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Fri, Sep 13th 2024 05:35   Edited on Fri, Nov 15th 2024 07:26

(Tag 17 kurz nach Mittag) Mera geht nach Hause

Als sie sich von Leif verabschiedet hat, ging sie mit einem leichten Lächeln wieder in Richtung nach Hause. Auf dem Rückweg kreisten ihre Gedanken um Leif, während sie wissen wollte, was mit Theomer passiert ist. Es machte sie regelrecht verrückt, keine Antwort zu haben, um die sie sich beruhigen konnte. Sie dachte auch an den Schmuddeligen, den sie in der schmutzigen Ente getroffen hatte, aber nur kurz. Mehrheitlich kreisen die Gedanken um Leif und Theomer.  
Fri, Sep 13th 2024 08:31

Mari hat es sich ein paar Mal durch den Kopf gehen lassen, dann hat sie sich entschlossen zur Anlegestelle zu gehen. Bis zum Marktplatz war es ein ordentliches Stück Weg und wahrscheinlich würde man ihr heute am Markttag nicht viel weniger für den Brückenzoll abnehmen, als für sie dem Fährmann zahlen mußte. Sie hat zwar Angst vor dem Wasser, aber so spart sie eine Menge Zeit. Es ist ein recht schöner Tag und Mari ist so glücklich wie schon seit einer Ewigkeit nicht mehr. Aber sie vergißt auch jetzt nicht der Behüterin still Dank zu sagen, während sie auf die Anlegestelle zuhält. Es herrscht schon ein ziemlicher Andrang und Mari hat keine Mühe drei Leute zu finden, mit denen sie sich ein Boot teilt und so Geld spart. Als das Boot dann ablegt, murmelt sie ein Stoßgebet und hält sich die ganze Fahrt fest. Sie ist heilfroh, als das Boot noch vor der melenischen Brücke anlegt, um dem Gedränge an den Anlegestellen direkt am Marktplatz zu entgehen. Ein wenig später feilscht sie schimpfen und lautstark mit einem Bewaffneten einer Thornhoff-Familie um die Anlegegebühr und kommt recht billig davon. Obwohl sie der Markttrubel anzieht wie ein Magnetstein eine Nähnadel, biegt sie in eine Seitenstraße und macht sich auf den Weg zur Rattenzüchterin. Theomer hat ihr den Weg so genau beschrieben, daß sie keine Mühe hat den Weg zu finden und das Haus ist schon wegen des Gestankes der Viecher nicht zu verfehlen. Sie hat nicht vor viel Zeit zu verlieren, also klopft Mari hörbar an die Türe und hofft, daß die Rattenzüchterin zu Hause ist.      
Fri, Sep 13th 2024 11:35   Edited on Sat, Sep 14th 2024 06:10

Sie war erst vor Kurzem nach Hause gekommen und wollte sich ein wenig Ruhe gönnen. Leider klopfte es wie wild an der Tür, sodass man es nicht überhören konnte. Sie ging zur Tür und öffnete sie. Da sah sie eine Dame, die ihr bekannt vorkam. Sie überlegte kurz, woher sie diese Dame kennen könnte. Da kam es ihr wieder in den Sinn: Sie war doch die Dame von einer Frau, die einen Skorpion eintätowiert hatte. "Was suchst du hier, wenn ich dich direkt fragen darf?" wollte sie wissen, denn ohne Grund kommt niemand zu ihr. Jetzt drehten sich ihre Gedanken wieder darum, was diese Dame hier macht oder ob sie wegen Theomer hierher gekommen ist. Fragen über Fragen, die sie wieder hat. Sie wartet jetzt erst einmal ab, was diese Dame zu berichten hat.    
Fri, Sep 13th 2024 11:21

Als die Türe aufgeht, erkennt Mari die Rattenzüchterin sofort. Freundlich grüßt sie: „Guten Tag wünsch‘ ich euch und entschuldigt, daß ich euch störe. Vielleicht erinnert ihr euch an mich. Ich bin Mari, wir haben uns getroffen als ihr mit Theomer im lachenden Zwilling gewesen seid an diesem scheußlichen Abend. Ich sollte für ihn die Ratten bei euch abholen und das Futter liefern.“ Für einen Moment überlegt sie, ob sie etwas von der Auseinandersetzung zwischen Saya und Theomer sagen soll, doch dann entscheidet sie sich dagegen. „Aber als ich gestern in der Brauerei war, hat mir einer seiner Arbeiter gesagt, daß er die ganze Nacht nicht zu Hause gewesen ist und niemand weiß, wo er ist. Er ist bis heute nicht aufgetaucht. Ich wollt‘ euch fragen, ob ihr was gehört habt von ihm?“: erkundigt sich Mari freundlich.      
Sat, Sep 14th 2024 10:03

