftigen, Mauer umgebene Gelände am Ufer des Olifern ist schon von Weitem zu erkennen. Das schmiedeeiserne Haupttor steht so weit offen, dass sie gut zwischen den beiden Flügeln hindurchschlüpfen kann, die - wenn das Tor geschlossen ist - das Wappen der Harulands zeigen, drei Hopfendolden auf auf einem Schildwappen. Auf dem Gelände stehen zwei größere Gebäude und mehrere kleine Schuppen und Werkstätten, in denen früher wahrscheinlich Karren oder Kutschen gelagert und gewartet wurden. An der dem Olifern gegenüberliegenden Mauer ist auch ein Stall, der jetzt allerdings leer zu sein scheint. Eines der beiden größeren Gebäude zeigt deutliche Zeichen des Verfalls: eingeschlagene Scheiben, kaputte Dachschindeln, abblätternde Farbe und Efeu, der sich die Mauer hochrankt. In dem anderen, größeren Gebäude allerdings fallen schmale Lichtstreifen durch zugezogene Läden und ein großes Tor steht halb offen, das den Blick auf mehrere Kupferkessel freigibt. Als Mari sich nähert und die Halle schließlich betritt, wird der Geruch nach Malz und Hopfen immer stärker. Sie sieht sich etwas unsicher um, als eine Frau auf sie zu eilt. Theahild Haruland als schön zu bezeichnen, wäre eine grobe Untertreibung. Sie ist groß, blond, gertenschlank und strahlend schön. Selbst ihr verblichenes Kleid, über dem sie einen groben Arbeitskittel trägt, der Schmutz unter ihren Fingernägeln, ihre tiefen Augenringe und ihre nachlässig zusammengeknoteten Haare können diesen Eindruck nicht vertreiben. Allerdings hat sie eine eigentümliche Art zu reden, die schwer zu beschreiben ist: Alles was sie sagt, und wenn sie über das Wetter redet, klingt irritierend lasziv und obszön, als würde sie einem Matrosen Schweinereien zuflüstern. "Na sieh mal einer an, was die Katze reingebracht hat!", sagt sie und mustert Mari mit einem unangebracht sinnlichen Augenaufschlag. "Theomer hat schon gesagt, dass du kommen wirst. Mari, oder? Er arbeitet gerade an den Leitungen und kann nicht weg, aber er hat mir alles gesagt. Komm einfach mit!" Sie führt Mari durch die Lagerhalle - die an einigen Stellen offenbar schon sehr lange nicht mehr genutzt wird - und eine Treppe am Rande der Halle hinauf, die nach oben in einen langen Flur mündet, von dem zahlreiche Türen abgehen. "Das waren früher die Schreibstuben," erklärt sie in einem Ton, als wäre das was Unanständiges. "Aber heute haben wir nicht mehr viel Papierkram und benutzen die Zimmer als Wohnungen." Sie öffnet eine Tür und geht voran in eine einfach eingerichtete Stube. Ein Fenster führt hinunter auf den Hof und Mari kann das Tor sehen, durch das sie hereingekommen ist. Unter dem Fenster liegt ein offenbar frischer Strohsack und einige Decken, auf einem zum Tisch umfunktionierten Schreibpult liegt abgetragene, aber frische und saubere Kleidung. Und daneben steht ein kleiner, mit einem Wachstuch versiegelter Ölkrug und ein Messer in einer einfachen Lederscheide. "Ich hab keine Ahnung, wozu du das brauchst oder wieso du überhaupt hier bist," erklärt Theahild und stemmt eine Hand in die Hüfte. Mari ist nicht sicher, ob sie in ihrem Tonfall Neugier, Unverständnis, Ablehnung oder die Aufforderung herauslesen soll, sich die Kleider vom Leib zu reißen und furchtbar unanständig zu sein. "Erstmal wirst du hier einquartiert und morgen kannst du dich in der Halle ein bisschen nützlich machen und ausfegen und sowas." Sie atmet tief ein und stößt ein Seufzen aus, das Männerherzen höher schlagen ließe. "Morgen Abend gehts in die Mehras. Du siehst aus, als hättest du schon eine Menge krassen Scheiß gesehen, daher weißt du sicher, was das bedeutet: Ein Haufen Schlangenmänner, die entweder geil oder gewalttätig sind, meistens aber beides." Sie geht zur Tür und dreht sich zum Abschied nochmal um. "Theomer muss eine Menge von dir halten. Ich weiß nicht, wann er das letzte mal jemand Fremdes hier reingelassen hat." Sie mustert Mari nocheinmal eindringlich, dann dreht sie sich um und verschwindet.
