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Wed, Jan 15th 2025 04:38   Edited on Wed, May 7th 2025 12:00

[Tag 20 - früh am Morgen] Astrid ist an der Reihe

Es ist noch ziemlich früh am Morgen. Astrid ist die ganze Nacht lang allein in ihrem Zimmer gewesen. Vielleicht hat sie sich auf dem Strohsack ausgeruht, vielleicht auch nicht. Das Zimmer kennt sie inzwischen ja schon zur Genüge. Plötzlich hört sie jedoch, wie sich der Schlüssel im Schloss dreht. Die Tür wird geöffnet. Wenn Astrid nun jedoch erwartet, eine ganze Handvoll Jäger eintreten zu sehen, dann wird sie schwer enttäuscht. Es ist einzig die Dargha, die Astrid einen Besuch abstattet. Sie tritt ein und schließt hinter sich die Tür. Dann setzt sie sich auf den Boden, lehnt sich an die Wand neben der Tür. Sie kramt ihr Rauchzeug hervor, formt eine Zigarette, entzündet sie. Dann schaut sie Astrid eine ganze Weile lang an. Dabei wird Astrid nicht entgehen, dass die Dargha heute müde und abgestumpft wirkt, und ihr Blick ist eher nachdenklich als kalt.   “Was mache ich denn jetzt mit dir?” fragt sie schließlich und seufzt tief. “Wenn ich dich laufen ließe, wohin würdest du gehen?”
Wed, Jan 15th 2025 08:51

Astrid sitzt aufrecht auf dem Strohsack, ihre Hände ruhen auf den Knien, doch ihre Finger trommeln unruhig. Der Rauch der Zigarette zieht langsam durch den Raum, und für einen Moment fixiert Astrid die Dargha mit einem kühlen Blick, ehe sie leise seufzt und sich ein wenig entspannt.   "Wenn ich es dir sagen würde," beginnt sie, ihre Stimme ruhig, fast nachdenklich, "würdest du mir dann glauben?" Sie beobachtet, wie die Dargha auf ihre Worte reagiert, und legt den Kopf leicht zur Seite. Ihre Augen, die einen Funken Trotz tragen, verlieren etwas von ihrer Härte, als sie weiterspricht. "Wohin ich gehen würde … Das ist eine gute Frage. Ich weiß es selbst nicht so genau."   Sie macht eine kurze Pause, die Luft fühlt sich plötzlich schwerer an. "Zurück zu meinem Bruder? Niemals. Das Kapitel ist abgeschlossen, selbst wenn er es nicht versteht. Ruthard? Auch das geht nicht mehr, nicht wahr?" Ihre Stimme wird ein wenig schärfer, und ein Hauch von Schmerz blitzt in ihren Augen auf. "Du hast ihn getötet. Ich habe keinen Ort mehr, der wirklich sicher ist."   Sie lehnt sich leicht nach vorn, ihre Haltung wirkt nun weniger ablehnend, fast suchend. "Aber … ich will dir etwas sagen. Der Tag in der Küche, als ich für dich gekocht habe, das war … anders. Vielleicht gegen meinen Willen, ja, aber es hat mir gefallen."   Astrid schaut die Dargha direkt an, und ihre Stimme wird leiser, ehrlicher. "Vielleicht … Vielleicht könnte ich eine Weile hierbleiben. Nur vorübergehend. Bis ich …. Niemand weiß es, aber ich habe ihn geliebt. Ich weiß er muss dir etwas Schlimmes angetan haben und ich habe keine Ahnung was hier vorgeht. Aber ich habe ihn geliebt und das kann ich nicht leugnen.“ Es ist klar, dass sie von Theomer spricht. Es war nicht zu überhören, dass die Dragha in sucht.
Thu, Jan 16th 2025 07:33

Saya sitzt da und raucht vor sich hin, den Blick irgendwie gedankenverloren vor sich auf den Boden gerichtet, und lässt Astrid reden. Auch als sie geendet hat, sitzt sie immer noch da, ohne irgendwelche sonderliche Regung zu zeigen, außer dann und wann ihre Zigarette zum Mund zu bewegen und daran zu ziehen. Erst nach einer Weile sieht sie Astrid wieder an.   “Er hat mich verraten,” sagt sie schließlich. “Er hat mich an die Thornhoff-Arschlöcher verraten, an den Arsch von Reland. Das hat Theomer gemacht. Möge er bis in alle Ewigkeit bei den Schatten verrotten!”   Wieder geht ihr Blick vor sich auf den Boden, wieder dauert es eine Weile, bis sie weiterspricht.   “Ich könnte eine ordentliche Köchin, eine ordentliche Haushälterin schon gebrauchen,” fährt die Dargha schließlich fort. “Ich meine, dem, das unser Prinzesschen fabriziert, ist fast schon der Hungertod vorzuziehen.”   Sie schaut Astrid wieder an. “Aber, wenn du in meinem Viertel bleiben willst, gäbe es auch andere Möglichkeiten. Und, naja, du wirst wohl in meinem Viertel bleiben.”
Mon, Jan 20th 2025 10:24

