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Mon, Sep 2nd 2024 11:29   Edited on Fri, Nov 15th 2024 07:14

[Tag 17, von Morgens mit Mittags ] Bauarbeiten am ehemaligen Lotsengebäude

Der Morgen in Pelorn erwacht langsam, die Dämmerung überzieht den Hafen mit einem sanften, goldenen Schimmer. Ein leichter Nebel liegt über dem Wasser und hüllt die Stadt in eine melancholische Stille, während die ersten Sonnenstrahlen sich durch die Wolken bahnen und glitzernd auf den leicht kräuselnden Wellen tanzen. Die Luft ist feucht und trägt den salzigen Geruch des Meeres mit sich, gemischt mit dem leichten Aroma von frischem Holz, das von den Arbeiten am Lotsengebäude herüberweht.   Am Ufer schwappt das Wasser leise gegen die alten Mauern des Hafens, dessen Steine glatt und dunkel vor Nässe schimmern. Der frühe Morgen ist die Stunde der Arbeiter und Fischer – ihre gedämpften Rufe und das dumpfe Rollen von Karren über Kopfsteinpflaster beginnen, die Stille zu durchbrechen, während der Tag in Pelorn erwacht.   Eine Kolonne von Männern in abgenutzten Hemden und Stiefeln nähert sich dem ehemaligen Lotsengebäude. Dieses liegt malerisch direkt am belebten Hafen, seine steinernen Mauern trotzen noch immer den Jahren der Vernachlässigung. Das Bauwerk erinnert an die stolzen Tage des alten Reiches, mit dicken Mauern aus behauenem Stein und roten Ziegeln, die sich in einem regelmäßigen Muster abwechseln. Die Fassade ist teils von bröckelndem Verputz bedeckt, der an manchen Stellen komplett abgefallen ist und das nackte Mauerwerk freilegt.   Ihre Gesichter sind noch vom Schlaf gezeichnet, aber ihre Bewegungen sind routiniert, der Geruch von Erde und Schweiß haftet ihnen an, selbst in den frühen Stunden. Die Karren, die sie ziehen, quietschen leise, beladen mit Holzschindeln, Ziegeln und Werkzeugen, während andere Leitern schultern oder schwere Säcke mit Mörtel tragen. Der Boden unter ihren Füßen knirscht, und das Klirren von Metall hallt in der morgendlichen Luft wider.   Hoch oben auf dem Dach steht Leif, schon seit den ersten Grautönen des Morgens in Arbeit vertieft. Mit der Geschicklichkeit, die nur jahrelange Erfahrung auf See verleihen kann, bewegt er sich mühelos über die schiefe Ebene, prüft die Balken mit kundigen Händen und ersetzt morsche Holzschindeln durch neue.   Der Wind streicht durch sein Haar, das vom Salz der See spröde geworden ist, und trägt den vertrauten Duft des Meeres zu ihm. Seine Hände, grob und stark von Jahren auf See, bewegen sich sicher und geschickt über das Holz, das er ersetzt. Der dumpfe Klang seines Hammers, der auf die Nägel trifft, mischt sich mit dem Rauschen des Meeres und dem entfernten Ruf der Möwen, die über dem Hafen kreisen.   Von seinem Platz aus hat Leif einen weiten Blick über den Hafen und die See hinaus. Während die Arbeiter beginnen, die morschen Ziegel zu entfernen und das Gerüst zu stabilisieren, schweift sein Blick über die Bucht, die hinaus auf das offene Meer führt. Dort, wo die Seewind, sein stolzes Schiff, gerade die Leinen löst und langsam aus dem Hafen gleitet. Die Segel bauschen sich sanft im Wind, das Holz des Rumpfes knarrt leise, als das Schiff sich in Bewegung setzt. Der Anblick erfüllt ihn mit einem tiefen Gefühl von Sehnsucht und Zufriedenheit zugleich, ein stilles Wissen, dass das Meer, seine wahre Heimat, ihm nie ganz fern sein wird.   Die Sonne steigt weiter und taucht den Hafen in warmes Licht, während die Nebelschwaden sich langsam auflösen. Der Hafen erwacht vollständig zum Leben – Fischerboote laufen aus, ihre Segel fangen den Wind, und die ersten Händler beginnen ihre Stände für den Wochenmarkt vorzubereiten, verschiedene Rufe der Händler hallen von den alten Mauern wider. Doch Leif bleibt fokussiert, seine Aufmerksamkeit kehrt zurück zum Dach, zu den Arbeiten, die noch vor ihm liegen.   Von seiner erhöhten Position aus hat Leif einen guten Überblick über die Arbeiten, die unten beginnen. Er wirft den Arbeitern gelegentlich kurze Anweisungen zu, die ebenso bestimmt wie freundlich sind. Sein scharfer Blick entgeht nichts; er scheint überall gleichzeitig zu sein, achtet auf jede einzelne Aufgabe, als wäre das Gebäude ein Schiff, das es sicher durch die stürmischen Wellen zu steuern gilt.   Die neuen Holzschindeln werden sicher befestigt, während unten die Männer den Mörtel vorbereiten, um die Lücken in den Wänden zu schließen. Der Geruch von frischem Holz mischt sich nun mit dem schweren, erdigen Duft des feuchten Mörtels und den salzigen Meeresbrisen. Leif ist überall – auf dem Dach, dann wieder unten, wo er das zugeschnittene Holz prüft oder einem Arbeiter hilft, eine schwere Leiter zu halten. Seine Präsenz ist beruhigend und treibt die Männer zugleich an.   Die Arbeiter respektieren ihn, nicht nur wegen seiner Fähigkeiten, sondern auch wegen seiner unermüdlichen Arbeitsmoral. Er arbeitet Seite an Seite mit ihnen, stets bereit, selbst Hand anzulegen, wenn es nötig ist. Unter seiner und der Leitung einer Handvoll ausgebildeten Männer schreiten die Arbeiten zügig voran, und das alte Lotsengebäude erwacht langsam zu neuem Leben – die Lücken im Dach schließen sich, und das Holz riecht frisch und neu unter den Händen der Männer, die daran arbeiten.   Leif bleibt ständig in Bewegung – mal auf dem Dach, dann plötzlich wieder unten, um sicherzustellen, dass das Holz richtig zugeschnitten ist, oder um einem Arbeiter bei einer besonders kniffligen Stelle zu helfen. Sein tiefes Verständnis sowohl für die See als auch für das Handwerk eines Zimmermanns macht ihn zu einem unverzichtbaren Führer für diese Reparaturen.   Mit jedem Hammerschlag, jedem festgezogenen Nagel, erwacht das alte Lotsengebäude weiter zu neuem Leben. Die Vergangenheit von Pelorn und die Zukunft, die vor ihr liegt, verschmelzen in diesem Moment, in der konzentrierten Arbeit von Leif und seinen Männern. Als die Sonne ihren höchsten Punkt erreicht, scheint das Gebäude deutlich weniger verfallen und doch besteht noch einiges an Arbeit die hier hinein gesteckt werden muss um es erneut als ein Symbol des Hauses Thornhoff zu machen.
Mon, Sep 2nd 2024 10:59

