“Also, da musst du dir keine Gedanken machen,” antwortet Lua. “Bis vor wenigen Wochen war ich froh, überhaupt irgendetwas zum Frühstück zu bekommen, und danach hat es meistens ein Glas Wein zum Frühstück gegeben. Du kannst also ganz beruhigt sein, auch wenn du den Kaffee komplett verhunzt hast, ich bin wirklich die Letzte in dieser Stadt, die dies beurteilen könnte.”
Sie nippt von ihrer Tasse und verzieht etwas das Gesicht.
“Ich weiß nicht, wie es dir geht,” sagt sie dann mit gelassenem, freundschaftlichem Ton, “aber von mir aus können die Reichen dieses Gesöff trinken wie viel sie wollen. Mir ist es zu bitter und außerdem schmeckt es reichlich angebrannt. Da ist mir ein Glas klares Wasser lieber. Oder soll ich dir einen Wein holen? Ich habe gesehen, man hat mir den 99er reingestellt, und ich kann dir sagen, der ist wirklich lecker.”
Sie greift sich das Brot, schneidet eine kleine Scheibe ab und legt aus auf ihren Teller.
“Aber Andeth,” sagt sie dann, mit Blick auf den allzu bemühten Jüngling, “so nimm dir doch, auf was du Lust hast. Dir wird schon jemand gesagt haben, du seist mein Sklave, aber ich habe keine Lust auf einen Sklaven. Abgesehen davon, dass ich gar nicht wüsste, wie ich mit dir dann reden soll. Aber wir sollen nun wohl zwei Wochen miteinander auskommen, und mir ist viel lieber, wenn du dann hier rausmarschierst und sagst ‘Die Lua, die ist schon eine Nette’ als dass du sagst ‘Wenigstens hat mich die Lua nur einmal am Tag verprügelt’. Also bitte, fühl dich wie zu Hause. Ich bin nicht mehr wert als du.”
Sie nippt noch einmal an ihrem Kaffee, verzieht jedoch abermals das Gesicht.
“Glaubst du, du kannst hier so tun, als wärst du mein Freund,” fährt sie dann fort, “und nicht mein Sklave? Ich sage dir ganz ehrlich, ein Mensch, der mir viel bedeutet, ist gerade gestorben. Hätte er nicht meine Titten geil gefunden, ich wäre genau in der gleichen Lage wie du - naja, vielleicht auch noch schlechter dran. Also bitte, Andeth, ich bin wirklich froh, wenn du mir hilfst, diese Ausstellung zu organisieren. Aber ich brauche keinen Diener und ich brauche keinen Sklaven. Abgesehen davon, dass ich nicht weiß, wie ich dir etwas zu essen beschaffen soll, wenn meine 56 Filis aufgebraucht sind.”
Lua schneidet sich nun eine Schnitte von einer Wurst ab und legt sie aufs Brot, beißt ab und schaut Andeth dann kauend an. Und, nun ja, es klingt wohl komisch, aber Lua schafft es, auch dann schön zu sein, wenn sie mit vollem Mund kaut.