"Ja, kenne sie vom lachenden Zwilling her, das stimmt. Sie haben sich Sorgen um eine Dame gemacht, die einen Skorpion auf der Stirn hat," sprach sie. "Hört ihr zu, was sie zu sagen hat. Was liegt Ihnen noch auf dem Herzen? Sie haben doch noch etwas, das Sie sagen wollen?" fragte sie vorsichtig nach, da sie Mari nicht gut gekannt hatte. "Leider nein. Ich habe nichts von ihm gehört. Er ist auch nicht hier aufgetaucht oder so," sprach sie. "Ich mache mir selbst Sorgen, was passiert ist, weil er mir nicht Bescheid gegeben hat. Weder mir noch seinem besten Freund hat er auch nichts gesagt," sagte sie mit leicht gebrochener Stimme. Ihr Schmerz war noch sehr groß, weil es noch unklar war, was los ist. Konnte erst richtig abschließen, wenn sie die ganze Geschichte weiß, egal ob er lebt oder nicht. Wenn sie keinen Abschluss hat, kann sie auch nicht richtig abschließen und vielleicht sich für jemand anderen ihr Herz öffnen. Da gab es schon jemanden, den sie sehr mag, auch wenn es lange gedauert hat, um klar zu werden, was sie genau wollte.
Sun, Sep 15th 2024 06:30

Auf die Frage, ob sie sonst noch etwas auf dem Herzen hat, schüttelt Mari den Kopf. "Nein, ich hab' mir nur gedacht, daß ihr vielleicht was wißt, denn ihr steht euch doch nahe. Zumindest hat's so ausgeschaut. Es gäb' ein paar wichtige Sachen zu besprechen, sonst hätt' ich euch nicht gestört." Es bleibt Mari nicht verborgen, daß sich Mera Sorgen macht und sich kränkt. "Sicher ist er nur mit ein paar Freunden irgendwo versackt oder ist wieder hinter irgendeinem Geschäft hinher. Wahrscheinlich taucht er spätestens heute Abend wieder auf.": versucht Mari die Rattenzüchterin ein wenig zu trösten. "Wenn ich ihn seh' dann sag' ich ihm, daß ihr auf Lebenszeichen von ihm wartet und wenn ihr ihn seht, dann sagt ihm bitte, daß es wichtige geschäftliche Dinge zu besprechen gibt. Sagt ihm bitte auch, daß er besser nicht zu direkt Saya gehen soll, sondern zuerst zu mir." Mari erschrickt und springt unwillkürlich auf, als jemand plötzlich an die Türe hämmert und eine Frauenstimme im Kommandoton ruft: "Aufmachen!Wachkompanie!"
Sun, Sep 15th 2024 07:12

Sie nickte ihr zu, dass sie verstanden hat, dass nichts los ist bei ihr. "Das wäre sehr nett von Ihnen, Mari, wenn Sie ihm sagen könnten, dass er sich melden soll. Und im Gegenzug werde ich ihm sagen, dass er zu Ihnen kommen soll wegen dringender geschäftlicher Dinge. Irgendwie spürte sie, dass er sich komplett aus dem Staub gemacht hat und sich nie mehr melden wird. Aber diese Gedanken muss Mari nicht wissen. Auf einmal juckt Mari es, und sie zuckt zusammen. Sie ruft laut: "ICH KOMME JA SCHON!" und geht zur Tür und öffnet sie. "Guten Tag, Sie wünschen?" Sie konnte ahnen, wieso die da sind. Sie war ja mal in der schmutzigen Ente; das war sicher der Schmierlappen, der bei den Wachen war.  
Sun, Sep 15th 2024 08:07   Edited on Sun, Sep 15th 2024 08:08

Zwei Damen stehen vor der Tür. Eine hat langes, blondes Haar, das zu einem akkuraten Zopf geflochten ist, der ihr bis auf den Rücken geht. Leuchtende, grau-blaue Augen schauen Mera aus einem fein geschnittenen Gesicht an. Sie ist außergewöhnlich groß gewachsen, schlank, sportlich. Die zweite ist jünger, um einiges kleiner und scheint weit weniger gepflegt zu sein. Leuchtend rotes Haar, ein sommersprossiges Gesicht, gerötete, etwas trübe blaue Augen, ebenfalls schlank und sportlich - nein, auch sie würde kaum ein Mann in der Stadt einfach so von der Bettkante schubsen. Allerdings tragen die beiden jene dunkelblauen Uniformen, die sie ganz eindeutig als Angehörige der Wachkompanie ausweisen - und somit zu jenen Personen zählen lassen, die die meisten Pelorner nicht unbediingt gerne auf ihrem Schlafzimmer sitzen hätten.   “Einen schönen guten Tag,” grüßt sie kühl in reinstem Hoch-Pela, was man in Pelorn selten bis gar nicht zu hören kriegt. “Gehe ich recht in der Annahme, die Rattenzüchterin Mera Karlsson vor mir zu haben? Wenn dem so sein sollte, hättet Ihr die Güte uns für einen Augenblick Einlass in Euer Heim zu gewähren? Wir haben etwas mit Euch zu besprechen.”
Sun, Sep 15th 2024 08:45