Die Bauarbeiten bleiben bei der Bevölkerung nicht unbemerkt. Immer wieder bleibt jemand stehen und schaut zu, wie das Haus renoviert wird, wie emsig recht viele Leute am Arbeiten sind.   "Jaja, für so etwas haben sie natürlich Geld," sagt schließlich eine Frau. "Sicher machen sie da wieder einen Palast für die Bonzen des Hauses, und unsereinem rinnt bei jedem Regen das Wasser in den Hals. Immer nur ist das Geld für die Reichen da, nie für uns einfache Leute. Kotzen könnte, kotzen!"
Mon, Sep 2nd 2024 11:11

"Meine Liebe," antwortet ihr eine zweite Frau, "wie naiv bist du denn, wenn du glaubst, dass die für uns einfachen Leute wirklich etwas tun! Sogar die eine, die der Thorbenson aus dem Hafen gezogen hat, die soll der Schinder zur Zugführerin gemacht haben, einfach so. Ich sag dir, wir, die hier seit Jahren schuften und ackern, wir brauchen uns nichts zu erwarten! Weißt du, was meiner Nachbarin ihrer Cousine der Schwager die Fischhändlerin an der Mezena eine Kundin erzählt hat? Die hat ihren Jungen in die Kaserne geschickt, der solle doch in den Dienst des Hauses treten, da hat er eine schmucke Uniform und was zum Essen jeden Tag. Weißt du, was die gesagt haben? Der sei zu klein und hätte zu krumme Beine! Ja, wie sollen die Beine denn sein, wenn der nie was Gescheides zwischen die Kiemen bekommt? Aber eine Dahergelaufene, die wird aufgenommen! Versenken hätte der Thorbenson den Kahn sollen, versenken sag ich!"
Mon, Sep 2nd 2024 11:18

"Die werden schon sehen, wo das alles noch hinführt!" antwortet die erste. "Ich sag dir, würden die anders regieren, die könnten die ganze Wachkompanie abschaffen! Weil dann bräuchte ja keiner zu stehlen. Und außerdem, wer stiehlt denn am meisten? Die reichen Oberbonzen, die stehlen uns das Geld um sich ihren fetten Wanst zu füllen! Aber uns fragt ja keiner! Ich sage dir, wenn wir beide hier das Sagen hätten, da wäre was los! Alles würden wir anders machen! Die Leute würden endlch frei sein, frei und reich! Es würde in ganz Pelorn endlich die Gewalt aufhören, und die kleinen Leute wären die Großen! Aber der Tag wird kommen, ich sage es dir!"
Mon, Sep 2nd 2024 11:23

"Und weißt du, worauf ich mich am meisten freuen würde?" entgegnet die zweite Frau. "Endlich mal die ganzen Bonzen auf den Platz stellen, ordentlich durchprügeln und dann in den Okeanus zu jagen! Weißt du, die ganzen Idioten, die sich dem Glück der richtigen Pelorner entgegenstellen! Jeden einzelnen von ihnen, in die Salzminen würde ich sie schicken, und da sollen sie arbeiten, bis sie tot umfallen! Aber komm, lass uns besser weitergehen! Sonst hört uns noch jemanden, und du weißt ja, was das heißt. Dann sind wir die Feinde des Hauses und müssen verfolgt werden. WIR! Aber du weißt ja wie es ist. Also, bis zum nächsten Mal!"
Tue, Sep 3rd 2024 03:53

[Fischer] Die Bautätigkeit in und am alten Lotsengebäude, daß so lange leer gestanden war erregt nicht nur die Aufmerksamkeit der beiden keifenden Frauen. Immer wieder bleiben ein paar Vorübergehende stehen, gaffen ein wenig und ergehen sich in wilden Mutmaßungen über den Zweck der Arbeiten. Ein eisgrauer Fischer mit abgearbeiteten Händen erkennt einen alten Bekannten unter den Arbeitern. „He, Käpt’n bist du jetzt unter die Maurer gegangen?“: ruft der alte Makesen Leif grinsend zu.      
Tue, Sep 3rd 2024 12:13

