BUILD YOUR OWN WORLD Like what you see? Become the Master of your own Universe!
Wed, Jul 24th 2024 09:53   Edited on Fri, Nov 15th 2024 07:09

[16. Tag, morgens] Wachroutine

Im Großen und Ganzen hat Sigrun Glück gehabt. Freilich ist es nie angenehm, einen Schlag ins Gesicht zu bekommen, doch ist weder die Nase gebrochen, noch hat sich ein Zahn verabschiedet. Davon, was passiert wäre, hätte sie am Ende gar ein Messer abbekommen, ganz zu schweigen. Und so ist das erste Gefecht, in das Sigrun verwickelt war, doch recht zufriedenstellend verlaufen. Wenn die großgewachsene Blonde sich auch des Eindrucks nicht verwehren konnte, dass Eicken wohl noch einiges mit ihr zu besprechen gehabt hätte, sich jedoch zurückgehalten hat. Warum dies so ist, darüber kann Sigrun wohl nur spekulieren, aber vielleicht ist es dem ganz einfachen Grund geschuldet, dass Sigrun eben Eickens Vorgesetzte ist und dass man Vorgesetzte eben nur dann kritisiert, wenn Kritik unausweichlich erscheint. Und so führen sie den verschnürten, blutenden Mann zur Wache, wo er auch alsbald im Loch verschwindet.   Der restliche Tag verläuft reichlich unspektakulär, Sigrun geht zeitig zu Bett, und als sie am nächsten Tag erwacht, ist von den Spuren des Kampfes vom Vortag nichts mehr zu sehen. Sie macht sich also zurecht, flechtet ihren Zopf neu, schlüpft in das leichte Trainingsgewand und macht sich auf den Weg zu Enessas Zimmer. Sie erreicht es nicht, denn Enessa kommt ihr schon auf halbem Weg entgegen.   “Kornett Tovales,” grüßt Sigrun und nimmt Haltung an, “melde mich bereit zum Morgentraining!”
Thu, Jul 25th 2024 07:48

[Enessa] „Guten Morgen.“: läßt sich Enessa fröhlich vernehmen. „Heute haben wir etwas Besonderes für dich. Du wirst anfangen zu lernen wie man angreift und einer unserer besten Ausbildner wird sich um dich kümmern. Also keine Müdigkeit vorschützen!“ Sie grinst Sigrun an und ein wenig später im Trainingshof zeigt ihr Enessa eine einfache, aber wirkungsvolle Schlagkombination. Immer wieder läßt sie Sigrun die Bewegungsabfolge wiederholen bis sie halbwegs zufrieden ist, dann holt sie einen drahtigen Kameraden, der deutlich kleiner als Sigrun ist. „So jetzt geht es ans Eingemachte, Sigrun!“: verkündet Enessa schmunzelnd. „Ich erkläre es dir zuerst. Du stellst dich mit dem Rücken zu Barent und wartest, bis er dich berührt, dann drehst du dich um und greifst mit der Schlagkombination an. Alles klar?“ Obwohl es Sigrun schon dämmert, daß es nicht so einfach sein wird, wie es sich anhört, hat sie nicht mit der Schnelligkeit, Kraft, Härte und Technik des Ausbildners gerechnet. Bevor sie auch nur halb herum ist, kassiert sie schon beim ersten Mal einen schmerzhaften Körpertreffer. Immer wieder wiederholt sich der Ablauf. Der Ausbildner berührt sie und sie versucht anzugreifen. Sie kassiert Treffer um Treffer. Der Ausbildner legt es selbstverständlich nicht darauf an, Sigrun zu verletzen, aber seine Schläge sind hart und schmerzhaft. Erst als sie völlig automatisch ohne Nachzudenken reagiert, landet sie ihren ersten Treffer, den der Ausbildner mühelos blockt. Erst als Sigrun völlig schweiß überströmt und schwer atmend kaum mehr die Hände heben kann, sagt der Ausbildner. „Genug für heute, Zugsführer. Wir werden dieses Training so lange wiederholen, bis ihr die Reflexe entwickelt, die für einen schnellen und explosiven Angriff notwendig sind. Ich bin überzeugt davon, daß ihr sowohl die körperlichen Voraussetzungen besitzt und die Techniken ohne allzu große Mühe meistern könnt, denn Willen zum Siegen allerdings müßt ihr entwickeln.“ Später beim Frühstück sagt Enessa zu ihr. „War gar nicht so schlecht fürs erste Mal.“
Fri, Jul 26th 2024 11:04

