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Sat, Sep 28th 2024 01:01   Edited on Fri, Nov 15th 2024 07:46

[17.Tag, später Abend] Krise

Das prasselnde Kaminfeuer verbreitet angenehme Wärme und die Flammen lassen den Rotwein in den Gläsern funkeln. Wie nahezu jeden Abend haben sich T'Sai und Asta in Gregorians privaten Räumen im Skriptorium eingefunden, um über Tagesereignisse und nächsten Schritte zu sprechen. Da klopft es plötzlich an der Türe und ohne auf ein Herein zu warten, stürzt Levena, die Heilerin in den Raum. "Schnell! Kommt! Julia...": mehr bringt sie atemlos wie sie ist gar nicht heraus und eilt auch schon wieder davon. Noch vor Gregorian springt T'Sai auf und läuft gefolgt von Gregorian hinter der Heilerin her. Nur Asta beeilt sich nicht sonderlich. Eine von den Helferinnen Levenas tupft den Schweiß von Julias verzerrtem, bleichen Gesicht. Julia liegt da, die Augen weit aufgerissen, den Mund wie zu einem Schrei aufgerissen, die Haut wachsbleich, auf der sich brennendrote Flecken abzeichen starrt sie blicklos, ohne etwas wahrzunehmen, auf die Zimmerdecke. Schwach, aber doch merkbar, scheint von ihr ein sanftes Leuchten auszugehen.      
Schicksalswurf für Julia | 2d6
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Sat, Sep 28th 2024 03:45   Edited on Sat, Sep 28th 2024 03:46

"Bei den Schatten! So etwas habe ich noch nie gesehen!": haucht T'Sai erschüttert. "Sie brennt! Ihre ganze Aura ist eine einzige Flamme!" Für einen Moment fixiert sie Julia und schüttelt fassungslos den Kopf. "Wie lange geht das schon so?": wendet sie sich an Levena. "Drei, vier Minuten! Ich bin sofort gekommen, als es begonnen hat. Sie hat schon die ganze Zeit hohes Fieber gehabt, doch jetzt glüht sie. Wenn wir das Fieber nicht senken können, wird sie sterben! Ich habe alles versucht, jetzt bleibt nur noch eines." Sie sieht T'Sai, dann Gregorian und Asta an. "Es wird uns einiges abverlangen. Seid ihr bereit?" "Natürlich.": sagt T'sai und Gregorian nickt, nur Asta macht ein säuerliches Gesicht, stimmt dann jedoch auch mit einem knappen Nicken zu. "In der Zwischenzeit holt den Waffenmeister!": sagt T'Sai zur Gehilfin Levenas, die auf ein zustimmendes Nicken der Heilerin davon eilt. "Was auch geschieht, brecht die Kette nicht. Wenn ihr es nicht mehr ertragen könnt, dann sagt es, damit ich mich zurückziehen kann, sonst..." Levena braucht den Satz nicht zu vollenden, jeder hier weiß, daß es ihr Ende wäre. T'Sai, Asta und Gregorian nehmen sich bei den Händen und treten hinter Levena, die sich über Julia beugt. T'Sai, die ihr am nächsten steht, streckt ihre Hand aus und greift der Heilerin in den Nacken. Levena macht ein paar tiefe Atemzüge, dann legt sie ihre Hände auf Julias Stirn und ihre Brust, schließt ihre Augen und öffnet die Pforten in ihrem Inneren. Sengende Hitze schlägt ihr entgegen.  
Schicksalswurf für Levena | 2d6
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Sat, Sep 28th 2024 09:28   Edited on Sat, Sep 28th 2024 09:33

Levena kämpft, bietet alle Willenskraft auf, um den Schmerzen standzuhalten. Sie schöpft Kraft aus der Verbinung mit T'Sai, Asta und Gregorian und kanalisiert den Schmerz, läßt ihn wie einen Strom geschmolzenen Magmas zurückfließen in die Kette, bis an die Grenzen dessen, was sie noch ertragen kann. Sie spürt die Hitze in Julia etwas nachlassen, aber dann keucht T'Sai hinter ihr. "Genug." So löst sie sich von Julia und taumelt, stürzt fast. Dann blickt sie in die grauen, schweißbedeckten Gesichter ihrer Helfer und schüttelt deprimiert den Kopf. "Ich komme nicht dagegen an. Das Fieber ist zwar etwas gesunken, aber es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein." Levena muß sich festhalten, um nicht zu fallen. Sie ist völlig ausgelaugt.  
Schicksalswurf für den Waffenmeister | 2d6
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Sat, Sep 28th 2024 10:28   Edited on Sat, Sep 28th 2024 10:31

