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Sat, Nov 4th 2023 12:37   Edited on Thu, Apr 25th 2024 11:27

Die Suche

Schon mit den ersten Sonnenstrahlen steht Mari auf. Es hatte zwar eine Weile gedauert, bis sie einschlafen konnte, weil sie den Luxus eines weichen Strohsacks nicht gewohnt ist, Aber in eine Decke gerollt, auf dem Fußboden, hat sie schließlich eingeschlafen und zum ersten Mal seit Jahren geschlafen ohne bei jedem kleinsten Geäusch hochzufahren. Sie fühlt sich ausgeruht, als die Treppen hinunter in die Lagerhalle steigt. Niemand hätte sie erkannt, der ihr gestern begegnet war, in den stinkenden Lumpen, dreckig und mit verfilztem Haar.. Das neue Gewand schlottert ihr zwar etwas um den mageren Körper, aber ihr geschnittenes Haar glänzt seidig von dem Öl, das sie sich so sorgfältig eingebürstet hat und sie ist sauber. Ein wenig verloren sieht sie sich in der Halle um. Sie hat Durst und geht auf der Suche nach einem Brunnen hinaus auf den Hof.  
Tue, Nov 7th 2023 05:14

[Theahild] Theahild kommt ihr gähnend entgegen, ihre zerzausten Haare verraten, dass sie auch eben erst aufgestanden ist. "Guten Morgen, Kleines. Du hast Theomer knapp verpasst, der Nichtsnutz ist schon aufgebrochen und lässt uns mit den Vorbereitungen für heute Abend allein." Sie wirft einen Blick nach hinten, zwischen die Malzbottiche, von wo ein infernalisches Schnarchen dringt. "Ich werde Herubrand triezen und hauen müssen, damit er mir beim Abfüllen und mit den Fässern hilft." Sie reicht Mari einen Wassersack und ein Stück Brot und strömt dabei einen zwar schwachen aber unverkennbaren Geruch nach Schnaps aus. "Ich fürchte, das muss fürs Erste reichen. Dann wartet Arbeit auf uns, aber Theomer hat gemeint, du musst noch was erledigen und gehst dann so gegen Mittag?" Sie mustert Mari neugierig von oben bis unten, aber sie fragt nicht, was für Erledigungen ihr aufgetragen wurden. "Wir treffen uns dann wieder an der Anlagestelle beim alten Kontor, das ist ein gutes Stück weiter den Olifern runter als die beim Lachenden Zwilling." Ihr Gesicht nimmt einen grimmigen Ausdruck an, aber Mari versteht nicht, was für eine Laus Theahild über die Leber gelaufen ist. So schnell der Eindruck entstanden ist, so schnell ist er aber auch wieder verschwunden. "Du findest es schon, es ist ein großes, dreistöckiges Gebäude direkt am Fluss mit einer alten Seilwinde am Giebel." Sie grinst wieder auf ihre Art zweideutig und reicht Mari einen Eimer mit einer Bürste und einem Schwamm. "Jedenfalls kannst du dich bis dahin nützlich machen und erstmal den Zuber von gestern abend sauberschrubben, den hast du ziemlich zugerichtet, du Ferkel." Sie zwinkert Mari zu und verschwindet zwischen den Bottichen. Bald darauf hört man, wie sie zeternd und schimpfend ihren Bruder weckt.
Thu, Nov 9th 2023 06:58   Edited on Thu, Nov 9th 2023 07:00

Als sie Theahild bemerkt, beginnen Mari zu strahlen und sieht so drein, als wäre nach einer langen, kalten Nacht die Sonne wieder aufgegangen. “Guten Morgen.”: grüßt sie freudig zurück. Dankend nimmt sie das Brot und den Wassersack. Der Schnapsgeruch ist ihr entweder egal oder sie merkt ihn nicht einmal. “Danke, daß mehr als genug.”: sagt sie und meint es auch. Brot ist eine rare Kostbarkeit für sie, dann nickt sie eifrig als Theahild von ihrem Auftrag spricht. “Ja ich muß noch weg, aber bis zum Nachmittag bin ich sicher beim Kontor.” Sie wundert sich zwar, was plötzlich in die blonde Schönheit gefahren ist, daß sie für einen Augenblick so grimmig drein schaut, aber sie fragt nicht nach. Sie wird leicht rot als Theahild ihr den Eimer reicht und sie scherzhaft Ferkel nennt. Flink macht sie sich an die aufgetragene Arbeit und putzt den Zuber und die ganze Badestube gleich dazu. Erst dann setzt sie sich und ißt bedächtig ein Stück von ihrem Brot. Ihr neues Messer steckt sie so in ihr Gewand, daß sie leicht heran kommt, es aber nicht sofort auffält. Das Brot steckt sie ein, den Wassersack hängt sie nach dem sie ausgiebig getrunken hat an einen Haken an der Wand, dann macht sie sich auf den Weg. Sie hat sich entschlossen, in der Gegend um die Schenke zu versuchen, in der sie Theomer das erste Mal getroffen hat. Allein das Gefühl in einem sauberen Gewand durch die Straßen zu gehen ohne die Notwendigkeit sich an der Wand herum zu drücken zaubert ein Lächeln auf ihr Gesicht. Sie schaut sich zuerst unauffällig in der Nähe der Schenke um, versucht die Leute einzuschätzen. Sie ist nicht so dumm, mit der Türe ins Haus zu fallen und nimmt hauptsächlich Männer aufs Korn, um sie in ein Gespräch zu verwickeln und es geschickt auf den Gesuchten zu lenken. Sie hat sich an einen kleinen Dicken herangemacht , der schon einiges Intus hat. Es dauert nicht lange bis sie das Gespräch auf Stafan bringt und mit einem sinnlichen Augenaufschlag und anzüglichem Lächeln hofft dem Angetrunken etwas herauszulocken, ohne den Kerl allzu sehr an sich heranzulassen.  
Fri, Nov 10th 2023 01:26