Wed, Oct 25th 2023 01:58

Als die blonde Frau auf sie zukommt bleibt Mari stehen und ihre Augen werden groß. Sie starrt Theahild an wie eine überirdische Erscheinung und wird verlegen wie ein kleines Mädchen bei diesem Augenaufschlag. Vor lauter Bewunderung antwortet sie nicht gleich und stottert dann los: “Ja, Mari...ich bin Mari.” Sie läuft hinter Theahild her und bekommt nicht viel mit von denn Raumen, durch die sie geführt wird, denn sie kann ihren Blick kaum von Theahild abwenden. Erst als sie in der Kammer angelangt sind, nimmt sie wieder Notiz von ihrer Umgebung und schaut sich um. Sie lächelt, als die den Ölkrug und das Messer bemerkt. “Ich soll für den Herrn arbeiten und morgen beim Bierverkauf helfen.”: sagt sie. Als Theahild den Ölkrug erwähnt, senkt sie den Blick. “Ich..ich brauchs für mein...Haar.”:stottert sie herum und wird anschließend rot wie ein Krebs in kochendem Wasser. Sie schämt sich so sehr für ihren Gestank, den Schmutz und die Läuse, daß sie sich am liebsten in einem Mauseloch verkrochen hätte. Da kommt ihr der Themenwechsel gerade recht. “Ich werd schon damit zurecht kommen.”: sagt sie und klingt durchaus zuversichtlich. “Geil und brutal sind sie immer, ob tätowiert oder nicht.” Auf ihre Vergangenheit geht sie nicht ein, aber als sich Theahild zum Gehen wendet, macht sie schnell zwei, drei Schritte hinter ihr her. “Kann ich mich wo waschen, bitte? Ich will nicht so wie ich ausschaue hier herumlaufen.”: ihre Stimme klingt so als wäre es ihr wirklich ein Anliegen.
Wed, Oct 25th 2023 10:35

[Theahild] Theahild bleibt auf halbem Weg stehen und wendet sich um. Wieder gleitet ihr Blick langsam an Mari auf und ab, dann lächelt sie. "Ich hab schon Schlimmeres gesehen, Kleine. Aber klar, das hier ist eine Brauerei, wir haben reichlich Wasser." Sie winkt Mari, ihr zu folgen und führt sie die Treppen wieder hinunter und durch die große Halle. "Wir haben hier nicht viel Luxus, die Zeiten sind vorbei. Aber wir haben immer noch das hier!" Sie stößt die Tür zu einer hinter den großen Malzbottichen gelegenen Kammer auf. Der holzvertäfelte Raum ist ein Widerhall des Reichtums, der hier einst geherrscht haben muss. An Wänden links und rechts stehen hölzerne Pritschen, ein hohes Glasfenster lässt sich über ein Zugsystem öffnen und sorgt für Abluft. Aus der Wand, die dem Olifern zugewandt liegt, ragt ein kunstvoll mit Blumenranken und Hopfendolden verziertes Kupferrohr, das über einem großen hölzernen Badezuber in einem Löwenkopf endet. Neben dem Rohr ragen zwei kleinere Hähne über ein breites Becken an der Wand. "Der Olifern ist bis zum Meer runter nie wieder so sauber wie hier." Theahild tritt an die Wand und dreht mit beiden Händen an einem mächtigen Rad. Es gurgelt in dem Rohr und nach einigen Momenten plätschert ein Strom klarsten Wassers aus dem Löwenkopf in den Badezuber, in den sicher vier Personen passen würden. "Das kannst du sogar trinken," Theahild grinst und spritzt Mari mit einer Handbewegung Wasser ins Gesicht. "Ich muss kurz raus, das Feuer anschüren. Das Wasser ist kalt, aber manchmal gönnen wir uns ein paar Scheite, dann wird es kuschlig warm hier drin." Sie rauscht Richtung Tür und gurrt im Hinausgehen: "Zieh dich schonmal aus, kaltes Wasser ist gut für den Kreislauf!"