[Der Waffenmeister] Der Waffenmeister hält sich nicht mit Fragen auf und eilt ans Bett Julias. Levena tritt zu ihm. "Wir haben alles versucht, auch die Kette." Sie spricht leise, sieht den Waffenmeister an und schüttelt nur den Kopf. "Nein, das dulde ich nicht.": sagt er mit fester Stimme. Er schöpft dreimal tief Atem und schließt die Augen. Seine Präsenz füllt den ganzen Raum. Dann legt er Julia die Hand auf die Stirn. "Waffenmeister.": sagt Gregorian doch er kommt nicht weiter, denn T'Sai unterbricht ihn. "Laß ihn! Die beiden haben eine tiefe Bindung. Ich sehe etwas in Julias Aura." Mit der festen Stimme, mit der er seinen Schülern im Kampftraining kurze Anweisungen in Karisch gibt, ruft er: "Ayul! Tulaadach" Nur Asta versteht nicht, daß er Achtung und dann kämpfe befohlen hat. Der Waffenmeister ist kein Heiler, er ist ein Kämpfer und so stemmt er sich gegen den Sturm, der ihn anspringt, als er sein Inneres öffnet. Den Schmerz nimmt er an und trägt ihn, wie so oft in seinem Leben. "Kämpfe, mein kleiner Skorpion, kämpfe!": befiehlt er mit fester Stimme. Zeit hat keine Bedeutung mehr in dem Meer aus Hitze und Schmerz. Er ist kein Heiler. Nur Julia kann den Feuersturm in sich besänftigen, das spürt er mit intuitiver Gewissheit. Im Zentrum des Schmerzes schläft gebannt Julias Bewußtsein und er kämpft sich durch die roten Schleier der Pein, unbeirrbar und ohne nachzulassen. Er schöpft aus den tiefsten Brunnen seiner Selbst und als der letzte Funke seiner Kraft nahezu aufgebraucht ist, dringt er durch den letzten Schleier, hinter dem Julia schläft. "Kämpfe, mein kleiner Skorpion, kämpfe!": sagt er nochmals, dann bricht am Bett Julias völlig erschöpft zusammen. Levena stürzt trotz ihrer eigenen Schwäche zu dem Zusammengebrochenen und T'Sai haucht erfurchtsvoll. "Bei allen Dashin! Ihre Aura! Es wird schwächer! Es wird schwächer." Im Dunklen kämpft Julia gegen das Verzehrt werden, zäh und verbissen, das Echo der Worte des Waffenmeisters sind ihr Leuchtfeuer und Verpflichtung, sie kämpft!  
Sun, Sep 29th 2024 11:59   Edited on Mon, Sep 30th 2024 12:10

[Levena] Helferinnen von Levena betten den ohnmächtigen Waffenmeister auf einen Strohsack. "Ihre Aura verändert sich immer mehr. Das Leuchten läßt schnell nach.": sagt T'Sai, die der Versuch, Julia zu helfen, schwer mitgenommen hat. "Ich habe etwas dergleichen noch nie gesehen.": sagt sie mit brüchiger Stimme. Levena legt Julia trotz ihrer Erschöpfung nochmals die Hand auf die Stirn und öffnet die Pforte in ihrem Inneren, doch diesmal nur einen kleinen Spalt. Genug, um einen Eindruck von Julias Zustand zu bekommen, aber klein genug, um nicht wieder von einer Woge des Schmerzes überschwemmt zu werden. "Das Fieber fällt und...ich weiß nicht, wie ich es anders sagen soll..Julia kämpft dagegen an. Der Waffenmeister muß irgendwie zu ihr durchgedrungen sein. Aber fragt mich nicht, was vorgeht, ich weiß es nicht.": sagt die Heilerin und setzt sich auf den Bettrand. "Könnt ihr mir nochmals zur Seite stehen? Ich werde versuchen, ihr Kraft zu geben, aber ich allein schaffe es nicht mehr." Sie schaut von einem zum anderen. Gregorian verzieht das Gesicht, nickt aber. T'Sai stöhnt leise. "Bei mir ist nicht mehr viel über, aber ja, ich helfe dir." Bevor Asta noch etwas sagen kann, stöhnt Julia laut auf und ihr Kopf fällt zur Seite.  
Mon, Sep 30th 2024 04:49

"Es ist vorbei": sagt Levena mit belegter Stimme und steht auf. "Ist sie....?": fragt Gregorian betroffen. "Nein!": antwortet ihm T'Sai. "Sie lebt, aber sie ist in tiefen, ohnmachtsähnlichen Schlaf gefallen. Ihre Aura ist sehr schwach und immer noch nicht normal, aber ich glaube, sie wird wieder aufwachen." Levena hebt ratlos die Hände. "So wie es jetzt aussieht, hat sie Chancen, aber ich weiß es nicht. Ich weiß nicht einmal, was diese Krise ausgelöst hat. Ich komme mir vor wie eine Schülerin im ersten Monat ihrer Ausbildung!" Gregorian tritt zu ihr und legt ihr eine Hand auf die Schulter. "Levena, niemand zweifelt an deinen heilerischen Fähigkeiten! Julia ist etwas Besonderes, nicht mit normalen Maßstäben zu messen. Es muß mit ihrer doppelten Gabe zu tun haben, etwas, mit dem wir noch nie konfrontiert waren." Die Heilerin nickt und sieht Gregorian mit müden, aber dankbaren Lächeln an. "Ich muß nach dem Waffenmeister sehen.": sagt sie und kümmert sich um den Ohnmächtigen. "Erschöpfung! Zum Glück nichts sonst.": sagt sie und erhebt sich. "Gut, dann kannst du im Augenblick hier nichts mehr tun.": sagt Gregorian. "Leg dich hin und ruhe dich aus, Levena! Du hast es mehr als notwendig! Du hast großartige Arbeit geleistet, doch jetzt ruhe dich aus. Unna und Nereli können Wache halten und dich wecken, wenn sich die Notwendigkeit ergiebt." Levena nickt nur ergeben, denn sie kann sich kaum mehr auf den Beinen halten. "Falls es neue Entwicklungen gibt, holt uns sofort!": instruiert Gregorian die Helferinnen der Heilerin. "Und wir sollten uns auch zurückziehen.": fügt er noch müde hinzu.