Sie mustert die zwei Frauen der Wachkompanie genau. "Ja, so heiße ich Mera Karlsson und züchte Ratten. Kommen Sie doch gerne rein und nehmen Sie Platz." Sie holt noch zwei Becher und füllt den Krug mit Wasser auf und nickt den beiden Frauen der Wachkompanie zu, dass sie sich setzen dürfen. Dann sagt sie: "Sie können sich am Krug voller Wasser bedienen, wenn Sie Durst haben." Und so setzt sie sich ebenfalls hin und wartet gespannt, was die beiden Damen zu sagen haben. Sie denkt innerlich: „Das war sicher der schmierige Tölpel, der mir in der schmutzigen Ente irgendein Zettel unter die Nase schob, den ich unterschreiben hätte müssen, und ich es aber verweigert habe. Ist er sicher zu der Wachkompanie gegangen und hat irgendwas erzählt, und jetzt muss ich Rede und Antwort stehen.“ Sie schenkt sich Wasser ein und nimmt einen Schluck, bevor es mit dem Reden losgeht. „Ich bin sehr gespannt, um was es geht beziehungsweise über was Sie mit mir besprechen wollen“, antwortet sie selbstbewusst.
Sun, Sep 15th 2024 09:11   Edited on Sun, Sep 15th 2024 09:13

Die beiden Soldatinnen folgen nun also Mera in ihr bescheidenes Heim. Wenigstens Sigrun schaut reichlich überrascht, als an dem Tisch bereits eine Frau sitzt, ärmlich gekleidet, doch für ihre Kleidung doch auffällig gepflegt. Obwohl sie mager, ja beinahe dürr ist, weist ihre Haut nicht jene dunklen Schatten auf, die Sigrun bei all dem anderen Lumpenpack der Stadt aufgefallen sind. Sie bleibt also stehen, mustert die Frau genau. Dann wendet sie sich wieder an Mera.   “Darf ich fragen, wen Ihr hier denn bereits zu Gast habt?” fragt sie sie, nur um dann wieder zu Mari zu schauen und diese nicht aus den Augen zu lassen. Nein, es hat keineswegs den Anschein, als würde sie sich mit irgendeiner Floskel abspeisen lassen. Die freundliche Miene von vorhin ist verschwunden, sie schaut nun etwas misstrauisch und auch ziemlich konzentriert.  
Mon, Sep 16th 2024 05:31

"Sie wollte Futter bringen und die bestellten Ratten mitnehmen, aber aus diesem Vorhaben wird nichts. Da sie mir eben gesagt hat, dass der Herr namens Theomer verschwunden ist," sprach sie zu der Frau, die danach gefragt hat. Sie wusste genau, dass sie jetzt richtig dran ist in dem Sinne, dass sie Auskunft geben muss, aber das störte sie nicht. "Sie wollte auch wissen, ob ich etwas von Theomer weiß, worauf ich leider verneinen musste," sprach sie deutlich und klar. Aber innerlich machte es sie wahnsinnig, nicht zu wissen, was mit ihm los ist oder war. Sie hatte ihn anders in Erinnerung, denn er gab eigentlich immer Bescheid, wenn er es nicht vergessen hatte. So konzentrierte sie sich auf die Fragen, die von der Wachkompanie kommen würden, denn das hat jetzt Priorität für Sie.  
Mon, Sep 16th 2024 09:45

Als sie die Soldatinnen erblickt, könnte sich Mari ohrfeigen, daß sie sich wegen dem Arsch von Theomer in so eine Situtation gebracht hat. Bewaffnete bedeuten immer Schwierigkeiten, besonders wenn sie uniformiert sind, wie diese Wachschnecken. Für einen Augenblick überlegt sie und läßt ihren Blick zwischen den beiden Frauen hin und her pendeln. Ihr Blick bleibt an der Rothaarigen hängen. Sie hat das eindeutige Gefühl, daß von ihr mehr Gefahr droht, als von der Blonden. Aber nicht nur das! Mari ertappt sich dabei, sich vorzustellen, wie die Rothaarige wohl nackt aussehen mochte. Sicher hatte sie überall diese süßen Sommersprossen und zartrosa Knospen! Mit einem Mal laufen Mari Ameisen über die Haut und sie spürt wie plötzlich ihre Brustwarzen am rauen Stoff der Innenseite ihres Kittels reiben. Da reißt sie sich aus ihren Vorstellungen und nimmt sich zusammen. Es ist wirklich nicht der Augenblick um an Bettgeschichten zu denken. Sie muß raus hier! Für einen Moment überdenkt Mari ihre Möglichkeiten. Dann steht sie langsam mit einem freundlichen, etwas dümmlichen Lächeln auf. "Außerdem wollt' ich noch auf den Markt, einkaufen.": sagt sie und schaut dabei die Blonde an die, wie es aussieht, daß Kommando führt. "Also ich will euch wirklich nicht stören. Wenn's euch recht ist, dann geh' ich jetzt. Ich hab' noch eine Menge zu tun." Sagt Mari und schaut Sigrun treuherzig an und greift sich ihren Beutel.      
Mon, Sep 16th 2024 10:08

