BUILD YOUR OWN WORLD Like what you see? Become the Master of your own Universe!
Tue, Nov 14th 2023 08:09   Edited on Tue, Jan 16th 2024 08:55

Gedankenverloren

Leif kommt total Gedanken verloren aus dem Verwaltungsgebäude nur um den Weg direkt zum Gasthaus „Zum Lachenden Zwilling“ zu wählen. Völlig in Gedanken versunken betritt er das Gasthaus durch die zweiflügelige Eingangstür und sein Blick wandernd suchend zum Tresen. Wie immer ist der Schankraum weitgehend leer und mit Binsen bestreut und Leif findet seinen Freund Ruthard hinter dem großen Tresen. Er lächelt und nickt Ruthard zu und findet dann einen abgeschiedenen Platz. Er bestellt ein Getränk, das die Wärme in seinen Magen zurückbringen soll, während sein Geist von den Ereignissen zuvor durchdrungen wird. Das gedämpfte Licht des Gasthauses umhüllt ihn, und das Murmeln der wenigen Gäste vermischt sich mit dem Klang von Gläsern und Besteck.   Leifs Blick ist in Gedanken versunken, seine Stirn leicht gerunzelt, während er die Geschehnisse Revue passieren lässt. Er reflektiert über die Entscheidungen, die er getroffen hat, und die Konsequenzen, die sie mit sich bringen. Zwischen den Schlucken des Getränks können in seinen Augen Momente der Selbstzweifel und Überlegungen erkannt werden. Vielleicht findet Leif in dieser ruhigen Ecke einen Moment der Klarheit oder sucht nach einem Ausweg aus der düsteren Situation.   Die Geräusche und Gerüche bieten einen Kontrast zur Schwere der vorangegangenen Ereignisse, und Leif kann hier die Ruhe finden, um über seine nächsten Schritte nachzudenken. Ruthard, der erfahrene Wirt, bemerkt sofort, dass etwas mit Leif nicht stimmt. Die langjährige freundschaftliche Beziehung zwischen den beiden ermöglicht es Ruthard, die Stimmung seines Freundes zu erkennen, selbst wenn dieser versucht, sie zu verbergen. Mit einem aufmerksamen Blick reicht er Leif das bestellte Getränk, während er ihm tief in die Augen sieht.   "Leif, mein Freund, ich kann sehen, dass heute nicht dein bester Tag ist", sagt Ruthard mitfühlend, während er sich gegenüber Leif setzt. "Was ist passiert? Du kannst mit mir darüber sprechen."   Leif, von der Sorge seines Freundes berührt, seufzt tief und beginnt, die Ereignisse zu teilen, die zu dieser düsteren Stimmung geführt haben. "Ruthard, die Dinge sind außer Kontrolle geraten. Der Kommandant hat verlangt, dass ich den Verwalter hinrichte und somit meine Loyalität zu ihm bekunde. Leider konnte ich dem nicht nachkommen. Ich habe das Gefühl als hätte ich versagt, da ich mich und meine Familie damit in Gefahr gebracht habe."   Ruthard hört aufmerksam zu, unterbricht nicht und nickt gelegentlich, um sein Verständnis und seine Solidarität zu zeigen. Die Schenke, die sonst von fröhlichem Gelächter erfüllt ist, wird für einen Moment von der Ernsthaftigkeit der Situation durchdrungen.   Während Leif seine Geschichte erzählt, verlieren sich seine Worte im allgemeinen Gemurmel der Schenke. Ein paar Gäste, die in ihrer eigenen Welt vertieft sind, nehmen die gedämpften Stimmen von Ruthard und Leif kaum wahr. Ein älterer Mann in der Ecke liest ungestört sein Buch, während eine Gruppe von Freunden am Nachbartisch ausgelassen lacht. Ruthard senkt seine Stimme, um die Vertraulichkeit des Gesprächs zu wahren. "Leif, ich verstehe, dass dies schwierige Zeiten sind. Aber du musst einen klaren Kopf bewahren. Nicht jeder hier sollte von deinen Sorgen erfahren."   Leif nickt zustimmend, dankbar für Ruthards Ratschlag. Gemeinsam setzen sie ihre Unterhaltung fort, während die Schenke um sie herum weiterlebt, eingebettet in die Geschichten und Emotionen ihrer Gäste.
Tue, Nov 14th 2023 02:20