[Aus dem Volk] "Ach, haltet doch endlich eure Klappen, ihr Waschweiber!" Der Mann, der bisher schweigend zugehört hatte, dreht sich nun mit funkelnden Augen zu den beiden Frauen um. "Immer nur blödes Geschwätz, aber keinen Finger krumm machen! Wisst ihr überhaupt, wovon ihr redet? Dieser Thorbenson ist ein guter Kerl, verdammt nochmal! Der hat sich sogar mit dem Schinder angelegt – und ich hab selbst gesehen, wie er den Kindern immer was zusteckt, wenn er kann. Ihr wisst doch gar nichts!"   Er spuckt verächtlich auf den Boden und fährt fort: "Und die Arbeiter da oben? Das sind alles Tagelöhner, genau wie wir. Die verdienen ihr Brot, und nicht schlecht dazu! Euch steht’s doch auch frei, euch anzubieten, statt hier rumzustehen und Gift zu verspritzen. Aber das ist wohl zu viel verlangt, was?"   Er lehnt sich zurück und lässt seinen Blick über die Menge schweifen, bevor er die Frauen erneut fixiert. "Und wenn ihr weiter so laut quasselt, dann hängt ihr heute noch am Markt aus, während die anderen hier ihre Einkäufe erledigen. Also haltet lieber eure dummen Mäuler, bevor ihr wirklich noch Ärger bekommt!"
Leif blickt vom Dach herab, ein Lächeln spielt um seine Lippen, als er den alten Fischer erkennt. Mit einer Handbewegung wischt er sich den Schweiß von der Stirn und ruft zurück:   "Nun, Makesen, die See hat ihre eigenen Gesetze, aber hier an Land geht's manchmal genauso rau zu. Ein Schiff muss instand gehalten werden, und so auch dieses alte Haus. Außerdem, ein guter Seemann lässt sich doch nicht nur von den Wellen treiben, sondern packt an, wo’s nötig ist. Heute sind es eben Ziegel und Mörtel statt Segel und Tau – aber das Herz bleibt doch das gleiche."   Er hält einen Moment inne, bevor er mit einem Augenzwinkern hinzufügt:   "Und wer weiß, vielleicht setz' ich mich eines Tages doch noch zur Ruhe und bleib’ an Land. Aber bis dahin, gibt’s hier noch genug zu tun – auf See und an Land!"
Thu, Sep 5th 2024 01:03

Sie brauchte mal eine neue Umgebung, so beschloss sie Ein bisschen spazieren zu gehen. Sie ging raus Schloss den Rattenstall ab mach die Haustüre zu und schloss auch das ab und ging einfach los. Sie ging an den Hafen, wo sie dort ankam, sah sie viele Leute wo diverse Bauarbeiten verrichteten. Sie kam näher schaute sich um hörte ab und zu mal womit so gesprochen wird dann sah sie mal nach oben und da kam mir eine Person bekannt vor, beim genauen Hinsehen erkannte sie es war Leif. Sie rief nach oben "huhu, kennst du mich noch? Wenn ja, dann komm mal bitte runter wenn möglich. Wir müssen nämlich reden." Und so wartet sie bis er sich entschlossen hat runter zu kommen, um mit ihr zu reden, bis es aber soweit ist setzte sie sich hin und machte sich so ihre Gedanken.//Wie wird er wohl reagieren, wenn ich sage, dass Theomer nicht mehr da ist?\\ Sie hoffte nur, dass er nicht gleich schlechte Laune bekommt oder schlechte Laune hat durch die Bauarbeiten wo er verrichtete auf dem Dach. Sie schaute unbemerkt wieder nach oben und beobachtete ihn wie er sich so langsam nach unten begibt. Als sie das sah, schaute sie wieder gerade aus und schaute ins Wasser.
Leif hielt inne, als er die vertraute Stimme hörte. Er drehte sich langsam um und blickte hinunter. Da stand sie, genau wie er sie in Erinnerung hatte – und doch schien sie in diesem Moment noch eindrucksvoller. Ihre giftgrünen Augen blitzten unter dem leichten Schatten ihrer hochgesteckten Haare hervor, und obwohl sie eine alte Hose und Bluse trug, konnte nichts ihre schlanke, sportliche Figur verbergen. Sie hatte dieses gewisse Etwas, das ihn damals schon innehalten ließ.   Er schluckte, versuchte sich auf den Moment zu konzentrieren, während er sich innerlich daran erinnerte, dass sie Theomers Freundin war. Aber ihre Ausstrahlung – diese Mischung aus Stärke und Verletzlichkeit – ließ ihn fast ins Schwanken geraten.   Leif konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, als er langsam den Hammer zur Seite legte und die Leiter hinabstieg.   Unten angekommen, stand er vor ihr und ließ seinen Blick kurz über ihr Gesicht wandern – das süße Näschen, die Brandnarbe an der Stirn, die sie nur noch interessanter machte, und diese Augen, die ihm immer wieder den Atem nahmen. Doch er riss sich zusammen, seine Stimme ruhig, aber mit einem Hauch von Wärme, die er nicht ganz verstecken konnte. „Lange nicht gesehen,“ sagte er schließlich, wobei er versuchte, die Anziehung zu unterdrücken, die er nur zu gut kannte. „Was führt dich hierher? Und worüber müssen wir reden?“
Thu, Sep 5th 2024 02:52

Sie lächelte als sie ihn so richtig vor sich sah. Sie dachte nur //Er war eigentlich immer der hübsche aussehende Mann\\. "Wir müssen reden da Theomer verschwunden ist.", sagt sie leise und schaut ihn traurig an, weil Sie wusste das er und Theomer so gut hatten zusammen. "Um ehrlich zu sein, neben der miesen Situation wo herrscht hab ich dich vermisst", murmelt sie noch hinterher. Sie sah ihn an und lehnte sich einfach an seine Schulter um Trost zu finden und die Hoffnung zu haben das sie der Trost bei ihm fand. Atmet tief durch, um es ihr nicht anmerken zu lassen, das sie zutiefst verletzt war von dem Verhalten von ihrem ehemaligen Freund.
Leif spürte, wie sich die Welt um ihn herum kurz verlangsamte, als sie die Worte aussprach. Theomer... verschwunden? Er konnte es kaum fassen, sein Freund, fast ein Bruder für ihn, einfach weg? Er wollte etwas sagen, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken.   Als sie dann, fast schon schüchtern, hinzufügte, dass sie ihn vermisst habe, zogen sich seine Gedanken nur noch mehr zusammen. Er stand still, und als sie sich an seine Schulter lehnte, spürte er den leichten Druck ihres Körpers, die Wärme, die so nah an ihm war. Sie roch nach Salzwasser und dem Hauch von Frühling, und für einen Moment konnte er nicht anders, als die Vertrautheit und Zuneigung zu genießen, die in dieser Nähe lag.   Aber dann war da die Traurigkeit in ihren Augen, der Schmerz, den er selbst so gut verstand. Theomer war nicht nur für sie eine wichtige Person gewesen, sondern auch für ihn. Leif legte sanft eine Hand auf ihre Schulter, fest und beruhigend, während sein Herz schwer in seiner Brust schlug. „Theomer… verschwunden?“, flüsterte er schließlich, seine Stimme rau. „Das hätte er mir doch gesagt…“   Er spürte ihre Trauer und das Bedürfnis nach Trost, und obwohl er wusste, dass sie Theomers Freundin war, konnte er nicht anders, als in diesem Moment für sie da zu sein. „Ich bin hier“, sagte er leise, und seine Hand verweilte einen Moment länger auf ihrer Schulter, bevor er sie behutsam zurückzog.   „Wir finden heraus, was passiert ist. Ich lasse ihn nicht im Stich, und dich auch nicht.“
Fri, Sep 6th 2024 01:58

