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Sat, Oct 19th 2024 02:54   Edited on Sat, Mar 22nd 2025 11:43

[Tag 18, Abends] In der Schmutzigen Ente

Das Gasthaus “Zur Schmutzigen Ente” ist ein wahrlich legendärer Platz in der Stadt Pelorn. Nun ist die Küche freilich sehr gut, aber nicht überragend. Die Einrichtung ist ordentlich, aber nicht nobel. Die Bedienung kompetent, aber nicht über alle Maßen freundlich. Es ist nicht dies, das die “Ente” ausmacht, weshalb sie so oft so gut gefüllt ist, warum es insbesondere in dem oberen Stock, da, wo das Essen teurer und schmackhafter ist, das Bier stärker und die Atmosphäre etwas gepflegter, so schwer ist, einen Tisch zu ergattern.   Nach außen hin ist die Stadt Pelorn ja in drei unversöhnliche Bereiche geteilt, mit dem Haus Thornhoff an der Westseite des Olifern, den Häusern Imeria und Coveani an der Westseite. Doch so sehr diese Teilung auch absolut erscheint, es gibt viel mehr Kontaktpunkte zwischen den Bewohnern der drei Stadtteile, als man meinen möchte. Trotzdem ist es nicht ganz ungefährlich, einfach so in einem fremden Stadtteil herumzurennen. Für einen normalen Bürger mag dieses Risiko überschaubar sein, wenn man aber einmal Rang und Namen hat, begibt man sich damit in Lebensgefahr. Wenn man nun jedoch trotzdem ein Gespräch über die Häusergrenzen hinweg führen will, so gibt es da eigentlich nur eine Adresse, wo dies möglich ist: die “Schmutzige Ente”.   Nun ist die Ente natürlich, rein geographisch gesehen, auf Imeria-Gebiet. Aber in der Ente kann sich jeder aufhalten, und jeder kann über den direkten Weg zur Ente gelangen. Kein Jäger würde wagen, einzugreifen - freilich nur so lange, wie man auf dem direkten Weg bleibt. Keiner kann sich erinnern, dass dies einmal anders gewesen ist, und keiner kann sich vorstellen, dass dies irgendwann einmal anders sein wird.   Nun ist Saya Nayara eindeutig ein Anhänger des Hauses Imeria. Dies ist schon nur anhand ihrer zahlreichen Tätowierungen leicht zu erkennen. Gregorian Vellez hingegen ist dem Haus Thornhoff zuzuordnen, und wenn es auch nach außen hin nicht sichtbar ist, so ist er doch bekannt genug, als dass er sich ebenfalls nicht mehr frei bewegen kann. Und so ist es natürlich auch für sie die Ente, wo sie sich an diesem Abend treffen.   Sayas Gruppe besteht aus vier Personen: Marigar und eine weitere Leibwache, Mari und natürlich ihr selbst. Inzwischen wird es wohl auch Mari gewohnt sein, dass die Leute auf dem gesamten Imeria-Gebiet Platz machen, wenn Saya mit ihren Männern eine Straße entlang läuft. Und so kommen sie auch glücklich und unbehelligt an ihrem Ziel an. Und hier kommen erstmal die Vorteile zum Tragen, die man genießt, wenn man Dargha ist. Die Ente ist nämlich komplett ausgebucht, aber schließlich genügt das Zeigen des Knochenstabs, der Saya als Dargha ausweist, und ein weniger hochstehender Gast wird sich bemüßigt fühlen, seinen Tisch zu räumen.   Dann jedoch erfolgt etwas, das jeder Gast über sich ergehen lassen muss, ganz egal ob es sich um einen Müller, eine Dargha oder gar um Arkon Imeria persönlich handelt. In der “Schmutzigen Ente” sind Waffen nicht erlaubt, und sie müssen am Eingang abgegeben werden. Es dauert nun eine Weile, bis Marigar und sein Kollege all ihre Messer auf die Theke geklaubt haben. Saya gibt gleich ihren ledernen Mantel ab, legt noch einen Dolch aus dem Schaft ihres Stiefels dazu, klaubt dafür ihr Rauchzeug aus einer Manteltasche. Dann begeben sie sich in den oberen Stock. Gregorian ist doch seines Standes wegen einen Platz im oberen Stockwerk wert. Mari und Saya setzen sich also an einen Tisch in der Ecke des Raumes, Marigar und sein Kollege nehmen an der Theke Platz - inmitten zahlreicher bulliger Männer, die wohl allesamt Leibwachen irgendeines Gastes sind.   Nun sitzen also die beiden Damen an dem Tisch. Saya bestellt Bier, macht sich eine Zigarette zurecht und entzündet sie an der Kerze inmitten des Tisches. Und sie warten auf das Erscheinen des Gregorian Vellez, neugierig darüber, was er nun denn überhaupt zu bieten haben wird.
Sun, Oct 20th 2024 03:19   Edited on Sun, Oct 20th 2024 03:23

An Sayas Seite betritt Mari die schmutzige Ente. Gulama hat ihr Bestes gegeben. Maris Haar ist frisch gewaschen und so frisiert, daß es auf der einen Seite ihr verstümmeltes Ohr verdeckt, doch die andere Gesichtsseite fast völlig frei läßt. Das Lidschattenpigment hat Gulama mit etwas Glimmerpulver gemischt, das jetzt mit seinem dezenten Schimmer und dem Kajal Maris schöne Augen nochmals betont. Ein Hauch Wangenrot und ein etwas kräftigeres Lippenrot verleihen ihr zusammen mit dem sparsam aufgetragenen Duft eine zwar verhaltende, aber doch verführerische Note. Zu ihrem neuen Kleid, auf das sie so stolz ist, trägt sie helle Seidenstrümpfe, die Gulama aus ihrem eigenen Kleiderschrank genommen hat, die kurze dunkelgraue Jacke, die sie normalerweise zu ihrer Hose trägt und die weichen Halbstiefel, die recht gut zu dem ein wenig frechem Kleid passen. Auch Mari holt ihren Dolch aus der Jacke und gibt ihn ab, bevor sie weitergehen.   Es gibt Momente, in denen Mari fürchtet, daß sie aufwachen könnte und ihr wunderschöner Traum zerplatzen wie eine Seifenblase. Als Saya mit ihr hinaufgeführt wird, in den ersten Stock, hat sie wieder dieses Gefühl. Schon als kleines Mädchen hat sie davon geträumt, einmal am Arm ihres Prinzen die Stufen in der schmutzigen Ente hinaufzusteigen. Nun ist aus dem Prinzen eine Königin geworden und Mari so glücklich, daß es ihr fast schon unheimlich ist. Als sie an ihrem Tisch Platz nehmen und Saya Bier bestellt, überlegt sie einen Moment. Bier mag sie nicht, Schnaps vor dem Gespräch vielleicht nicht ganz so angebracht, also bestellt sich Mari eine Spezialität des Hauses, ein Scherbet aus Früchten, das nur leicht alkoholisch ist und von dem sie schon so viel gehört hat. Während sie wartet, schaut sie sich in dem gediegen eingerichtetem Raum um. Als dann ihr Scherbet kommt, trinkt sie Saya zu und macht einen kleinen Schluck. Noch nie hat Mari etwas Vergleichbares gekostet. Süßlich und doch fruchtig, leicht moussierend und einer leichten Kräuternote. Genießerisch nimmt sie noch einen Schluck und sagt leise zu Saya: "Ich bin schon gespannt auf diesen Gregorian. Gehört hab' ich schon einiges von ihm. Er soll ein rechter Schürzenjäger sein und eine Menge Kinder haben von verschiedenen Frauen." Dann grinst sie ganz undamenhaft. "Schön, daß er nicht weiß, daß er bei mir auf jeden Fall auf Granit beißt."    
Sun, Oct 20th 2024 09:32

Saya hat sich weit weniger Mühe gemacht, adrett auszusehen Natürlich hat auch sie sich gewaschen. Saya legt wert auf Hygiene, das hat Mari sicher schon bemerkt. Weit mehr, als man es von einer Jägerin erwarten würde. Und da sich die restlichen Jäger mehr oder weniger auch daran halten, stinkt es in ihrem Haushalten weit weniger als in manch anderem. Aber geschminkt hat sie sich nicht. Schminken würde wohl auch eigenartig aussehen in ihrem tätowierten Gesicht. Sie hat sich auch nicht sonderlich gekämmt. Seit Lisina ihr die Zöpfe ausgerissen hat, trägt Saya das Haar offen, um die Glatze zu verdecken, die sich allzu langsam mit kurzen Haaren zu verdecken beginnt. Saya ist eitel, auf ihre ganz eigene Art. Sie trägt ihr weißes Hemd, wie immer, wenn kein Mantel darüber ist, so weit geöffnet, dass die Schlangen auf ihrem Brustbein in Freiheit bleiben dürfen. Sie trägt ihre enge Lederhose, die Stiefel. Sie schaut kühl durch das Zimmer. Sie wirkt wild, unnahbar, aber das ist wohl auch so gewollt.   Erst als Mari von Gregorian zu sprechen beginnt, kommt ein kühles Grinsen auf das Gesicht der Dargha.   “Um ganz ehrlich zu sein, ich gebe auch nicht viel dafür, dass so ein Thronhoff-Bastard bei mir zu Hause rumläuft,” antwortet sie. Ihre Hand legt sich auf Maris Knie, fährt dann ein Stück weit nach oben, bis unter das Kleid. “Aber ich kann mir vorstellen, dass er dich ganz gerne haben würde. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass ich dafür wohl eine Million Lamen fordern müsste.”
Mon, Oct 21st 2024 05:33   Edited on Mon, Oct 21st 2024 05:53

Als Saya ihre Hand auf Maris Oberschenkel legt, schiebt sie Mari noch ein gutes Stück weiter unter das Kleid. Dann bleibt ihr für einen Moment der Mund offen. "Eine Million?": haucht sie und hat keine Ahnung wie viel das ist, aber es muß sehr, sehr viel sein. Aber es ist ohnehin nicht die Summe, die ihr das Herz aufgehen läßt, sondern das, was Saya damit zum Ausdruck bringt. "Ich würd' für das ganze Silber Meras nicht von dir fortgehen.": sagt sie leise und aufrichtig. Sie will schon auf die Ermahnung Gulamas vor der Verhandlung nicht herum zu schmusen pfeifen und die verschmierte Schminke in Kauf nehmen, da kommt ein Angestellter der schmutzigen Ente, der hier die Aufsicht führt, mit einem kräftigen Mann unbestimmbaren Alters auf sie zu, dessen Bauchansatz nicht zu übersehen ist. Er trägt unauffällige Kleidung, der man erst auf den zweiten Blick ansieht, daß sie aus den besten Stoffen und von Meisterhand gefertigt ist. Sein schulterlanges dichtes, braunes Haar und der buschige Schnauz- und Kinnbart sind schon mit grauen Strähnen durchzogen. Trotzdem wirkt sein Gesicht irgendwie jugendlich. Vor allem fallen die ungewöhnlich Augen in der Farbe hellen Bernsteins auf. "Das muß er sein.": sagt Mari gedämpft.      
Mon, Oct 21st 2024 05:51   Edited on Mon, Oct 21st 2024 05:51

Zwei Schritt vor dem Tisch der beiden Frauen bleibt Gregorian stehen und verbeugt sich in Richtung der leicht erkennbaren Dargha. Seine tiefe Baritonstimme ist ausdruckstark und klangvoll. "Gregorian Vellez!": stellt er sich höflich vor. "Werte Dargha, ich bedanke mich für euer Kommen und ich hoffe, ihr werdet es mir nicht übelnehmen, daß ich euch warten ließ. Ich wurde erst jetzt über eure Anwesenheit informiert." Dann niegt er den Kopf auch in Richtung Maris. "Auch euch meinen Dank für euer Erscheinen, Frau Kiroval." Dann wendet er sich wieder der Dargha zu. "Ich habe mir erlaubt, eine der privaten Suiten zu reservieren, in der wir uns gänzlich ungestört unterhalten können, werte Dargha. Ich hoffe, daß ist in eurem Sinne?": erkundigt sich Gregorian und blickt Saya lächelnd an.      
Mon, Oct 21st 2024 07:29

In der Tat ist es für Gregorian unschwer zu erahnen, wer von den beiden Frauen nun die Dargha sein könnte. Es ist in der Stadt kein Geheimnis, dass Tätowierungen Statussymbol bei den Imeria-Leuten sind, und dass nur der Tätowierungen tragen darf, der sich um das Haus verdient gemacht hat. Und wenn nun, wie in diesem Fall, zwei Frauen an einem Tisch sitzen, die eine tätowiert, die andere nicht, dann ist es ziemlich klar, wer nun von Rang ist und wer nicht. Abgesehen von den Tätowierungen jedoch ist Saya wohl kaum als Dargha auszumachen. Freilich, der Ring steckt an ihrem Finger, der Knochenstab ist jedoch von der Tischkante verdeckt. Die Kleidung jedoch zeugt wenig von dem Rang der Dargha - ein einfaches Hemd aus rauem Leinen ist das einzige Stück, das sichtbar ist, ein einfaches Hemd, lässig über den Schultern, die Knöpfe bis zum Brustbein geöffnet. Die Haare sind offen, ohne besondere Frisur, wohl sauber und gepflegt, doch fallen sie so über die Schultern, wie sie eben fallen. Auch wirkt die Dargha recht jugendlich, wohl mit vordergründig überaus kühler Ausstrahlung, doch verraten die Augen doch von gehöriger Energie, die in ihr steckt. Die zweite Frau hingegen, die Gregorian ja bereits schon bekannt zu sein scheint, würde da die weit bessere Figur machen, mit schön frisierten Haaren, leichter Schminke im Gesicht, einem einfachen, doch gut gemachten Kleid, teuren Seidenstrümpfen an den Füßen. Aber es ist wie es ist, die Dargha ist die, die ihr gegenüber mit anzüglichem Grinsen ansieht, nicht die, die den Blick recht schmachtend erwidert.   Freilich hat Gregorian keine Ahnung, wovon die zwei Frauen gesprochen haben - aus ihrer Mimik kann er wohl erraten, dass es kaum um fundamentale Dinge des Schicksals der Stadt geredet haben. Trotzdem schaut die Dargha im ersten Moment etwas irritiert, als der Bedienstete an den Tisch tritt und Gregorian ankündigt. Saya zieht ihre Hand zurück und schaut zu Gregorian. Der Blick wird noch etwas kühler, und wenig ist von der höflichen Freundlichkeit, die er an den Tag legt zu spüren.   “Wir haben nicht lange gewartet,” entgegnet sie trotzdem recht versöhnlich. “Saya Nayara.”   Sie steht auf und gibt Gregorian die Hand. Saya hat einen festen Händedruck, wenig feminin, und wer nun einen Hofknicks erwartet hätte, so wie es in höheren Thornhoff-Kreisen vielleicht Sitte ist, wird freilich schwer enttäuscht. Nicht einmal ein Lächeln geht über ihre Lippen. Ganz im Gegenteil: Als Gregorian Maris Namen nennt, verfinstert sich ihr Blick noch etwas mehr. Kennt sich denn jeder Wicht auf der anderen Flußseite in ihrem Leben aus? Sie muss diesen vermaledeiten Spion finden, koste es was es wolle! Wenn sie erst einmal diese verdammte Wachschlampe in ihren Fingern hat...   Nun überrascht Gregorians Vorschlag die Dargha nicht wenig. Sie ist noch nicht lange in ihrem Rang, und die “Schmutzige Ente” auch ihr eigentlich nur dem Namen nach bekannt. Natürlich ist ihr die Funktion der Ente bekannt, natürlich weiß sie über das Restaurant bescheid, natürlich ist es ihr nicht neu, dass die Ente auch Zimmer hat. Aber dass es private Suiten gibt, um etwas zu bereden, das ist ihr neu. Nun ja, um ganz ehrlich zu sein, hätte sie wohl an ganz etwas anderes gedacht auf diese Einladung hin, wäre der Anlass nicht hochoffiziell, Mari auch noch mit dabei. Sie lässt sich die Überraschung nicht anmerken.   “Nun ja,” antwortet sie also kühl, “mir persönlich würde dieser Tisch hier genügen, aber wenn Ihr es wünscht, können wir uns genausogut in Eure Suite zurückziehen.”   Sie schaut kurz zu Mari, dann macht sie ihre Zigarette aus, nimmt den Krug und kommt hinter dem Tisch hervor, wodurch Gregorian sie nun in der vollen Pracht ihrer abgewetzten, engen Lederhose und den doch reichlich getragenen, festen Stiefeln bewundern kann.
Tue, Oct 22nd 2024 06:59   Edited on Tue, Oct 22nd 2024 09:37