[Ruthard] "Er hat die ganze Familie einkassiert?", Ruthard macht große Augen. "Ich dachte eigentlich, dass es auf Thornhoff-Gebiet ein bisschen ruhiger zugeht, aber das sind ja genauso brutale Bastarde wie unsere verrückten Schlangenanbeter hier!" Sein Enkel stellt einen Becher Bier vor ihn, er stößt mit Leif an und die beiden Männer trinken. Ruthard sieht sich um und bemerkt: "Heute läuft der Laden besser als an den meisten Tagen. Oft denke ich, ich sollte dicht machen, aber was wird dann aus meinem nichtsnutzigen Jungen? Er sieht seinem Enkel nach, der neues Bier zapfen geht und ein sehr ordentliches Veilchen zur Schau trägt. Auf Leifs fragenden Blick hin erklärt der alte Wirt: "Er hat dummes Zeug über Herubrand Haruland erzählt und sein Bruder Theomer hat ihm handfest die Meinung gesagt." Er deutet auf seinen Kopf. "Herubrand hat eine Delle im Schädel und nicht alle Tropfen im Fass, seit sein Vater ihn mit einem Schürhaken verdroschen hat. Theomar passt auf ihn auf und mag es gar nicht, wenn man über seinen Bruder schlecht redet." Er nimmt einen Schluck Bier und murmelt: "...wenn er heute Abend übersteht..." Dann winkt er energisch ab und widmet sich wieder Leif. "Hast du eine Ahnung, wieso dieser Kommandant sich ausgerechnet dich ausgesucht hat? Und weißt du, was der Verwalter angestellt hat? Ich hoffe, er hat wenigstens die Mutter des Salzbarons angebumst, sonst wird das alles noch viel unverständlicher."
Leif seufzte, die dumpfen Geräusche der Schenke vermischt mit dem Klang von Gläsern und Besteck umhüllten ihn. Er lehnte sich erschöpft in seinem Stuhl zurück, sein Blick fixiert auf die trübe Oberfläche seines Getränks. Die Last der Ereignisse drückte schwer auf seinen Schultern, als er den Worten Ruthards lauschte, der von den Abenteuern seines Enkels erzählte.   "Nun ja, das ist normalerweise das, was ganz normale Jungs machen, oder? In unserer Jugend haben wir uns auch geprügelt und sind durch diese Gassen gezogen. Ich könnte ihn mal mit auf den Okeanus nehmen. Vielleicht entdeckt er Interesse am Fischfang."   Ruthards Worte durchdrangen Leifs Gedanken, und für einen Moment hob er den Blick, als er in die Augen seines Freundes blickte. "Theomer? Den habe ich doch ein oder zwei Mal hier gesehen. Ihr habt so etwas wie eine Vater-Sohn-Beziehung, oder? Es geht über bloße Freundschaft hinaus – es ist, als ob ihr eine eigene kleine Familie wärt. Wie auch immer, wie geht es ihm und was meinst du mit deiner Anspielung auf sein Leben?"   Die Atmosphäre verdichtete sich erneut, und Leif spürte, wie sich die Unsicherheit in seinem Inneren ausbreitete, als Ruthard die Frage stellte, die ihn quälte. Ein tiefes Seufzen entrang sich Leifs Brust. "Ich weiß es nicht, Ruthard. Vielleicht sieht er in mir eine Marionette, leicht zu kontrollieren, oder er hat andere Pläne, die ich nicht durchschaue. Aber ich kann und will keinen Mann hinrichten, ohne die Wahrheit zu kennen. Der Kommandant verlangt von mir, meine Loyalität zum Hause Thornoff zu beweisen. Doch mein Gewissen lässt mich nicht einfach so handeln. Ich muss einen Ausweg finden, der sowohl meine Prinzipien als auch die Sicherheit meiner Familie wahrt."   In einem leisen Flüsterton, damit nur Ruthard es hörte, fügte Leif hinzu: "Ruthard, der Kommandant, mit dem ich zu tun hatte, war nicht der Kommandant der Wachkompanie. Er sprach Pela in altertümlicher Weise und ich glaube, es handelt sich um die Rechte Hand des Salzbarons. Diesem „Schinder“ obliegt die Kontrolle über Thornhoff Gebiet, und ohne Thornhoff habe ich nichts. Keinen Fischverkauf, keine Wohnung, keine Zukunft. Die Gerüchte über den Schinder scheinen wahr zu sein, zumindest wissen wir jetzt, womit wir es zu tun haben." Der gedämpfte Klang der Schenke umhüllte seine Worte, und Leif hoffte, dass Ruthard die Ernsthaftigkeit der Situation verstand.
Wed, Nov 15th 2023 11:49