Man kann vieles kritisieren an der blonden Zugführerin. Aber eines kann man ihr nicht vorwerfen, und zwar dass ihr Fleiß, Ehrgeiz und Ausdauer fehlte. Und so versucht sie es wieder und wieder, wieder und wieder kassiert sie ihre Schläge. Es dauert freilich, bis eine gerade erlernte Schlagfolge zum Reflex wird, und so ist Sigrun wirklich schweißüberströmt, als es das erste Mal funktioniert. Dann dauert es wieder vier oder fünf Versuche, bis sie das zweite Mal ihre Kombination anbringen kann. Und irgendwann ist es tatsächlich so, dass sie kaum mehr eine Hand heben kann, ja, dass sie kaum mehr gerade stehen kann. Sie schleppt sich mehr in den Waschraum als sie denn geht, und bei der Auswahl der Dusche ist sie dieses Mal weit weniger zimperlich. Es schmerzt bereits, die Trainingskleider abzulegen, und das kalte Wasser, das ihr bisher so zuwider gewesen ist, ist eine wahre Wohltat auf die doch geschundenen Glieder.   Wenig später sitzt sie also beim Frühstück, doch ist von der doch so auffällig geraden Haltung an diesem Tag reichlich wenig zu bemerken. Schief und gebückt sitzt Sigrun Enessa gegenüber, und auf ihre Bemerkung, das Training sei doch gut verlaufen, hat sie ein recht sonderbares Lächeln übrig.   “Wenn das nicht schlecht war,” antwortet sie der Kornett, “dann möchte ich nicht wissen, wie man sich fühlt, wenn ein Training wirklich schlecht verläuft.”
Sun, Jul 28th 2024 03:48   Edited on Fri, Aug 2nd 2024 03:37

[Kornett Enessa] Enessa grinst übers ganze Gesicht und der von der Narbe in der linken Gesichtshälfte verzogene Mundwinkel verleiht diesem Grinsen etwas Zynisches. „Du weißt, daß es wirklich ganz schlecht gelaufen ist, wenn du die Augen aufmachst und das entzückende Gesicht des Garnisonsheilers siehst.“: sagt sie, um nach einem Bissen fortzufahren. „Wie schon Barent gesagt hat, du hast alle Voraussetzungen und wirst sehr schnell Erfolge sehen. Bei deinem Können in der Verteidigung wirst du kein Problem haben, die Angriffstechniken zu lernen. Dein Problem ist da oben, Sigrun.“ Enessa tippt sich auf die Stirn. „Da draußen ist kein Platz für vollendete Höflichkeit! Respekt erwirbst du dir nur durch Härte! Du bist wie es scheint von anderen Sitten geprägt! Doch wenn du da draußen überleben und keine Gefahr für deine Kameraden sein willst, dann mußt du deine Einstellung ändern. Präge dir jeden Tag nach dem Aufstehen und vor dem Schlafengehen ein, daß alles, was nicht unsere Uniform trägt, potenzieller Feind ist und du schon auf den Schatten einer Bedrohung und den geringsten Verdacht hin mit ganzer Härte reagieren wirst. Kommt dir vielleicht lächerlich vor, ist es aber nicht. Es ist grundsätzlich eine gute Übung, um Verhalten zu ändern. Durch die Grundausbildung mußt du durch und die besteht zum Teil auch durch Streife gehen. Wenn du mit Eicken ein Problem hast, dann sag es mir und ich teile dich jemand anderem zu für die nächste Patrouille. Sie ist eine sehr gute Soldatin, aber mit ihrem losen Mundwerk kommt nicht jeder klar.“  
Mon, Jul 29th 2024 02:33