Sigrun schaut Mari ernst an. Kurz geht ihr Blick zurück zu Mera. Irgendetwas stinkt hier. Wenigstens kann Sigrun sich nicht erinnern, vor der Tür besagtes Futter gesehen zu haben, das diese Frau gebracht haben soll. Außerdem kennt Sigrun den Namen Theomer, und sie weiß genau, woher dieser kommt. Und so kann sie wohl schlussfolgern, dass wohl auch Mari von Imeria-Gebiet stammt.   “Wenn Ihr denn die Güte hättet, noch ein wenig zu bleiben,” entgegnet Sigrun nun ziemlich bestimmt. Die Freundlichkeit in der Stimme ist weitestgehend verflogen. Sie wendet sich kurz an Eicken.   “Werte Eicken, könntest du dir von Fräulein Mera bitte die Futtermittel zeigen lassen, die unsere werte Marktbesucherin denn angeliefert haben soll,” sagt sie. “Ich kann mich nicht entsinnen, vor der Türe denn eine solche Lieferung bemerkt zu haben.”   Dann schaut sie Mari wieder an.   “Also, nun zu Euch,” sagt sie. “Wie ist denn nun Euer werter Name, wo befindet sich Eure Wohnung und womit verdient Ihr Euren Lebensunterhalt?”
Mon, Sep 16th 2024 11:09

"Ihr braucht gar nicht nachschauen. Ich hab' keins gebracht.": sagt Mari. "Der Chef ist seit vorgestern Abend verschwunden. Ich hab's gestern erfahren, als ich in die Arbeit ging und das Futter zum Liefern abholen wollt'. Deswegen bin ich ja hier. Ich wollt' fragen ob Frau Mera was weiß von ihm, weil ich sowieso auf den Markt will. Ohne Herrn Theomers Erlaubnis kann ich ja nicht einfach was nehmen und liefern. Ich heiß' Mari und ich arbeite für Herrn Theomer. Ich wohne auch in der Brauerei in einer Kammer.": erklärt Mari bereitwillig und ohne zu zögern. Für einen Moment wandert ihr Blick wieder zu der Rothaarigen und dann zurück zu der Blonden. "Wollt ihr noch was wissen?": fragt Mari freundlich.  
Mon, Sep 16th 2024 02:59   Edited on Mon, Sep 16th 2024 03:02

Sigrun schaut Mari an. Plötzlich umspielt ein leichtes Grinsen ihre Lippen. Sie nickt zwei oder drei Mal ganz leicht, greift zu ihrem Gürtel und nimmt den Schlagstock vom Gürtel.   “Soso,” sagt sie dann gedehnt. “Tut Ihr das? Nun, ich denke, ich sollte Euch auch von meiner Seite mitteilen, was Ihr tun werdet. Ihr werdet Euch jetzt erheben, ganz langsam zu jener Wand dort gehen und beide Hände fest dagegen pressen. Meine Kollegin wird Euch dann abtasten und jegliches kleinste Stück, das Ihr bei Euch habt, hier auf den Tisch legen, und wenn sie Euch dabei nackt ausziehen muss. Wehrt Ihr Euch, oder macht auch nur eine schnelle Bewegung, so werde ich wohl gezwungen sein, Euch mit meinem Schlagstock Einhalt zu gebieten. Und dann werde ich Euch wohl auf einen kleinen Spaziergang einladen müssen. Ich denke nämlich, dass Ihr bei den Angaben, die Ihr machtet, nicht sehr akkurat wart, werte Frau Kiroval!”   Sie macht eine Pause, lässt wohl Mari nicht aus den Augen, spricht dabei aber zu Mera weiter.   “Und auch Euch muss ich bitten, uns zu begleiten, werte Frau Karlsson. Wir werden dieses Gespräch auf der Wache fortsetzen. Ich bitte um Euer Verständnis, dass es doch einige Fragen aufwirft, wenn Ihr hier mit der Geliebten einer Imeria-Kommandantin zusammen sitzt.”   Sie hält den Schlagstock nun drohend in die Höhe. Und sogar Eicken wird wenig Zweifel daran haben, dass Sigrun ihn wohl auch benutzen wird. Jedenfalls wirkt sie ziemlich entschlossen - gerade so, wie eine Angehörige der Wachkompanie es stets sein sollte, und wie es Sigrun bei ihrem letzten Einsatz wohl zu wenig war.
Schicksalswurf für Mari

2d6
7

Mon, Sep 16th 2024 03:35
Schicksalswurf für Sigrun

2d6
7

Mon, Sep 16th 2024 03:38
Mon, Sep 16th 2024 06:58

„Muss da Mari recht geben. Sie wollte etwas bringen, hat aber nichts gebracht, weil sie wegen Theomer hier war. Ich habe immer noch gleich viel Futter wie vorher, nicht mehr und nicht weniger“, sagt sie entschlossen. Sie schaut sie an; die giftgrünen Augen funkeln. „Den Schlagstock behalte bei ihnen und komm nicht zum Einsatz. Das brauche ich hier nicht, dass sie alles klein schlagen, wenn es Wichtigeres gibt, zum Beispiel jemanden zu suchen, wo er ist oder so“, gab sie selbstbewusst zur Antwort. Sie will nur wissen, wie es Theomer geht. Mehr will sie gar nicht mehr von dem Mann wissen. Aber innerlich weiß sie, dass sie keine Kraft hat zu kämpfen, falls Leif eine Nebenbuhlerin hat, und die wird er bestimmt haben. So viel wie er unterwegs ist und alles, wird er eh eine haben, und ich bin nur der Zeitvertreib oder so. Sie wusste nicht, ob sie sich auf heute Abend freuen soll oder nicht, wenn er vorbeikommt. „Moment mal, Frau Wachmeisterin, wieso muss ich mitkommen? Sie wurde ja im Auftrag geschickt, und von dem wusste ich nicht mal, was“, sprach sie. Aber sie wusste, es bringt nichts, und so ging sie mit.
Mon, Sep 16th 2024 07:57   Edited on Mon, Sep 16th 2024 11:24