[Ruthard] Der alte Wirt wiegt den Kopf hin und her. "Eine Prügelei unter Jungs war das nicht, wenn es um seine Familie geht ist Theomer ziemlich aufbrausend." Er nimmt noch einen Schluck. "Du bist zu jung, um dich zu erinnern, aber früher waren die Harulands eine große Nummer. Theomers Großvater ist bei den Tornhoffs ein und aus gegangen und auf dem Weg dorthin hat er öfter auch mal hier Halt gemacht. Der alte Haruland war ein feiner Kerl." Ruthard lächelt versonnen. "Er hatte Geld wie Heu, aber wenn er ein Bier und einen Teller Bratensulz vor sich stehen hatte, war er glücklich. Jedenfalls kenne ich Theomer, weil er damals seinen Großvater oft begleitet hat. Nachdem der alte Haruland im Häuserkrieg gefallen war, hat sein Sohn alles geerbt und der hat keine zehn Jahre gebraucht, um alles zu verspielen und zu versaufen, was sein Vater erarbeitet hatte. Und letztes Jahr ist eben auch Theomers alter Herr gestorben, was wirklich kein Verlust war. Er hat geerbt, was vom Vermögen noch übrig war, im Grunde eigentlich nur die Brauerei." Er schnaubt ungehalten. "Kennst du das alte Kontor, von hier aus den Olifern runter? Ein Riesending, hat früher auch den Harulands gehört. Darüber wurde fast jede Getreidelieferung aus dem Inland abgefertigt, das war eine scheiß Goldgrube. Und Theomers nichtsnutziger Vater hat sie im Suff verspielt!" Er nimmt empört noch einen Schluck Bier und atmet tief durch. Dann hebt er mahnend einen Zeigefinger hoch und sagt eindringlich: "Ich sag dir das im Vertrauen, Leif. Sein Vater war nicht das schwarze unterm Nagel wert, aber wenn du schlecht über ihn redest, reißt Theomer dir den Kopf ab!" Er dreht sinnend den Bierkrug vor sich auf dem Tisch im Kreis. "Früher waren die Zeiten besser. Thornhoff hat die ganze Familie Haruland fallen lassen, als das Gebiet hier an Imeria ging und seitdem ging es stetig bergab." Er blickt sich traurig in der Schenke um. "Kannst du dir vorstellen, dass ich hier früher manchmal Leute wegschicken musste, weil es so voll war?" Er räuspert sich und nimmt noch einen Schluck. "Theomer kommt immer mal wieder her und wahrscheinlich macht er mir bei seinem Bier einen Sonderpreis. Nicht, dass er sich das leisten könnte. Und gestern ist er hier an der Landestelle einem von diesen Schlangenverrückten in die Arme gelaufen, der ihn zum Kampf in der Arena aufgefordert hat. Und wenn einer von denen was will, kannst du schlecht nein sagen." Er zuckt mit den Schultern. "Vielleicht geht ja auch alles gut. Theomer ist ein großer, harter Brocken."   Als Leif vom Schinder spricht wird Ruthard bleich. "Ich hab Gerüchte gehört, dass er wieder hier sein soll. Aber ich weiß kaum was über ihn, wer ist der Kerl? Wenn er dich wirklich auf dem Kieker hat, musst du verdammt vorsichtig sein. Überleg dir zur Not einen Fluchtplan, du würdest zwar dein Schiff verlieren, wenn du Thornhoff verlässt, aber besser das Schiff als dein Leben." Er kratzt sich seinen struppigen Bart. "Trotzdem würde ich gern wissen, was dieser Verwalter angestellt hat..."
Leif senkte den Blick auf sein Getränk, während Ruthard von den Schicksalen der Harulands erzählte. Die dumpfen Geräusche der Schenke und das Klirren von Geschirr vermischten sich mit den schweren Gedanken, die ihn plagten. Die abgewetzten Tische und das gedämpfte Licht schufen eine melancholische Atmosphäre, die Leifs Gemütszustand verstärkte. "Ruthard, es tut mir leid, dass ich alte Wunden aufreiße", murmelte Leif und hob den Blick, um seinem Freund ins Gesicht zu sehen. Die Rauchschwaden hingen schwer in der Luft, als würde die Geschichte der Harulands wie Nebel durch die Schenke ziehen. "Ich wusste nicht, wie tief die Geschichte der Harulands verwurzelt ist. Es muss schwer für Theomer sein, das Erbe seiner Familie so verfallen zu sehen."   Die Erklärungen über Theomers aufbrausende Natur in Bezug auf seine Familie und die turbulenten Zeiten der Harulands ließen Leif nachdenklich werden. Er spürte förmlich die Last vergangener Tage in der Luft, als er sich vorstellte, wie die Schenke einst von Leben erfüllt war. "Es ist schade, dass Thornhoff die Familie Haruland im Stich gelassen hat. Die alten Zeiten klingen nach einer Ära, in der die Schenke hier lebendig war und die Menschen ihre Freude und ihr Leid miteinander teilten." Leif seufzte, und er konnte den leicht bitteren Geschmack seines Getränks auf der Zunge spüren, während er in Gedanken versank.   Als Ruthard vom Schinder sprach, spürte Leif einen Stich der Unruhe. Der dumpfe Klang der Worte hallte in seinen Ohren wider, und er fühlte sich, als würde die Bedrohung des Schinders wie ein eisiger Hauch über die Schenke wehen. "Ruthard, ich habe leider keine Informationen darüber, was der Verwalter getan hat oder ob er einfach nur am falschen Ort war. Ich sollte meine Loyalität beweisen, glaubst du, da interessiert es den Schinder, ob der Verwalter stirbt oder nicht?"   Leifs Blick war ernst, und er hoffte, dass Ruthard die Ernsthaftigkeit der Situation verstehen konnte. "Ich fürchte um meine Familie, Ruthard. Der Kommandant verlangt von mir, meine Loyalität zu beweisen, aber ich kann und will keinen Mann hinrichten, ohne einen Grund dafür zu haben. Ich muss einen Ausweg finden, der meine Prinzipien wahrt und gleichzeitig die Sicherheit meiner Familie sichert." Der Gedanke an das Schicksal seiner Schwestern und seines Vaters nagte an ihm, und die Angst um ihre Sicherheit war in Leifs Augen ablesbar.
Sat, Nov 18th 2023 10:27