Sigrun hebt abwehrend die Hände vor ihren Oberkörper - und merkt, dass bereits so eine kleine, wenig bemerkenswerte Bewegung ihr wie eine anstrengende Übung vorkommt.   “Aber nein, Enessa, ganz im Gegenteil,” sagt sie. “Soldat Eicken ist wohl das Beste, was mir in meiner Situation geschehen könnte! Was sollte ich von einem Begleiter erlernen, dem mein Rang des Zugführers respekteinflößend genug erschiene, als dass er mich nach Lust und Laune kritisieren würde? Es entzieht sich freilich meiner Kenntnis, ob Soldatin Eicken große Lust verspürt, weiterhin mir die Gepflogenheiten des Soldatenwesens näherzubringen, von meiner Seite aus sehe ich mit großer Freude einer weiteren Zusammenarbeit mit ihr entgegen. Es ist mir auch sehr wohl bewusst, dass ich noch einen weiten Weg zu gehen habe, und dass es mir nicht zusteht, irgendwelche Verhaltensmuster als lächerlich zu bezeichnen. Es ist aber mein absoluter Wille, diesen Weg zu gehen. Ich habe auf das Wappen des Hauses Thornhoff meinen Eid abgelegt, und so will ich dem Haus Thornhoff auch bestmöglich dienen.”   Sie nimmt nun auch einen Bissen von ihrem Frühstück - bisher hat sie sich mehr auf das Wasser konzentriert.   “Aber wenn du mir eine Frage gestattest, Enessa,” meint sie dann, “hat man denn von dem Flegel etwas erfahren, den wir gestern festgenommen haben? Es kam mir doch etwas auffällig vor, wie sehr sein möglicher Kumpane darauf bedacht war, unsere Aufmerksamkeit auf sich selbst zu lenken, bevor das Dreigespann jenes Haus verlassen hat.”
Fri, Aug 2nd 2024 03:36

[Enessa] Beifällig nickt Enessa. „Sehr gut, Sigrun. Das ist genau die Haltung, die einen guten Soldaten ausmacht! Du wirst es schaffen, wenn du daran arbeitest, da mache ich mir keine großen Sorgen. Prinzipiell wird Eicken tun, was ihr befohlen wird, doch nach dem sie sich ihren Ärger von der Seele geredet hat, habe ich sie gefragt, ob sie wieder mit dir auf Streife gehen will. Ihre Antwort will ich dir nicht vorenthalten.“ Mit einem Grinsen zitiert sie die rothaarige Soldatin: „Klar! Versteht ja sonst keiner unsere aus dem Okeanus gefischte Zugsführerin und irgendwer muß ja aufpassen, daß sie sich nicht vor lauter Höflichkeit den Kragen umdrehen läßt. Wäre doch irgendwie schade um sie.“ Enessa grinst jetzt noch breiter. „Genau das waren ihre Worte. Du scheinst einen Stein bei ihr im Brett zu haben.“   Noch immer schmunzelnd, aber in ernsterem Tonfall fährt sie fort: „Halte dich an sie. Eicken ist gut und absolut verläßlich. Sie wäre längst befördert worden, wenn sie mit ihrem Mundwerk nicht bei einigen Vorgesetzten ständig anecken würde. Sie kommt aus einer armen Familie, die ständig damit kämpfen mußte, um nicht auf der Straße zu enden. Eicken kennt die Straßen, das Gesindel und deren Schlichen! Auf ihre Einschätzung kannst du dich verlassen.“ Enessa nimmt noch einen Bissen, bevor sie weiterspricht. „Ja, es hat nicht lange gedauert, ihn zum Reden zu bringen. Imeria Provokateure, denen ihr zufällig in die Arme gelaufen seid. Sie haben auf die Schläger der Familie gewartet, die den Straßenzug kontrolliert. Er hat auch die Namen der Anderen ausgespuckt. Bis auf einen haben wir sie schon. Bevor ich es vergesse, dem Kommandanten ist eine wichtige Angelegenheit dazwischen gekommen. Du hast also noch mindestens eine Stunde Zeit, bis du dich bei ihm melden sollst.“      
Mon, Aug 5th 2024 07:41