Wed, Oct 25th 2023 10:21

Schnell schnappt sich Mari die frischen Kleider samt dem Ölkrug und folgt Theahild hinunter in die Halle. Als sie die Türe hinter den Bottichen zu dem Baderaum aufstößt, bleibt Mari der Mund offen. Mit großen Augen betritt sie den holzgetäfelten Raum und schaut sich bewundernd um. Solchen Luxus hat sie in ihrem ganzen Leben nicht gesehen. Staunend sieht sie zu, wie Theahild den Wasserhahn öffnet und das Wasser in den großen Bottich strömt. Sie kichert als ihr die blonde Schönheit Wasser ins Gesicht spritzt und sieht Theahild nach, als sie den Taum verläßt um Feuer zu machen. Für einen Moment zögert sie aus ihren Lumpen zu steigen. Sie hat kein Problem damit sich auszuziehen, aber so voller Dreck und Läusen schämt sie sich vor Theahild. Doch die Verlockung des Badezubers ist zu groß. Sie zieht sich aus und steigt kurz entschlossen in den Bottich. Das Wasser des Olifern ist um diese Jahreszeit so kalt, daß es ihr ein vernehmliches Schnaufen entlockt. Doch sie läßt sich nicht davon abhalten, sich hineinzusetzen und nach einem Augenblick ganz unterzutauchen. Mit einem Prusten kommt sie wieder hoch. Die Kälte des Wasser läßt sie erschaudern, doch das Gefühl ein Bad nehmen zu können ist unbeschreiblich. Nochmals taucht sie ganz unter, diesmal länger. Doch dann treibt sie die Temperatur des Wassers wieder in die Höhe. Sie fühlt sich schon besser, aber es würde eine ganze Weile in Anspruch nehmen sich den ganzen Dreck von der Haut zu schrubben. Sie steht auf und schaut sich um, ob sie irgendwo ein Stück Bimsstein oder Waschsand entdecken kann.  
Wed, Oct 25th 2023 11:44

[Theahild] Als Theahild zurückkehrt in den Baderaum, kann Mari schon spüren, wie das Wasser langsam wärmer wird. Sie hat einen Holzeimer unter dem Arm, dem sie nacheinander eine Bürste mit langem Griff, ein paar Bimssteine, einen Schwamm, einen Kamm und zuletzt sogar ein kleines Stück Kernseife entnimmt und auf einer kleinen Ablage neben dem Zuber platziert. "Die Seife benutzen wir nur selten, heutzutage ist sowas einfach zu teuer und zu schwer zu bekommen. Aber du bist ein besonders schwerer Fall, Kleine." Sie zwinkert Mari zu. Dann prüft sie mit mit der Hand die Wassertemperatur und meint: "Bald wirds hier richtig gemütlich. Das viele Brennholz und das gute Wasser dürfen wir nicht verschwenden..." Sie knöpft sich rasch die vergilbte Bluse auf und steigt unumwunden ebenfalls aus ihren Kleidern. Es ist deutlich zu sehen, dass Theahild ein alles andere als behütetes Leben führt. Mari kann einen großen blauen Fleck auf ihrem rechten Oberschenkel sehen und als sie sich bückt, um das Kleid aufzuheben und auf eine der Pritschen zu werfen, sieht sie zahlreiche vernarbte Kratzer und Striemen auf Theahilds Rücken. Auf ihrem linken Oberarm ist ein lange, helle Narbe, die vermutlich von einem Messer herrührt. Theahild kann nicht viel älter sein als Mari, aber trotz ihrer Energie und Ausstrahlung wirkt sie in ihrer