Sie wollte sich nicht so schnell lösen von seinen starken Schultern, so blieb sie angelehnt an Leifs Schultern und genießt seine Nähe und denkt dabei //Er hat mir früher schon sehr gefallen, meist das ich ihn nie wirklich beachtet habe oder die Aufmerksamkeit geschenkt habe, wo er verdient hätte.\\ Sie merkte, dass er das Verhalten von ihm auch nicht verstehen konnte.   Sie spürte sofort das er es auch genossen hat die nähe und wärme von ihr. "Leif, hab dich aufrichtig vermisst, hätte dir schon viel eher Beachten sollen als jetzt wo diese doofe Situation ist.", murmelt sie ins Ohr. "Ja, er hätte es dir ganz sicher gesagt oder Bescheid gesagt, dass schlimmste an allem ist das er mir nichts gesagt hat also uns.", sagt sie leise "Leif weisst du was soll ich bloß mit meinen Ratten tun?" fügte sie an und wischte sich eine Träne weg.   Sie war innerlich froh, dass er, dass zu ihr sagte, dass er für Sie da ist und diese Worte gaben ihr den Rest und Sie lässt ihren Tränen freien lauf. Sie schaute ihn an mit verheulten Augen und versuchte zu lächeln. Sie ging näher zu ihm und gab ihm ein Kuss auf seine Wange "Tut mir leid aber ich musste das tun mit dem Kuss, weil ich musste, um ehrlich zu sein, so lange warten bis ich das mal tun konnte." Und so legte sie ihren Kopf wieder auf seine Brust.
Sat, Sep 7th 2024 01:53

[Fischer] Im Moment als der Fischer antworten will, ertönt gar nicht weit weg von ihm die Stimme einer Frau, die zu Leif hinauf ruft. Schlecht sieht sie wirklich nicht aus, muß Makensen zugeben und so schnell wie Leif vom Dach heruntersteigt, sieht er es wohl ähnlich. Mit einem breiten Grinsen bemerkt der Fischer den Blick des Kapitäns. Er hätte einen Tagesfang gegen einen löcherigen Becher gewettet, daß sie das was anbahnt. Also beschließt er nicht weiter zu stören. Was es mit der Renovierung des alten Lotsengebäudes auf sich hat, würde er schon noch erfahren. „Immer schön vor dem Wind bleiben, Käpt’n.“: sagt er schmunzelnd, hebt die Hand zum Gruß und geht davon.  
Als Mera ihre Lippen auf seine Wange drückte, spürte Leif die Hitze, die von dieser zarten Geste ausging. Für einen kurzen Moment ließ er es geschehen, spürte ihre Nähe, die so lange verborgen geblieben war. Doch im Hintergrund hörte er das leise Pfeifen und Schmunzeln der Handwerker, die von draußen neugierig durchs Fenster spähten. Einer von ihnen stieß den anderen an, und das Pfeifen wurde lauter. Leif wusste, dass dieser Moment nicht lange unbemerkt bleiben würde.   Langsam hob er Meras Kopf von seiner Schulter, sein Herz schwer, aber seine Entschlossenheit fest. Er blickte ihr in die tiefgrünen Augen, die ihn förmlich durchbohrten, und sprach sanft, fast liebevoll, während die leichten Schritte der Arbeiter draußen auf dem knarrenden Holzboden verstummten. „Mera,“ sagte er mit sanfter Stimme, „so sehr ich diesen Moment schätze... und so sehr du mir wichtig bist... ich kann das nicht. Theomer ist mein Freund, und bis ich weiß, was mit ihm passiert ist, kann ich mich nicht auf etwas einlassen, was uns beide nur tiefer in Unsicherheit stürzt.“   Er hielt ihre Hände fest in seinen, drückte sie leicht, um ihr zu zeigen, dass seine Worte von Mitgefühl und nicht von Ablehnung kamen. „Ich verstehe, wie schwer das für dich ist, aber ich muss zuerst herausfinden, was mit ihm geschehen ist.“   Die Handwerker hatten sich inzwischen wieder dem Geräusch ihrer Werkzeuge zugewandt, aber hier und da hörte man noch ein belustigtes Murmeln, während Mera sichtlich mit ihren Gefühlen kämpfte. Leif atmete tief durch, ließ ihre Hände los und sprach weiter, sanft, aber bestimmt: „Geh jetzt nach Hause, Mera. Ruh dich aus. Ich verspreche dir, ich werde heute Abend zu dir kommen und nach dir sehen.“   Er spürte, wie schwer diese Worte auf ihm lasteten, doch er wusste, dass es das Richtige war. Die Arbeit wartete, und obwohl der Moment zwischen ihnen sich wie eine Ewigkeit anfühlte, musste er jetzt weiter. Mit einem letzten, sanften Blick zu ihr wandte sich Leif um und ging.
Wed, Sep 11th 2024 08:15