Mari steht ja schon und weicht zwei kleine Schritte zurück, als Sigrun beginnt ihr Anordnungen zu geben. Nur für einen winzigen Augenblick lang verengen sich ihre Augen, als sie Sigrun mit Namen anspricht. Dann schaut sie verständnislos auf die blonde Soldatin. "Ich heiß' nicht Kiroval!": sagt sie mit Nachdruck. "Was wollt ihr denn von mir? Ich hab' doch nichts gemacht! Ich will doch nur einkaufen.": sagt sie in leicht weinerlichem Protest. Aber sie braucht der Blonden nur in die Augen zu sehen, um zu wissen, daß alles Reden sinnlos ist. Irgendjemand muß sie verpiffen haben! Wie sonst konnte die Blonde wissen, daß sie hier ist und ihren Namen kennen? Sie macht sich keine Illusionen darüber was sie erwartet, wenn sie sich jetzt ergibt. Sie denkt einen Augenblick an Saya und ein liebevolles Lächlen zeigt sich auf ihrem Gesicht, daß so ganz und gar nicht zu der Situation passen will. So lächelt sie immer noch, als sie ihr Geschick in Afyras Hände legt und sich in einen Wirbelwind verwandelt, während Mera spricht. Mit dem linken Fuß tritt sie den Stuhl, auf dem sie gesessen hat, in Richtung Sigrun, zieht blank, greift sich mit der Linken den Wasserkrug, den sie aus der Drehung heraus nach Eicken wirft, stößt Mera zur Seite, stürzt los und versucht die Türe zu erreichen.  
Mon, Sep 16th 2024 09:11

Nun hat sich Sigrun freilich schon gewundert, dass sich die Dargha so ein Klappergestell zur Geliebten genommen hat. Freilich, vielleicht ist diese Dargha ja dermaßen abstoßend, dass sie trotz ihres Ranges einfach nichts Schöneres an Land ziehen konnte. Was sie freilich nicht ahnen kann ist, dass diese halb ausgehungerte Kiroval eine solch außergewöhnliche Geschwindigkeit erreichen kann, und dies komplett aus dem Stand heraus. Denn schnell ist Mari, und derjenige, der schneller als sie ist, der muss vielleicht noch gefunden werden. Aber auch Sigrun ist schnell, und so saust der Schlagstock hernieder, kaum dass Mari ihr Messer gezogen hat. Hart trifft er ihre Hand - vielleicht bricht ein Knochen, vielleicht auch nicht. Blau anlaufen wird die Hand allemal, und das Messer wird wohl scheppernd über den Boden rutschen. Da will sich Sigrun auch schon auf Mari stürzen, doch es ist schon schwierig genug, dieselbe Geschwindigkeit zu erreichen, die Mari entwickelt. Das zu tun, wenn man einen Stuhl zwischen den Beinen hat, das ist von Vornherein zum Scheitern verurteilt. Und so fällt Sigrun mehr über den Stuhl, als dass sie darüber hinwegsetzt. Sie will Mari fassen, doch ihre Hände gleiten ab. So gelingt es ihr nur, der Flüchtenden einen ordentlichen Schubs von hinten zu geben, sie wohl ordentlich aus dem Gleichgewicht und ins Straucheln zu bringen, bevor sie selbst krachend über den Stuhl zu Boden geht.
Mon, Sep 16th 2024 10:00

Durch das Rempeln von Mari kam sie ins Straucheln und flog nach vorne raus. Sie konnte sich gerade noch rechtzeitig abstützen, aber in diesem Moment dachte sie eher, sie hätte es bleiben lassen müssen, weil sie jetzt im linken Handgelenk starke Schmerzen hatte. Vom Boden aus verfolgte sie das Geschehen zwischen Marie und den zwei Wachfrauen im Dienst, wie sie hinterherjagten. Innerlich kochte sie extrem. Sie dachte: „Wer soll jetzt die ganze Unordnung aufräumen? Die drei Damen hier bestimmt nicht, so wie sie sich verhalten. Ich hoffe nur, dass sie, während sie hinter Marie her waren, auch geschnappt wird.“ Denn so wie die Wohnung jetzt aussieht, nervte sie sich total. Was soll bloß der Besuch heute Abend wohl denken, wenn er vorbeikommt? Und die ganze Situation kann nur zustande gekommen sein wegen diesem Typen namens Theomer, der sich einfach aus dem Staub gemacht hat. Für den sie ihn geliebt hatte, war es durch die rosarote Brille nicht nett, wie er mit ihr umging und einfach verschwand. Aber sie wollte eigentlich nur glücklich werden, doch mit diesem Typen hier, Theomer, klappte es nicht, und ob es mit Leif klappen würde, wusste sie nicht. Sie konnte nur erahnen, dass er bestimmt viele Frauen um sich herum hatte und sie eh keine Chance hatte.
Tue, Sep 17th 2024 07:34