Nacktheit überraschend verletzlich und vorzeitig gealtert, ihre Haut zwar immer noch straff, aber dennoch eine Spur zu alt. Sie steigt in den Badezuber und lässt sich mit einer Gänsehaut tief in das Wasser sinken. Sie lächelt etwas verträumt, als würde sie einen kurzen Moment einer schönen Erinnerung nachhängen, dann greift sie sich einen Bimsstein, gibt Mari auch einen, und fängt an, sich intensiv mit dem rauen Stein zu bearbeiten. Die beiden Frauen widmen sich konzentriert der Körperpflege, während das Wasser immer wärmer wird. "Als ich ein Kind war, hatten wir noch verschiedene Öle und Badezusätze, aber das ist lange her. Heutzutage ist schon Kernseife Luxus, damals haben wir uns damit höchstens die Füße gewaschen." Eine vertraute, ja intime Stimmung legt sich über die beiden Frauen, während der Raum sich langsam mit Dampf füllt und das Wasser immer wärmer wird. Da fliegt plötzlich die Tür auf. Herein tritt ein Ungeheuer von einem Mann, breit wie ein Kleiderschrank, völlig nackt und riesig in wirklich jeder Hinsicht. In einer Hand hält er einen Schwamm, in der anderen ein riesiges, ausgebleichtes Handtuch. Trotz seiner Erscheinung lächelt er treuherzig und sieht die beiden nackten Frauen mit einem Ausdruck an, als hätte er lange vermisste Freunde wiedergefunden. Bevor Mari irgendwie reagieren kann, sich bedecken, untertauchen, irgendwas, erhebt Theahild sich halb aus dem Zuber und wirft dem Riesen mit einem wütenden Schrei die Bürste zielgenau an den Kopf. "HERUBRAND, du Riesenochse!! Siehst du nicht, dass wir einen Gast haben? VERZIEH DICH!!" Der Bürste folgen noch zwei Bimssteine und ein nasser Schwamm, die alle wirkungslos an der breiten Brust des Mannes abprallen, der jetzt ein trauriges Gesicht macht, wie ein Kind, dem man sein Spielzeug geklaut hat. Mari sieht mit Erstaunen die irgendwie unpassende Lockenpracht des Mannes, die sich auf seine Schultern ergießt. Und die deutliche Delle in seinem Schädel. "Hau ab, du kannst ins Wasser, wenn wir fertig sind!" Theahild funkelt Herubrand wütend an, der sich langsam umdreht, sich am Hintern kratzt und den Raum betrübt wieder verlässt. Aus der angrenzenden Halle höre Mari das schallende Lachen Theomers.
Thu, Oct 26th 2023 05:20   Edited on Thu, Oct 26th 2023 05:27

Als Theahild zurück in die Badestube kommt, steht Mari aufrecht in dem Bottich und jetzt kann sie sehen, wie erbärmlich Mari aussieht. Ihre schmutzverkrustete Haut ist übersäht mit Flohbissen, einige davon entzündet, weil sie Mari sich die juckenden Stellen aufgekratzt hat. Sie ist so mager, daß sich die Rippen einzeln unter der Haut abzeichnen und ihre Beine und Arme sind viel zu dünn für ihre Größe. Auf dem linken Oberschenkel hat sie eine Stichnarbe und eine weitere Narbe zieht sich, schlampig vernäht, an der rechten Seite quer über die Rippen. Im ersten Reflex dreht sich Mari von Theahild weg und sie kann den vernarbten Rücken Maris sehen, unzweifelhaft die Spuren einer