Die Hand, die Sayas Händedruck erwidert, ist ganz offensichtlich nicht die Hand eines Mannes der seinen Unterhalt mit körperlicher Arbeit verdient aber auch nicht die eines verweichlichten Gelehrten. "Es ist mir eine große Freude eure Bekanntschaft zu machen, werte Dargha.": sagt Gregorian, erwidert ihren Händedruck und ruft mit einem Wink eine Kellnerin an den Tisch, die Saya ihren Krug abnimmt und ihn mit Maris Scherbet auf einem Tablett stellt, um den beiden Frauen die Getränke nachzutragen. "Ihr habt doch nichts dagegen, wenn ich vorgehe?": erkundigt sich Gregorian höflich, erwartet aber keine Antwort, denn er setzt sich schon in Bewegung. Er scheint sich hier bestens auszukennen und führt die beiden Frauen mit der Kellnerin im Schlepptau bis zu einer bewachten Türe, die ihm sofort geöffnet wird. Über einen Treppenabsatz geht es noch einen Halbstock nach oben, in einen Korridor, in dem ein Bewaffneter der schmutzigen Ente wacht. Gregorian geht bis zur letzten Türe am Ende des Korridors, öffnet sie und läßt die beiden Frauen eintreten.   Die drei privaten Suiten der schmutzigen Ente sind sehr gefragte Treffpunkte für diejenigen, die es sich leisten können und auf absolute Diskretion in luxuriösen Rahmen wert legen und oft Monate ausgebucht. Kurzfristig in diesen Genuß zu kommen, ist nahezu unmöglich. Obwohl es natürlich möglich ist, die Suiten auch für intime Zwecke zu nützen, sind sie nicht dafür ausgelegt und auch nicht mit Betten ausgestattet.   Der kurze Flur, den sie betreten ist mit einem weichen Teppich ausgelegt, die Wände sind holzgetäfelt und von Lampen hell erleuchtet. Links und rechts öffnen sich je eine Tür in einen bequem möblierten Aufenthaltsraum und in einen kleinen Raum ist für das Servierpersonal. Im Aufenthaltsraum erhebt sich ein kräftiger Mann mit dem Wappen des Skriptoriums und verbeugt sich als Saya und Mari vorbeigehen. "Wenn ihr es wünscht, kann ich eure Wache heraufbringen lassen, damit sie hier auf euch warten.": sagt Gregorian im Vorbeigehen. Der andere kleine Raum ist für das Servierpersonal bestimmt. Am Ende des Korridors öffnet Gregorian die massive Türe und läßt die beiden Frauen in einen großen, fensterlosen Raum eintreten, der mit kostbaren Teppichen, Stofftapeten und geschmackvollen Möbeln ausgestattet ist. Ein großer runder Tisch mit bequemen Polsterstühlen beherrscht vor einer Anrichte, auf der bereits allerlei Köstlichkeiten bereitstehen, beherrscht den Raum. Zwei Schreibpulte und einer gepolsterten Sitzgruppe vervollständigen die Einrichtung. Auch dieser Raum ist hell erleuchtet. Bei ihrem Eintreten erhebt sich graziös vom Tisch eine bemerkenswerte ostische Frau. Groß und schlank, das glänzend schwarze Haar zu einem komplizierten Knoten aufgesteckt, die von Elfenbeinnadeln mit Silberfiligranverziehrungen gehalten werden, die leicht schräg gestellten, mandelförmigen Augen nur mit Kajal betont und bis auf die tiefroten Lippen ohne weitere Schminke auskommend, verbeugt sie sich mit vor der Brust aneinander gelegten Händen nach karischer Sitte vor der Dargha. "Navadee lai, Dargha": sagt sie mit einer leicht rauchigen Stimme und verbeugt sich etwas weniger tief auch vor Mari. "Navadee lam, Oni!": grüßt sie auf karisch. Ihre Bewegungen sind von vollendeter Anmut und auf ihrem feingeschnittenen, ebenmäßigen Gesicht zeichnet sich ein Lächeln ab, das jedoch die Augen nicht erreicht. Ihr hautenges, hochgeschlossenes Kleid aus pechschwarzer Seide, in die Arabesken eingewebt sind und mit ihrer samtigen Haut in der Farbe alten Elfenbeins harmoniert, reicht ihr bis zu den Knöcheln, ist an der linken Seite bis hinauf zur Hüfte geschlitzt und schimmert bei jeder Bewegung im Licht der Lampen. Leise klirrt der ungewöhnliche Silberschmuck an ihrer Linken, der aus einem Armreif und drei Ringen besteht, die mit Silberketten verbunden sind. "Darf ich vorstellen? Meine rechte Hand, die werte T'Sai!": läßt sich Gregorian vernehmen.  
Tue, Oct 22nd 2024 07:48   Edited on Tue, Oct 22nd 2024 07:49

Saya und Mari folgen also dem Mann, der wenigstens Saya als Besitzer des Skriptoriums vom Hörensagen her bekannt ist. Sie besitzt aber keine weiteren Informationen über ihn. Wie bereits erwähnt, ist sie erst seit Kurzem Dargha, und einem Rottenführer oder gar einen Jäger ist das Treiben auf der anderen Flussseite ziemlich einerlei, sofern sie nicht den Befehl bekämen, die Thornhoff-Brut endgültig auszulöschen.   Verstohlen sieht sich Saya um, während sie durch die durch pompösen Luxus geprägten Räume gehen. Sie lässt sich nichts anmerken, doch erstaunt sie, was sie sieht. Imeria weiß auch, Luxus zu schätzen, doch ist dieser meist weit spartanischer Natur. Mari und Saya wohnen ja in ziemlich angenehmen Verhältnissen, doch sind in ihrem Haus Holztäfelungen selten, und auch die Anzahl und die Dicke der Teppiche reicht bei Weitem nicht an das heran, was sie hier sehen. Durch die Täfelungen und das Fehlen der Fenster wirken die Räume jedoch etwas düster, fast schon bedrohlich auf die junge Dargha, und unweigerlich fragt sie sich, warum man denn Räume so einrichten sollte.   Beim Anblick von Gregorians Begleitung tut sich Saya nun schwerer, ihre Verblüffung zu verbergen. T’Sais Anmut ist ja geradezu legendär und trifft freilich auch die recht heißblütige Dargha. Ihr Blick wandert über die aufreizenden Kurven und ganz unwillkürlich zuckt ihre rechte Augenbraue. Gregorians Frage über die Wachen kommt da recht gelegen, um Saya aus ihren nicht ganz lupenreinen Gedanken zu reißen.   “Ja bitte,” wendet sich Saya nun an ihn, doch klingt ihre Stimme etwas abwesend. “Wir wollen doch nicht, dass sich Eure Wache zu sehr langweilt, nicht wahr?”   Der zweite Satz ist dann schon von mehr psychischer Präsenz geprägt, und deutlich ist herauszuhören, dass Saya die Anwesenheit von Gregorians Wache nicht gerade großartig findet. Saya begrüßt nun auch T’Sai mit einem Händedruck.   “Saya Nayara,” stellt sie sich selbst vor, und der Blick in die karischen Mandelaugen ist wohl etwas tiefer als ursprünglich geplant. “Und das ist Marissa Kiroval, aber ich schätze, das wisst Ihr ja schon.”   Saya setzt sich nun mit ihrem ganz eigenen Grazilität - oder, mit anderen Worten besprochen, sie wirft sich in einen der Polstersessel, lümmelt sich mehr hinein als sie sitzt, streckt die Beine aus und beginnt sich eine Zigarette zu formen. Diese entzündet sie dann an der Kerze auf dem Tisch. Kurz linst sie noch einmal zu T’Sai, dann schaut sie zu Gregorian, zieht an der Zigarette.   “Also, schießt los,” sagt sie kühl. “Ich hörte, Ihr habt mir ein Angebot zu machen.”
Tue, Oct 22nd 2024 09:17

Mari kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Bis jetzt hat sie Sayas neue Residenz für den Gipfel alles Luxus gehalten. Was sie jetzt an Pracht und Komfort sieht, hätte sie bis vor Kurzen gar nicht für möglich gehalten. Wieder hat sie das starke Gefühl zu träumen, als sie über den weichen Teppich schreitet. Beim Betreten des großen Raumes wird dieses Gefühl noch stärker. Stoff an den Wänden! Ihr Blick wandert zu den Köstlichkeiten, die appetitlich auf den Silberplatten angerichtet sind, aber als die Ostin aufsteht, rückt all das in den Hintergrund. Es wird ihr heiß und kalt. Bei den geschmeidigen Bewegungen T'Sais wieseln ganze Ameisenvölker über ihre Haut. Noch nie hat sie in ihrem Leben eine Frau gesehen, die sich mit dieser Ostin vergleichen ließe. Sie bemüht sich, sie nicht offen anzustarren, aber immer wieder wandern ihre Blicke zu ihr. "Euch auch..ich mein' die Zwillinge mit euch.": verhaspelt sie sich, als sie auf ihren Gruß antwortet. Sie spürt wie ihr das Blut in die Wangen steigt und schaut schnell zu Gregorian und setzt sich neben Saya. Doch T'Sai zieht ihren Blick magisch an.  
Tue, Oct 22nd 2024 09:18

Das verhaltene Lächeln T'Sais kann nicht ganz den spöttischen Hauch verbergen. Sie ist sich ganz offensichtlich ihrer Wirkung bewußt. Ihr Händedruck ist verhalten und sie erwidert den Blick Sayas kühl, taxierend und ohne Scheu. "Es ist mir eine große Ehre, Dargha.": sagt sie und ihr Tonfall läßt erahnen, daß es sich nur um eine höfliche Floskel handelt. Dann wandert ihr Blick zu Mari als über ihre eigenen Worte stolpert. "Danke, werte Dargha.": sagt T'Sai. "Herr Vellez hat mich informiert." Für einen Augenblick sieht T'Sai Mari an, dann wird ihr Lächlen um eine Spur breiter und ihr Blick, obwohl immer noch taxierend, scheint nicht ganz so kühl, eher ein wenig amüsiert. Doch dieser Schatten eines Eindrucks verschwindet schnell hinter dem geschäftsmäßigen Lächeln, mit dem sich T'Sai wieder anmutig an ihren Platz setzt. Dabei klafft ihr Kleid auf und zeigt für einen Moment ihre wohlgeformten Beine.      
Tue, Oct 22nd 2024 09:20

Es ist Gregorian nicht verborgen geblieben, daß Saya die Anwesenheit seines Bewaffneten keine große Freude bereitet. "Verzeiht, Dargha. Ich wollte euch mit der Anwesenheit der Wache keinesfalls beleidigen. Ich bin nur der hier üblichen Praxis gefolgt. Wenn ihr es wünscht, schicke ich meinen Mann umgehend hinunter.": bietet er höflich an. Als sich Saya setzt, nimmt auch er neben T'Sai Platz. "Angebot ist vielleicht etwas viel gesagt, aber ich schlage vor, daß wir uns die Köstlichkeiten des Hauses schmecken lassen, bevor zur Sache gehen. Geschäfte auf leeren Magen verderben einem den Abend!": sagt Gregorian schmunzelnd, dann fällt sein Blick auf den fast leeren Bierkrug Sayas. "Verzeiht, ich habe gar nicht bedacht, daß ihr Bier trinken könntet und nichts davon heraufbringen lassen. Es wird also einen Moment dauern, bis euch Bier gebracht werden kann. Aber wenn ich schon beim Bier bin, ihr habt doch eine Brauerei auf eurem Gebiet, oder? Der Besitzer, ein gewisser Haruland hat bei uns Schreiben gelernt. Übrigens, ich habe eure mutige Weitsicht bewundert, den Mann zum Empfang der Salzkarawane in die Residenz zu schicken. Soweit ich es mitbekommen habe, war er trotz der Probleme mit seiner Einladung, recht erfolgreich, was den Bierverkauf angeht. Falls ihr etwas anderes als Bier möchtet, wir haben verschiedene Weine hier und ausgezeichnete Brände. Womit darf ich euch dienen?": erkundigt sich Gregorian.  
Tue, Oct 22nd 2024 11:24

Saya hat sich den falschen Stuhl ausgesucht. Das heißt, eigentlich ist es der genau richtige, um die Perfektion zu sehen, mit der die Zwillinge T’Sais beine versehen haben. Auf der anderen Seite bringt dieses kurze Aufblitzen dieser Perfektion die Dargha dazu, dass sie beinahe schon um Fassung ringt. Wie gesagt, Saya ist wohl Dargha, rein vom Rang her. Aber sie ist so schnell von der einfachen Jägerin zur Dargha aufgestiegen, dass ihr eigentlich die Werkzeuge dazu fehlen. Sie ist es nicht gewohnt, ihre Gefühle zu verbergen. Sie ist es nicht gewohnt, eine attraktive Person zu sehen und diese nicht zu besitzen. Denn Jäger nehmen sich, was sie wollen, und keinem auf Imeria-Gebiet würde es einfallen, sich zu widersetzen. Die Folter der Jäger ist jedem bekannt, ist bei jedem gefürchtet, und jeder würde alles tun, um ihr zu entgehen. So sitzt die mächtige Dargha also da, und ihr Verstand ficht einen harten Kampf gegen das heiße Blut, das ihr so eigen ist, für einen Augenblick. Dann scheint doch der Verstand zu gewinnen, Saya stürzt sich nicht auf T’Sai, sondern wendet sich an Gregorian.   Es wird nicht besser. Denn das, was ihr Gregorian nun erzählt, trifft Saya wie ein Faustschlag in den Bauch. Theomer war auf dem Empfang des Oberaffen? Nun hat ja schon Astrid die Vertrauenswürdigkeit des Braumeister ziemlich untergraben, und nun kommt ein Detail dazu, das Saya zum Kochen bringt. Sie macht einen langen Zug an ihrer Zigarette. Ihr Blick geht für einen Augenblick zu Mari, dann sieht sie Gregorian wieder an.   “Herr Vellez,” antwortet sie ihm dann mit erstaunenswerter Ruhe in ihrer Stimme, “ich bin erst seit kurzem Dargha in meinem Viertel. Und ich habe nur ein Ziel: Ich will aus meinem Viertel einen lebenswerten Ort machen. Dazu brauche ich Geld, und wie könnte ich leichter Geld verdienen, als wenn die Betriebe des Viertels Geschäfte mit dem Haus Thornhoff und seinen Untergebenen machen? Ich konnte mit Theomer leider noch nicht über die Erfolge oder Misserfolge seiner Mission auf dem Empfang sprechen, doch hoffe ich für ihn und auch in meinem Interesse, dass er die richtigen Kontakte geknüpft hat.”   Sie leert den letzten Rest des Bieres, zieht noch einmal an ihrer Zigarette, wirft den Stummel in den Krug.   “Doch Ihr habt Probleme mit seiner Einladung erwähnt,” fährt sie dann fort. “Was für Probleme gab es denn mit dieser Einladung?”
Tue, Oct 22nd 2024 02:28   Edited on Tue, Oct 22nd 2024 04:02

Die kleine Geste, mit der ihm T'Sai anzeigt, daß die Dargha lügt, hat Gregorian sowie der Blick der Tätowierten zu ihrer Begleiterin, als er von dem Braumeister gesprochen hat, entgeht Gregorian nicht. Der Braumeister sollte ihm eigentlich nur dazu dienen, ein unverfängliches Gespräch vor den eigentlichen Verhandlungen in Gang zu bringen, doch er scheint damit in ein Wespennest gestochen zu haben. Möglicherweise war der Mann gar nicht von seiner Dargha geschickt worden! Daraus ergäben sich interessante Implikationen. Um sich einen Moment zu verschaffen, die Dinge kurz zu überdenken, läutet er nach der Bedienung, die sich bereits zurückgezogen hat und in wenigen Augenblicken erscheint. "Laßt bitte noch einen Krug Frischgezapftes heraufbringen und die Wachen der Dargha.": sagt er und wendet sich wieder Saya zu. Der Braumeister war ihm grundsätzlich gleichgültig und jedes Zögern wäre ihm jetzt sehr wahrscheinlich als Verheimlichung angelastet worden, so spricht er scheinbar völlig unbefangen weiter und schildert den Vorfall so wie er sich zugetragen hat. "Ihr verfolgt damit ein äußerst lobenswertes Ziel, wenn ich mir diese Bemerkung gestatten darf und wer weiß, vielleicht trägt eine Verbesserung der Handelsbeziehungen zur Verbesserung der Beziehung der beiden Häuser bei. Eine Reise über zehntausen Ald beginnt mit dem ersten Schritt, wie es in einem karischen Sprichwort so schön heißt. Soweit ich es mitbekommen habe, hat er recht erfolgreich alte Verbindungen neu geknüpft. Welches Problem genau mit der Einladung aufgetaucht ist, weiß ich nicht. Doch wurde er von Kommandant Arn Melvart persönlich verhaftet und abgeführt. Nach etwa zwei Stunden kehrte er wieder in den Saal zurück und hat der Fama nach erklärt, daß der Schreiber beim Ausstellen der Einladung Fehler gemacht hätte. Unwahrscheinlich, da viele Schreiber der Residenz von uns ausgebildet wurden, aber möglich. Hätte man ihn sonst gehen lassen?": erzählt Gregorian lebhaft.  
Tue, Oct 22nd 2024 03:14