[Ruthard] Der alte Wirt kratzt sich am Kinn und seufzt tief. "Irgendeinen Anlass wird er schon haben. Aber du hast Recht, es würde nichts an der Situation ändern, wenn wir es wissen." Er blickt eine Weile sinnend vor sich auf die Tischplatte. "Heutzutage ist Sicherheit selten in Pelorn. Vielleicht hast du nur die Wahl zwischen Pest und Cholera und wechselst auf Imeria-Gebiet? Ich weiß natürlich nicht, ob deine Mannschaft mitkommen würde und ich hab keine Ahnung, ob dein Schiff hier überhaupt fahren kann. Und ich wüsste nicht, wo ein so großes Schiff hier anlegen könnte. Das alte Haruland-Kontor wäre groß genug, aber ich hab keine Ahnung, wem es jetzt gehört. Außerdem gibt's hier nicht so viel Salz wie im Thornhoff-Gebiet und wie machst du den Fisch dann haltbar?" Er sieht sein Gegenüber unglücklich an. "Du solltest mit Theomer reden, vielleicht hat er eine Idee. Falls er den Abend übersteht."
Leifs Blick glitt durch die Schenke, und das gedämpfte Licht umhüllte ihn wie ein unsichtbarer Mantel. Das leise Gemurmel der Gäste, das Klirren von Geschirr und das sanfte Knistern des Kaminfeuers mischten sich zu einer vertrauten Melodie, die jedoch heute von der Schwere der Gespräche überschattet wurde. Die Holztische erzählten Geschichten vergangener Zeiten, als die Schenke in fröhlichem Treiben erfüllt war.   Ruthards Worte hingen wie Nebelschwaden in der Luft, und die Unsicherheit lag spürbar zwischen den beiden Männern. Die Gerüche von Bier und Bratensulz vermischten sich mit dem rauchigen Aroma des Kaminfeuers, und die Holzbalken der Schenke schienen das Gewicht der Geschichte zu tragen. Leifs Augen reflektierten die Flackern des Kaminfeuers, während er nachdenklich in sein Getränk starrte.   "Du hast recht, Ruthard. Die Unsicherheit ist überall, und Flucht könnte eine Option sein." Leif seufzte, und sein Atem vermischte sich mit der rauchigen Luft. "Aber ich kann meine Mannschaft nicht im Stich lassen, und Thornhoff ist meine Heimat, so unsicher sie auch geworden ist." Ein Hauch der Entschlossenheit glomm in Leifs Augen auf, als er fortfuhr: "Ich werde mit Theomer sprechen, vielleicht hat er eine Idee. Ich hoffe inständig, dass er den Abend übersteht. Wir müssen alle gemeinsam einen Ausweg finden, bevor es zu spät ist." Die Stille der Schenke schien auf Leifs Schultern zu lasten, als er sich den Herausforderungen vor ihm stellte.
Thu, Nov 23rd 2023 09:49

[Verwaltung] Ein älterer Mann in abetragener Kleidung kommt zum Tisch an dem Leif und Ruthard sitzen. Seinem Gang nach hat er schon einiges intus. Der Eindruck verstärkt sich noch als den Wirt nuschelnd anspricht. “T’schuldigung, Ruthard, will nicht stören. Aber ich hab im Vorbeigehen aufgeschnappt das dein Freund..”: er deutet auf Leif, “Ein Problem mit diesem Schinder hat.” Der Mann hält sich für einen Augenblick an der Tischkante fest. “Wollt euch nicht belauschen, ehrlich. War bloß draußen pissen. Ist nicht so, daß ich was will für den Tipp. Aber der Kerl da drüben kennt ihn.” Er deutet mit dem Kopf auf einen Gast, der ein paar Tische weiter allein in einer Ecke sitzt. Der Mann in mittlerem Alter hat sicher bessere Tage gesehen. “Sagt er jedenfalls.”:setzt der Angetrunke nach und schaut von Ruthard zu Leif und wieder zurück. “Sag dir das weil du ein feiner Kerl bist, Ruthard aber zu einem Becher Schnapps tät’ ich nicht nein sagen.”: nuschelt der Mann und leckt sich in Vorfreude über die Lippen.  
Mon, Nov 27th 2023 12:24

[Ruthard] Ruthard zieht die Augenbrauen hoch und wirft Leif einen bedeutungsschweren Blick zu. Dann ruft er seinem Enkel zu, dem Tippgeber einen doppelten Schnaps einzuschenken und als der alte Säufer abgezogen ist, mustert er den Mann, der angeblich mehr über den Schinder weiß. "Was bleibt uns schon übrig, wir brauchen jede Information, die wir kriegen können!", meint er an Leif gewandt und stemmt sich von seinem Stuhl hoch. Er nimmt sein Bier und geht langsam auf den Tisch zu, an dem der Fremde sitzt. Er stellt seinen Becher hin und setzt sich dem Mann gegenüber. "Hallo Kamerad. Ich bin Ruthard, mir gehört die Schenke hier!" Er macht eine vage Geste durch den Raum. "Ich kriege hier nicht mehr oft fremde Gesichter zu sehen, was führt dich in diese Ecke der Stadt?"
Wed, Nov 29th 2023 05:25