Auspeitschung. Als sie etwas von Seife hört, dreht sie sich wieder um. “Seife?”: sagt sie ungläubig. “Für mich?” Für einen Moment fürchtet sie, daß sie nur träumte und bald aufwachen würde. “Danke!”: sagt sie leise und ihre Augen werden feucht. Still dankt sie der Behüterin der Ausgestoßenen, die heute ihre Schritte in die Schenke gelenkt hatte, in der sie Theomer getroffen hatte. Ihr Blick richtet sich wieder auf Theahild, die dabei ist sich auszuziehen.   Für einen langen Moment starrt Mari Theahild bewundern an, doch dann senkt sie schnell den Blick, als Theahild zu ihr ins Wasser steigt. Aber sie ist nicht schnell genug, um es vor der Blondine verbergen zu können. Verlegen setzt sie sich ins Wasser und schaut erst wieder auf als ihr Theahild den Bimsstein gibt. Das sich erwärmende Wasser fühlt sich himmlisch an. Wohlig seufzt sie und läßt sich bis übers Kinn ins Wasser sinken. Nach einer kleinen Weile setzt sie sich wieder auf und beginnt sich mit Bimsstein, Seife und Bürste den Dreck vom Körper zu scheuern. Besonders auf ihr Haar verwendet sie viel Mühe und wäscht es mehrmals mit Seife. Dabei achtet sie sehr genau darauf nichts von dem kostbaren Luxusartikel zu verschwenden. Sie kann gar nicht glauben was ihr Theahild erzählt. “Von Badezusatz hab ich noch nie was gehört. Was ist das?”: erkundigt sie sich neugierig. Sie dabei sich etwas von ihrem Öl ins Haar zu bürsten, als die Tür auffliegt und das Gebirge von einem Mann nackt in die Badestube stapft. Für einen Moment erstarrt Mari, aber als Theahild den Riesen schimpfend mit einer Bürste, gefolgt von Bimssteinen und Schwamm bewirft und das Gesicht des Riesen einen Ausdruck annimmt, als hätte sich alles Bier der Stadt in Schmutzwasser verwandelt, kann sie sich nicht zurückhalten und kichert los. Sie versucht es zu unterdrücken, aber der Abgang Herubrands ist zu komisch, als das sie sich beherrschen hätte können. “Wer war denn das?”: erkundigt sie sich grinsend bei Theahild.      
Fri, Oct 27th 2023 07:17   Edited on Tue, Oct 31st 2023 11:49

[Theahild] "Das war mein Bruder, Herubrand." Theahild bedeutet Mari, sich umzudrehen und als die dünne ehemalige Kellerrate sich zögerlich umdreht, fängt sie an, mit dem Schwamm ihren Rücken zu bearbeiten. "Er sieht aus wie von den Zwillingen aus einem Block Marmor gehauen, aber er ist friedlich wie ein Lämmchen." Sie steht plötzlich auf und steigt halb aus dem Wasser, um sich über den Rand des Zubers zu beugen und aus dem abgestellten Eimer eine Tonflasche zu angeln. Platschend setzt sie sich wieder und entkorkt die Flasche mit einem Ploppen. Mari riecht bald darauf scharfen, billigen Schnaps. "Der wärmt auch noch von innen!" Theahild nimmt einen ordentlichen Schluck aus der Flasche und zieht scharf die Luft ein. "Herubrand ist eigentlich der ältere, aber Theomer kümmert sich um alles." Sie nimmt noch einen Schluck und hält die Flasche dann über Maris Schulter hinweg nach vorne. "Auch einen?"