Wieder geht Sayas Blick zu Mari, und obwohl sie äußerlich ruhig wirkt, ist das Aufblitzen in ihren Augen nicht zu übersehen. Für einen Augenblick wirkt sie wie ein Vulkan vor dem Ausbruch. Sie setzt sich nun auf, nimmt das Rauchzeug und formt sich eine neue Zigarette, die sie wieder an der Kerze entzündet. Sie zieht an der Zigarette, dann erst sieht sie Gregorian wieder an.   “In der Tat wird sich die Sache wohl auf irgendeinen kleinen Fehler zurückführen lassen, wenn Reland Arn Melvart einen Bürger dieser Seite des Flusses wieder ziehen lässt,” antwortet sie. Sie zieht wieder an der Zigarette, schaut zu T’Sai. Diese schaut so unnahbar zurück, wie Saya gerne wirken würde, und so wendet sie sich wieder an Gregorian.   “Und ich hoffe doch, dass der Kommandant seine Entscheidung, einen ehrbaren Braumeister seiner Wege ziehen zu lassen, nicht noch im Nachhinein widerruft und den armen Theomer in einem zweiten Moment einkassiert,” fügt sie hinzu. “Die politischen Gegebenheiten machen es für mich leider schwierig, mich selbst um den Verkauf auf Thornhoff-Gebiet zu kümmern. Oder denkt Ihr, Arn Melvart wäre mit einer ehrbaren Dargha genauso nachsichtig wie mit einem ehrbaren Braumeister?”
Tue, Oct 22nd 2024 04:26   Edited on Tue, Oct 22nd 2024 04:35

Als der Name Theomers fällt, reißt sich auch Mari vom Anblick T'Sais los, die ihr in ihrer herablassenden, kühlen und leicht spöttischen Art einerseits irgendwie unsympathisch geworden ist, sie aber ungeheuer aufregt. Im Augenblick als sich ihr Blick mit dem Sayas trifft, steht ihr das "Ich hab's dir ja gesagt." ins Gesicht geschrieben, aber sie sagt nichts weiter und hört dem Gespräch zu. Als sie wieder zu T'Sai sieht, richtet sich die Ostin für einen Moment etwas auf, sodaß sich ihre Brüste deutlich abzeichnen und ihre Brustwarzen durch den Stoff drücken. T'Sai streift sie nur mit einem kurzen Blick, aber Mari ist sich in dem Moment sicher, daß sie sich absichtlich so zeigt, um sie um den Verstand zu bringen. Ziemlich erfolgreich, denn Mari muß sich zusammen nehmen, um nicht begehrlich aufzustöhnen. Aber als Gregorian von der Verhaftung Theomers und seiner Freilassung berichtet, klingelt es bei Mari. Theomer muß der Drecksack gewesen sein, der sie verkauft hat! Wieder trifft sich für einen Moment ihr Blick mit dem Sayas. Sie nickt nur leicht, mischt sich aber weiter nicht in das Gespräch ein.  
Tue, Oct 22nd 2024 04:34

Auch T'Sai beteiligt sich für den Moment nicht am Gespräch und blickt die meiste Zeit zu Saya. Nur hin und wieder löst sie ihren Blick von der Dargha und streift Mari. Nur einmal sieht sie Mari an und wieder huscht der Anflug eines amüsierten Lächelns über ihre Lippen, als sie sich ein wenig streckt. Doch schon als sie sich wieder zurücklehnt und ihren Blick Saya zuwendet, ist dieses Lächeln verschwunden.  
Tue, Oct 22nd 2024 04:48

In einer Geste des Unwissens breitet Gregorian die Arme aus. "Da bin ich leider überfragt, werte Dargha. Ich bin Geschäftsmann, Gelehrter und Sammler und kümmere mich nur um Politik, wenn es etwas mit meinen Geschäften zu tun hat. Der Kommandant ist nicht einer, dem man leicht in die Karten sehen kann, aber wenn ich mir eine Bemerkung gestatten darf, von einem persönlichen Besuch auf Thronhoff-Gebiet würde ich euch ohne vorhergehende Sondierungen und Absprachen eher abraten. Doch damit sage ich euch sicher nichts Neues." In dem Moment klopft es an der Türe und nach einem Herein von Gregorian bringt die Kellnerin Saya einen gefüllten Bierkrug und Saya kann die Stimmen ihrer Jäger hören, die in den Aufenthaltsraum geführt werden. Gregorian bedeutet der Kellnerin zu warten und wendet sich wieder an Saya. "Soll ich auftragen lassen?": erkundigt er sich höflich.      
Tue, Oct 22nd 2024 08:32

Immer wieder geht Sayas Blick zu T’Sai. Jedes Mal schaut T’Sai sie an. Nun hätte Saya ja nichts dagegen, von einer schönen Frau angestarrt zu werden - wenn sie es auch kaum gewohnt ist. Schließlich ist das Anstarren gerade das, das jeder Bewohner des Gebietes tunlichst vermeiden will. Aber bei T’Sai ist es anders. Sie schaut sie an, und Saya fühlt sich zusehends unwohl. Irgendetwas hat diese Frau an sich, das ihr unheimlich ist. Und immer mehr merkt sie, dass sie gerade dies weit mehr irritiert als die brachiale Anziehungskraft, die sie ausstrahlt.   “Es gibt einen Grund, warum wir uns gerade hier treffen,” antwortet Saya schließlich lapidar in Gregorians Richtung, schaut dann kurz zu Mari und fügt dann hinzu: “Ja, mir knurrt so langsam der Magen. Ich muss sagen, dass man als Dargha einfach viel zu oft eine Mahlzeit auslässt. Außerdem habe ich Mari schon erzählt, dass die Küche hier ganz annehmbar ist, jedenfalls weit besser als das, was uns unsere aktuelle Köchin so bereitet.”   Und plötzlich ist in Sayas Gesicht ein leichtes Lächeln zu sehen.
Wed, Oct 23rd 2024 03:06

[Verwaltung] Die Speisen, die jetzt aufgetragen werden, sind eher eine Zusammenstellung aus verschiedenen Vorspeisen und appetitlich angerichteten Häppchen. Doch die Küche hat alle Register gezogen. Fisch, geräuchert und mariniert, Schinken mit verschiedenen Soßen, delikate dünne, getrocknete Würste, panierte Hühnerstreifen, kleine Fleischpasteten, Aufstriche und sogar frische Garnelen türmen sich auf den Platten. Drei verschiedene Arten Brot, auch karisches Fladenbrot, verschiedene marinierte Gemüsearten, Salate und Soßen werden dazu gereicht. Dazu nach Wunsch Rot- oder Weißwein oder verschiedene Edelbrände.  
Wed, Oct 23rd 2024 03:32

Die Köstlichkeiten, die ihr die Kellnerin anrichtet, lassen Mari im Moment sogar auf die Ostin vergessen. Vieles kennt sie gar nicht und die weißen dicken Würmer betrachtet sie sogar mißtrauisch. Aber allein der Anblick der anderen Gerichte läßt ihr das Wasser im Munde zusammenlaufen. "Ich hätt' gern einen Schnaps.": sagt Mari zur Kellnerin. Die Aufzählung der Kellnerin sagt ihr überhaupt nichts. Aber geschickt umschifft sie die Klippe und erkundigt sich freundlich: "Was empfehlt ihr mir?" Sie kennt Tresterbrand nicht, aber sie nickt. "Ja, gut dann den Tresterbrand, vielen Dank!" Sie will nicht als erste zugreifen, aber als Gregorian nach einem der kleinen Brote greift, bedient sich auch Mari. Schon nach dem zweiten Happen steht für sie fest, daß dies das beste Essen ihres Lebens ist. Langsam und genießerisch leert sie ihren Teller. Besonders die dicken Würmer haben es ihr angetan. Für einen Moment zögert Mari, aber dann läßt sie sich nochmals anrichten. Als Gregorian einen Trinkspruch auf Saya ausbringt, greift auch Mari nach ihrem Glas. Nach dem ersten vorsichtigen Schluck entfährt ihr ein kleiner Laut der Überraschung. Das ist kein Schnaps, der sein Aroma in ihrem Mund verströmt, sondern Nektar. Erschrocken schüttelt sie den Kopf, als sie Gregorian fragt, ob etwas mit dem Schnaps nicht in Ordnung wäre. "Nein, nein!": sagt sie etwas verlegen. "Ich hab' nur nicht erwartet, daß er so gut ist." Mari leert auch ihren zweiten Teller genußvoll. Als sie überlegt ob sie noch etwas nehmen soll, fällt ihr etwas ein. Sie beugt sich zu Saya und flüstert ihr ins Ohr: "Ich hab' eine Idee! Verlang', daß Loros Onkel zuerst die Erste Hand verläßt, bevor du über Bedingungen redest. Ich glaub’ nicht das er darauf eingeht. Aber auch wenn, zieht's die Sache ordentlich in die Länge."      
Wed, Oct 23rd 2024 03:49

Je mehr von den Köstlichkeiten aufgetragen werden, desto mehr versteinert sich Sayas Gesicht. Immer mehr scheint sie in ihrem Stuhl in sich zusammenzusinken, schaut auf all die Platten und Schüsseln, und mit jeder neuen von ihnen scheint sie sich mehr in sich zurückzuziehen. Sie hört wohl, was Mari ihr zuflüstert, reagiert aber nicht einmal mit einem Wimperzucken darauf. Als die Bediensteten schließlich die Garnelen auf den Tisch stellen und beginnen, den Inhalt der einzelnen Spezialitäten zu erklären, richtet sie sich urplötzlich auf. Grenzenlose Wut quillt aus ihren Augen.   “Verdammte Scheiße!” schreit sie die arme Kellnerin schließlich an. “Steck dir all diesen Scheiß in deinen verfickten Arsch und bring uns ein ordentliches Stück Fleisch oder den Eintopf, um den ihr so einen Zauber macht!”   Dann krallt sie sich eine Flasche mit Weinbrand, steht so ruckartig auf, dass der Sessel, auf dem sie sitzt, nach hinten umfällt. Sie stürmt aus dem Raum und verschwindet in einem der Vorzimmer. Mit einem Knall schließt sich die Tür hinter ihr, und Mari, T’Sai und Gregorian sind nun allein unter sich.
Wed, Oct 23rd 2024 04:20   Edited on Wed, Oct 23rd 2024 04:52

Mari fällt die Gabel aus der Hand, als Saya plötzlich zu schreien anfängt und dann auch noch der Stuhl auf den Boden kracht. Sie hat nicht die geringste Ahnung was los ist, aber sie springt auf, sagt schon im Nachlaufen: "Entschuldigung!" Sie läßt den ebenso überraschen Gregorian und die Ostin sitzen, reißt die Türe, ruft schon im Korridor nach Saya und läuft zur erstbesten Tür. Mari reißt die Tür auf und platzt in den Raum.      
Wed, Oct 23rd 2024 04:44

Das Bild, das sich Mari nun bietet, wird sogar sie überraschen. Saya Nayara, die weitestgehend unnahbare, harte, unbarmherzige und brutale Dargha sitzt im hintersten Winkel des Raumes. Kaum eine halbe Minute wird vergangen sein zwischen Sayas Hinausstürzen und der Ankunft Maris, doch ist die Schnapsflasche schon zu einem guten Viertel ausgetrunken. Mit den Armen umklammert sie ihre Beine und weint. Sie weint so sehr, dass der ganze Körper bebt, zwischendurch ist sogar ein Schluchzen zu hören. Sie sieht wohl Mari die hereinkommt, scheint aber keine Notiz von ihr zu nehmen. Irgendwann führt sie wieder die Schnapsflasche zum Mund und trinkt wieder fünf oder sechs tiefe Schlucke daraus, bevor sie ihr Gesicht zwischen ihren Knien vergräbt und weiterweint.   “Ich kann das nicht,” schluchzt sie schließlich, “ich kann das wirklich nicht. Bitte, schick sie weg, ich kann es nicht. Ich bin doch nur eine Ausgestoßene, die gar nichts auf dem Kasten hat. Bitte, schick sie weg, ich ertrage es einfach nicht mehr. Die elendige Hure, die mich ständig anstarrt. Der Affe, der mir in allen Dingen überlegen ist. Mari, ich kann das nicht, ich bin ein Nichts, bitte, schick sie weg. Sag ihnen, was immer du willst, verhandle du mit ihnen, aber, ich kann das einfach nicht!”
Wed, Oct 23rd 2024 04:46

Im großen Zimmer der Suite sieht Gregorian T'Sai an und hebt die Hände in einer eher ratlosen Geste und sagt ironisch: "Also so schlecht ist das Essen nun auch wieder nicht, daß man gleich davon laufen muß. Ich schlage vor, wir warten noch ein wenig. Vielleicht kommt die Dargha ja wieder auf den Boden zurück. Wenn nicht, dann soll es mir auch recht sein." Er bedeutet der leicht schockierten Kellnerin, daß sie im Moment nicht gebraucht wird und wartet, bis sich die Türe hinter ihr schließt. "Hast du etwas gesehen? Was ist vorgefallen?"      
Wed, Oct 23rd 2024 04:47   Edited on Wed, Oct 23rd 2024 04:48

T'Sai, die während des Ausbruchs Sayas nur eine Augenbraue gehoben hat, taucht eine der geschälten Garnelen in scharfe Soße und verspeist sie genüßlich. "Ich kann keine Gedanken lesen, mein Lieber. Aber eines ist sicher. Sie hatte keine Ahnung davon, daß der Bierbrauer auf dem Empfang war. Doch das ist nicht alles. Wie gesagt, ich kann keine Gedanken lesen, in dem Fall nur vermuten. Ihre Enttäuschung und ihre Wut waren klar erkennbar, vermutlich hatte sie ein engeres Verhältnis mit dem Mann und kocht nun vor Wut darüber, daß er sie hintergangen hat oder ihr Haus. Schließlich sind Imeria und Thornhoff keine Busenfreunde. Aber auch sonst ist sie ein liebreizendes Geschöpf, daß mich noch vor einer halben Stunde am liebsten vergewaltigt hätte und wie ein kleines Kind ausrastet, wenn sie etwas nicht sofort bekommt, was sie haben möchte. Nur schwingt dieses Kleinkind Klingen und hat eine Schar Totschläger hinter sich. Es war wirklich sehr weitblickend von dir, das Skriptorium auf der anderen Seite des Flußes anzusiedeln und wir uns nicht ständig mit diesem Abschaum herumschlagen müssen. Kannst du mir bitte den Teller mit Garnelen reichen?"    
Wed, Oct 23rd 2024 05:07

Es erschüttert Mari Saya so zu sehen und sie macht die Türe hinter sich zu und schiebt den Riegel vor. Niemand soll Saya so zu Gesicht bekommen. Zuerst sagt sie gar nichts, setzt sich nur zu Saya auf den Boden, legt ihr einen Arm um die Schulter, schmiegt sich an sie und streicht ihr mit der anderen Hand sanft übers Haar. Sie läßt Saya weinen, nur als sie wieder aus der Schnapsflasche trinken will, greift sie nach der Flasche und sagt leise: "Davon wirds nicht besser." Sie bietet keine Kraft auf, wenn Saya trinken will, dann braucht sie nur ihre Hand zur Seite zu schieben. "Du mußt nichts tun, was du nicht willst und du bist hundertmal besser, als die da drin. Du bist die Dargha, keine Ausgestoßene und ich hab' dich lieb und ich laß dich jetzt nicht allein. Die da drin können mir den Buckel runterrutschen." Dann schmiegt sie sich wieder an Saya.      
Wed, Oct 23rd 2024 07:21

“Ich hab sie immer so gerne gehabt,” schluchzt Saya weiter, nachdem sie die Schnapsflasche sinken lassen hat. “Und Papa hat sie immer zu mir geschoben, zusammen mit der süßen Soße. Und er hat immer gesagt, die Garnelen seien ganz für seine kleine Prinzessin reserviert, die einmal die Geschicke der Stadt leiten wird. Und jetzt? Jetzt sitze ich hier und lass mich von so einer verfickten Hure drausbringen, schaffe es nicht einmal… Ich bring sie einfach um, dann ist ausverhandelt. Wenn wir heimkommen, dann ziehe ich ihr den Arsch über die Ohren. Und morgen bringe ich der Knochenhand den Ring zurück. Soll er mich doch an die Hunde verfüttern.”   Sie setzt wieder die Schnapsflasche an, und dieses Mal lässt sie es nicht von Mari verhindern. Sie macht wieder einige Schlucke davon. Dann legt sie ihren Kopf auf Maris Schulter. Nichts ist mehr übrig von der stolzen Dargha. Neben ihr sitzt eine zerbrechliche junge Frau, ein Häuflein Elend, das jedoch trotzdem irgendwann wieder in den großen Raum zurückgehen müsste und dort ihre Frau stehen. Denn eines hat wohl auch Mari verstanden: Wenn die Obersten Imerias es mitbekommen, dass eine Dargha des Hauses es nicht schafft, vor Thornhoff-Angehörigen ihre Würde zu bewahren, dann ist es um die Gesundheit der Dargha schlecht bestellt.
Wed, Oct 23rd 2024 07:30