Der Arbeit hat er genug, der gute Leif Thorbensson. Aber manchmal ist es so, dass man wohl viel Arbeit hat, aber irgendwie immer wieder von ihr abgehalten wird. So hat der gute Fischersmann ja bereits recht eindeutige Avancen von einer ziemlich schönen Frau erhalten. Und das, das muss jeder zugeben, das ist doch ein recht guter Grund, von dem man sich von der Arbeit abhalten lassen könnte. Doch diese schöne Frau ist nicht die einzige, die Leif Thorbensson an jenem Vormittag begegnet.   Lua Aetaya hat sich an diesem Morgen von ihrem Gast- und Arbeitgeber verabschiedet. Der Wochenmarkt steht an, und Lua hat ja noch genügend Geld in ihrem Zimmer liegen. Dazu kommt, dass sie in zwei Tagen wohl noch einmal die selbe Summe erhalten wird, noch einmal 56 Filis, und, so gut rechnen kann sie inzwischen, das wären dann 112 Filis, also mehr als ein Lamen. Und einmal einen Lamen zu besitzen, das hätte sie sich eigentlich nie träumen lassen. Sie kann sich also den Luxus leisten, eine Runde auf dem Markt zu machen, und wer weiß, vielleicht findet sie ja auch etwas Nettes, das sie mit ihrem neu erworbenen Reichtum kaufen könnte.   Lua weiß nicht, warum sie es tut, aber kaum hat sie das Palais des, wenigstens nach eigenen Angaben, berühmtesten und herausragendsten Künstlers der gesamten Stadt verlassen, so kommt in ihr das Verlangen auf, den Okeanos zu sehen, einmal über das Arsenal zu wandern. Und so macht sie sich eben auf den Weg dahin, und irgendwann bemerkt freilich auch sie die Baustelle, an der das Alte Lotsengebäude alten Glanz erlangen soll. Die Neugierde ist freilich bald geweckt, und so findet sie sich bald unter den Schaulustigen wieder, beobachtet die Männer, die mit Ziegeln und Balken umherlaufen, und entdeckt auch bald den Leiter der Baustelle, den sie ja bereits kennengelernt hat. Und bereits sein Anblick zaubert ein beinahe unwiderstehliches Lächeln auf ihre Lippen. Es kommt ihr nämlich ein Gedanke, etwas was wohl weit besser sein würde, als irgendwelchen Tand auf irgendeinem Wochenmarkt zu erstehen.   Leif Thorbensson ist gerade im Gespräch mit dem Baumeister und einigen Handwerkern, doch wird Leif merken, dass die Konzentration seiner Gesprächspartner gestört wird. Irgendwie schauen sie alle über seine Schulter zu etwas oder jemandem, der wohl hinter ihm steht. Lua wurde ja bereits von mehreren als “außergewöhnlich schön” bezeichnet, und die junge Frau sticht nun, sauber und gepflegt, mit einer gut gearbeiteten, engen schwarzen Hose und einer blütenweißen, weiten Bluse bekleidet, um so mehr aus der Menge hervor.   Schließlich schafft es Lua nicht mehr, an sich zu halten. Mehrere Augenpaare schauen ihr bereits, sagen wir mal, äußerst wohlwollend entgegen, nur der, der ihre Aufmerksamkeit erregt hat, hat sie noch nicht bemerkt. Und so ruft sie einfach mit freundlich-fröhlichem Unterton über den Platz: “Guten Morgen, Leif!”
Leif spürte sofort, wie seine Aufmerksamkeit von der Unterhaltung mit den Handwerkern abschweifte, als er den vertrauten Klang von Luas Stimme hörte. Der Morgen, an dem er sie aus den Fängen der Schläger gerettet hatte, blitzte in seinem Gedächtnis auf. Sie war damals verletzlich, zerschlagen und verletzt – eine junge Frau, die weit mehr Narben trug als nur die körperlichen, die er versorgt hatte.   Als er sich nun langsam umdrehte und sie erblickte, sah er eine völlig andere Lua. Sie war sauber, ihre Brandwunden an der Hand und am Arm fast verheilt, und sie strahlte in ihrer engen, gut gearbeiteten Hose und der weißen Bluse eine Selbstsicherheit aus, die er damals nur erahnen konnte. Das war dieselbe Lua, die bei ihm geschlafen und die Kleider seiner verstorbenen Frau getragen hatte, und er fühlte einen kurzen Stich in seiner Brust, als er daran dachte.   Während die Handwerker um ihn herum sich mit verstohlenen Blicken und leisem Pfeifen bemerkbar machten, konzentrierte sich Leif nur auf Lua. Sie hatte sich verändert – und doch war etwas in ihr geblieben, das ihn nicht losließ. Diese Stärke, die sie schon damals gezeigt hatte, war jetzt klarer denn je.   Er bemerkte, wie einige Arbeiter schauten, aber es störte ihn weniger, als er es erwartet hätte. Sie hatten keine Ahnung, was Lua durchgemacht hatte, und er konnte ihre Blicke nicht ändern. Die Hand wandert langsam zu der Wange auf die Lua ihn geküsst hatte.   Mit einem leichten Lächeln trat er dann einen Schritt auf sie zu und nahm ihre Hände. „Guten Morgen, Lua,“ sagte er, und seine Stimme war warm, fast zärtlich. „Es freut mich, dich hier zu sehen.“ Er hielt inne, sah in ihre Augen, die heute klar und lebendig wirkten. „Es sieht aus, als ginge es dir viel besser. Hat dir die Zeit die du benötigt hast gereicht?“ Seine Gedanken wanderten kurz zurück zu den Tagen, die sie gemeinsam verbracht hatten. Die Sorge, die er damals um sie gehabt hatte, war nicht einfach verschwunden. „Ich habe mich gefragt, was aus dir geworden ist, seit du zum Arsenal gegangen bist.“   Sein Blick ruhte auf ihr, und für einen Moment vergaß er die Arbeit um sich herum. Lua hatte einen Eindruck bei ihm hinterlassen, einen, den er nicht so leicht abschütteln konnte.
Wed, Sep 11th 2024 10:25