Sun, Oct 29th 2023 04:31   Edited on Sun, Oct 29th 2023 04:38

Ohne Widerrede dreht sich Mari um. Sie zuckt unwillkürlich zusammen, als sie Theahild berührt, aber schon nach einer kleinen Weile seufzt sie wohlig unter ihren Händen. Die Narben auf ihrem Rücken sind kein schöner Anblick. Wulstig und rot heben sie sich von der umliegenden Haut ab und reichen von den Schultern bis fast zu ihren Hüften. “Dein Bruder sieht so aus, als könnte er einen Rißwolf mit bloßen Händen in Stücke reißen. Hab selten so einen Riesen gesehen.”: sagt Mari beeindruckt. Als Theahild aufsteht um sich die Schnapsflasche zu angeln, dreht sich Mari halb um. Dabei rutscht ihr Haar zur Seite und gibt ihr linkes Ohr frei. Deutlich ist zusehen, daß die obere Hälfte der Ohrmuschel abgeschnitten wurde. Sie merkt es nicht, denn ihre bewundernden Blicke wandern über Theahilds schlanken Körper. Sie lächelt die Blondine sanft an, als sie sich zurück ins Wasser klatschen läßt und dreht sich wieder zurück. Der Geruch von Schnaps steigt ihr in die Nase und als ihr Theahild die Flasche über die Schulter hinhält sagt sie fröhlich. “Gern, vielen Dank.” Sie nimmt die Flasche und ohne mit der Wimper zu zucken macht zwei kräftige Schlucke, für die sich auch ein Ochsentreiber nicht zu schämen bräuchte. Für Theahild ist es bloß billiger, scharfer Schnaps, für Mari aber ist es im Vergleich zu dem Fusel, den sie sich leisten kann, reinster Nektar. Genüßlich seufzt sie und obwohl sie noch gern etwas getrunken hätte, gibt sie höflich die Flasche zurück. “Danke, das war echt gut.”: sagt sie. Der Schnaps wärmt ihren leeren Magen und sie spürt wie sich die Wärme langsam in ihr ausbreitet. “Weißt du, ich kann’s noch immer nicht glauben. Gestern mußte ich mich noch in einem Erdloch verkriechen und jetzt...jetzt sitze ich hier mit dir im Bad, bin sauber und….” Sie unterbricht sich. Für eine kleine Weile sagt sie nichts, dann dreht sie sich halb zu Theahild um. Ihre dunklen Augen schimmern und ihr sanftes Lächeln wischt die Spuren des harten Lebens aus ihrem Gesicht. “Danke.”: sagt sie schließlich schlicht.      
Tue, Oct 31st 2023 11:49

[Theahild] Theahild lächelt und seufzt dann. "Lass dich nicht täuschen. Wir haben zwar frisches und manchmal auch warmes Wasser. Aber wir haben auch viel Arbeit, wenig Geld und neuerdings Ärger mit den Schlangenmännern." Sie nimmt noch einen Schluck aus der Flasche und hält sie der kleineren Frau nach vorne. Dann angelt sie eine Schere aus dem Eimer und macht sich an Maris Haaren zu schaffen. "Es wird dich überraschen, aber Theomer könnte dir die Haare besser schneiden. Nach Mamas Tod hat er diese Arbeit auch noch übernehmen müssen und ist ziemlich gut mit der Schere geworden." Bald treiben dicke Haarsträhnen im Wasser, die so verfilzt sind, dass Mari sie nicht hatte auskämmen können. Es macht immer weniger den Eindruck, als würde Herubrand das Wasser später nochmal benutzen wollen. "Was ist denn mit deinem Ohr passiert? Wie eine normale Verletzung sieht das nicht aus." Sie piekst Mari in die Seite und kichert unpassend unanständig, "Bist du etwa einer bösen Kellerrate auf die Füße getreten?"
Thu, Nov 2nd 2023 08:59   Edited on Thu, Nov 2nd 2023 11:45

“Ich hab von so etwas nicht einmal geträumt.”: sagt Mari leise. “Für mich war’s schon ein Festtag wenn ich nicht mit leeren Magen schlafen ging.” Als ihr Theahild die Flasche reicht, zögert sie einen Moment, dann winkt sie ab. “Lieber nicht. Ich hab die letzten Tage kaum was gegessen. Ich spür’s schon. Wenn ich jetzt noch einen mit dir trinke bin ich besoffen und dann werde ich unausstehlich.” Mit Freude läßt sie Theahild gewähren. “Da bist du mir schon lieber.”: antwortet sie schon leicht beschwipst auf die Feststellung daß Theomer besser mit der Schere bist. “Aber meinst du dein Bruder will wirklich nach uns baden? Das Wasser schaut ja furchtbar aus.”: wundert sie sich, als immer mehr ihres verfilzten Haares im Wasser treibt. Als Theahild ihr Ohr erwähnt, fährt unwillkürlich ihre Linke hoch, um das Ohr zu verdecken und ihr ganzer Körper verspannt sich. Dann läßt sie ihre Hand wieder sinken und zuckt zurück als sie Theahild mit dem Finger anstupst. Es dauert eine Weile bis etwas sagt. Ihre Stimme klingt gepresst. Wut, Bitterkeit und Schmerz lassen ihre angenehme Altstimme rauh werden. “Sie haben mich fast tot geprügelt und dann haben sie mir das Ohr abgeschnitten. Sie haben mich ausgestoßen, markiert wie Schlachtvieh, damit alle sehen, daß ich Freiwild bin und jeder mit mir machen kann was er will, diese verfluchten Schweine!” Die letzten Worte faucht sie mehr, statt sie auszusprechen. Ihr Atem geht schwer, aber sie hat sich schnell wieder im Griff. “Vielleicht erzähl ich es dir einmal, aber nicht heute.”: sagt sie scheinbar wieder ruhig. Aber als sie sich zu der Blondine umdreht kann Theahild sehen, daß Maris Beherrschtheit nur eine schlecht sitzende Maske ist. “Laß es gut sein für heute. Ich glaub ich muß ins Bett.”  