Der kleine Tumult in dem Speisezimmer bleibt freilich nicht unbeachtet. Doch kommt Marigar mit seinem Begleiter zu spät in den Saal, um Saya noch abzufangen. Er sieht gerade noch Mari an sich vorbeiflitzen, doch da schließt sich auch schon die Tür hinter ihm und er hört, wie der Riegel vorgelegt wird. Marigar sieht Gregorian und T’Sai mit finsterem Gesichtsausdruck an.   Jäger sind ein eigener Schlag Mensch, doch das wird den am Tisch sitzenden Leuten bekannt sein. Sie sehen bei weitem nicht so hübsch aus wie die in feschen Uniformen steckenden Wachen Thornhoffs oder gar Coveanis. Uniformen sind Imeria fremd, doch wer sich verdient gemacht hat, bekommt das Recht, Tätowierungen zu tragen. Die Jäger, die die beiden vor sich haben, sind noch recht jung. Beide sind Schränke von Männern, groß und breit. Der eine, also Marigar, ist eigentlich recht hübsch, mit langen, schwarzen Haaren und einem bemerkenswert gepflegten Bart, einem ebenmäßigen Gesicht. Anders als das der Dargha ist sein Gesicht nicht tätowiert, nur am Hals sieht man die obligatorischen Schlangenköpfe. Beim zweiten Jäger, fast kahl rasiert, mit stahlblauen, etwas stechenden Augen, ist auch am Hals nichts zu sehen, nur die mächtigen Unterarme scheinen ebenfalls tätowiert zu sein. Sein Gesicht wird von einer hässlichen Narbe dominiert, die von der Stirn über das Auge bis zum Kinn läuft. Beide bleiben am Eingang zu dem Speisezimmer stehen.   “Was ist hier vorgefallen?” fragt Marigar mit eindeutig aggressiven Unterton.
Wed, Oct 23rd 2024 08:00

"Nein, Saya.": sagt Mari sanft. "Das machst du nicht. Der Ring gehört dir! Du bist die Dargah, weil du es dir verdient hast." Sanft streicht ihr Mari wieder übers Haar. "Du wirst ihn nicht hergeben und aufgeben! Ich weiß, wie's ist, wenn man in das schwarze Loch fällt. Schau mich an! Ich war nur eine kleine Ratte und ich bin immer noch da. Du bist viel stärker als ich und ich werd' dich so lang' halten bis dir das wieder einfällt." Zart drückt sie Saya an sich. "Ich mach’ für dich, was du willst, auch verhandeln. Aber du kannst das. Wenn nicht heut' dann halt übermorgen. Die wollen was von dir, also werden sich auch morgen oder irgendwann wieder antanzen. Zeigs dir, daß du's kannst, daß du besser bist als diese Geldsäcke mit ihrem Getue. Ich sag' denen einfach, du hast es dir anders überlegt und willst heute nicht mehr verhandeln. Punkt und aus. Du bist die Dargha!"      
Wed, Oct 23rd 2024 08:13

Auch die Wache Gregorians hat nicht geschlafen und ist den beiden Jägern sofort hinterher. Gregorian hebt beruhigend die Rechte, um den Mann von etwaigen Aktionen abzuhalten. Dann wendet er sich an den Sprecher: "Das müßt ihr eure Dargha fragen, nicht mich.": sagt er ruhig. "Sie hat sich über das Essen beschwert und ist aus dem Zimmer gestürzt." Gregorian scheint völlig unbeeindruckt von den beiden Jägern, denn er greift nach seinem Glas und trinkt einen Schluck. "Kann ich noch etwas für euch tun, meine Herren?"  
Wed, Oct 23rd 2024 09:13

Gregorians Erklärung lässt Marigar reichlich verdutzt dreinschauen. Schließlich klingt dies aber so gar nicht nach Saya, die er sicher nicht als sehr wählerisch bei Tisch kennengelernt hat. Auf der anderen Seite ist es freilich so schnell gegangen, dass der Mann höchstwahrscheinlich auch dann keine bessere Auskunft geben kann, wenn Marigar mehr in ihn dringt. Außerdem befinden sie sich soundso in der Schmutzigen Ente, wo Marigar einfach nur ein einfacher Mann und kein Jäger ist. Er dreht sich also um und verlässt den Raum.   Wenig später klopft er an die Tür, durch die Mari gerade vorhin verschwunden ist. Er versucht sie zu öffnen, doch hat er richtig gehört: Die Tür ist fest verriegelt.   “Ist alles in Ordnung bei euch?” fragt er dann. “Öffnet die Tür und lasst mich rein!”
Wed, Oct 23rd 2024 09:21

Saya antwortet nicht auf Maris Beteuerungen. Ein kleines bisschen hat sie sich beruhigt, bebt nicht mehr so stark wie zuvor, aber noch immer rinnen ihr die Tränen über die Wangen. Mari kann den weichen Flaum fühlen, der so langsam wieder die Stelle verdeckt, an der vor einer Woche noch akkurat geflochtene Zöpfe waren. Als nun Marigar klopft, schüttelt Saya nur sanft den Kopf. Dann nimmt sie die Flasche wieder hoch und trinkt noch einmal. Sie hat nun gut die Hälfte der Flasche geleert. Ein leerer Blick geht durch die Tränen zu der Tür, vor der Marigar wohl immer noch steht. Dann schließt sie die Augen und beginnt, den Hinterkopf gegen die Wand zu schlagen - zunächst ganz sachte, jedoch immer heftiger.
Wed, Oct 23rd 2024 09:47

Mari huscht zur Tür und sagt so laut, daß es Marigar auf der anderen Seite hören kann. "Mach dir keine Sorgen! Wartet noch ein bißchen, wir kommen dann." Mehr sagt sie nicht und ist schon wieder bei Saya. Lange schlägt Saya ihren Hinterkopf nicht an die Wand, denn dann ist Maris Hand dazwischen und sie zieht sie auch nicht weg, als Sayas kräftiger mit dem Kopf dagegen schlägt. Sie sagt nicht viel, nur ihren Namen, dann schmiegt sie sich Mari an sie und greift mit ihrer freien Hand nach Sayas Arm, den sie sanft streichelt. Sie wird ihre Hand auch nicht wegziehen, wenn Saya mit voller Kraft dagegen schlagen sollte.  
Thu, Oct 24th 2024 11:10

Zwei oder drei Mal schlägt Saya noch mit dem Kopf gegen Maris Hand, und das ist für letztere alles andere als angenehm. Dann stellt sie diese doch recht stupide Tätigkeit ein. Sie lehnt sich nun vielmehr gegen die malträtierte Hand, schließt die Augen. Eine ganze Weile sitzt sie nun stumm und regungslos da. Dann, ganz plötzlich, steht sie auf. Sie führt noch einmal die Flasche an ihren Mund, so dass diese nun nur mehr zu einem Viertel gefüllt ist. Dann fährt sie sich mit dem Ärmel ihrer Bluse über das Gesicht, trocknet die Tränen ab. Freilich ist das Weinen noch immer zu erkennen, aber das ist nun einmal nicht mehr zu ändern. Genausowenig wie der Geruch nach Schnaps, der sich nun freilich in ihrem Atem breit gemacht hat.   “Verdammte Scheiße,” sagt sie dann, “wir müssen diesen verdammten Abend irgendwie zum Ende bekommen. Mach nur irgendwas, dass mich diese verfickte Hure nicht die ganze Zeit anstarrt Mari, ich brauche dich jetzt mehr, als ich es je gedacht hätte. Wir müssen da einfach wieder raus, ich bitte dich, hilf mir, irgendwie…”
Thu, Oct 24th 2024 12:11

Sanft aber nachdrücklich nimmt ihr Mari die Flasche aus der Hand und stellt sie weg. Sie nimmt Saya kurz in die Arme, dann läßt sie von ihr und wischt ihr mit einer der aufgestapelten Servietten die letzten Tränen aus den Augenwinkeln. "Wir machen das schon, Saya! Kannst dich auf mich verlassen! Wenn wir das jetzt rausgehen, Kopf hoch, Liebste. Ich setz’ mich auf deinen Platz ihr gegenüber und werd' sie schon ablenken. Scheißegal, was die über mich denken. Wir werden hier mit einem Lächeln rausmarschieren und du als Gewinnerin." Mari gibt ihr einen Kuß und nimmt dann ihr Gesicht zwischen ihre Hände. "Du setzt jetzt dein böses Grinsen auf und dann ziehst du da drin deine eiskalte Nummer ab. Den Rest überlaß mir, ich werd' das Seidenpüppchen schon ablenken. Dafür hast du ja deine Ratte.": sagt sie augenzwinkernd und gibt Saya noch einen Kuß.  
Thu, Oct 24th 2024 04:45

Und so kommt es, dass Mari und Saya wenig später den Raum wieder betreten. Saya rumpelt den um einen Kopf größeren und fast doppelt so breiten Marigar zur Seite, als wäre er ein Halbwüchsiger. Dieser scheint darüber gar nicht verärgert zu sein, ganz im Gegenteil, legt sich doch ein zufriedenes und beinahe stolzes Grinsen auf sein Gesicht. Und freilich ist noch viel zu wenig Zeit vergangen, um das gerade Passierte komplett aus Sayas Gesicht zu verbannen. Trotzdem schaut sie jetzt drein, als würde sie zu einer Hinrichtung marschieren. Sie würdigt Gregorian und T’Sai keines Blickes, während sie zu dem Stuhl geht, auf dem vorher Mari gesessen hat. Und bevor sie irgendwas sagt, bevor sie etwas tut, bevor sie jemanden ansieht, greift sie zu dem Teller mit den Garnelen und feuert ihn auf die andere Seite des Raumes, wo sich die Garnelen mit den Scherben des Tellers vermischen. Sie nimmt dann mit der linken Hand eine gehörige Portion des kalten Bratens, schiebt ihn in den Mund, spült mit dem noch vollen Krug Bier nach. Dann erst schaut sie Gregorian in die Augen, finster, wütend, wild.   “Ihr wollt etwas, das ich nicht hergeben will,” sagt sie mit einer Bestimmtheit, die wohl sogar Mari erstaunen wird. “Ich hoffe also, Euer Angebot ist gut.”
Thu, Oct 24th 2024 06:29

Gregorian läßt sich nicht aus der Ruhe bringen, weder durch den Teller, der an einer Wand zerbirst und seine Splitter über den Rest der köstlichen Garnelen verteilt noch von der rüden Art, die seine Gesprächspartnerin an den Tag legt. Er ist viel zu lange im Geschäft, um sich durch solche Mätzchen beeindrucken zu lassen. Doch er schiebt in Anerkennung, daß der gemütliche Teil des Abends vorbei ist, seinen Teller von sich und lehnt sich bequem zurück. "Gut, dann zum Geschäft, werte Dargha, ich komme nicht mit einem Angebot zu euch! Zum Ersten bin ich beauftragt in Erfahrung zu bringen, ob sich bei der Person in eurem Gewahrsam tatsächlich um die Tochter meines Auftraggebers Lisina handelt. Zum Zweiten wäre es von nicht unwesentlicher Bedeutung, einen Beweis dafür in Händen zu halten, daß sie am Leben und gesund ist. Haben wir diese Vorbedingung geklärt, dann wird es mir eine Freude sein, meinem Auftrageber eure Bedingungen und Forderungen für die Freilassung seiner Tochter zu übermitteln." Er greift nach seinem Glas und trinkt einen Schluck. "Natürlich alles unter der Voraussetzung, daß von euerer Seite eine gewisse Bereitschaft besteht, die erwähnte Person aus eurem Gewahrsam zu entlassen."  
Thu, Oct 24th 2024 06:34

Mit einem ironischen Hochziehen einer Augenbraue verfolgt T'Sai den Auftritt Sayas. Dann schmunzelt sie leicht und schenkt sich noch etwas Tee aus der gußeisernen Kanne ein, die von einer Kerze erwärmt wird. Sie sieht für einen Moment zu der lächelnden Mari und richtet dann den Blick wieder auf Saya.  
Thu, Oct 24th 2024 06:43

Hinter Saya kommt auch Mari wieder in den Raum. Sie zeigt ein freundliches Lächeln als wäre nichts geschehen, setzt sich auf Sayas alten Platz und beginnt damit, die Ostin mit ihren Blicken auszuziehen. Als Gregorian zu sprechen beginnt und T'Sai wie schon zuvor ihren Blick auf Saya richtet, sagt Mari vergnügt zu T'Sai: "Du sag' einmal..Es macht dir doch nichts aus wenn ich du zu dir sag', oder? Ich heiß' Mari' also eigentlich Marissa, aber weißt du alle sagen Mari zu mir. Schon als ich so groß war. " Sie zeigt mit der Hand etwa einen Meter an. "Da hab' ich noch zwei Zöpfe gehabt." Mari lacht leise. "Darf ich dich was fragen, T'Sai.": erkundigt sie sich, als die Osten wieder zu Saya sehen will.        
Fri, Oct 25th 2024 12:00   Edited on Fri, Oct 25th 2024 12:02

Saya schaut Gregorian in die Augen. Es ist ein finsterer, fast zwanghafter Blick, der auf ihm ruht, ein Blick aus großen, schönen Augen in einem doch regelmäßigen und ansprechenden Gesicht. Die Augen sind jedoch Fanale eines brodelnden Vulkans, der jederzeit ausbrechen kann - mit unvorhersehbaren Folgen, wie es Gregorian wohl auch gerade miterlebt hat und immer noch miterlebt. Saya bemüht sich, nicht zu T’Sai zu schauen, deren Blick schon wieder auf ihr ruht, und der sie so sehr aus der Fassung bringt, wie es ihr wohl noch nie widerfahren ist.   “Ich sagte bereits, es ist einen Scheißdreck in meinem Interesse, diese Ausgeburt an Boshaftigkeit zu verkaufen,” antwortet sie schließlich. “Sagt also ruhig Eurem Auftraggeber, er soll mir ein unwiderstehliches Angebot machen, sonst kann er es sich in den Arsch schieben. Da es allerdings wohl auf der ganzen Welt kein größeres Stück Scheiße gibt als diese Lisina, so bin ich mir absolut sicher, dass sie es ist, der ich mit Vergnügen jeden Tag von neuem in den Arsch trete. Wenn Ihr Euch jedoch selbst davon überzeugen wollt, dann werdet Ihr wohl einen Ausflug auf Imeria-Gebiet machen müssen. Würde ich sie hierher schaffen, würde wohl das gesamte Lokal das große Kotzen kriegen, und das kann ich niemandem zumuten. Allerdings sage ich Euch eines: Wenn der werte Vater dieser Dreckshure überhaupt verhandeln will, so soll er sich nur schnell zur Ruhe setzen. So lange er in irgendeiner Hand die Finger im Spiel hat, werde ich nicht im Traum daran denken, mir seine Angebote überhaupt anzuhören. Mehr habe ich nicht zu sagen. Lasst mich also wissen, wenn Ihr mir ein Angebot machen wollt, oder wann Ihr Eure Augen mit dem Anblick dieser Kanaille verderben wollt. Aber eines sage ich Euch auch noch: Wenn Ihr kommt, kommt allein. Denn wenn Ihr die da” und sie deutet mit dem Kopf zu T’Sai “mitbringt, ich lasse sie durchprügeln, dass sie in keinen Schuh mehr passt.”   Einen Augenblick schaut sie Gregorian nun an, und in ihren Blick ist nun doch wieder diese Kälte zurückgekehrt, die sie wohl in ihrem Blick haben will. Dann fügt sie noch hinzu: “Ich hoffe, ich konnte meinen Standpunkt zu Eurer Zufriedenheit darlegen.”
Fri, Oct 25th 2024 06:34

Unbeeindruckt erwidert Gregorian den finsteren Blick der Dargha und hört ihr ruhig zu. Als sie geendet hat, nippt er nochmals an seinem Glas. "Durchaus, werte Dargha. Wenn ihr nichts dagegen habt, fasse ich kurz zusammen. Im Prinzip seid ihr damit einverstanden, daß ich mich davon überzeuge, daß die Tochter meines Klienten am Leben ist. Meinen Dank für euer Entgegenkommen. Da ihr die Vorbedingung genannt habt, daß sich mein Klient aus allen offiziellen Postionen innerhalb seiner Organisation zurückzuziehen hat, bevor ihr weiteren Verhandlungen zustimmt, schlage ich folgende Vorgangsweise vor. Ihr nennt mir einen Zeitpunkt, der euch genehm ist und ich suche euch auf. Selbstverständlich werde ich ohne die werte T'Sai kommen, wenn das euer Wunsch ist. Sobald ich mich davon überzeugt habe, daß die Tochter meines Klienten am Leben ist, werde ich meinen Klienten aufsuchen und ihn über den Zustand seiner Tochter und euren Vorbedingungen in Kenntnis setzen. Je nach den Entschließungen meines Klienten werde ich euch um einen neuen Gesprächstermin ersuchen oder euch mitteilen, daß mein Klient eure Bedingungen ablehnt. Ist das in eurem Sinne?: erkundigt sich Gregorian höflich.    
Fri, Oct 25th 2024 06:36   Edited on Fri, Oct 25th 2024 06:36