[Verwaltung] Aus der Nähe betrachtet verstärkt sich der Eindruck noch, daß der Mann am Tisch bessere Tage gesehen haben muß. Seine Kleidung die zwar ausgebessert ist und die Spuren langen Gebrauchs aufweist, ist sauber und aus gutem Stoff. Der halblange Vollbart und das kurze Haar des Mannes sind gestutzt und seine Fingernägle sauber. Er hebt den Kopf als sich Ruthard seinem Tisch nähert und nickt ihm zu als sich der Wirt setzt. “Ich weiß wer ihr seid.”: sagt der Unbekannte ruhig, als sich Ruthard vorstellt. “Mein Gesicht ist euch nicht fremd, nur der Bart und das kurze Haar. Ich bin zwar kein Stammgast, komme aber hin und wieder, da ich in der Gegend wohne. Karlan Sertoris zu euren Diensten.”: stellt sich der Mann mit einer angedeuteten Verbeugung nun seinerseits vor. Er mustert den Wirt ein paar Atemzüge lang. “Was verschafft mir das Vergnügen eure Bekantschaft machen zu dürfen?”: erkundigt er sich. Offensichtlich rechnet er nicht mit bloßer Neugierde oder gesteigertem Mitteilungsbedürfnis des Wirten.  
Leifs Blick ruht auf dem Gesicht von Karlan Sertoris, während er Ruthards Gespräch mit dem Fremden aufmerksam verfolgt. Die Worte des Mannes, der offenbar mehr über den Schinder weiß, dringen durch die gedämpfte Schenke zu Leif wie ein leises Flüstern. Die Ernsthaftigkeit der Situation lastet schwer auf seinen Schultern, und die Sorgen um seine Familie sind in seinem Blick deutlich ablesbar.   Als Ruthard ihm einen bedeutungsvollen Blick zuwirft und sich anschickt, zu dem Tisch des Unbekannten zu gehen, spürt Leif die Unsicherheit, die in der Luft liegt. Der alte Wirt scheint zu verstehen, dass jede Information, egal wie klein, von unschätzbarem Wert sein könnte. Leif seufzt leise und nimmt einen Schluck aus seinem Becher, während er in seinen Gedanken versunken sitzen bleibt und aufmerksam beobachtet, wie Ruthard sich dem Tisch nähert.   Die Schenke umhüllt Leif mit ihrem vertrauten, gedämpften Licht, und die Geräusche der Gäste vermischen sich zu einer Melodie, die heute jedoch von der Schwere der Situation überschattet wird. Der Klang von Bierkrügen, das Klirren von Geschirr und das sanfte Knistern des Kaminfeuers bilden eine Geräuschkulisse, die Leif an vergangene Zeiten erinnert, als die Schenke ein Ort fröhlichen Treibens war.   Die Worte von Ruthard und Karlan Sertoris hängen schwer in der Luft, und Leif spürt, wie die Last der Entscheidungen auf ihm ruht. Sein Blick gleitet durch die Schenke, und das gedämpfte Licht spiegelt sich in seinen Augen wider. Die Entschlossenheit, die in ihm aufglüht, wird von einem Hauch der Melancholie begleitet.   Der Gedanke an seine Familie, an die Verantwortung gegenüber den Menschen, die auf ihn zählen, treibt ihn dazu, nach Lösungen zu suchen. Der Abend nimmt eine Wendung, und die Schatten von Pelorn werden deutlicher. Leif weiß, dass er sich auf Theomer und die Unterstützung seiner Freunde verlassen muss, um den drohenden Sturm zu überstehen.
Tue, Dec 5th 2023 01:11

[Ruthard] Ruthard kratzt nachdenklich seinen Bart, dann lächelt er und nickt. "Stimmt, so aus der Nähe kenne ich euch wirklich. Tut mir leid, wenn ich euch störe, normalerweise wollen meine Gäste in Ruhe gelassen werden und ich respektiere das. Aber in letzter Zeit geht es hier drunter und drüber und ihr könnt mir vielleicht helfen." Er stützt die Arme auf den abgewetzten Tisch und beugt sich vor. "Ich habe gehört, ihr wüsstet etwas über diesen Kerl, den man den Schinder nennt?" 
Tue, Dec 5th 2023 07:08

[Verwaltung] Der Blick Karlans ist etwas distanziert aber durchaus freundlich. “Ihr stört mich nicht und wenn ich euch behilflich sein kann dann gerne.”: antwortet er dem Wirt. Doch als Ruthard etwas von Schinder sagt, ändert sich der Gesichtsausdruck und die Körperhaltung Karlans schlagartig. Seine Rechte, die locker um den Bierkrug gelegen hatte, verschwindet unter dem Tisch. Der Wirt hatte genug Schlägereien und Messerstechereien erlebt um zu erkennen, wenn ein Mann, der konfrontiert wird, mit dem Schlimmsten rechnet und bereit ist sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. “Wenn ihr mit Schinder Reland arp Melvart meint, kann es durchaus sein, daß ich etwas über ihn weiß. Aber sagt mir, warum euch das über die Tatsache hinaus interessiert, daß er ein brandgefährlicher Mann ist dessen Weg man nicht kreuzt, wenn es nicht unabdingbar notwendig ist. Oder soll ich annehmen, daß ihr eher an mir interessiert seid?” Seine letzten Worte hatte schon etwas von einer Drohung an sich.  
Wed, Dec 6th 2023 10:13