Schicksalwurf Eicken
2d6
5
Tue, Sep 17th 2024 07:35

Schicksalswurf Mari
2d6
3
Tue, Sep 17th 2024 08:50

Schmerz explodiert in Maris Hand, als sie der massive Schlagstock trifft und sie gibt einen fauchenden Laut von sich. Sie kann das Messer nicht mehr halten und es fällt ihr aus der Hand. Doch sie verliert nicht den Kopf, bewegt sich atemberaubend schnell und hält sich nicht mit Seitenblicken auf. Der Stoß in den Rücken bringt sie ins Straucheln, läßt sie fast vornüber stürzen, doch mit ihrer Körperbeherrschung und Gewandtheit fängt sie sich, ohne viel langsamer zu werden. Der Stoß ist Glück im Unglück, denn so streift sie der Hieb der Rothaarigen mit dem Schlagstock nur am Oberarm, der ihr sonst wohl den Arm oder die Schulter gebrochen hätte. Mari ignoriert den neuerlichen Schmerz, greift nach einer schweren Vase mit einem geschmackvollen Gesteck aus trockenen Pflanzen. Nur einen winzigen Augenblick hält sie inne und wirft aus der Drehung mit aller Kraft die Vase nach der Rothaarigen. Sie hält sich nicht auf damit zu warten, ob sie trifft, denn sie ist sich sicher den süßen Rotschopf aus der Entfernung nicht zu verfehlen. In dem Moment als sie nach der Türklinke greift, hört sie den Treffer und das Klirren der Scherben. Mari reißt die Türe auf, schmettert sie hinter sich ins Schloß und rennt los.  
Tue, Sep 17th 2024 09:17   Edited on Tue, Sep 17th 2024 01:25

[Soldat Eicken] Auch Eicken wird von der Schnelligkeit Maris überrascht. Sie schafft es im letzten Augenblick dem Wasserkrug auszuweichen, der seinen Inhalt über sie ergießt. Instinktiv holt sie mit dem Schlagstock aus und schlägt zu, doch in dem Moment gibt Sigrun im Fallen der Flüchtenden einen Stoß und so streift sie die Dunkelhaarige nur, die sich mit erstaunlicher Gewandtheit irgendwie auf den Beinen hält. Diesmal jedoch ist Eicken zu langsam und sie kann dem Wurfgeschoß, daß diese Mari blitzartig nach ihr wirft, nicht mehr ausweichen. Die schwere Vase trifft sie seitlich an der Stirn und zerplatzt in einem Scherbenregen. Eicken taumelt einen Schritt zurück und ist für einen Moment lang von der Wucht des Treffers betäubt. Als sie sich wieder fängt, kracht schon die Türe ins Schloß. Immer noch dröhnt Eicken der Schädel und ihre Schritte sind etwas taumelig, als sie zur Türe stolpert, sie aufreißt und hinaus auf die Straße eilt. Von der Flüchtenden ist nichts mehr zu sehen. Sowohl in nördlicher als auch in südlicher Richtung münden einige Nebengassen in die Straße und um das Maß vollzumachen ist natürlich niemand auf der Straße, der gesehen haben könnte, wo die Dürre abgebogen ist. "Scheiße!": knurrt Eicken, wischt sich das Blut von der kleinen Platzwunde aus der Augenbraue und stapft mit einer Mordswut im Bauch zurück in die Wohnung dieser Rattenzüchterin.  
Tue, Sep 17th 2024 12:21

Sie sah die rothaarige Frau wieder hereinkommen. Man konnte es ihr innerlich und äußerlich ansehen, dass sie wütend war. Aber sie sah die Platzwunde, aus der Blut floss. Sie selbst hatte höllische Schmerzen, aber sie raffte sich auf und quälte sich zu der rothaarigen Frau. In diesem Moment war es ihr egal, ob die andere sauer war oder nicht. Sie nahm ein Tuch und versuchte, die Wunde zu reinigen. Sie sprach leise: "Ich verstehe, dass Sie wütend sind, aber ich wusste von all dem nichts. Was hier abgeht, ist mir nicht klar, aber ich werde mit Ihnen kooperieren." Sie machte die Wunde so weit sauber, dass sie nicht mehr blutete. Ich habe ein sauberes Tuch, das sie immer mal wieder auf die Wunde drücken kann, falls es wieder bluten sollte. Sie setzte sich hin und legte den rechten Arm auf den Tisch. Sie krümmte sich vor Schmerzen und war trotz allem in Gedanken.
Tue, Sep 17th 2024 02:26