Ein erfreutes, halb belustigtes Lächeln legt sich um Sigruns Lippen.   “Ich muss gestehen, es ist mir eine wahre Freude und auch Erleichterung, dies zu hören,” antwortet sie. “Es wäre jedoch für mich äußerst wichtig zu erfahren, was sie denn geäußert hat, als sie, wie Ihr sagtet, ‘sich den Ärger von der Seele geredet hat’. Ich kann schließlich nur lernen, wenn mir jeder kleinste Kritikpunkt dargebracht, ja gar an den Kopf geworfen wird. Sie hat mir bereits mitgeteilt, dass ich mit dem Zuschlagen zu lange gezögert hätte, als ich den Verdächtigen angesprochen habe, der, wie sich herausstellte, wohl nur als Ablenkungsmanöver dastand. Weiters hat sie jedoch geschwiegen.”   Sie isst einige Bissen von ihrem Frühstück. Dann schaut sie wieder zu Enessa.   “Stecken denn diese Provokateure mit der Familie unter einer Decke, oder planten sie einen Anschlag auf sie?”
Sat, Aug 10th 2024 11:07

[Enessa] „Sie hat mit in etwas deutlicheren Worten das ausgedrückt, was ich dir vorher gesagt habe. Die Straße ist kein Salon, in dem man höfliche und gesittete Plaudereien führt, schon gar nicht, wenn du unsere Uniform trägst. Eicken ist der Meinung, daß deine Vorgangsweise dich und jeden Kameraden gefährdet, der mit dir auf Streife ist. Ich habe es dir schon bei unserem ersten Training gesagt, Sigrun. In deinem Kopf ist Zweikampf eine sportliche Betätigung in der Regeln gelten und davor Abstand genommen wird, den Gegner zu verletzen oder gar zu töten. Es ist nicht deine Schuld, denn offensichtlich haben dich ein paar Wirrköpfe genau darauf gedrillt, aber auf der Straße gelten keine Regeln. Da draußen kämpfst du immer um dein Leben. Was glaubst du, hätten die mit euch gemacht, wäret ihr überwältigt worden? Halte dir das vor Augen und arbeite an dir. Sag es dir jeden Tag im Stillen hundertmal. Auf der anderen Seite war Eicken schwer beeindruckt von der Art und Weise wie du dich gewehrt hast. Sie sagte, sie habe schon viel gesehen, aber so was noch nie. Könntes du das nicht, wärst du gefährlicher für die eigene Truppe als ein paar Tätowierte, sagte sie. Ich habe sie gefragt, was sie an meiner Stelle mit dir machen würde. Sie hat geantwortet, daß sie dich jeden Tag rausschicken würde. So werden wir es auch machen. Allerdings solange dein Spezialtraining im Gange ist, werdet ihr nur in den sichereren Zonen auf Streife gehen. Du mußt ein Gefühl dafür kriegen, was da draußen gespielt wird und Biß entwickeln. Verstehe mich nicht falsch, wir wollen keinen Plattfuß aus dir machen, aber du mußt durch die Grundausbildung. Es ist die Grundvoraussetzung für die Übernahme in die Leibwache, dann sehen wir weiter.“ Enessa überlegt einen Augenblick, ob sie sich noch einen Krug Bier holen soll, doch dann schiebt sie den leeren Krug zu Seite. „Die Provokateure sollten Schläger der Familie in die Falle locken. Ist immer die gleiche Vorgangsweise. Unruhe stiften, Kämpfe provozieren und die einfachen Leute gegen das Haus aufbringen. Wir machen es auf der anderen Seite auch nicht anders.“: sagt Enessa ruhig.  
Mon, Aug 12th 2024 08:50

Sigrun sieht Enessa wohl zu Beginn noch an, dann senkt sie jedoch ihren Blick.   “Enessa,” sagt sie dann auffällig leise, “es fällt mir schwer, darüber so offen zu reden, doch vielleicht hat Euch Eicken nicht vollständig berichtet. Soldat Eicken hat wohl recht, und ich verhielt mich zu zögerlich bei jenem ersten Mann, den wir trafen, und dessen Aufgabe es zu sein schien, uns von eben jenem Ort wegzulocken. Ich versuchte dann jedoch, mich besser zu verhalten, eher den Erwartungen Eickens nachzukommen, doch hat gerade dieses Verhalten mich in Gefahr gebracht, hat jenen Schurken erst einen Angriff ermöglicht, den ich nur mit Mühe abzuwehren imstande war. Ich gebe Euch mein Ehrenwort, dass dieser Vorfall mein Bestreben, ein guter Soldat zu sein, nicht im Geringsten beeinträchtigen wird. Und doch ist es nur dann möglich, ein gewisses Verhalten kompromisslos einzusetzen, wenn man das nötige Handwerk dazu erlernt hat. Ich fühle mich heute bereits besser gewappnet als gestern, und doch bitte ich um Verständnis, dass meine aggressiven Fähigkeiten noch weit den defensiven hinterherhinken. Ich finde es also, wenn du mir diese Einschätzung erlaubst, in meinem Falle noch als taktischen Fehler, auf kompromisslose Attacke zu setzen. Ich hoffe jedoch, bereits heute eine bessere Figur zu machen als gestern, und so schnell als möglich den Respekt der Soldatin Eicken zu verdienen.”   Sie schaut nun Enessa wieder an.
Wed, Aug 14th 2024 02:46