Sobald die Dargha zu sprechen beginnt, richtet T'Sai wieder ihren Blick auf sie, doch kaum zwei, drei Atemzüge später spricht sie die Begleitung der Dargha an und sie wendet ihren Blick ab und sieht Mari an. Es ist eine geschäftliche Verhandlung und diese Frau eine Vertraute der Dargha und eine Schlüsselfigur in der ganzen Affaire um die Tochter von Loros Onkel. So lächelt sie ihr nichtssagendes Lächeln, obwohl sie Mari stört und sagt: "Nein, meine liebe Mari ich habe gar nichts dagegen, das wir uns Dutzen." Ihre Freundlichkeit ist rein geschäftsmäßig und das läßt sie auch durchblicken. "Ja, selbstverständlich kannst du mich fragen? Was kann ich tun für dich?" Kaum richtet sie ihren Blick auf die Dargha, die jetzt Gregorian zuhört, spricht sie wieder diese Mari an und sie muß wieder den Blick abwenden.      
Fri, Oct 25th 2024 06:40   Edited on Fri, Oct 25th 2024 06:56

Vergnügt lächelt Mari. "Das ist wirklich lieb' von dir. Das wird dir zwar jeder sagen, der dir über den Weg rennt, aber ich sag's dir trotzdem. Du bist ein Hammer! Bei deinem Anblick haut's einen einfach um. Na ja weißt du, ich denk' mir das man mit dir eigentlich offen reden kann. Du weißt schon, was ich mein' einfach sagen, was Sache ist und nicht eine Stunde um den heißen Brei herumreden." Mari gestikuliert mit ihrer Rechten während sie spricht. "Ich hoffe, ich irre mich nicht. Ich will ja nicht, daß du bös' wirst. Aber ich kann einfach nicht anders. Es muß einfach raus, verstehst du? Also ich frag' mich die ganze Zeit, ob du im Bett genauso geil bist, wie du ausschaust. Ich weiß schon, ich bin lang nicht so schön wie du, aber ich bin gut, sehr gut sogar und ich besorg's dir, daß du schreist wie am Spieß, wenn du kommst. Ehrlich! Also was ich dich fragen will, willst du mit mir vögeln? Ich mein, wir können es ja gleich machen, da gibts noch ein anderes Zimmer. Oder wenn es dich geil macht, wenn jemand zuschaut auch gleich hier? Na, was sagst du?" Als sich Gregorian abschließend bei Saya erkundigt, ob ihr sein Vorschlag recht ist, schaut Mari T'Sai mit strahlendem Lächeln an, schlüpft aus einem ihrer Stiefel, streckt den Fuß unter dem Tisch aus und beginnt T'Sai Bein damit zu streicheln.  
Fri, Oct 25th 2024 09:10

Wieder hat Saya damit zu kämpfen, ihre Fassung zu bewahren. Doch dieses Mal ist der Grund ein anderer, und auch die Auswirkungen wären ganz anderer Natur. Natürlich bekommt sie mit, in welche Richtung Mari das Gespräch mit der Thornhoff-Nutte führt. Und sie muss sich echt zusammenreißen, um nicht laut zu lachen zu beginnen. Sie ist auch gespannt wie ein Flitzebogen, wie T’Sai darauf reagieren wird. Aber zunächst muss sie ja Gregorian antworten, und das möglichst ernst.   “Ja, Ihr habt verstanden, worum es geht,” sagt sie, und der zufriedene Unterton ist sogar gewollt. “Was Euren Besuch bei mir angeht, Ihr könntet gleich morgen früh zum Frühstück kommen. Der Rest des Tages wird wohl ziemlich intensiv werden, aber zum Frühstück, da hätte ich Zeit. Das heißt, wenn Ihr Rührei mit Speck mögt. Dies ist nämlich das einzige Gericht, das meine Haussklavin zubereiten kann.”   Ein belustigtes Grinsen geht über ihr Gesicht, was allerdings zu einem guten Teil doch Mari zuzuschreiben ist und weniger Gulamas Kochkünsten. Dann wird sie wieder ernst.   “Meine Jäger würden Euch in der Mitte der Fultenbrücke erwarten, sie würden Euch zu mir bringen und auch wieder zurück. Ich gebe Euch mein Wort, Ihr werdet unversehrt zurückkehren. Wenn mal einmal von den bleibenden Schäden absieht, die der Anblick jenes stinkenden Stück Fleisches, das Ihr sehen wollt, verursachen könnte.”   Sie schaut Gregorian kühl in die Augen.
Fri, Oct 25th 2024 10:47

  Nur am Rande bekommt Gregorian Maris Redeschwall mit, zu sehr konzentriert er sich auf das Gespräch mit der Dargha. Sie ist ihm ziemlich nahe und es wäre ihm ein Leichtes, sie mit seiner Gabe zu beeinflussen, doch er denkt nicht daran. Es liegt ihm nicht viel daran, die Tochter Loros Onkel wirklich freizubekommen. Viel mehr interessiert ihn, was hinter der ganzen Geschichte steckt und was es mir der Frau auf sich hat, die so verhaßt ist. "Morgen früh? Das ist mir sehr recht, Dargha. Ich werde allerding mit dem Boot kommen und darf euch bitten, eure Leute zu Anlegestelle zu schicken. Für die Einladung zum Frühstück danke ich euch, Dargha, aber vielleicht gestattet ihr mir für ein wenig Abwechslung bei der Zusammenstellung des Frühstücks zu sorgen?" Auf die Beschimpfungen Lisinas geht er gar nicht ein. Er erwidert Sayas Blick mit einem Lächeln. "Ich glaube dann bleibt mir für heute nichts mehr, als mich für dieses Gespräch und euer Zuvorkommen zu bedanken. Oder gibt es noch etwas, das ihr zu besprechen wünscht?"      
Fri, Oct 25th 2024 10:49

Für einen kleinen Moment spiegelt sich ehrliche Überraschung auf T'Sais Gesicht, doch sehr schnell hat sie sich wieder in der Hand, lächelt zuckersüß und schaut Mari tief in die Augen. Sie läßt sogar für einen gar nicht so kurzen Moment ihre Berührung zu, bevor sie ihr Bein aus Maris Reichweite zieht. "Danke für deine reizende Worte, Mari. Ich bin glücklich darüber, daß ich so sehr deinen Gefallen finde und ich glaube dir ohne Zweifel, daß du gut bist, so sehr wie deine hübschen Augen funkeln. Es ist das Feuer einer echten..." T'Sai macht eine effektvolle Pause. "Liebhaberin.": ergänzt sie dann mit etwas rauchiger Stimme. "Was deine Frage angeht, liebste Mari. Nicht heute und nicht in diesem Rahmen. Vielleicht ein andermal unter etwas anregenderen Bedingungen. Nur wir beide, du und ich." Nochmals schenkt sie Mari ein verführerisches Lächeln. Als sie sich wieder dem Gespräch zuwendet, stellt sie fest, daß es praktisch abgeschlossen ist und sie nicht mehr auf Sayas Reaktionen achten braucht.      
Fri, Oct 25th 2024 10:50   Edited on Fri, Oct 25th 2024 10:51

Nur die Tatsache, daß sie Saya versprochen hat, T'Sai von ihr abzulenken, läßt sie unter dem Blick der Ostin die Fassung bewahren. Als dann noch Mari mit dem Fuß über T'Sais samtweiche Haut streicht, läuft ein süßer Schauer durch sie, doch sie nimmt sich zusammen. "Ach, wie schade.": sagt sie dann mit leicht zitternder Stimme und ist heilfroh, daß T'Sai ihr Bein fort zieht. Mari hofft inständig, daß Saya bald ein Ende findet. "Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben, oder?": sagt sie neckisch, zwinkert T'Sai zu und angelt sich mit dem Fuß ihren Stiefel, der unter dem Tisch liegt.  
Fri, Oct 25th 2024 11:45

Saya zuckt mit den Schultern, ohne irgendeine Regung in ihrem Gesicht zuzulassen. T’Sai ist nun vollends mit Mari beschäftigt, die sie nun doch ziemlich in die Enge getrieben hat. Doch Saya will nur noch raus aus diesem Raum, weg von Gregorian, besonders weg von T’Sai, und ganz besonders besonders weg von den verdammten vornehmen Speisen. Trotzdem krallt sie sich noch eine Handvoll Wurst, die sie sich in den Mund stopft, drei mal kaut und dann hinunterschluckt.   “Ganz wie Ihr es wünscht,” antwortet sie schließlich kühl. “So solle es die Anlegestelle sein, wenn Ihr es vorzieht, den stinkenden Olifern hinaufzuschippern. Vielleicht gar keine schlechte Idee, vielleicht kleistert er ja Eure Nase dermaßen zu, dass Ihr den Gestank von Lisinas verficktem Atem nicht mehr zu riechen braucht.”   Sie nimmt nun den Krug mit Bier, der nun schon seit geraumer Zeit fast unberührt auf dem Tisch steht, und mit dem sie nun eine zweite Handvoll Wurst hinunterspült. Dies scheint ein schwierigeres Unterfangen zu sein, denn als sie den Krug absetzt, ist er leer. Dann steht sie auf.   “Ich freue mich auf das morgige Wiedersehen,” läutet sie nun den Abschied ein. “Gehabt Euch wohl und eine angenehme Nachtruhe.”   Sie beugt leicht den Kopf, legt dann eine Hand auf Maris Schulter.   “Mari, wir gehen,” fordert sie nun ihre Freundin auf, das angeregte Gespräch mit der Ostin zu beenden, die sie selbst allerdings keines Blickes würdigt. Stattdessen greift sie zu einer weiteren Schnapsflasche, die noch auf dem Tisch steht, dreht sich um und geht an den Jägern vorbei zur Tür. Der Korken bleibt auf dem Boden zurück, und als sie die Tür erreicht, hat die Flasche schon eine fast senkrechte Position über ihrem Mund eingenommen.
Sat, Oct 26th 2024 10:08

"Ich komm' ja schon.": sagt Mari und kämpft ganz undamenhaft mit ihrem Halbstiefel. Dann steht auch sie auf und sagt zu Gregorian. "Danke für's gute Essen und bis Morgen. An der Tür dreht sie sich noch einmal um, legt mit einem bezaubernden Lächeln Zeige- und Mittelfinger auf ihren Mund, küßt sie, richtet sie auf T'Sai und pustet den Kuß in ihre Richtung. "Vergiß mich nicht ganz, du feuchter Traum." Dann winkt sie ihr noch zu und verläßt hinter Saya den Raum. Als sie die Suite dann verlassen haben, dreht sie sich mit einem breiten Grinsen zu Saya. "Ich hab's dir ja gesagt, wir gehen lachend raus und du gewinnst."      
Sat, Oct 26th 2024 10:20

Gregorian der bereits im Aufstehen ist, um seine Gäste zur Tür zu geleiten, setzt sich wieder, denn abgesehen davon, daß diese Geste an die sich besaufende Barbarin ohnehin vergeudet gewesen wäre, ist sie schon auf dem Weg hinaus. Zu Mari sagt er dann: "Es war mir ein Vergnügen, Frau Kiroval und ich freue mich auf ein Wiedersehen." Als Saya mit ihrem Gefolge die Suite verlassen hat, schaut Gregorian mit einer Geste, die wohl Unglauben und auch Unbehagen ausdrücken soll, T'Sai an. "Was, bei den Schatten, war das vorhin?"      
Sat, Oct 26th 2024 10:21   Edited on Sat, Oct 26th 2024 10:22

"Das kann ich dir sagen. Das kleine Luder hat mich ganz schön über den Tisch gezogen.": sagt T'Sai mit einem feinen Lächeln. "Sie hat mich im zweiten Teil des Gesprächs fast vollständig von der Tätowierten abgelenkt." Eckel schwingt in ihrer Stimme, als sie von der Dargha spricht. "Die Frage ist nur, wie haben sie bemerkt, daß ich meine Gabe einsetze? Hat eine der beiden die Gabe? Oder war es einfach der primitive Instinkt einer Wilden? Diese Mari hat es ganz gezielt gemacht und sie hat nicht einmal gelogen dabei. Ich habe ganz deutlich gesehen, daß sie mich will. Deshalb hat sie mich auch überrascht, fast so als ob sie geahnt oder gar gewußt hätte, daß ich es sehen kann. Ich habe gute Lust diesem Schleckermäulchen eine kleine Lektion zu erteilen.": sagt T'Sai. "Aber jetzt sei bitte so gut und laß uns noch einen Teller von den köstlichen Garnelen bringen."      
Sat, Oct 26th 2024 03:14

Wenigstens Saya sieht wenig wie eine Gewinnerin aus. Kaum ist die Tür zur Suite wieder geschlossen, bleibt sie stehen, lehnt sich mit dem Rücken an die gegenüberliegende Wand und lässt sich daran nach unten rutschen. Als sie schließlich auf ihren Fersen sitzt, nimmt sie noch einen ordentlichen Zug aus der Schnapsflasche, stellt diese auf ein Knie und lehnt den Kopf gegen die Hand, die die Flasche hält. Sie hält die Augen dabei geschlossen. Eine kleine Weile sitzt sie reglos da, dann endlich kommen zwei Worte über ihre Lippen, mehr gemurmelt als gesprochen, und doch ist eine unüberhörbare Portion wütender Enttäuschung darin.   “Verdammte Scheiße!”   Derweil bemüht sich Marigar, sich möglichst so hinzustellen, dass seine mächtigen Schultern die Dargha so viel als möglich von irgendwelchen zufällig vorbeilaufenden Augen zu verbergen. Er sieht sie an und wartet vorerst geduldig. Sein Kumpan stellt sich neben ihn, wendet ihr jedoch den Rücken zu und beobachtet den Flur.
Sat, Oct 26th 2024 08:17   Edited on Sat, Oct 26th 2024 08:19

Mari vergeht das Grinsen, als sie sieht, wie sich Saya an der Wand entlang auf den Boden rutschen läßt. Sie schaut sich schnell um, nickt Marigar danken zu, der sich fürsorglich so postiert, daß Saya so gut es geht verdeckt ist. Mari hockt sich neben Saya und streicht ihr übers Haar. ""Komm, Saya, wir müssen gehen. Du mußt raus hier. Wir haben's nicht weit nach Haus, dort kannst du dich ausruhen oder dich vollrinnen lassen. Aber wir müssen hier weg. So darf man dich nicht sehen, Dargha.": sagt sie sanft und legt die Hand auf Sayas Arm. "Komm, gib mir die Hand. Wir gehen so raus wie wir reingekommen sind, mit erhobenen Kopf, zusammen. Bitte, Saya, steh auf!"    
Sat, Oct 26th 2024 09:27

Es dauert eine Weile, bis Saya reagiert. Sie wirft die Flasche den Flur entlang. Die dicken Teppiche dämpfen den Aufprall. Die Flasche bleibt ganz, und nur ein dumpfes Klopfen ist zu verhören, während der teure Schnaps am Anfang in die Luft spritzt, dann im Teppich versickert. Schließlich steht sie auf. Wortlos geht sie den Flur entlang, durch den Speisesaal des Restaurants, die Treppe hinunter. Am Eingang lässt sie sich ihren Mantel geben. Ihr Blick ist finster, so finster, dass wohl jeder, dem sie begegnet, heilfroh ist, kein Gespräch mit ihr anfangen zu müssen.   Dann geht es die Straßen des Imeria-Gebietes Richtung Norden. Saya geht voraus, schweigend, behenden Schrittes. Mari bleibt wohl nichts anderes übrig als mit Marigar und dem Jäger hinten nach zu laufen. Und auch diese sprechen fast kein Wort, nur Marigar nickt Mari anerkennend zu und sagt, so leise, dass es Saya hoffentlich nicht hört: “Du hast sie heute gerettet, ich hoffe, das ist dir klar.”   Nun, der Weg ist nicht ewig weit, und so schnell, wie Saya die Straße entlangstürmt, scheint der weg noch viel kürzer zu sein. Auch zu Hause sagt sie nichts, geht einfach durch das Tor, die Treppe hinauf. Marigar und der Jäger folgen ihr nicht mehr.   Im Speisesaal bleibt Saya stehen. Sie dreht sich zu Mari um. Dann, plötzlich, schlingt sie ihre Arme um sie, drückt sie an sich, gibt ihr einen innigen, langen Kuss.   “Ich verstehe nicht,” sagt sie schließlich, die Arme immer noch um Mari gelegt, “was die Hure die ganze Zeit zu gaffen hatte. Ich meine, die meisten Leute trauen sich nicht, mich einfach so anzuschauen. Die, die es tun, haben entweder Angst in den Augen, Wut oder Verachtung, oder sie ziehen mich mit den Augen aus. Sie hatte nichts. Sie hat mich einfach nur angestarrt. Nicht auf meine Tätowierungen, nicht auf meinen Mund, nicht auf meine Titten, nein, in die Augen, immerfort, immer in die Augen, ohne mit der Wimper zu zucken. Und dieser Gregorian reibt mir genüsslich unter die Nase, dass mein einziger Vertrauensmann in diesem Viertel ein beschissenes Verräter-Schwein ist und setzt mir danach auch noch diese bekackten Garnelen vor. Gibt es denn überhaupt nichts, das die Thornaffen nicht wissen? Wenn du nicht so ein verdammtes Luder wärst…”   Sie schaut Mari kurz in die Augen, bevor wieder ein Kuss folgt, dieses Mal weit leidenschaftlicher als innig.
Sun, Oct 27th 2024 06:05