Irgendwann hat sich Sigrun von dem Stuhl befreit. Im Gegensatz zu Krug und Vase ist der Stuhl wohl noch ganz, nur Sigrun tropft das Blut vom Kinn. Eine Hand, die dazu benutzt wird, einen Flüchtenden zu erhaschen ist schließlich nicht dazu geeignet, einen Fall abzufangen. Und so steht sie gerade wieder erst, als Eicken zurück in das Zimmer gestampft kommt. Ihr verzweifelter Gesichtsausdruck verstärkt sich umso mehr, als sie ihre Kollegin erblickt, der förmlich Funken aus den Augen sprühen. Sie kann nun freilich nicht wissen, inwieweit Eicken nun die Schuld für die missglückte Festnahme bei Sigrun sieht - sie selbst ist offensichtlich wenig zufrieden mit sich selbst. Und so steht sie nun eine ganze Weile einfach nur da, während das Blut ungehindert ihre Uniformjacke tropft und dort in dem dunklen Blau nahezu verschwindet.   “Wenn Ihr mir dann bitte folgen wollt,” sagt sie schließlich kleinlaut zu Mera. “Ich denke, der Kommandant wird ziemlich genau wissen wollen, in welcher Beziehung Ihr zum Fräulein Kiroval steht.”   Sie nimmt sie beim Arm und macht sich daran, das reichlich unordentliche Zimmer zu verlassen.
Tue, Sep 17th 2024 04:07

[Soldat Eicken] Nimm deine Griffeln von mir!": fährt Eicken Mera an und stößt sie zurück. "Kooperieren willst du? Dann kooperiere! Was geht hier ab und was hast du mit dem Imeria Geschmeiß zu tun? Los rede, sonst prügle ich es aus dir heraus.": grollt Eicken und macht einen bedrohlichen Schritt auf Mera zu, aber dann scheint sie sich der Worte des Kommandanten zu erinnern und läßt zu, daß sich Mera hinsetzt. Sie hat immer noch eine Mordswut im Bauch, aber gegen Sigrun richtet sich der Zorn wohl nicht. "Alles klar bei dir?": erkundigt sie sich bei Sigrun, dann flucht sie los: "Verdammte Scheiße! Diese elende Imeriakrähe hat uns ordentlich angeschmiert! Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde ich es nicht glauben. Die müßte blutend auf dem Boden liegen umgeben von ihren Zähnen nach deinem Stoß! Aber die fängt sich und schmeißt mir noch einen Topf an die Birne! Himmel, Arsch und Zwirn! Jetzt stehen wir da wie die Volltrotteln. Wenn ich diese Bohnenstange in die Finger kriege, dann kann sie sich ihre Knochen nummerieren. Aber zum Glück haben wir noch die da." Sie deutet mit einer Kopfbewegung auf Mera. "Und die wird reden und wie die reden wird.": grollt die Rothaarige. Doch damit begnügt sie sich und packt Mera am anderen Arm als sich Sigrun anschickt mit Mera das einigermaßen verwüstete Zimmer zu verlassen.  
Tue, Sep 17th 2024 04:31   Edited on Tue, Sep 17th 2024 04:34

  Auch in ihrem normalen Tempo kann kaum jemand mit Mari Schritt halten, aber jetzt läuft sie als wäre ein Rudel Rißwölfe hinter ihr her. Trotzdem verliert sie nicht die Nerven. Bei der nächsten Abzweigung, die vom Fluß fort führt, biegt sie ein, läuft bis zur nächsten Abzweigung Richtung Markt, biegt wieder ab, um dann in einer Hauseinfahrt zu verschwinden. Sie drückt sich in einen dunklen Treppenaufgang und wartet, aber sie kann keine schnellen Schritte oder rufen hören. Ihre Rechte ist dick angeschwollen und verfärbt sich zusehends. Sie ignoriert den Schmerz so gut es geht, zieht sich mit der Linken den Umhang von der Schulter und legt ihn sich dann wie ein Tuch über die Schulter. Mit der Linken fährt sie über die Mauer und schmiert sich den Schmutz übers Gesicht. Dann lehnt sie sich noch für ein paar Augenblicke an die Wand und richtet ein Stoßgebet an die Herrin der Schatten und dankt ihr für ihren Schutz. Schließlich steckt sie ihre Rechte unter das improvisierte Tuch, tritt aus der Einfahrt und geht ohne Hast aber zielstrebig dem Markt zu. Sie widersteht auch dem Drang sich umzudrehen. Vom Westen her betritt sie den Markt und tut so als würde sie etwas suchen. Bei einem der Stände bleibt sie sogar einen Moment stehen, dann marschiert sie auf die größte Anlegestelle zu und hält nach einem Boot Ausschau, in dem noch niemand auf die Abfahrt wartet. Immer noch ohne Hast hält sie auf eines der kleineren Boote zu, besteigt den Kahn und drückt dem Fährmann den fünffachen Fährlohn in die Hand und verspricht dem Mann nochmals so viel beim Anlegen auf der Imeriaseite. Sie setzt sich und zischt dem Fährmann zu: "Ablegen, sofort! Ich muß ganz schnell auf die andere Seite." Draußen auf dem Fluß hält sie dann ihre Rechte in das kalte Wasser und ihre Schmerzen werden ein wenig besser. Als sie auf der anderen Seite anlegen drückt Mari dem Fährmann das versprochene Geld in die Hand und geht davon. Lange geht Mari nicht, nur vielleicht hundert Meter flußaufwärts. Dort handelt sie kurz mit einem anderen Fährmann, der sie bis zur Anlegestelle des Viertels um den lachenden Zwilling bringt.      
Tue, Sep 17th 2024 05:37