[Ruthard] Überrascht von Karlans heftiger Reaktion hebt Ruthard die leeren Hände. "Immer langsam! Kein will euch hier etwas Böses. Ich bin an Informationen interessiert, euch kenne ich nur vom Sehen!" Er legt die Hände langsam wieder auf den Tisch und beugt sich etwas vor. "Mein Freund dort" - er neigt den Kopf in Leifs Richtung - "hatte eine beunruhigende Begegnung mit dem Schinder. Wir haben keine Ahnung, was dahinterstecken könnte und was er jetzt am besten tun sollte." Er winkt Leif heran und schiebt ihm einen Stuhl hin, dann wendet er sich wieder an Karlan. "Ich kenne nur Gerüchte über den Kerl, und ob die stimmen, weiß ich nicht. Vielleicht könnt ihr uns ja was sagen, was uns weiterhelfen würde?"
Leif steht zögerlich auf, die Unsicherheit spiegelt sich in seinem Blick wider. Mit langsamen Schritten nähert er sich dem Tisch des Fremden, wobei er immer wieder einen verstohlenen Blick über die Schulter wirft, als würde er fürchten, beobachtet zu werden. Die Schenke ist erfüllt von gedämpftem Gemurmel, das in den rauchigen Wänden zu verschwinden scheint. Ein schwaches Licht fällt von den rauchgeschwärzten Kerzen auf die abgenutzten Holztische, die mit Krügen und leeren Gläsern bedeckt sind.   Er zögert einen Moment, doch als er schließlich Platz nimmt, spürt er die Spannung in der Luft. Der Stuhl knarrt leise unter seinem Gewicht, und Leif versucht, seine zitternden Hände auf seinem Schoß zu verbergen. Ein kalter Schauer durchläuft Leifs Rücken, während er überlegt, wie viel er von seiner Geschichte preisgeben kann, ohne das Leben seiner Liebsten weiter zu gefährden.   Die Schankmaid poliert hinter der Theke die Gläser und bewirtet andere Gäste, wenn auch wenig los ist im Moment. Ein Hauch von Tabakrauch und das Aroma von schwerem Bier durchziehen die Luft. Die gespannte Atmosphäre um Leif herum scheint sich mit den Klängen der Schenke zu vermischen.   Die Worte Ruthards sind noch in der Luft, als Leif leise spricht: "Der Schinder wollte meine Treue zum Haus testen, indem er von mir verlangte, jemanden zu töten. Aber ich konnte das nicht. Konnte nicht über das Leben eines anderen entscheiden." Seine Stimme zittert, und er versucht, die Unsicherheit vor dem Fremden zu verbergen. "Ich habe seine Forderung abgelehnt, und jetzt bin ich wohl auf seiner Liste. Jetzt... jetzt weiß ich nicht mehr, was ich tun soll. Ich fürchte, der Schinder wird sich das nicht so einfach auf sich sitzen lassen. Meine Familie ist in Gefahr, und ich weiß nicht, wie ich sie schützen kann."
Thu, Dec 7th 2023 07:47

[Verwaltung] Bei den Worten Ruthards entspannt sich Karlan ein wenig, seine Rechte wandert wieder auf den Tisch, aber es ist im anzusehen, das er der Sache nicht traut. Erst als Leif an den Tisch kommt und den Vorfall mit dem Schinder schildert, weicht das offensichtliche Mißtrauen aus seinen Gesichtszügen “Ja, das sieht ihm ähnlich.”: sagte er bitter. Er sieht zwischen Leif und dem Wirten hin und her und nickt dann. “Also gut, ich kenne Reland. Weit besser, als mir lieb ist, aber das ist eine andere Geschichte.” Er nimmt einen Schluck aus seinem Krug und richtet seinen Blick auf Leif. “Ich glaube mich erinnern zu können, von euch gehört zu haben. Ihr seid doch einer der Schiffseigner, die für Karthes arbeiten? So wie ihr den Vorfall schildert war es eindeutig Reland mit dem ihr aneinander geraten seid. Aber irgendetwas paßt nicht zusammen in eurer Geschichte. Manche glauben Reland kommandiert die Wachkompanien, andere meinen die Leibgarde. Beides ist falsch. Er kommandiert offiziell nur eine kleine handverlesene Einheit der Leibgarde, aber er ist Karthes rechte Hand, sein wichtigster und bester Mann auf den er sich unbedingt verlassen kann. Bei ihm laufen alle Fäden des Hauses zusammen. Er ist was man in imperialen Zeiten den Ersten Kundschafter genannt hätte, mit dem Unterschied, daß er immer persönlich führt, wenn es um verdeckte Operationen geht. Karthes schickt nicht seinen besten Mann um eure Loyalität zu prüfen! Dazu hat er andere Leute, wenn er sich überhaupt damit aufhielte. Ich meine ihr würdet schon auf einem Pfahl stecken, hätte er Gründe anzunehmen, das ihr nicht mehr loyal seid. Dahinter muß mehr stecken, etwas wirklich Wichtiges, daß für Karthes und das Haus von überragender Bedeutung ist. Sonst wäre Reland nicht persönlich involviert. Was diese Angelegenheit sein könnte..” Karlan zuckt die Achseln. “Es muß aber etwas mit euren Fähigkeiten zu tun haben, sonst hätte er nicht ausgerechnet euch kommen lassen. Hat er denn nichts gesagt? Keine Bemerkung gemacht worum es sich handlen könnte? Sonst kann ich euch nur sagen, daß Reland außer Karthes und das Haus nur zwei Dinge respektiert: Loyalität und persönlichen Mut. Er hätte euch an Ort und Stelle zerquetschen können wie ein Bettwanze und hat es nicht getan. Er hat euch sogar gehen lassen. Ihr seid, verzeiht mir die Deutlichkeit, eine Nummer zu klein für Karthes oder Relands persönliche Liste.”  
Fri, Dec 8th 2023 12:52