Erleichtert atmet Mari auf, als Saya dann doch aufsteht. Fast hätte sie vergessen ihren Dolch wieder an sich zu nehmen, eilt die paar Schritte zurück, verstaut ihre Waffe und verläßt hinter Saya die schmutzige Ente. Ihre Augen sind ständig bei Saya., die mit grimmiger Miene vorausstapft. "Jetzt übertreib' nicht so.": antwortet sie Marigar flüsternd. Als sie endlich das Haus betreten, fällt Mari ein Stein vom Herzen. Sie folgt Saya hinauf ins Speisezimmer. Als sie Saya in den Arm nimmt, erwidert sie zärtlich ihren Kuß. Still hört sie ihr zu. "Die hat schon was Komisches an sich, die T'Sai. Ich hab' mir am Anfang gedacht, die ist nur arrogant und aufgeblasen. Aber da ist noch was. Was weiß ich nicht. Es kann aber auch gut sein, daß die diese Nummer abziehen, um die Leute, mit denen sie verhandeln, zu verwirren oder einzuschüchtern. Die haben das ja heut' nicht zum ersten Mal gemacht. Das sind Profis, die alle Register ziehen und der Gregorian hat seinen Bettwärmer sicher genau deswegen mit. Aber ich glaub' das mit den Garnelen war einfach Zufall. Sie haben die halt auffahren lassen, weil's sauteueres Protzessen ist, daß sich kein normaler Mensch leisten kann, um damit Eindruck zu schinden." Für einen Moment grinst sie verlegen. "Ich hab' im ersten Moment geglaubt, das sind dicke Würmer. Ich hab sowas vorher noch nie gesehen. Und was den Theomer betrifft, irgendwie überrascht's mich nicht. Wir sollten die Brauerei auseinander nehmen. Ich weiß, wo er ein Versteck hat. Vielleicht finden wir..." Saya verschließt ihr die Lippen mit einem Kuß. Als sie sich wieder von ihr löst, schmunzelt Mari verschmitzt: "Was wär' wenn ich nicht so ein verdammtes Luder wär?" So wie sie dreinschaut, hat ihr die Geschichte ganz schön Spaß gemacht.  
Sun, Oct 27th 2024 09:42

Saya schmunzelt nicht. Sie sieht Mari ernst an, aus ihren tiefdunklen Augen, in denen sich freilich der Schnaps spiegelt, den sie an diesem Abend getrunken hat.   “Ich weiß es nicht,” antwortet sie schließlich. “Entweder hätte ich ihr eine Schnapsflasche auf dem Kopf zerschmettert und mit den Scherben die Augen ausgestochen, oder ich wäre einfach abgehauen. Ich sag dir, ich hätte der so gerne eine reingehauen, aber es ist die Schmutzige Ente. Und wenn ich in der Schmutzigen Ente einer Thornhoff-Hure den Hals umdrehe, dann zählt es nichts mehr, dass ich Dargha bin.”   Sie schaut Mari wieder an, stumm, bis dann endlich auch auf ihr Gesicht ein Grinsen kommt.   “Und…” fügt sie dann hinzu, “wenn du nicht so ein Luder wärst, dann wüßte ich nicht, mit wem ich jetzt vögeln möchte!”   Ihre Hände gleiten unter Maris Kleid, an ihrem Gesäß entlang. Dann hebt sie sie hoch und trägt sie die Treppe nach oben ihrem Schlafzimmer entgegen.
Sun, Oct 27th 2024 10:36

"Aber du hast dich gut gehalten. Na ja, mit ein, zwei kleinen Schönheitsfehlern, aber du hast es hinbekommen und unterm Strich hast du gewonnen.": sagt Mari und grinst dann breit. "Wenn das so ist, dann bin ich echt froh, daß ich ein Luder bin." Als sie Saya hochhebt und davon trägt, legt ihr Mari einen Arm um die Schulter und schmiegt sich an sie. An ihrem Ohr sagt sie: "Das ist die beste Idee, die du heut' Abend gehabt hast und das kannst du von mir aus jeden Tag zwei, dreimal machen. Ich laß' mich gern tragen von dir." Zart beginnt sie an Sayas Ohr zu knabbern.      
Tue, Oct 29th 2024 07:43

Nach einiger Zeit der Lüste und Gelüste rollt sich Saya von Mara herunter. Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht liegt sie nun neben ihr und atmet tief. Die Augen sinid geschlossen. Sie räkelt ihre rechte Schulter. Sie merkt, wie die Heilung voran geht, aber hie und wieder zieht sie noch etwas - mehr unangenehm als wirklich schmerzhaft. Schließlich öffnet sie ihre Augen und schaut Mari an.   “Ich muss morgen bei dem Thornaffen eine gute Figur machen,” sagt sie dann plötzlich. “Glaubst du, ich sollte mal probieren, das Kleid anzuziehen, das wir heute gekauft haben? Ich könnte ja versuchen, ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen und einfach überfreundlich zu sein. Und ihm irgendeinen Käse erzählen, der eigentlich niemanden interessiert. Ihm das Dreckstück zeigen, Tee oder irgendso einen Scheiß schlürfen und aus die Maus. Vorher sollte ich halt jemanden in den Zwilling schicken, ein ordentliches Frühstück zu holen, denn in der Küche hat das gute Prinzesschen einfach wenig drauf außer hübsch zu sein.”
Tue, Oct 29th 2024 08:04   Edited on Tue, Oct 29th 2024 08:04

So wie sich Mari an Saya schmiegt und so zufrieden wie sie aussieht, fehlt nur noch das Schnurren, um den Eindruck abzurunden. Doch sie hat die Augen nicht wie Saya geschlossen und wird nicht müde, die Schönheit ihre Geliebten zu bewundern. Es sind Momente wie dieser, in denen sie wunschlos glücklich ist, wenn man davon absieht, daß sie möchte, daß es nie aufhören sollen. Sie schaut Saya an, als sie zu sprechen beginnt. "Gute Idee!": sagt sie dann. "Zeig ihm etwas ganz anderes als er heut' gesehen hat. Vielleicht macht ihn das unsicher in dem, was er über dich denkt. Aber vor allem soll er kapieren, du bist die Dargha, du machst, was du willst und wenn's dir Spaß macht, dann bist du eine aufmerksame Gastgeberin. Außerdem muß der Kerl aus Stein sein, wenn er nicht zumindest abgelenkt ist, wenn er dich in dem Kleid sieht. Du schaust zum Niederknien aus damit."Mari verdreht leicht die Augen. "Ehrlich!": sagt sie. "Das mit dem Frühstück aus dem Zwilling ist auch gut. Du zeigst ihm damit, daß er dein willkommener Gast ist, aber du zeigst ihm auch, daß du dir wegen ihm keinen Fuß ausreißt und irgendwoher das ganze sauteure Luxusessen besorgen läßt. Hast du nicht notwendig. Du bist die Dargha und er will was von dir. Morgen muß ich mich wirklich um eine Köchin umschauen. So süß wie Gulama ist, in der Küche ist sie wirklich kaum besser als ich."  
Tue, Oct 29th 2024 11:00

Saya lacht auf Maris letzte Bemerkung hin, obwohl sie ja gerade eben genau dasselbe gesagt hat.   “Und das Saufen, das muss ich ihr auch noch beibringen,” antwortet sie. “Neulich ist sie mir glatt aus der Badewanne gefallen, und sie hatte nicht einmal eine halbe Flasche intus.”   Sie streicht mit der Hand über Maris Oberkörper.   “Dass er etwas von mir will, das hat er hoffentlich schon heute kapiert,” fährt sie dann ernst fort. “Unser kleines Miststück würde mir echt fehlen. War das heute nicht eine Augenweide, wie der Condir sie so lange massiert hat, bis sie sich zwischen die Beine gepisst hat? Morgen werde ich den Condir glatt bitten müssen, dies noch einmal zu wiederholen. Und du musst ihr ja noch zeigen, wie man Arkons Staubwedel wirklich verwendet. Dass ihr Rücken danach noch mehr Verzierungen aufweist wie deiner. Danach werden mir die Jungs halt irgendwo einen Holzboden versauen, wenn sie sie wieder aufmuntern. Also, eines ist sicher: Wenn der Arsch von Onkel nicht blutet wie die letzte Sau, ich habe kein Problem, den heutigen Tag bis in alle Ewigkeit zu wiederholen mit dem Stück Scheiße.”   Und, nach einer kleinen Pause fügt sie hinzu: “Nicht, dass ich mir das mit der Gaffer-Hure von heute nicht auch vorstellen könnte. Mal sehen, ob man der den überheblichen Blick aus dem Gesicht schlagen kann… Ich denke schon.”
Wed, Oct 30th 2024 12:58

"Ich weiß.,": sagt Mari. "Sie hat's mir erzählt. Sie meint, sie war ziemlich besoffen und daß sie hat eine ordentliche Beule hat." Dann dreht sich Mari so, daß sie Saya in die Augen sehen kann. "Ich wollt' dir noch was sagen, Saya. Danke, daß du so lieb zu ihr bist! Das bedeutet mir wirklich was. Sie ist noch ungeschickt und sie hat Riesenangst vor dir, aber ich glaub’ sie wird dir bald eine große Hilfe sein. Außerdem mag sie, was du mit ihr anstellst.": sagt Mari schmunzelnd, aber dann verschwindet das Lächeln und in ihren Augen glitzert es. "Ja, das war gut, wirklich gut. Das hat sie ordentlich getroffen. Daß sie sich vor uns angepisst hat, das tut ihr mehr weh, als alle Schläge. Ich kenn' sie, Saya! Das hat ihr einen Zacken aus der Krone gebrochen und ihren Stolz schwer verletzt. Weißt du, wenn wir schon dabei sind. Laß sie's wissen, daß der Gregorian von ihrem Vater kommt, um sie freizukaufen. Ihre Hoffnung wird bis in den Himmel fliegen und dann.." Mari klatscht leicht mit der flachen Hand auf Sayas Bauch. "Fliegt sie auf die Nase, aber voll, wenn wir sie doch nicht hergeben. Das ist viel schlimmer als ihr die Haut abziehen. Ich will, das sie weiß, was es heißt, total am Boden sein und keine Hoffnung mehr haben. Ich will, daß sie das spürt, so wie ich da draußen Nächte lang in einem Erdloch vor mich hin geheult und mich fast angeschissen hab' vor lauter Angst bei jedem kleinen Geräusch. Dieses Drecksstück, dieses vermaledeite!" Es dauert einen Moment, bis Mari sich wieder gefangen hat. "Wegen der T'Sai. Lach mich jetzt nicht aus, Saya, aber ich glaub' die ist wirklich gefährlich. Ich geb#s ja zu, bei der bin ich schon vom Anschauen feucht geworden, aber das ist was...zuerst hab' ich geglaubt sie hat was von der Lisina. Aber das ist nicht nur Arroganz und Hochmut bei der, ich glaub’ da ist mehr dahinter. Ich hab' sie für einen Moment auf dem falschen Fuß erwischt, aber die hat sich sofort gefangen. Mit der sollten wir wirklich aufpassen."  
Wed, Oct 30th 2024 09:46

Ein böses Grinsen geht über Sayas Gesicht.   “Wenn sie das so trifft, dann kann sie das gerne öfter haben,” antwortet Saya. “Dann lass ich sie morgen nach der Folter einfach hängen, so lange, bis sie nicht nur pisst, sondern auch noch einen ordentlichen, schönen Schiss macht. Denn kann sie dann aufessen. Die Jäger werden sie halt vor der nächsten Runde Rambazamba dann etwas waschen müssen. Ich möchte sie so weit bringen, dass sie irgendwann vor mir kniet und um Gnade winselt. Und vor dir sowieso.”   Sie klettert nun etwas über Mari und angelt sich den Mantel, der auf dem Boden liegt. Sie nimmt ihr Rauchzeug und formt sich eine Zigarette, dann entzündet sie sie und legt sich wieder hin.   “Aber morgen, wenn der Gregorian kommt, da kann sie gerne dabei bleiben. Richtig verhandeln werden wir ja nicht, er will das Dreckstück ja nur sehen. Und da kann ich schon zusehen, dass sie versteht, dass sie mir jemand abkaufen möchte. Und wer sonst würde das wohl tun außer ihr Vater? Und bei der nächsten Verhandlungsrunde ist sie dann wieder dabei. Bis sie merkt, dass das nix wird. Und was T’Sai betrifft, nein, die ist nicht mehr gefährlich. Weil wenn die dabei ist, dann wird nicht verhandelt. Punkt, aus und basta.”   Sie dreht den Kopf zu Mari.   “Ich muss sagen, wie ich die gesehen habe, da war ich schon auch scharf wie ein Flitzebogen,” sagt sie mit einem Grinsen. “Aber dann hat das Gestarre angefangen, und irgendwann hätte ich ihr am liebsten die Zähne ausgeschlagen. Naja, und was dann kam, war jetzt nicht gerade mein ruhmreichster Moment. Und gerade deshalb muss ich morgen früh einfach gut dastehen. Der Thornaffe darf einfach nicht denken, ich wäre eine sinnlose Mimose, mit der man im Endeffekt tun kann, was man will, weil sie soundso nichts auf die Reihe kriegt. Ich meine, Mari, ganz ehrlich, ich weiß nicht, was die sich gedacht haben, als sie mich zur Dargha gemacht haben. Aber ich muss jetzt eine gute Dargha sein. Ich finde es nämlich ganz angenehm, wenn meine Haut auf meinem Körper ist und nicht zwei Meter daneben.”
Thu, Oct 31st 2024 04:51   Edited on Thu, Oct 31st 2024 04:53

"Ich hab' gar nichts dagegen, wenn sie die jeden Tag durch prügeln.": sagt Mari. "Doch ob sie sich dabei wieder anpisst oder nicht, ist glaub' ich gar nicht mehr wichtig. Das erste Mal, darauf kommt's an. Jetzt ist sie plötzlich über der Linie, von der sie geglaubt hat, daß sie viel zu gut und zu hart ist, um irgendwann drüber zusteigen. Das Bild, daß sie sich von ihr selbst gemacht hat, hat einen ordentlichen Sprung bekommen und langsam wird's zerbrechen. Die hat geglaubt, sie ist was Besseres, härter als ein Stein und jetzt ist sie aufgewacht. Jetzt hat sie Angst, das Miststück." Als Saya über sie klettert, um sich ihren Mantel zu greifen, streicht ihr Mari über den Rücken. "Ich hab' das Gefühl, daß wir es mit der noch einmal zu tun kriegen, oder ich. Nicht jetzt bei den Verhandlungen. Das hast du ja geklärt." Sie schaut Saya an, als sie sich zu ihr dreht. "Mir ist es auch viel lieber, wenn du in deiner Haut steckst! Du bist eine gute Dargha, Saya und ich helf' dir wo ich kann, das versprech' ich dir. Für morgen hast du ja schon eine gute Idee, mit dem Frühstück aus dem Zwilling. Zeig dich ihm von einer anderen Seite, aber laß auch durchblicken, daß es dir scheißegal ist, was er oder die T'Sai von dir denken. Du tust, was dir gefällt, Punkt und Schluß." Dann zögert Mari eine kleine Weile, redet aber dann doch weiter. "Du kannst mir ruhig sagen, daß es mich einen feuchten Dreck angeht, wenn du darüber nicht reden willst und ich bin dir deswegen auch nicht bös'. Gut, die T'Sai hat dich wirklich angestarrt. Aber das war sicher nicht das erste Mal, daß dich jemand lang angeschaut hat und diese... Garnelen, die waren doch gut. Ich hab' kaum was Besseres in meinem Leben gekostet. Was hat dich so ausrasten lassen?"  
Thu, Oct 31st 2024 05:32

