“Ja, du warst immer freundlich zu mir,” antwortet Lua. “Du hast nicht einfach deinen Dienst gemacht, du warst freundlich. Freunde sind freundlich, das sagt ja eigentlich schon das Wort. Und da du immer freundlich zu mir warst, so will ich es nun auch zu dir sein.”
Sie sieht sie einen Momet lang eindringlich an, als würde sie sie von etwas überzeugen wollen, das ihr unendlich wichtig erscheint.
“Verdammt noch mal, Rikka, ich will dir nicht auf die Nerven gehen,” fährt sie dann fort. “Aber ich kann dich einfach nicht gehen lassen, als hätten wir uns nie gekannt. Du hast mir beigebracht, wie man sich bei den Großkopferten verhält. Du hast mir gezeigt, wie ich die Haare hochstecken soll, wie ich mein Gesicht anmalen soll. Du hast mir gezeigt, wie man sich wo kleidet. Rikka, ehrlich, ich hoffe, dass ich nicht wieder auf der Straße lande und hoffe, dass am Ende wenigstens ein Tageslohn für Fischputzen rausschaut. Aber wenn das so ist, dann hast du schon auch einen gehörigen Anteil daran. Ich meine, ich verlange ja nicht, dass wir ab jetzt die ganze Zeit zusammensitzen, wirklich nicht. Aber, Rikka, wenn du jemanden sehen willst, dann sollst du wissen, dass ich immer Zeit für dich habe, ganz egal, was passiert. Ich bin das dir schuldig, und ganz besonders bin ich das dem Meister schuldig. Er hat dich ebenso aufgenommen wie mich, und eben, ich bin felsenfest davon überzeugt, dass er wollte, dass wir auf immer und ewig füreinander da sind. Und das würde ich ganz genauso sagen, wäre statt dir gerade Egor auf deinem Stuhl, oder Skira, oder wer auch immer.”
Sie nimmt nun die Flasche und macht die Gläser wieder voll.