Das Lächeln in ihrem Gesicht wird breiter, die Augen beginnen zu Strahlen. Nein, sie zieht ihre Hände nicht zurück, als Leif sie nimmt, ganz im Gegenteil. Sie hält seine Hände ganz fest, schaut ihm tief in die Augen und strahlt dabei wie ein Gossenjunge vor einem Teller Rindsbraten.   “Ich habe dir damals ja gesagt, dass es ein guter Tag wird, Leif,” entgegnet sie. “Jedenfalls hat mich an dem Tag der Meister Aurean Laetus verdingt. Eigentlich wollte er nur meine Titten malen. Aber ich wohne jetzt da, genau so wie es die Reichen tun, verdiene gutes Geld, habe zu essen und zu trinken, wie viel ich will und habe so viele schöne Kleider, dass ich jeden Tag lange überlegen muss, welches ich nun denn anziehe. Alle sind überaus freundlich zu mir, der Meister gar wie ein Vater. Sein Diener bringt mir gerade das Rechnen bei. Und stell dir vor, ich war sogar auf dem Empfang beim Thornhoff!”   Sie schaut ihn wieder eine kleine Weile strahlend an, dann fügt sie hinzu: “Aber wenn du nicht gewesen wärst, ich glaube, dass mich inzwischen schon längst die Ratten und Würmer gefressen hätten. Die hätten mich zurückgeschickt, und die Imeria-Leute hätten mich bestimmt umgebracht. Ich hätte keine Kleider gehabt, hätte mich nicht auf den Arsenal stellen können, und der Meister hätte sich niemals meine Titten angesehen. Leif, ich verdanke dir so viel… darf ich dich wenigstens zu einem Abendessen einladen? Nichts Großes, einfach ein gemütliches Essen in einem gemütlichen Gasthaus…”   Sie schaut ihn wieder an, wird plötzlich etwas rot im Gesicht, als sie merkt, dass sie ihn vielleicht doch ziemlich überfällt mit ihrer Eingebung. Aber sie kann es sich jetzt leisten, und sie könnte sich einfach niemanden Besseren vorstellen, mit dem sie zum ersten Mal als Gastgeberin in einer Gaststätte sitzen könnte. Jedenfalls schwenken ihre Augen nun von ihm ab, streifen über die Baustelle. Die Hände drücken die seinen noch etwas stärker, dann schaut sie ihn wieder an.   “Aber so wie es aussieht, ist es auch dir nicht schlecht ergangen, wenn du jetzt so ein schönes großes Haus umbauen kannst,” versucht sie nun, das Thema zu wechseln.
Leif konnte sich nicht helfen, als er Lúas strahlende Augen sah und die Wärme ihrer Hände spürte. Ihre Worte erfüllten ihn mit Freude, doch der Blick auf die Baustelle und die harten, rhythmischen Geräusche der Arbeit erinnerten ihn an seine Verpflichtungen.   "Lua," begann er sanft, während er ihre Hände noch einmal festdrückte, "ich schätze dein Angebot sehr, und es wäre mir eine Ehre, mit dir zu essen." Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, und für einen Moment schien die Welt um sie herum stillzustehen.   "Aber du siehst ja selbst," fügte er hinzu, während er kurz über die Schulter auf die Baustelle blickte, "hier gibt es noch viel zu tun. Wann würde dir ein Abendessen am besten passen?"   Er wollte nicht, dass sie das Gefühl hatte, ihn zu überfordern oder dass er ihre Einladung nicht schätzte. Mit sanfter Stimme fügte er hinzu: "Ich würde mich freuen, den Abend in Ruhe mit dir zu verbringen, sobald ich hier fertig bin. Aber eigentlich hättest du es verdient, verwöhnt zu werden."   Mit einem letzten, warmen Blick ließ er ihre Hände los, doch noch bevor Lua antworten konnte, nickte Leif leicht in Richtung des alten Lotsengebäudes. "Was das angeht..." sagte er mit einem leichten Seufzer, "es sieht vielleicht nach einem großen Haus aus, aber es ist eine Menge Arbeit. Wir renovieren es, um es wieder zum Leben zu erwecken, und ich habe den Auftrag übernommen, sicherzustellen, dass alles reibungslos läuft."   Sein Blick wurde etwas ernster, als er die Baustelle betrachtete. "Es hat seine Momente, aber du weißt ja... Arbeit bleibt Arbeit." Dann wandte er sich wieder Lua zu, diesmal mit einem leichten Lächeln. "Aber es ist schön zu hören, dass es dir gut geht. Und ehrlich gesagt, es freut mich, dass du deine eigenen Wege gefunden hast – auch wenn ich nie gedacht hätte, dass es in einem Künstlerhaus endet."   Er konnte sich das Lachen nicht verkneifen, und für einen Moment fühlte es sich so an, als wäre die schwere Last der Arbeit ein wenig leichter geworden.  
Wed, Sep 11th 2024 01:50