[Enessa] „Sie hat sich vor allem darüber aufgeregt, daß du einen dieser Scheißer zwar niedergeschlagen hast, aber ihn dann seelenruhig aufstehen hast lassen, statt ihn fertig zu machen.“: sagt Enessa. „Rückblickend betrachtet muß es selbst dir klar geworden sein, daß diese Vorgangsweise nicht wirklich zielführend ist. Ich habe es unterlassen, Eicken über deine Schwächen zu informieren, weil die Gegend, in die ich euch geschickt habe, relativ ruhig ist und ich nicht mit einem Überfall gerechnet habe. Mein Fehler! Außerdem ist Eicken direkt, gradlinig und eine Draufgängerin. Sie zerbricht sich nicht viel den Kopf über ausgefeilte Taktiken, sie handelt. Versteh mich jetzt nicht falsch! Sie ist beileibe nicht dumm oder einer der primtiven Haudrauftypen, aber der Kampf liegt ihr im Blut. Ich kenne nicht viele von uns, die ich lieber als sie neben mir haben möchte, wenn es hart auf hart geht. Aber sie ist Keine, die eine feine Klinge führt und auch kein Verständnis dafür. Für sie ist der Feind der Feind, Punkt und Schluß.“ Dann nickt sie anerkennend. „Gut, das du es so siehst. Jeder, der ein Kommando führt, muß sich die Achtung seiner Untergebenen verdienen. Nur wenn dieser persönliche Respekt da ist, werden dir deine Leute ohne mit der Wimper zu zucken folgen.“ Sie klopft Sigrun kameradschaftlich auf die Schulter. „Du wirst es schaffen, Sigrun, da mache ich mir keine Sorgen. Du hast das Zeug zu einem guten Offizier. Für die Zeit deines Sondertrainings werdet ihr nur in den ruhigen Gegenden und im Hafen Streife gehen. Ich habe Eicken auch über die Lücken in deiner Ausbildung aufgeklärt. Sie wird in Zukunft darauf achten.“  
Sat, Aug 17th 2024 08:18

“Das ist gut, in einer gewissen Weise gar notwendig,” entgegnet Sigrun. “Mein Dank ist dir dafür sicher. Andernfalls wäre ich wohl nicht umhin gekommen, es ihr selbst mitzuteilen. Doch hoffe ich, in absehbarer Zeit Abhilfe zu schaffen. Der Lehrer, den du mir zur Seite gestellt hast, ist streng, doch wirkt er überaus kompetent. Entweder also bricht er mich entzwei, oder aber ich werde wohl in Bälde eines gehörigen Angriffs fähig sein. Schon heute freue ich mich darauf, das heute Erlernte zur Anwendung zu bringen, sollte sich die Notwendigkeit dazu ergeben.”   Sie nimmt nun den letzten Bissen ihres Frühstücks.   “Doch sollte ich mich nun doch so langsam zurecht machen, um mich zeitig beim Kommandanten zu melden. Ungern würde ich ihn auf mich warten lassen.”
„Er ist kompetent, darauf kannst du dich felsenfest verlassen.“: sagt Enessa mit einem Schmunzeln. „Du hast recht, langsam wird es Zeit. Also, laß dich von mir nicht aufhalten. Ich muß ohnehin los.“ Enessa steht auf, grüßt und geht davon. Etwas später betritt Sigrun das Vorzimmer zum Arbeitszimmer Relands. Der Adjutant erwidert ihren Gruß. „Nehmt Platz, Zugsführer. Der Kommandant ist noch beschäftigt, aber sollte nicht mehr lange dauern.“: sagt der Adjutant und wendet sich wieder seinen Unterlagen zu.  
Thu, Aug 22nd 2024 02:08

