[Stafan] Stafan schlägt die Bettdecke zurück und setzt sich auf. Er kratzt sich den struppigen Bart und gähnt herzhaft. Er dreht sich um zu der nackten Frau, die neben ihm im Bett liegt und leise scharcht. Wie heißt sie nochmal... Sara? Lara? Irgendwie so. Er steht auf, lässt donnernd einen fahren und geht zum Fenster, das hinaus auf den Olifern zeigt, dann räuspert er sich lautstark und spuckt in hohem Bogen gekonnt in den Fluss. Er sammelt seine fleckige Hose vom Boden auf und zieht sie an. während er sich eine Hand voll Wasser aus einer Waschschüssel ins Gesicht wirft und sich abtrocknet geht er im Geist nochmal die Ereignisse des gestrigen Tages durch. Die Kollekte in seinem Gebiet war soweit zufriedenstellend verlaufen, sogar Ruthard hatte weniger gezetert als sonst. Schon ein paar Mal war er kurz davor gewesen, mit Stafans Hammer Bekanntschaft zu machen, aber irgendwie hatte er eine Schwäche für den alten Zausel. Wahrscheinlich erinnerte er ihn an seinen Großvater. Fram hatte dagegen nicht so viel Glück gehabt. Das alte Großmaul hatte förmlich danach gebettelt, erledigt zu werden. Seine Tochter hatte auch gebettelt, als Stafan und seine Männer sich an ihr abgewechselt hatten. Er grinst bei der Erinnerung und zieht sich ein verwaschenes Leinenhemd über. Saralara dreht sich um und gähnt und Stafan wirft ihr sein Handtuch ins Gesicht. "Zeit aufzustehen!" Herrscht er sie an. Herrgott, so am Morgen sieht sie viel älter aus als nachts im Dunkeln! "Mach, dass du auf die Straße kommst!" Sie richtet sich auf und die Decke rutscht ihr von den Schultern auf die Hüfte. Verdammt, wirklich viel älter! Er dreht sich schaudernd weg und sieht nicht, wie sie vor sich hin murmelnd aufsteht, ihre Kleider an sich rafft und geht. Stafan denkt weiter an gestern und an diesen Theomer, während er seine Stiefel anzieht. Er schien Ruthard gut zu kennen, war aber nicht aus der Gegend. Er musste mehr über ihn herausfinden, der Kerl sah aus, als könnte er Ärger machen. Als er seine Kammer schließlich verlässt, hat er eine Idee. Er geht die Treppe des Wohnhauses nach unten und tritt auf die Straße. Die meisten seiner Leute hatte er hier einquartiert und die ursprünglichen Bewohner einfach rausgeworfen, daher braucht er nicht lange, bis er seinen Stellvertreter Sludig findet, der sich breitbeinig auf einer Bank auf der gegenüberliegen Straßenseite fläzt und die vorbeigehenden Leute beobachtet. "Hast du den kleinen dicken gesehen? Barthold, glaube ich?" Sludig mustert seinen Anführer überlegend und meint dann: "Er war gestern in der Nähe des Lachenden Zwillings, wieso?" Stafan kratzt sich den Bart. "Ich will mehr über diesen Theomer wissen und der kleine ist zwar ein schmieriger Wichser, aber meistens gut informiert."