Die Antwort ist zunächst ein helles, fröhliches Lachen.   “Aber Leif,” anwortet Lua dann, “mir würde es doch immer passen. Ich bin nicht so ein vielbeschäftigter Mensch wie ich. Der Meister malt mich schon fast jeden Tag irgendwann, aber dann muss er auch mal irgendwelche anderen Bilder malen, und irgendwann muss er auch die Skizzen, die er anfertigt, bearbeiten. Ich glaube nicht, dass er irgendetwas dagegen hat, wenn ich irgendwann einfach einmal beim Abendessen nicht da bin. Also, sag nur du, wann du Zeit hast. Lass dich nur nicht von dem Haus ganz und gar verschlingen. Du bist schon ein erfolgreicher Fischer, du musst nicht auch noch Baumeister werden. Ich glaube, du wärst auch ohne diesen Palast hier eine gute Partie für jede halbwegs normal denkende Frau in dieser Stadt, in deinem netten Häuschen, mit dem prasselnden Kaminfeuer und der herrlich duftenden Suppe über dem Feuer. Ich wenigstens habe mich in deinem Häuschen sehr wohl gefühlt!”   Sie sieht ihn wieder an, mit diesem so reinen Blick, dem jegliche Argwohn fremd erscheint. Dann plötzlich wird sie wieder rot im Gesicht und schaut leicht erschrocken.   “Ehm…” haspelt sie zunächst ein wenig, “das hat jetzt etwas blöd geklungen. Ich meine, du musst mich jetzt nicht heiraten oder irgendwas. Wenn ich dich zum Essen einlade, dann ist das nur, um dir wenigstens ein bisschen etwas zurückzugeben für das, was du für mich getan hast. Und die Kleider, die du mir gegeben hast, die würde ich dir freilich auch zurückbringen.”  
Leif lachte leise mit, als er Lúas fröhliches Lachen hörte. Ihre Unbeschwertheit und ihre lebendige Art brachten eine Leichtigkeit in die Situation, die ihm guttat, besonders nach dem anstrengenden Tag auf der Baustelle. Er konnte nicht anders, als über ihren Witz über das Heiraten zu schmunzeln, doch er merkte schnell, wie sie plötzlich verlegen wurde und versuchte, die Situation zu entschärfen.   "Lua," begann er ruhig und mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, "mach dir keine Sorgen. Ich habe verstanden, was du gemeint hast. Du musst dich nicht erklären." Er sah sie direkt an, und seine blauen Augen strahlten Verständnis und Wärme aus. "Du hast in meinem Haus immer ein Zuhause – egal, was passiert ist. Und die Kleider? Die gehören dir jetzt, Lua. Du musst sie mir nicht zurückgeben."   Er ließ den Blick kurz über die Baustelle schweifen, wo die Arbeiter weiterhin konzentriert ihrer Arbeit nachgingen, ohne sie groß zu beachten. Dann wandte er sich wieder Lua zu und sprach etwas ernster, aber immer noch in einem warmen Ton: "Ich kann es mir nicht leisten, mich von diesem Haus verschlingen zu lassen. Du hast recht – ich bin Fischer, kein Baumeister. Und das hier ist nur ein Job, den ich zu Ende bringen muss. Aber ich werde sicherstellen, dass es gut gemacht wird.   Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: "Wie wäre es mit morgen Abend? Dann sollte ich etwas Luft haben, und wir könnten ganz entspannt zusammen essen. Ich würde mich freuen." Er wollte sie nicht einfach abspeisen, aber die Arbeit rief, und er wusste, dass er sich später um alles andere kümmern konnte. "Danke für dein Angebot," fügte er noch leise hinzu, "es bedeutet mir viel."
Mon, Sep 16th 2024 08:49

Als Astrid die Baustelle betrat, war ihr Gesicht von Zorn und Besorgnis verzerrt. Sie schritt direkt auf Leif zu, ihre Schritte fest und zielgerichtet, während ihr Ausdruck keine Geduld für Höflichkeiten verriet. Der fröhliche Austausch zwischen Leif und Lua wurde abrupt gestört, als Astrid die Szene durchbrach.   „Leif!“ Ihre Stimme war fest drängend und leise zischend. „Was hast du mit Theomer gemacht? Warum ist er spurlos verschwunden?“ Leif drehte sich überrascht zu seiner Schwester um, das freundliche Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. „Astrid, ich habe erst vor wenigen Minuten erfahren, dass Theomer verschwunden ist.“   „Und das ist genau das Problem!“ Astrid knirschte mit den Zähnen, ihre Stimme war leise, aber eindringlich. „Du hast uns zurückgeholt, als ich mich bei Ruthard eine neue Zukunft aufbauen wollte. Jetzt stelle ich fest, dass Theomer gerade in der Zeit verschwindet, in der du eine neue Stelle angenommen hast. Das kann kein Zufall sein.“ Sie hielt kurz inne, trat einen Schritt näher zu Leif und flüsterte weiter in einem zischenden Ton: „Wenn die neue Stelle auch nur ansatzweise etwas mit einem Verrat an Theomer zu tun hat, dann wird das Konsequenzen haben.“   Lua, die die angespannte Situation aus sicherer Entfernung beobachtete, konnte das geflüsterte Gespräch mithören. Sie spürte die aufgeladene Atmosphäre und erkannte, dass zwischen den Geschwistern eine tiefere, ungelöste Spannung herrschte.
Leif, dessen Gesicht sich zunehmend verhärtete, ließ sich nicht länger von den Vorwürfen provozieren. Mit einem entschlossenen Ausdruck hob er die Hand und schlug sie mit der offenen Handfläche schallernd ins Gesicht. Der Schlag war nicht brutal, sondern soll Astrid klar machen, wie ernst es ihm war. Die Zornesfalte auf seiner Stirn und die Schärfe in seinen Augen machten deutlich, wie verletzt und wütend er war.   „Astrid,“ sagte er mit kalter, unnachgiebiger Stimme, „ich bin dein Bruder und kein dahergelaufener Kneipengast, den du nach Belieben behandeln kannst. Die Vorwürfe, die du gegen mich erhebst, sind nicht nur beleidigend, sondern auch ungerecht. Ich bin ein Freund von Theomer, und ich habe keinen Grund, ihm oder dir zu schaden."   Er trat einen Schritt näher, seine Stimme hart und durchdringend. „Du hast hier nichts verloren. Geh nach Hause und mach deine Arbeiten weiter. “
Mon, Sep 16th 2024 09:00

Astrid, überrascht und betroffen von der unerwarteten Reaktion, starrte ihn an, während ihre Wut und ihr Schmerz deutlich sichtbar waren. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, die sie nicht mehr zurückhalten konnte. Die Tränen liefen ihr über die Wangen, während sie versuchte, ihre Emotionen zu verbergen.   Ihr Blick fiel auf Lua, die die Szene aus einiger Entfernung beobachtete, und ein Gefühl der Scham überkam sie. Der Blick zu den Bauarbeiten offenbarte ihr, dass alle Augen auf sie gerichtet waren und die Männer kurz innegehalten hatten. Die ganze Situation schien plötzlich viel größer und erdrückender zu sein, als sie es sich je vorgestellt hatte.   Mit einem letzten, verzweifelten Blick auf den Boden wandte sie sich abrupt um und lief schnell nach Hause, ohne sich noch einmal umzusehen. Die Tränen tropften weiter, während sie die Straße entlang rannte, ihre Gedanken wirbelten chaotisch umher.
Mon, Sep 16th 2024 10:13