Sie verdreht die Augen und denkt nur: "Roter Teufel, dann verblute doch. Wollte nur nett sein." "Rothaarige, nimm die Griffel auch von mir. Kann selbst gehen. Ach ja, ich komme so gar freiwillig mit," sagt sie schnippisch zum roten Teufel. "Wo müssen wir durch zum Kommandanten?" fragt sie die blonde Wachmeisterin, die draußen auf die beiden wartet. Dieser Mistkerl hat mir nur Ärger eingebrockt. Das wird er mir büßen, dachte sie sich, als sie auf die Frauen wartet. Aber sie denkt auch an Leif, der sich heute Abend vielleicht Sorgen machen wird, wenn ich nicht da bin und er das Haus so vorfindet. Sie hofft, er würde dann warten, weil sie bestimmt große Angst hat, alleine zu sein. Aber es macht sie auch echt traurig, dass sie ihm nicht zeigen kann, was er für sie bedeutet, und dass sie um ihn kämpfen kann und für ihn da sein will. Da haben ihre Nebenbuhlerinnen einen Vorteil; das Leben ist nicht fair, aber was ist schon noch fair?
Tue, Sep 17th 2024 07:29   Edited on Tue, Sep 17th 2024 07:44

Sigrun schaut Eicken an. Sie nickt. Im Endeffekt verbindet die beiden sicher wenigstens ein Detail: Beide haben Wunden im Gesicht, die wohl ordentlich bluten, aber die eigentlich nicht der Rede wert sind. Vielleicht wird eine kleine Narbe bleiben - die Eicken wohl mehr egal sein wird als Sigrun - aber sonst haben sie wohl wenig zu befürchten. Trotzdem sieht ein Blinder, dass bei Sigrun wohl nur physisch alles in Ordnung ist. Sie ist sich wohl darüber im Klaren, welche Gelegenheit den beiden gerade durch die Lappen gegangen ist, und dementsprechend fühlt sie sich auch. Und sie fürchtet sich nun vor der Reaktion des Kommandanten, der wohl kaum glücklich über das Vorgefallene sein wird. Letztendlich kann man Sigrun in ihrem Verhalten als Zugführer der Wachkompanie einiges vorwerfen, fehlenden Ehrgeiz eindeutig nicht. Da kommt freilich die Reaktion der Rattenzüchterin gerade recht. Sigrun sieht sie an, und Eicken wird wohl zum ersten Mal einen bitterbösen Blick bei der Blonden bemerken.   “Wenn Ihr einen guten Rat meinerseits annehmen wollt,” sagt sie wohl höflich, aber nicht unbedingt freundlich zu Mera, “so würde ich Euch tunlichst nahelegen, in nächster Zeit äußerste Freundlichkeit jedem gegenüber vorzuweisen, der eine Uniform trägt. Der Zweck unseres Erscheinens war wahrlich kein Freundlichkeitsbesuch, und durch das Auffinden der werten Kiroval hat sich Eure Lage nicht unbedingt verbessert. Doch bevor Ihr Euch wieder bemüßigt fühlt, zu einer unangemessenen Rede ausholen zu müssen: Meine geschätzte Kollegin und ich selbst, wir sind nur die ausführenden Organe. Ihr werdet nun wohl Leuten Rede und Antwort stehen, die weit über uns in der Rangordnung der Wachkompanie stehen. Im Übrigen kann ich Euch beruhigen: Ihr braucht Euch keine Sorgen über den Weg machen, selbstverständlich sind wir zuvorkommend genug, Euch bis zum letzten Meter zu begleiten.”   Und so geht der kleine Zug auch schon los. Es ist ja nicht sehr weit bis zur Wachkaserne. Und dort angekommen, werden die beiden blutenden Soldatinnen mit ihrer Gefangenen wohl einige Blicke ernten, niemandem kommt es aber in den Sinn, sie aufzuhalten.
Tue, Sep 17th 2024 09:46

[Soldat Eicken] "Halt deinen Schnabel, Rattenbändigerin, oder willst du ein paar Ohrfeigen?": grollt Eicken und packt zu. Ihr Griff wird fest und ihre Hand spannt sich schmerzhaft wie ein Schraubstock um Meras Oberarm und Mera bekommt eine Ahnung davon, welche Kraft in der schlanken Rothaarigen steckt. Dann aber grinst sie verhalten bei den Worten Sigruns. Den Rest des Weges schweigt Eicken, aber es kann kaum ein Zweifel daran bestehen, daß sie nur auf eine falsche Bewegung Meras wartet, um ihr eins überzuziehen.