“Sehr wohl,” antwortet Sigrun mit einem Kopfnicken.   Es gibt nun nicht sehr viel, was sie nun denn tun könnte. Also macht sie nun genau das, was wohl jeder machen würde, wenn er auf Einlass zum Kommandanten wartete. Sie steht einfach da, ziemlich regungslos, lässt den Adjutanten seine Arbeit verrichten und wartet. Alles andere erscheint ihr doch ziemlich unpassend, und insbesondere wird sie sich nicht über die Wartezeit beschweren.
Sun, Aug 25th 2024 08:31

Nachdem er sich von Reland verabschiedet hat, öffnet er mit einem sehr erleichterten Blick Lua die Türe ins Vorzimmer und läßt sie vorgehen. Er schließt die Türe hinter sich und dann bemerkt er die blonde Zugsführerin, die sie am Abend des Empfangs kennengelernt hatten. Er macht zwei Schritt auf sie zu und auch diesmal läßt ihn sein gutes Namensgedächtnis nicht im Stich. „Wie schön, euch hier unerwartet zu treffen, werte Sigrun!“ Auris deutet elegant eine Verbeugung an. „Ich freue mich und hoffe, daß ihr den Besuch in meinem bescheidenen Heim nicht allzu sehr hinauszögert. Es wäre mir wirklich eine außergewöhnliche Freude, mit euch bei einem guten Glas Wein über die Malkunst zu diskutieren und eure Meinung zu meinen Werken zu hören.“: sagt er mit einer seiner typischen Gesten und wohlgefälligen Blick auf die blonde Soldatin.  
Mon, Aug 26th 2024 10:43

“Die Überraschung liegt ganz auf meiner Seite, werter Herr Laetus!”   In Sigruns Gesicht macht sich ein strahlendes Lächeln breit. Sie geht auf Aurean zu, reicht ihm ihre Hand, legt den Kopf leicht schief.   “Schließlich ist es doch weit erwartbarer, eine Angehörige der Wachkompanie in der Kaserne der Wache zu treffen als einen begnadeten Künstler wie Ihr es seid. Doch muss ich ganz ohne Umschweife zugeben, dass ich in der Tat mein Versprechen sträflichst vernachlässigt habe. Leider ist es mir entgegen aller Absicht nicht gelungen, die nötige Zeit für diesen für mich so ersehnenswerten Besuch zu finden. Ich muss zugeben, meine Bravour als Wache ist noch eher rudimentärer Natur, und so bin ich zum Studium der nötigen Grundlagen verdammt. Es wäre mir jedoch eine wahre Freude, würdet Ihr mir gestatten, mein Versprechen zu erneuern!”
Thu, Aug 29th 2024 04:15

Elegant greift Auris nach Sigruns Hand und deutet einen Handkuß an. Er scheint heute besonders guter Dinge zu sein, so wie er strahlt. „Sosehr es mich auch freut, ich habe bloß nicht erwartet, euch hier, im Vorzimmer des Kommandanten, zu begegnen, meine Liebe.“ Er hebt seine Rechte mit ausgestrecktem Zeigefinger. „Für dieses eine Mal will ich euch noch Pardon gewähren, liebe Sigrun, denn es wäre doch ungehörig, euren Dienstbetrieb durcheinander zu bringen und den Zorn des Kommandanten auf euch herab zu beschwören. Doch ich nehme euch bei Wort, meine Liebe. Ihr braucht euren Besuch auch nicht anzukündigen. Derzeit segnen mich die Zwillinge mit gehörigem Schaffensdrang und ich gehe kaum aus. Meine Bediensteten sind unterrichtet. Ich nehme an, eure Anwesenheit ist der Tatsache geschuldet, daß ihr zum Kommandanten befohlen seid? Nun denn, dann will ich euch nicht länger aufhalten, meine Liebe. Die Zwillinge mit euch.“ Auris verabschiedet sich mit einer höflichen Verbeugung.