Saya wird still. Sie liegt neben Mari und raucht. Es dauert eine ganze Weile, die sie einfach nur daliegt, an ihrer Zigarette ziehend und scheinbar ziellos an die Decke starrend. Dann schaut sie Mari wieder an. Sie richtet sich auf, setzt sich auf ihre Oberschenkel, legt ihre Hände auf die ihrigen. Sie schaut Mari an.   “Was ich dir jetzt sage, das muss unter uns bleiben, unter allen Umständen,” beginnt sie dann. “Du darfst auch Gulama nichts davon sagen, Condir nicht und auch Marigar nicht. Ist das klar?”   Erst als Mari zustimmt, spricht Saya weiter.   “Ich wurde nicht als Jägerin geboren. Der Name Nayara bedeutet in Pelorn nichts, aber in Eraria, wo ich herkomme, ist das eine sehr wichtige Familie. Mein Vater war in Eraria ungefähr das, was Arkon Imeria, der Salzbaron, die Porzellantante, was die alle miteinander sind. Er hat Eraria regiert. Und ich war seine einzige Tochter. Und mein Vater hat mich geliebt, er hat mich vergöttert, auch wenn es ihm immer klar war, dass meine Zukunft nicht unbedingt rosig sein würde. Damals waren die ganzen Clans, die heute das Haus Imeria bilden, noch nicht vereint. Und das Haus Nayara war jetzt nicht gerade eines der unwichtigsten. Ich wäre wohl seine Nachfolgerin geworden, Mari, ich will es mir wirklich nicht ankennen lassen, aber ich bin mit einem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen. Ich habe jeden Tag trainiert, und ich habe jeden Tag im Training Schläge abgekriegt, die wohl über das hinausgingen, das ein junges Mädel abkriegen sollte. Aber ich war die Prinzessin, die mit dem Finger wackeln musste und genau das erhalten hat, was sie wollte. Nun ja, dann ist Yazar Imeria aufgestanden, mit dem Ziel, das Haus Imeria und damit sämtliche Clans zu unendlicher Macht zu bringen. Und so haben sich die Clans ihm untergeordnet - Nayara, der Skorpion, Argul, die Spinne, Moronir, der Drache. Und dann hat der Zweite Häuserkrieg begonnen, und dieser zweite Häuserkrieg hat meinem Vater das Leben gekostet. Ich will jetzt nicht sagen, dass es der Tod meines Vaters war, der Yazar Imeria dazu gebracht hat, diesem elendigen Frieden zuzustimmen, aber etwas damit zu tun hatte es wohl. Ich meine, es ist nicht so, dass Imeria unterlegen wäre, ich bin mir ganz sicher, Imeria hätte den Krieg gewonnen und Thornhoff würde es nicht mehr geben. Jedenfalls ist es in all den Clans nicht sicher, dass der Kronprinz wirklich König wird. Wenn so ein plötzlicher Tod passiert, dann kämpft jeder gegen jeden, und ich war einfach zu jung und meine Mutter nicht stark genug. Ein Cousin zweiten Grades ist also Herrscher über Eraria geworden, mich hat er zu den Jägern geschickt, und irgendwann wurde ich nach Pelorn gerufen, bin Rottenführer geworden, und schließlich Dargha, aber das weißt du ja.”   Sie macht nun eine kurze Pause, schaut Mari an.   “Um zurück zu den Garnelen zu kommen, ich habe Garnelen immer geliebt, ich hätte mich am liebsten ausschließlich von ihnen ernährt. Und mein Vater hat das gewusst, und gerade deshalb sind die Garnelen stets vor meinem Teller gelandet, zusammen mit der süßen Sauce. Und er hat mich immer angesehen, mit einem Lächeln auf den Lippen, und ich habe zurückgelächelt, und diese Garnelen waren für mich immer das große Sinnbild der Liebe meines Vaters mir gegenüber. Und heute, wie mich diese Thornhoff-Hure dauernd angestarrt hat, der Gregorian so überlegen war, und dann auch noch die Garnelen kamen, Mari, ich weiß es nicht wie ich es sagen soll. Irgendwie ist alles über mich gekommen. Mir kam plötzlich vor, als dass ich am falschen Platz wäre, als ob sie mich auslachen würden als gescheiterte Anführerin des Skorpions, als ob sie nur darauf warten würden, dass sie mich auch aus dem Amt der Dargha kriegen. Mari, wenn du nicht gewesen wärst, ich wäre davongelaufen. Und gerade deshalb kann ich es nicht zulassen, dass diese Hure mein Haus betritt. Nie und nimmer.”   Sie sitzt noch immer auf Maris Schenkel und schaut sie an.
Thu, Oct 31st 2024 06:19   Edited on Sat, Nov 2nd 2024 11:18

"Ich versprech' dir, daß ich zu niemand auch nur ein Sterbenswort sag'. Ich schwör's im Namen der Behüterin!": sagt Mari und hört dann Saya zu. Mit jedem Satz Sayas werden ihre Augen noch größer, als sie es ohnehin sind. Überwältigt schaut sie Saya an und es dauert eine Weile, bis sie was herausbringt. "Ich hab' vom ersten Augenblick, als ich dich gesehen hab' gewußt, daß du was ganz Besonderes bist. Da drauf wär' ich aber nie gekommen. Klingt wie ein Märchen, die Prinzessin und die Ratte! Aber weißt du, ich hätte dich genauso lieb, wenn du die Tochter von einem Ochsenknecht wärst. So oder so bist du für mich die Königin meines Herzens." Mari legt ihre Hand auf Sayas. "Ich glaub' ich versteh' dich. Es ist alles zusammen gekommen und dann die Erinnerungen dazu. Aber mach' dir dich nicht zuviel Gedanken drüber. Jeder von uns wird einmal schwach, Saya. Das ist keine Schande und ich hab dich nicht nur lieb, wenn die Sonne scheint. Stütz' dich auf mich, wenn du nicht allein weiterkommst. Ich bin da für dich, solang du mich läßt." Dann senkt Mari ihren Blick und schaut auf ihrer beider Hände. "Klingt jetzt vielleicht blöd', denn ich hab' gespürt, daß es schlimm für dich war, aber.. ich weiß nicht, wie ich sagen soll. Du... du hast mich ein ordentliches Stück näher kommen lassen. So nah wie heut' war ich nie an dir dran." Dann schaut sie Saya wieder an. "Es ist schön, daß du mir so vertraust, wirklich!" Sie beugt sie zu Saya und gibt ihr einen zärtlichen Kuß.  
Sun, Nov 3rd 2024 09:36

Nun sind es Sayas Augen, die größer und größer werden, je länger Mari redet - wenn sie freilich nie die Größe jener der unter ihr liegenden jungen Frau erreichen werden. Am Ende wirken sie jedoch weit weniger begeistert als die Maris - ganz im Gegenteil. Wohl sind sie überrascht, doch auch ziemlich ungläubig und skeptisch.   “Moment mal,” sagt sie schließlich und schüttelt den Kopf. “Zum einen gibt es bei Imeria keine Prinzessinnen, und wenn ich so etwas gewesen wäre, dann wäre die wohl schon lange in all dem Blut, den Schmerzen, dem Tod ersoffen. Vielleicht habe ich die geileren Titten und den geileren Arsch als Condir, sonst sind wir ganz genau gleich besonders.”   Sie schaut Mari tief in die Augen.   “Zweitens heißt Schwäche zu zeigen, schwach zu sein,” fährt sie dann fort. “Und wer schwach ist, der ist der Schwarzen Schlange unwürdig und gerade gut genug für Arkon Imerias Bluthunde. Da fragt dich keiner, welche Soße mir mein Vater zu den verdammten Garnelen eingeflößt hat. Wenn der Thornaffe das an die große Glocke hängt, dass ich da zu Flennen begonnen habe, dann kann das böse ins Auge gehen. Vielleicht hat er es nicht mitgekriegt, wenn ja, dann hat er gewonnen. Denn dann muss ich gut aufpassen, inwieweit ich noch das Kommando habe.”   “Und drittens,” sagt sie nach einer weiteren kleinen Pause, “verdammt noch mal, wenn ich dir nicht mehr vertrauen kann, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Denn dann weiß ich nicht, ob ich wirklich länger Dargha sein sollte.”
Sun, Nov 3rd 2024 11:14

"Ich hab's nur gesagt, weil du Prinzessin gesagt hast! Aber ich kapier's schon, war nur ein Vergleich. Hau' mir eine rein, wenn du willst, aber ich sag's dir trotzdem. Es ist gar nicht wahr! Ich hab' sie gesehen, die Saya, die du mit Gewalt verstecken willst. Ich hab' sie auch gespürt und ich hab sie genauso lieb wie die andere Saya, die sich wie eine Verrückte auf eine Bande Arendai stürzt, um eine dünne Ratte zu beschützen. Von deiner Schwarzen Schlange weiß ich nichts, aber ich weiß, ohne Schwäche gibt's keine Stärke. Genauso wie's kein Licht ohne Finsternis gibt. Du bist eine Frau, kein Granitbrocken und wenn du dich aufhängst, du wirst keiner." Sanft streichelt Mari Sayas Gesicht. "Du mußt es ja nicht der ganzen Stadt umhängen, aber hier mit mir kannst du loslassen. Du mußt dich nicht dafür schämen, Saya. Du wirst nur stärker, wenn du dich ab und zu einfach fallen läßt. Du mußt nicht mehr jeden Tag durch Blut und Gedärm stapfen und dein Herz in eine Rüstung zwängen, damit du es aushältst." Mari gibt ihr einen Kuß auf die Wange. "Wegen dem Gregorian brauchst du dir glaub' ich keine Sorgen machen! Der wird eher glauben, du hast vor Wut geheult, daß du ihnen nicht an die Gurgel gehen konntest oder so was. Die halten euch doch alle für tollwütige Viecher. Deswegen ist es auch gut, daß du ihn morgen freundlich als Gast empfängst, das macht es schwer für ihn, dich einzuschätzen." Dann schaut sie Saya für ein paar Atemzüge lang in die Augen. "Für mich bedeutet es sehr viel, daß du mir so traust." Mari umarmt sie und schmiegt sich an sie.  
Mon, Nov 4th 2024 08:23

Sayas Blick verfinstert sich, und sie schnaubt laut.   “Nur komme ich anscheinend von dem Blut und dem Gedärm nicht los,” antwortet sie. “Wir müssen jetzt mehr denn je den Theomer finden, und dazu müssen wir dem ganzen Pack um ihn herum auf den Zahn fühlen. Den Leuten in der Brauerei soundso, dazu seinem Kumpel Ruthard und am besten auch der ganzen Belegschaft des Zwillings. Und eins sag ich dir, jeder, der mit Theomer mehr zu tun hatte als von ihm ein paar Filis zu kriegen, der wird den Tag verfluchen, an dem ihn irgendeine versiffte Hure auf diese Welt geschissen hat.”   Sie löst sich nun aus Maris Umarmung und lässt sich wieder neben ihr auf das Bett fallen. Dann zieht sie jedoch trotzdem eine ihrer Hände auf ihre Brust.   “Verdammte Scheiße,” flucht sie schließlich, “ich will den verblödeten Kackschädeln in diesem Viertel zu einem besseren Leben verhelfen, aber stattdessen habe ich alle Hände voll zu tun, mit denen fertig zu werden, die mir entweder an den Kragen wollen oder aber die für ein paar lausige Filis das ganze Haus an diese vermaledeiten Thornhoff-Brüder verkaufen. Irgendwann wird denen wohl in ihren verdammten Schädel gehen, dass ich keine Witzfigur bin, mit der man machen kann, was man will.”
Tue, Nov 5th 2024 05:25

Mari weiß, daß ihr Saya zugehört hat und läßt das vorhergehende Thema fallen. Jedes weitere Wort in diese Richtung wär' jetzt ein Wort zuviel. Sie hört Saya zu und als sie sich aufs Bett zurückfallen läßt, dreht sie sich zu ihr. "So wie's ausschaut, wirst du diesen Saustall wirklich ausmisten müssen.": sagt sie. "Wer weiß wie lange das schon läuft und was da hinter den Kulissen noch abgeht." Dann überlegt sie eine kleine Weile. "Weißt du, alles in allem schaut es doch gut aus. Die Leute hier sind sich zwar noch nicht sicher, ob sie dem Frieden trauen können, aber du hast schon was angestoßen hier. Die Patrouillen, daß die Leute zu dir kommen können und du ihnen zuhörst, das hat eingeschlagen. Dein Stammtisch im Zwilling wird noch eins draufsetzen. Die Leute sehen, daß es in eine andere Richtung geht. Arschlöcher und Verräter hat's immer gegeben und wird's immer geben. Mit denen mußt du aufräumen. Wenn die Leute sehen, daß es nicht immer die Kleinen trifft, sondern nur jene, die es verdienen, dann werden sie bald nicht nur Angst haben, sondern dich respektieren. Mein Vater hat oft gesagt, daß ein guter Maultiertreiber zwei Sachen braucht, eine Karotte in einer Hand und eine Peitsche in der Anderen. Aber die Peitsche verwendet er nur, wenn die Karotte nicht hilft. Aber in einem irrst du dich, Saya. Für eine Witzfigur hält dich hier niemand, darauf kannst du Gift nehmen."  
Tue, Nov 5th 2024 11:27

Eine Weile liegt Saya nun wieder da. Ihre Augen sind geschlossen. Sie scheint nachzudenken, worüber, das wird Mari wohl zunächst verborgen bleiben. Ihr Atem geht ruhig, langsam heben und senken sich die Schlangenschwänze auf ihrem Brustbein. Wenn Mari sie nun von der Seite anschaut, sieht sie wohl den Flaum, der da nachwächst, wo einst ihre Zöpfe waren, sie sieht die Narben, auf denen wohl nie wieder Haare wachsen werden. Schließlich dreht sie den Kopf zu Mari und öffnet ihre dunklen Augen.   “Sie haben die falsche Dargha augesucht,” sagt sie dann ziemlich unvermittelt. “Ich bin eine Jägerin, ich kann dreinschlagen, ich kann Leute massakrieren. Ich kann das alles eigentlich gar nicht. Ich glaube, du wärst mit Abstand die bessere Dargha als ich! Und sag jetzt nichts dagegen, ich weiß das. Ganz ehrlich, du bist eine perfekte Freundin, aber du hast einen großen Fehler: Du liebst mich, und dadurch siehst du Dinge in mir, die gar nicht da sind.”   Sanft fährt sie nun mit der Hand über Maris Wange.   “Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht mehr, wo mir der Kopf steht,” fährt sie fort. “Ich weiß nicht mehr, wo ich anfangen soll, wo ich weitermachen soll. Morgen kommt der Thornhoff-Fuzzi, da muss ich die freundliche Dame spielen. Dann müssen wir die Brauerei auseinandernehmen, da werde ich dich brauchen, ich werde Gulama brauchen, Marigars Leute und auch die vom Condir. Dann müssen wir uns die Belegschaft des Zwillings kassieren, was dann natürlich sehr heikel wird, schließlich muss der Zwilling am Abend wieder laufen, denn da muss ich ja meine Sprechstunde halten. Und irgendwann muss ich mit Gulama ja diese Scheiß-Liste durcharbeiten, um ein paar Leute zu finden, die uns diese verfickten Kräuter sammeln, damit Geld reinkommt. Du müsstest wieder zum Lagerhaus laufen, damit der Lorek wieder herkommt, denn die blonde Thornhoff-Hure brauchen wir eigentlich wohl gar nicht mehr, da wir ja wissen, wer der Maulwurf bei uns war. Und die Ratten müssen uns ein Vertriebsnetz aufbauen auf Thornhoff-Gebiet. Weil Theomer wird, wenn wir ihn denn überhaupt noch einmal finden, höchstens als Rattenfutter für seine Nutte gut sein. Wobei ich wieder ganz am Anfang bin, oder sogar noch weiter hinten, denn nun haben wir nicht einmal mehr eine funktionierende Brauerei. Und zu allem Überfluss habe ich immer noch diese verfickte Schulter, die nicht so will wie ich. Das heißt, ich sollte nicht überhaupt nicht mehr trainieren, sondern doppelt so viel. Und das alles, das passt einfach nicht in meinen Schädel. Am liebsten würde ich jetzt einfach aufstehen, einen ordentlichen Stecken nehmen und das Dreckstück verhauen, bis es Blut speit. Ich weiß nur nicht, was der Fuzzi morgen dann wieder davon hält.”
Tue, Nov 5th 2024 05:18

Als Saya von ihr perfekter Freundin spricht, beginnt Mari zu strahlen. Sie schmiegt ihr Gesicht gegen Sayas Hand, bleibt aber still und hört Saya zu. Mari kennt sie in der Zwischenzeit schon ein bißchen und sie spürt instinktiv, daß es im Moment besser ist, denn Mund darüber zu halten. Doch das Saya sagt sie weiß, daß Mari sie liebt, das macht Mari glücklich. Sie hört sich an, was Saya zu sagen hat und überlegt einen Moment. "Klar helf' ich dir wie ich kann. Doch eins nach dem Anderen, Saya! Zuerst den Gregorian. Das ist im Prinzip eine gelaufene Geschichte! Er will das Miststück sehen, also zeigst du es ihm. Alles was du machen mußt, ist die Gastgeberin spielen, so wie gestern im Hof. Dann die Brauerei, auch keine große Sache! Theomer hat mir einmal gesagt, wo er seine privaten Sachen versteckt. Wenn er sie nicht verräumt hat, in der Zwischenzeit dauert das keine fünf Minuten, aber jemand der lesen kann, muß mit. Kassieren mußt du eigentlich nur den zweiten Braumeister. Der ist ein Freund von ihm, wenn da noch andere sind, dann sind es Arbeiter, die noch nicht lang für ihn arbeiten, denn wie ich zu ihm gekommen bin, waren da nur seine Schwester, sein Bruder und er."Mari zieht einen Moment lang mit ihrem Finger eine der eintätowierten Linien nach.   "Das mit dem Zwilling eilt nicht. Ich glaub' es ist gescheiter, du läßt es für heute sein und machst deine Sprechstunde. Auf den einen Tag kommt's jetzt auch nicht mehr an und wenn du übermorgen die ganze Bande verschwinden läßt, dann hast du drei Tage bis zur nächsten Sprechstunde. In der Zeit sollten wir schon was organisieren können. Die Sache mit der Wachschnepfe klär' ich schon, keine Sorge. Wenn es dir recht ist, rede ich auch mit Lorek wegen der Geschichte auf der Thornhoffseite. Ich tu’ mir da leichter, als du. Tut mir leid, Saya, aber mir sagen sie mehr als dir und ich weiß ja worum's geht. Ich kann ihn auch wegen eines Bierbrauers angehen, aber ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob es gut ist, allzu viel in ihre Hände zu geben und wenn, dann muß jemand Anderer die Oberaufsicht haben."   Plötzlich grinst Mari. "Aber ich sag' dem Lorek gern, daß du auf ihn wartest. Ist sicher kein Opfer für ihn und wenn ich nicht ganz schief lieg' dann für dich auch nicht." Doch dann wird sie schnell wieder ernst. "Bitte, mach keinen Blödsinn mit der Schulter! Der Heiler soll dich noch einmal anschauen, bevor du wie eine Verrückte anfängst zu trainieren. Er hat dich gut behandelt, auch wenn dir manches nicht paßt. Außerdem kann er gleich mit Gulama die Kräutergeschichte durchgehen. Bitte, Saya!" Als sie weiterspricht, wird nicht nur ihr Gesichtsausdruck finster, auch ihre Stimme wird ein wenig rauher. "Das wär' ein großer Gefallen, den du Lisina tätest, würdest du jetzt zu ihr gehen. Laß sie dort unten allein im Finsteren, mit den Schatten und der Angst. Das ist viel schlimmer, als ihr die Scheiße aus dem Leib zu prügeln."  
Tue, Nov 5th 2024 08:43