Astrid bleibt reglos sitzen, während Saya spricht, doch ihre Augen verraten eine Flut von Gedanken, die hinter ihrer Fassade brodeln. Als der Name "Theomer" fällt, zuckt sie kaum merklich zusammen. Verrat? Das Wort klingt falsch, wie ein Puzzleteil, das nicht in das Bild passt, das sie von ihm hat. Doch sie lässt Saya ausreden, ihre Hände fest auf ihre Knie gepresst, während sie den Blick nicht von der Dargha abwendet.   Als Saya schließlich aufhört zu sprechen, ist die Stille schwer, nur unterbrochen vom Knistern ihrer Zigarette. Astrid zieht scharf die Luft ein, bevor sie mit einer leicht angespannten Stimme antwortet:   Astrid hebt eine Braue. "Du meinst Gulama, ja? Ich hab schon bemerkt das sich nicht mal Wasser kochen kann , ohne es anbrennen zu lassen?" Ein Anflug von Bitterkeit mischt sich in ihren Ton, bevor sie einen Moment innehält und dann etwas ruhiger weiterspricht:   "Ich will ehrlich mit dir sein. Professionell kochen kann ich nicht. Aber nach dem Tod meiner Mutter hatte ich keine Wahl. Ich musste es lernen – für meinen Vater, für Leif … für mich selbst. Es ist vielleicht nicht immer das beste Essen gewesen, aber wir sind davon satt geworden." Sie zuckt leicht mit den Schultern. "Wenn das reicht, dann gut. Ich mache es gern."   Doch dann lehnt sie sich ein wenig nach vorn, ihre Stimme wird leiser, aber eindringlicher. "Aber Theomer? Verrat? Niemals." Ihre Augen funkeln vor Überzeugung, auch wenn ein Hauch von Unsicherheit durchscheint. "Ich kenne ihn. Oder zumindest dachte ich, ich kenne ihn. Aber … er ist nicht hier. Er kann sich nicht verteidigen, kann nichts erklären. Was, wenn …" Sie hält inne, beißt sich kurz auf die Unterlippe, bevor sie weiterspricht.   "Was, wenn Leif ihm etwas untergeschoben hat? Oder irgendjemand anderes? Ich kann es nicht glauben, dass er freiwillig … dass er dich verraten würde. Theomer? Niemals. Nicht ohne Grund, und sicher nicht ohne Beweise." Sie hebt den Blick, ihre Stimme fest, aber in ihren Augen schwingt eine leise Bitte mit.   "Wir müssen ihn finden. Nur dann können wir die Wahrheit erfahren. Bis dahin kannst du denken, was du willst, aber ich werde nicht einfach akzeptieren, dass er ein Verräter sein soll. Nicht, solange ich das nicht mit eigenen Ohren höre."   Nach einer kurzen Pause fragt sie nochmals nach "An welche Möglichkeiten hast du noch gedacht? Das wir so machen als würde ich Leif befreien und dann für dich bei ihm spioniere?" sich lacht auf
Mon, Jan 20th 2025 10:11

Die Dargha schnaubt laut durch die Nase, und ihr Blick verfinstert sich zusehends, als sie Astrid ansieht. Sie schüttelt den Kopf, bevor sie antwortet.   “Leif Thorbenson soll Theomer etwas untergeschoben haben?” fragt sie. “Glaubst du wirklich, ich würde Leif auch nur ein Wort glauben? Ich, eine Dargha Imerias, würde auch nur einen Furz darauf geben, was irgendein dahergelaufener Fischer Thornhoffs sagt, und wenn sie ihn jetzt zum Lehrmeister aller Fischfänger jenes versifften Hafenbeckens machen, in dem jeder Schiss der gesamten Stadt versinkt? Aber eines solltest du auf dem schnellsten Weg lernen: Wenn ich sage, dass Theomer mich verraten hat, dann hat er mich verraten. Ich mag es nicht, wenn man mich für dumm hält, für eine, die einfach mal etwas glaubt, ohne es zu wissen. Also: Theomer hat mich verraten, und ich werde jedes Andenken an ihn ausmerzen. Es gibt keinen Theomer mehr, und es hat nie einen Theomer gegeben.”   Sie zieht noch einmal an ihrer Zigarette, wirft sie neben ihren Stiefel und tritt auf den Stummel.   “Was mir vorschwebt,” fährt sie schließlich fort, “das wirst du erfahren, wenn ich will, dass du es erfährst. Wir werden nicht so tun, als hättest du Leif befreit. Leif wird zu seinem Kommandanten laufen, und er wird wissen, dass ich ihn laufen lassen habe. Er wird dem Kommandanten nicht erzählen, dass sein Schwesterchen ihn befreit hätte, damit der Schinder sich den Arsch über mich ablacht. Jedenfalls habe ich schon gehofft, dass du bei Ruthard mehr gelernt hättest, als Teller und Becher durch die Gegend zu tragen. Dass du irgendwann auch mal die Küche von innen gesehen hast.”
Mon, Mar 17th 2025 10:10

Astrid bleibt still, während die Dargha spricht, aber in ihren Augen blitzt Wut auf. Ihre Kiefermuskeln spannen sich an, und ihre Finger krallen sich unmerklich in das grobe Material ihrer Hose. Doch sie hält sich zurück – zumindest für den Moment.   Als die Dargha mit ihrem Fuß auf die Zigarette tritt, löst sich Astrid aus ihrer Starre. Sie hebt den Kopf und erwidert ihren Blick, stur und herausfordernd.   Sie öffnet den Mund und sagt... Nichts. Sie schließt ihn wieder.   Sie lehnt sich gegen die Wand, verschränkt die Arme und mustert die Dargha aus schmalen Augen. "Ja, ich kann kochen. Hab ich bei Ruthard gemacht, bevor er … bevor er tot war." Ein Schatten huscht über ihr Gesicht, aber sie fängt sich schnell. "Ich kann schneiden, würzen, den Herd in Gang halten. Ich kann einen Eintopf machen, der nicht nach altem Stiefel schmeckt, und Brot backen, das nicht sofort zerbröselt. Wenn das reicht, dann gut. Wenn nicht, dann sag es gleich."