Fri, Nov 3rd 2023 09:24

[Theahild] Theahild gähnt herzhaft. "Ich schätze, du hast Recht. Es war ein echt langer Tag." Sie zieht noch ein paar Mal einen Kamm energisch durch Maris Haare, bis sie zufrieden ist. Dann nimmt sie noch einen herzhaften Schluck aus der Flasche und steht auf. Sie achtet nicht auf das herabtropfende Wasser, als sie aus dem großen Zuber steigt und sich in ein Handtuch wickelt. Sie reicht Mari ein zweites, als diese ebenfalls aus dem Wasser klettert und zieht an einer Kette den Stöpsel der Wanne. "Herubrand wird sicher nicht in dieses Wasser steigen wollen. Das Bad hat sich echt gelohnt!" Sie grinst Mari zwinkernd an blickt kurz an ihr hoch und runter.  Während sich in dem ziemlich verdreckten Wasser ein gurgelnder Strudel bildet, trocknen die beiden Frauen sich ab. Mari entgeht nicht, dass Theahild in der Zeit die Schnapsflasche zügig leert, ohne dass dies einen sichtbaren Eindruck auf die junge Frau hätte. Theahild gähnt wieder. "Meine alten Klamotten sind dir vielleicht ein bisschen groß, aber immerhin sind sie sauber und als ich letztes Mal nachgesehen hab, waren keine Flöhe drin." Als sie das Bad verlassen verabschiedet sie sich für die Nacht von Mari. "Du bist zwar allein dort oben" sie deutet auf die Treppe in Richtung der alten Büros, in denen Mari untergebracht ist. "Aber immerhin halten die beiden Riesenbabies dich nicht mit ihrem Schnarchen vom Schlafen ab." Sie grinst zum Abschied und freut sich nach dem warmen Bad sogar auf ihre durchgelegene, mittlerweile etwas müffelnde Strohmatratze.
Sat, Nov 4th 2023 12:02   Edited on Sat, Nov 4th 2023 12:04

Mit einem Kopfnicken nimmt Mari das Handtuch entgegen. Sie ist ziemlich einsilbig geworden. Obwohl sich sich zusammen nimmt, kann sie nicht ganz verbergen, wie sehr sie die Fragen Theahilds aufgewühlt haben. Liebend gern hätte sie der Blonden die Flasche aus der Hand genommen und sich vollrinnen lassen. Aber sie reißt sich am Riemen. Erst als die Theahild von ihren alten Kleidern spricht, sagt sie leise: “Seit Jahren hab ich nicht mehr so gute Sachen gehabt. Vielen Dank.” Allein das Gefühl saubere Kleider am Leib zu haben entlockt ihr dann doch noch ein Lächeln. “Macht nichts. Hier brauch ich nicht mit einem offenen Auge schlafen. Gute Nacht.”: sagt sie und sieht Theahild noch einen Moment sehnsüchtig nach. Dann nimmt sie mit spitzen Fingern ihre dreckigen Lumpen, stopft sie draußen in der Halle in ein Faß voll Mist, geht die Treppe hinauf zu ihrer Kammer und schließt die Türe hinter sich.  
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Wed, Dec 13th 2023 01:56   Edited on Wed, Dec 13th 2023 02:21