Saya hört nun ihrerseits zu, ruhig und ohne Mari irgendwann zu unterbrechen. Und Mari kann eine Wärme und eine Zuneigung in ihrem Blick spüren, die sie bisher wohl kaum erfahren hat. Der eben vergangene Abend scheint irgendetwas mit Saya gemacht zu haben. Diese Garnelen scheinen einen ihrer Panzer zerstört zu haben, und heute mehr denn je liegt eine einfache junge Frau neben Mari im Bett und weniger eine wollüstige Jägerin auf der Suche eines Höhepunktes nach dem anderen. Gegen Ende von Maris Ausführungen setzt Saya dann doch ein höchst schelmisches Grinsen auf.   “Da hast du mich wohl erwischt,” antwortet sie ganz bereitwillig. “Ich mag Lorek. Ich weiß nicht, er ist freundlich, aber bei ihm ist es anders als bei dem Thornhoff-Fuzzi. Bei ihm scheint es irgendwie ehrlich zu sein, da geht es nicht nur um die Dargha, die man nicht beleidigen darf. Ich meine, es ist jetzt nicht so, dass ich es nicht erwarten kann, seinen Schwanz zu kriegen, aber irgendetwas hat er, das mich anzieht. Bei ihm mache ich mir echt keine Gedanken, ob ich jetzt ein blutiges Hemd oder ein Seidenkleid trage.”   Sie legt wieder eine ihrer Pausen ein, in der sie Mari tief in die Augen schaut. “Nenn mich verrückt, aber es ist so.”   Sie lächelt einen Moment, dann wird sie wieder ernst.   “Aber den Zwilling, den müssen wir trotzdem morgen auseinandernehmen,” wechselt sie dann das Thema. “Wenn wir den Braumeister kassieren, dann weiß Ruthard sofort, dass es ihm wohl auch an den Kragen geht. Dann ist er über alle Berge, und wir können Astrid und die Neue zwanzigmal in drei Teile reißen, ohne dass wir ihn je wiedersehen. Eher lass ich diese Neue da, Tama oder Tora oder wie die heißt, um mich zu bedienen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die viel damit zu tun hat, die ist ja erst einen Tag da. Und im Fall hängen wir sie eine Stunde an den Beinen auf und versohlen ihr den Hintern, da würde sie uns wohl eh alles verraten, was sie weiß, und vielleicht sogar das, was sie nicht weiß. Und bleib mir bloß mit dem Heiler vom Leib! Der lässt mich wieder drei Tage im Bett versauern, und dafür habe ich echt keine Zeit mehr. Diese Schulter hat ab morgen wieder zu funktionieren - basta.”
Thu, Nov 7th 2024 09:07

So nah hat sie sich Saya noch nie gefühlt, aber Mari erwähnt es nicht mehr, nicht einmal in einer Andeutung. Sie kuschelt sich an Saya und es ist ihr als schwebte sie. Als Saya von Lorek spricht, grinst sie wieder. "Da erzählst du mir nichts Neues, ich hab' ja Augen im Kopf. Warum sollt' ich dich eine Verrückte schimpfen, wenn er dir gefällt? Er schaut ganz gut aus für einen Mann und er mag dich. Das sieht eine Blinde mit Krücke! Also dann sag' ich ihm, daß du ihn sehen willst, oder?": erkundigt sie sich schmunzelnd. "Woher soll's der Wirt erfahren, wenn wir still und leise den Braumeister kassieren und die Arbeiter? Ist ja keiner mehr da, der es ihm stecken kann und wenn wir ihn im Morgengrau nach der Sprechstunde schnappen, kann nichts passieren. Aber wie du willst, Saya. Ich hab' gehört, er hat eine Neue, aber ich hab' sie noch nie gesehen. Zu der kann ich also nichts sagen, doch diese Astrid, ich weiß nicht. Ein trotziges kleines Mädchen, daß ihrem Bruder eins auswischen will, weil sie sich nicht beachtet fühlt. Was ist, wenn sie sich von dir nicht genug beachtet fühlt? Rennt sie dann zum Geck und weint sich aus? Oder sie fängt an herumzuerzählen, daß du mit den Ratten was hast. Entweder du bindest sie ganz fest an dich, ohne daß sie allzu viel mitkriegt, was hier abgeht, oder es wär' besser, du schickst sie kurz und schmerzlos zu den Schatten. Nicht das ich ihr was Böses will, aber wenn sie für dich eine Gefahr ist, muß sie weg. Ich weiß nicht, soll ich versuchen, mit ihr zu reden, wegen der Ratten und so? Versuchen ihr diese blöden romantischen Vorstellungen auszutreiben?" Dann richtet sie sich etwas auf und schaut Saya in die Augen. "Laß dich wenigstens anschauen vom Heiler! Der schickt dich sicher nicht mehr ins Bett! Sicher ist sicher, Saya! Nicht daß es wieder schlechter wird, wenn du's übertreibst. Bitte, Saya!" Mari sagt es nicht einfach so daher, sie macht sich wirklich Sorgen wegen Sayas Schulter.      
Fri, Nov 8th 2024 02:55

Trotzig schüttelt Saya den Kopf.   “Morgen sicher nicht, da habe ich einfach keine Zeit,” entgegnet sie. “Zuerst kommt Gregorian, dann muss ich den Braumeister hops nehmen, dann muss ich in den Zwilling, dann wird irgendwann der Lorek kommen, und ich muss endlich einmal mit Gulama die Liste durchgehen. Irgendwann muss ich einfach anfangen, dass die Leute was zum Arbeiten kriegen. Also, morgen, schlag dir das gleich aus dem Kopf. Übermorgen, naja, wenn die Schulter bis da nicht besser geworden ist, da können wir wohl darüber reden, wenn die Schulter da immer noch zieht.”   Sie schaut Mari an. “Und was den Brauer angeht, wir können da ja erst aufschlagen, nachdem der Gregorian wieder weg ist. Und bis der mit seinem Bötchen den Olifern herauf gegurkt ist, bis ich brave Gastgeberin gespielt habe, eine halbe Stunde über das Wetter geschwafelt und mich recht herzlich für die Scheiß-Garnelen bedankt habe, wir fertig gefrühstückt haben, das Miststück präsentiert und er endlich in seinem Bötchen wieder den Fluss runtergondelt, da ist das mit dem Morgengrau schon lange vorbei. Und du weißt ja, dass Ruthard immer der erste ist, der erfährt, was in diesem bekackten Viertel so passiert. Wenn wir da nicht schnell sind, dann ist der über alle Berge und schmiedet mit dem Theomer alle möglichen Pläne, wie sie mir noch mehr schaden können. Und wegen der Kleinen, ich weiß auch nicht, was da mit mir los ist. Ich nehme ihr einfach verdammt noch mal ab, dass sie einfach nur dumm war, und irgendwie widerstrebt es mir, sie zu den Schatten zu schicken. Auf der anderen Seite, ich will nicht in meinen eigenen vier Wänden darauf achten müssen, was ich sage und was nicht. Das heißt, entweder sie bleibt da, oder sie geht - ob sie jetzt zu ihrem Bruderherz oder zu den Schatten geht, das wird sich zeigen. Aber wenn du dir vorstellen kannst, das ihr das Zeug mit den Ratten auszureden, nur zu.”   Sie schaut wieder Mari eine kleine Weile lang an, dann beginnt sie, mit dem Zeigefinger einen Kreis um Maris Bauchnabel zu malen, immer und immer wieder. Sie grinst bevor sie hinzufügt: “Und ich will mit Lorek nicht in die Kiste, wirklich nicht. Ich habe doch schon ein Betthäschen.”  
Sat, Nov 9th 2024 03:22   Edited on Sat, Nov 9th 2024 05:45

Den Heiler erwähnt Mari nach der halben Zusage von Saya ihn morgen zu sehen nicht mehr. Sie überlegt ein bißchen. "Auch wieder wahr!": sagt Mari auf den Einwand Sayas. "Wenn uns zufällig jemand sieht und es dem Ruthard steckt, dann sitzen wir in der Tinte. Jetzt wo ich darüber nachdenk', wär's vielleicht gar nicht schlecht, wir nehmen die Brauerei gleichzeitig mit dem Zwilling auseinander. Ich kenn' mich in der Brauerei aus und kann Condir helfen, der mit zwei, drei Jägern, mit dem Braumeister und vielleicht ein, zwei Arbeitern schon fertig wird. Dann bleiben dir immer noch genug Jäger, um die Geschichte im Zwilling durchzuziehen." Sie spielt mit einer von Sayas Haarsträhnen. "Ich weiß, es klingt im ersten Moment ziemlich verrückt. Aber was ist, wenn du der Kleinen, der Astrid, den Zwilling umhängst und sie dort zur Wirtin machst? Sie kennt den Schuppen und das wird ihrem Geltungsbedürfnis ordentlich schmeicheln, doch sie auf der anderen Seite so zudecken mit Arbeit, daß sie gar nicht die Zeit hat, auf blöde Ideen zu kommen. Du hast sie nicht im Haus, du hast sie unter Kontrolle und sie macht sich nützlich. Wenn sie es nicht schafft, kann man ihr immer noch jemand zur Seite stellen oder sie kassieren. Ich werd' auf jeden Fall noch einmal mit ihr reden." Sie seufzt wohlig, als Sayas Finger um ihren Nabel zu kreisen beginnt.   Bei Sayas nächsten Worten beginnen ihre Augen zu strahlen und sie schaut Saya voller Zuneigung an. "Hast du!": sagt sie leise. "Und das wirst du noch lang' haben, wenn du sie nicht aus dem Bett schmeißt." Mari schmiegt sich an Saya, aber sie fährt nach einer kleinen Weile fort. "Schau, ich weiß, daß du auch Männer magst. Ich will, daß du glücklich bist und dir nichts fehlt, aber da gibt's halt Sachen, die ich dir nicht geben kann, so sehr ich dich auch lieb hab. Hab deinen Spaß, ich gönn' es dir von ganzem Herzen, Saya. Wenn dir der Lorek gefällt und du willst ihn, dann schnapp' ihn dir. Ich weiß, wegen dem Theomer hab' ich ein ziemliches Theater gemacht. Aber das war nicht nur blöde Eifersucht. Ich hab' ihm nicht mehr getraut und echt Angst gehabt, der drängt sich zwischen dich und mich. Hat er ja auch versucht. Aber ich versprech’ dir, daß ich so was nie wieder abziehe und es macht mir nichts aus, wirklich nicht. Hab deinen Spaß! Jetzt weiß ich, daß mir dich niemand wegnehmen kann! Nur du kannst mich rausschmeißen, kein Theomer und kein sonst wer." Leise sagt sie dann noch. "Und ich bete, daß die Behüterin dieser Tag nie kommen lassen wird."  
Sat, Nov 9th 2024 11:06

Saya lässt ihren Kopf zurück in das Kissen fallen. Grinsend schließt sie die Augen und schüttelt den Kopf.   “Mari, versteh doch endlich,” beginnt sie dann, bevor sie abgehackt und jedes einzelne Wort betondend fortfährt. “Ich will mit Lorek nicht in die Kiste. Ich habe alles was ich brauche.”   Sie dreht sich wieder zu Mari stützt sich mit einem Arm auf und schaut Mari an.   “Also, wenn ich guten Sex will, gehe ich zu dir,” sagt sie dann mit einem Grinsen. Dann legt sie eine Hand auf Maris Brust und kneift sie leicht zusammen. “Wenn ich größere Glocken will, dann geh ich zum Prinzesschen. Und wenn ich einen Schwanz brauche,” und ihre Hand gleitet zwischen Maris Beine, “dann gehe ich zu Marigar. Ich finde Lorek nett, und ja, er sieht nicht schlecht aus, aber… naja, was das angeht, ist er einfach nicht mein Typ. Also, nicht dass ich mich jetzt ekle vor ihm, das nicht - aber ich hoffe du verstehst, was ich meine.”   Sie wechselt nun das Thema, doch erst während sie spricht zieht sie irgendwann die Hand wieder langsam die Hand zurück.   “Du sollte das Prinzesschen mitnehmen zur Brauerei,” sagt sie also. “Theomer war ja bei Gregorian im Unterricht, er konnte also lesen schreiben, und vielleicht finden wir ja was. Condir hat viele gute Eigenschaften, aber Bildung gehört ganz eindeutig nicht dazu. Ich sperre dann mit Marigar und seinen Leuten den Zwilling zu. Da gibt es wohl erstens wenig zu lesen, und das bisschen krieg ich auch noch hin.”  
Sun, Nov 10th 2024 09:43

"Ich versteh's ja!": beeilt sich Mari zu sagen. "Ich mag dich auch nicht verkuppeln oder so was! Ganz im Gegenteil! Ich hab' mir nur gedacht, du willst vielleicht und da wollt' ich dir nur sagen, daß es mir recht ist und ich kein Theater mach'. Ist mir schon recht, wenn du zu mir und meinem Sonnenschein unter die Decke schlüpfst. Sehr recht sogar! Und der Marigar, der gehört sowieso ganz dir." Sayas Berührungen entlocken Mari ein wohliges Seufzen. "Mehr als recht, ich liebe es und wie ich es liebe, genauso wie dich.": sagt Mari und zieht einen Flunsch, als Saya ihre Hand wieder wegzieht, doch dann nickt sie. "Mach' ich. Sie wird sich freuen, daß sie auch wieder einmal rauskommt und ich brauch' jemand der lesen kann. Ich weiß, wo er seine persönlichen Sachen versteckt hat, wenn er sie nicht ausgeräumt hat. Aber egal, dann nehmen wir halt die Brauerei auseinander. Übrigens, in dem unbenutzen Gebäude soll auch eine Bibliothek sein. Ich weiß, daß er seinen Unterricht mit Büchern bezahlt hat. Die sollten wir uns unbedingt schnappen. Bücher sind eine Kostbarkeit und es gibt Leute, die ein Vermögen dafür bezahlen. Der Gregorian zum Beispiel, aber nicht nur der. Ich bin sicher, das auch Lorek scharf darauf ist. Vielleicht kannst du sie gegen ein paar Gefälligkeiten eintauschen, die können manchmal wichtiger sein als Silber. Wir brechen dann morgen gleich nach dem Gregorian auf, oder hast du danach noch was anderes vor?"  
Mon, Nov 11th 2024 10:40

“Oh, ich hätte vieles vor,” entgegnet Saya mit einem anzüglichen Grinsen. “Ich möchte dich zwischen meinen Beinen spüren, an meinen Titten, dem Arsch, überall. Ich möchte, dass du dem Dreckstück endlich beibringst, wie es ist, so behandelt zu werden, wie du behandelt wurdest. Ich möchte ihr die Votze bis zum Hals aufreißen, so dass ihre Gedärme, wenn die Jäger sie das nächste mal nehmen, ihr beim Mund heraushängen. Das Problem ist nur, morgen früh haben wir wirklich keine Zeit für das alles. Also gut, Gulama, Condir und du, ihr untersucht also die Brauerei. Marigar und ich, wir nehmen den Zwilling auseinander. Ich meine, wir werden da bald fertig sein, ich glaube nämlich nicht, dass Theomer da irgendwas gelagert hat. Da geht es mehr darum, aus der Neuen, aus Ruthard, aus Astrid herauszukriegen, was sie denn wissen. Also, besonders aus Ruthard. Die beiden Weiber, ich glaube kaum, dass die wirklich was wissen.”   Ihre Hand geht nun wieder zwischen Maris Schenkel.   “Und nun, verdammte Scheiße, lass uns nicht mehr an diesen verkackten Theomer denken. Zeig mir, dass du besser bist als das Stück Hurenfleisch, dass Gregorian dabei hatte. Nich dass ich am Ende noch mit einem Thornhoff-Schergen rammle.”