[Stafan] Stafan schlägt die Bettdecke zurück und setzt sich auf. Er kratzt sich den struppigen Bart und gähnt herzhaft. Er dreht sich um zu der nackten Frau, die neben ihm im Bett liegt und leise scharcht. Wie heißt sie nochmal... Sara? Lara? Irgendwie so. Er steht auf, lässt donnernd einen fahren und geht zum Fenster, das hinaus auf den Olifern zeigt, dann räuspert er sich lautstark und spuckt in hohem Bogen gekonnt in den Fluss. Er sammelt seine fleckige Hose vom Boden auf und zieht sie an. während er sich eine Hand voll Wasser aus einer Waschschüssel ins Gesicht wirft und sich abtrocknet geht er im Geist nochmal die Ereignisse des gestrigen Tages durch. Die Kollekte in seinem Gebiet war soweit zufriedenstellend verlaufen, sogar Ruthard hatte weniger gezetert als sonst. Schon ein paar Mal war er kurz davor gewesen, mit Stafans Hammer Bekanntschaft zu machen, aber irgendwie hatte er eine Schwäche für den alten Zausel. Wahrscheinlich erinnerte er ihn an seinen Großvater. Fram hatte dagegen nicht so viel Glück gehabt. Das alte Großmaul hatte förmlich danach gebettelt, erledigt zu werden. Seine Tochter hatte auch gebettelt, als Stafan und seine Männer sich an ihr abgewechselt hatten. Er grinst bei der Erinnerung und zieht sich ein verwaschenes Leinenhemd über. Saralara dreht sich um und gähnt und Stafan wirft ihr sein Handtuch ins Gesicht. "Zeit aufzustehen!" Herrscht er sie an. Herrgott, so am Morgen sieht sie viel älter aus als nachts im Dunkeln! "Mach, dass du auf die Straße kommst!" Sie richtet sich auf und die Decke rutscht ihr von den Schultern auf die Hüfte. Verdammt, wirklich viel älter! Er dreht sich schaudernd weg und sieht nicht, wie sie vor sich hin murmelnd aufsteht, ihre Kleider an sich rafft und geht. Stafan denkt weiter an gestern und an diesen Theomer, während er seine Stiefel anzieht. Er schien Ruthard gut zu kennen, war aber nicht aus der Gegend. Er musste mehr über ihn herausfinden, der Kerl sah aus, als könnte er Ärger machen. Als er seine Kammer schließlich verlässt, hat er eine Idee. Er geht die Treppe des Wohnhauses nach unten und tritt auf die Straße. Die meisten seiner Leute hatte er hier einquartiert und die ursprünglichen Bewohner einfach rausgeworfen, daher braucht er nicht lange, bis er seinen Stellvertreter Sludig findet, der sich breitbeinig auf einer Bank auf der gegenüberliegen Straßenseite fläzt und die vorbeigehenden Leute beobachtet. "Hast du den kleinen dicken gesehen? Barthold, glaube ich?" Sludig mustert seinen Anführer überlegend und meint dann: "Er war gestern in der Nähe des Lachenden Zwillings, wieso?" Stafan kratzt sich den Bart. "Ich will mehr über diesen Theomer wissen und der kleine ist zwar ein schmieriger Wichser, aber meistens gut informiert."
Sat, Nov 11th 2023 11:56

Mit einem breiten Grinsen huscht Mari um eine Ecke nur um nach kurzem Lauf wieder in eine Seitengasse einzubiegen. Sie folgt der Gasse bis zur nächsten Abzweigung und biegt wieder ab. Nach einer kleinen Weile wird sie langsamer. Sie ist sicher daß sie den Dicken abgehängt hat, sollte er ihr gefolgt sein. Es war gar nicht schwer gewesen. Man mußte die Kerle nur dazu bringen mit dem Schwanz zu denken, dann hatte Frau Oberwasser. Sie hatte ihn dazu gebracht einen Schnaps an einer Straßenausschank zu spendieren. Dann ein bißchen aufgeilen und ein bißchen provozieren und schon hatte er damit geprahlt daß er natürlich wüßte, wo sich dieser Stafan eingenistet hatte. “Ein Mann wie er wüßte Vieles!”: hatte er sich gebrüstet. Mari hatte nur noch beeindruckt aus der Wäsche schauen und dem Kerl durch die Hose ein wenig den Schwanz massieren müssen, bis er damit rausgerückte. Sie hatte ihn noch ein wenig gestreichelt und ihm ins Ohr geraunt, was sie alles gedachte, mit ihm anzustellen. Dickerchen war schon ins Schwitzen gekommen und hatte ziemlich schwer geatmet, als sie gesagt hatte, sie müsse vorher aber noch für kleine Mädchen, Es wäre ja blöde wenn sie später mitten drinn pinkeln müßte. Das hatte er eingesehen und sie hatte sich in eine Seitengasse verzogen. Mari überlegt ob sie sich gleich auf den Weg machen soll, um sich in der Gegend, die ihr der Dicke beschrieben hat, umzusehen. Aber dann schlägt sie den Weg zum alten Kontor ein. Sie will nicht fürs Bierverkaufen zu spät kommen und vielleicht den Eindruck erwecken, daß sie nicht arbeiten will.  
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Tue, Dec 12th 2023 06:06   Edited on Wed, Dec 13th 2023 02:25