Lua hat wohl den heftigen Schlagabtausch zwischen Leif und dieser ihr unbekannten Frau mitbekommen. Erstaunt lauscht sie den Anschuldigungen der Frau, da sie aber weder sie selbst und auch diesen Theomer nicht kennt, kann sie der gesamten Unterhaltung nicht folgen. Oder, besser gesagt, sie glaubt, ihn nicht zu kennen, denn eigentlich ist sie ihm ja auf dem Empfang beim Baron begegnet. Schließlich rennt die Frau weinend davon, und Leif selbst schaut auch ziemlich bedröppelt drein. Lua geht nun auf Leif zu, mit ziemlich betretenem Gesichtsausdruck.   “Morgen passt ausgezeichnet,” wechselt sie das Thema, ohne irgendwie auf den Streit einzugehen. “Ich komme dich bei dir zu Hause abholen! Ich freue mich schon darauf!”   Sie schenkt ihm noch einmal ein Lächeln, verabschiedet sich von Leif und geht dann zurück zu dem Palais, das inzwischen ihr Zuhause geworden ist.
Sie drehte sich zum Gehen, doch bevor sie sich völlig abwenden konnte, spürte sie plötzlich Leifs Hand, die sich sanft um ihr Handgelenk legte. Er hielt sie für einen Moment zurück, und als sie sich ihm wieder zuwandte, sah sie eine tiefe Reue in seinen Augen.   „Es tut mir leid, Lua,“ sagte er leise. „Meine Schwester... es war nicht richtig von mir, so zu reagieren.“   Bevor sie antworten konnte, beugte sich Leif leicht vor und gab ihr einen zärtlichen, kurzen Kuss, als ob er damit nicht nur sich, sondern auch die Situation beruhigen wollte. Seine Nähe ließ die Schwere des Moments für einen Augenblick verschwinden, und als er sich von ihr löste, sah er sie mit einem entschuldigenden Lächeln an.   „Morgen Abend,“ wiederholte er, „ich freue mich darauf.“
Mon, Sep 16th 2024 02:31

Lua bleibt stehen und dreht sich um. Sie lächelt, als Leif seine Entschuldigung stammelt, will auch schon zu einer Entgegnung ausholen. Da nähert sich plötzlich sein Gesicht dem ihrigen, und da küsst er sie auch schon. Zunächst schaut sie wohl etwas überrascht, sie entgegnet den Kuss auch eher flüchtig, als er dann jedoch wieder von ihr ablässt, lächelt sie wieder, oder noch immer. Sie schaut ihm tief in die Augen mit ihren großen, strahlenden Seelenspiegeln, hält seine Hand. Es dauert einige Augenblicke, bis sie ihre Gedanken neu ordnet, und diese Augenblicke sind wohl einige Augenblicke zu viel. Schon versammeln sich nämlich alle möglichen Bauarbeiter hinter dem Bauherrn, alle mit einer anderen mehr oder weniger dringenden Frage. Dieses kleine bisschen Privatsphäre, das sie einen Moment lang hatten, ist jedenfalls dahin. Luas Lächeln wird zu einem leichten Lachen.   “Leif, du bist ein allzu viel beschäftigter Mann,” sagt sie und deutet auf die Wartenden. “Aber wir reden morgen darüber, wenn du denn willst, versprochen! Bid dahin, halt die Ohren steif und lass dich von dieser ganzen Bauerei nicht komplett unterkriegen!”   Sie lässt nun seine Hände los, schaut ihn aber immer noch an.
Leif stand da, die Handflächen noch warm von Luas Berührung, während er sie lächelnd ansah, wie sie sich langsam vom Ort entfernte. Die Worte, die er sagen wollte, hingen ihm noch auf der Zunge, doch er konnte sie nicht sofort herausbringen. Stattdessen war da dieser Kuss. So zart und plötzlich – er konnte immer noch spüren, wie seine Lippen leicht brannten, und das machte ihn nervöser, als er es sich eingestehen wollte.   „Ähm… ja... also, morgen Abend, Lua,“ begann er etwas unsicher und stotterte leicht, während er die Worte herausbrachte. „Ich… ich werde da sein. Ich verspreche es dir. Ich freue mich… wirklich.“   Sein Lächeln war ehrlich, doch ein wenig schüchtern, wie er sich selbst in dieser Situation fand. Er hatte schon so viel erlebt, doch dieser Moment mit Lua ließ sein Herz schneller schlagen, und seine Gedanken schienen ein wenig durcheinander zu sein. Noch immer nervös, streifte sein Blick immer wieder zu ihr hinüber, während sie sich entfernte. Er konnte nicht anders, als ein paar Mal zurückzuschauen, um sicherzugehen, dass sie ihn nicht bereits vergessen hatte.   Dann hörte er die Arbeiter, die sich bereits um ihn scharten und ungeduldig darauf warteten, dass er sich wieder auf die Baustelle konzentrierte. Er räusperte sich kurz, versuchte, sich wieder zu sammeln, und nickte den Männern zu.   „Okay, Leute… äh… lasst uns weitermachen,“ sagte er, seine Stimme immer noch ein wenig wackelig von der Nervosität, die ihm in den Knochen steckte. Aber als er sich von Lua abwandte und sich den Aufgaben des Tages zuwandte, konnte er dieses Lächeln einfach nicht loswerden. Noch ein letzter Blick über die Schulter, um sie zu sehen – ihre Silhouette, die immer kleiner wurde, während sie sich entfernte – und dann kehrte er endgültig zur Arbeit zurück.