Thu, Jul 20th 2023 04:26
Edited on Wed, Dec 13th 2023 01:14
Schon als die sechs Bewaffneten in ihren metallbeschlagenen Lederrüstungen mit dem Thornhoff-Wappen auf der linken Brustseite das heruntergekommene Viertel in der nordwestlichen Randzone des Thornhoff-Territoriums betreten, das bereits an Imeriagebiet grenzt, erregen sie sofort Aufmerksamkeit. Die Bewohner bleiben zwar vorsichtshalber auf Distanz, aber recken neugierig die Hälse und die Mutigeren unter ihnen huschen von Hauseingang zu Hauseingang hinter den Männern her, die sich nicht um das Aufsehen kümmern, das sie verursachen. Die grimmigen Gesichter und die entschlossene Wachsamkeit verheißen nichts Gutes. Ärger liegt in der Luft. Zielstrebig hält die Gruppe auf die Kneipe zu in der die Koref Bande, die diese paar Straßenzüge kontrolliert, ihren Unterschlupf hat. Der Schläger an der Türe tritt sofort zur Seite als er das Wappen auf den Rüstungen erkennt und läßt die Männer eintreten. Es dauert nicht lange bis kurz tumultartiger Lärm außer der Kneipe dringt und die Türe aufgerissen wird. Zwei Gerüstete schleifen den blutüberströmten Koref, der sich kaum auf den Beinen halten kann, ins Freie. Unmittelbar darauf folgt sein Leutnant, der offensichtlich eine Bauchwunde hat. Dahinter tritt der Anführer der Männer mit einem bleichen Bandenmitglied im Schlepptau auf den kleinen Platz vor der Kneipe. Der letzte Gerüstete stellt sich mit dem Gesicht ins Innere der Keipe in die Türe. Auf ein Zeichen des Anführers, der auf altmodische Art sein schon etwas grau meliertes Haar im Nacken zu einem Knoten gebunden hat, werden Koref und sein Leutnant im Dreck der Straße auf die Knie gezwungen. Ein kurzes Kopfnicken und Beiden wird routiniert mit ihren eigenen Messern die Kehle durchgeschnitten und die im Todeskampf zuckenden Körper auf das Pflaster gestoßen, wo sie ausbluten. Die Stimme des Anführers der Bewaffneten ist auf dem Platz und in den einmündenden Straßen zu hören. „Das Wort des Salzbarons ist Gesetz! Jeder der sich dem Willen des Barons widersetzt ist des Todes!“ Kalt und drohend ist diese Stimme. „Damit ihr das nicht vergeßt, bleiben die Kadaver hier bis morgen Mittag liegen.“ Mit einem Seitenblick auf den immer noch sehr bleichen Schläger an seiner Seite fährt er fort. „Du bist jetzt hier verantwortlich. Liegen sie morgen nicht mehr da wie jetzt, dann liegst du daneben und sollte es ein nächstes Mal geben, dann lasse ich euch alle samt euren Familien an die Hunde verfüttern!“ Ohne ein weiteres Wort läßt er den zitternden, bleichen Schläger, der nun der Capo der Bande ist, stehen und die Bewaffneten, die der Leibwache des Salzbarons angehören, marschieren auf ein Zeichen davon. Der letzte Mann trägt eine hölzerne Schatulle.