[Ruthard] Ruthard hört Karlans Bericht aufmerksam zu und sieht dabei immer wieder in Leifs Richtung. "Danke für eure Hilfe, Karlan. Auch wenn ich ehrlich gesagt jetzt nicht viel klarer sehe, als vorher." Er lehnt sich in seinem Stuhl zurück, nimmt einen Schluck Bier und seufzt ratlos. Er kratzt sich den Bart und blickt lange Leif an, dann meint er nachdenklich: "Wenn es stimmt, dass der Schinder an deinen Fähigkeiten interessiert ist, kann es doch nur darum gehen, dass du ein Kapitän mit eigenem Schiff bist, oder?" Er wendet sich wieder an Karlan. "Vielleicht braucht Thornhoff für irgendwas ein Schiff und Reland wollte Leif sozusagen 'testen'?" 
Leif senkt seinen Blick einen Moment, während die Worte des Kommandanten wie ein Echo in den düsteren Wänden der Kneipe nachhallen. Das gedämpfte Gemurmel der wenigen Gäste und das leise Klirren von Geschirr vermischen sich mit dem schwachen Licht der Kerzen, die die abgenutzten Holztische in ein schummriges Ambiente tauchen.   "Die Aufgabe von großer Wichtigkeit für Haus Thornhoff...," wiederholt Leif, und sein Atem scheint die Spannung in der Luft zu unterstreichen. Er hebt langsam den Kopf und sieht Karlan an, als würde er versuchen, die Puzzleteile seiner Erinnerungen in dem schummrigen Licht der Kneipe zusammenzusetzen.   "Ja, er hat etwas in der Art gesagt. Eine wichtige Aufgabe für Haus Thornhoff. Aber er hat nicht ins Detail gegangen, nur dass es um meine Fähigkeiten geht. Etwas, das für das Haus von überragender Bedeutung ist, so wie ihr es beschrieben habt."   Die Rauchschwaden ziehen durch die Luft, als Leif sich an Ruthard wendet und fortsetzt: "Es könnte wirklich sein, dass der Schinder mich auf die Probe stellen wollte. Vielleicht hat Thornhoff eine Mission für uns, die nicht nur unser Leben, sondern auch das Schicksal des Hauses bestimmen könnte."   Die Kneipe scheint die Worte zu absorbieren, und die Kerzen flackern leicht, als ob sie die Unsicherheit in der Luft spiegeln. Ein entferntes Lachen und das Klirren von Gläsern dringen von der Theke herüber, während sich die drei Männer in ihre Gedanken vertiefen. Inzwischen hat die Nacht die Kneipe fest im Griff, und die Gäste beginnen, die Schänke nach und nach zu verlassen. Es wird immer leerer, und die Kerzen werfen flackernde Schatten auf die leeren Tische.   Leif gähnt unauffällig, und seine Augenlider wirken schwer. Die Erschöpfung nach dem schweren Arbeitstag und den Ereignissen beginnt sich in seinen Bewegungen zu zeigen
Mon, Dec 11th 2023 09:41

[Verwaltung] Karlan schüttelte den Kopf. “Wenn Karthes das Schiff haben will, dann nimmt er es sich.” Nachdenklich spielt er mit seinem Bierkurg. Er sieht Leif an. “Er wollte nicht das Schiff er wollte euch. Wißt ihr warum Thornhoff eines Tages Imeria zertreten wird? Nicht die Wachkompanien und die Söldner werden die Tätowierten aus der Stadt werfen, es ist das Silber das ihnen die Schlinge um den Hals legen und sie erdrosseln wird. Thornhoffs wichtigster Schachzug seit dem Aufstieg aus dem Chaos nach der Versiegelung war die Wiederaufnahme des Fernhandels. Die Salzkaravanen lenken Ströme von Silber in die Truhen Thornhoffs und Silber ist der Schlüssel zur Macht. Karthes hat viel von seinem Vater, er denkt in den gleichen Kategorien wie Harat. Er ist kein hirnverbrannter Eisenfresser wie es Orman gewesen ist, der Thornhoff ruiniert hätte, wäre er nicht von Karthes beseitigt worden. Karthes ist ehrgeizig. Er will aus dem Schatten seines Vaters treten und er weiß, daß er dazu gar nicht genug Silber in die Finger kriegen kann und die ertragreichste Quelle ist nun einmal der Fernhandel.” Nachdenklich hört er Lief zu: “Eine Aufgabe von überragender Bedeutung?” Für eine kleine Weile denkt er nach: “Es hat etwas mit dem Okeanus zu tun, sonst hätte er sich keinen Kapitän ausgesucht. In kaiserlichen Zeiten war die lukrativste Handelsroute die zu den Frenischen Inseln. Nehmen wir einmal an, Karthes hätte irgendwie eine altes Routenbuch in die Finger bekommen. Was bräuchte er noch? Ein Schiff und einen erstklassigen Kapitän, der das Risiko nicht scheut hinaus auf den offenen Okeanus zu segeln. Es geht das Gerücht, daß ein Teil der Werft im Arsenal abgeriegelt wurde. Nehmen wir weiter an, dort wir ein hochseetüchtiges Schiff auf Kiel gelegt. Was ihm dann noch fehlte, wäre der Kapitän und damit wäret ihr im Spiel. Außerdem wäre die Angelegenheit so wichig, daß er damit seinen besten Mann betrauen würde.” Er nimmt einen kräftigen Schluck aus seinem Krug. “So würden sich sich alle Teile schlüssig zusammen fügen. Aber bedenkt, daß es eine Theorie ist, zwar wohlbegründet und schlüssig, aber doch nur eine Theorie.”  
Tue, Dec 12th 2023 09:26

[Ruthard] "Ich hab mich von Politik immer fern gehalten." Ruthard gähnt hinter vorgehaltener Hand und reibt sich über das Gesicht. "Nehmen wir an, dass Ihr recht habt und Thornhoff Leif als Kapitän für eine.. wie sagt man?.. Expedition haben will. Dann schätze ich mal, dass er den Einstellungstest nicht bestanden hat und die Sache damit erledigt ist? Wenn er den Kopf unten und den Mund zu lässt, sollte dann doch alles in Ordnung sein, oder?" Er wirft Leif einen mitleidigen Blick zu. "Vielleicht musst du ja doch nicht gleich deine Flucht planen, mein Junge."
Tue, Dec 12th 2023 10:28   Edited on Tue, Dec 12th 2023 10:28

Leif lauscht aufmerksam den Worten von Karlan, während er sich allmählich der Erschöpfung bewusst wird, die an seinen Kräften zehrt. Karlan's Worte, begleitet vom gedämpften Klang der sich leerenden Kneipe, verleihen der Atmosphäre eine schwere und nachdenkliche Note.   Seine Worte über Thornhoffs Macht, den Silberfluss und Karthes' Ambitionen ziehen Leif in einen Strudel aus Intrigen und politischem Kalkül. Die Schatten der Stadt scheinen sich zu verdichten, als er die möglichen Beweggründe des Hauses Thornhoff zu verstehen versucht.   "Silber ist also der Schlüssel zur Macht in Thornhoff," murmelt Leif nachdenklich. "Und ich bin nur ein Teil dieses komplizierten Spiels. Doch warum gerade ich?“ Karlan unterbricht Leifs Gedanken mit weiteren Vermutungen. Seine Theorie über die geheime Werft im Arsenal, das mögliche Schiff und die Bedeutung des Fernhandels bringt eine gewisse Klarheit in die Dunkelheit der Situation. Doch trotz der schlüssigen Erklärungen bleibt Raum für Unsicherheit.   Leif seufzt und streicht sich müde über das Gesicht. "Eine Theorie, aber eine, die Sinn ergibt. Wenn dies wirklich der Plan ist, dann stehe ich vor einer Entscheidung von gewaltiger Tragweite. Ich muss herausfinden, was Thornhoff im Schilde führt, und ob ich bereit bin, mich in dieses Spiel um Silber und Macht hineinziehen zu lassen."   Die Kneipe leert sich weiter, und die letzten Gäste verlassen die Räumlichkeiten. Der schwache Glanz der Kerzen wirft flackernde Schatten auf die leeren Tische, während sich draußen der neue Tag langsam durchsetzt.   Leif hebt seinen Bierkrug und nimmt leert ihn. "Ich stehe vor einer schweren Entscheidung. Die Politik Thornhoffs ist ein gefährliches Spiel, und die Karten werden nicht immer offen auf den Tisch gelegt und will ich mich in diese Wirren verstricken?"   „Diese Angelegenheit erfordert Umsicht und Überlegung. Eine Nacht des Schlafs wird guttun, bevor ich mich eventuell auf diesen gefährlichen Pfad begebe." Mit diesen Worten verabschiedet sich Leif von den Männern und legt Ruthard das Geld für sich und Karlan auf den Tisch. Er will die nun fast verlassene Kneipe verlassen.   Die Stadt erwacht langsam zum neuen Tag, während Leif, begleitet von den Schatten der vergangenen Gespräche, sich auf den Weg macht, um Antworten zu finden und seine eigene Rolle in diesem komplizierten Spiel zu verstehen.