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Thu, Jan 16th 2025 08:25   Edited on Tue, May 6th 2025 10:00

[20.Tag, früher Morgen] Schulden

Für Andeth ist die Nacht sicher angenehmer verlaufen, als für seine Schwester unten im Loch, auch wenn die Holzpritsche kein Federbett war. Gar nicht lange nach Sonnenaufgang nähern sich Stiefeltritte und kurz darauf wird die Zelle aufgeschlossen und die blonde Kornett betritt die Zelle. "Hoch mit dir, Kleiner. Ich habe nicht viel Zeit, also mache ich es kurz. Du hast zwar Scheiße gebaut, aber dem Haus auf Umwegen genützt. Aber du schuldest dem Haus Geld. Zwanzig Filis gestehe ich dir zu, aber die restlichen sechzig wirst du abarbeiten. Ein Soldat wird dich zu deinem Arbeitsplatz bringen. Wenn die keinen Schlafplatz für dich hat, dann kommst du am Abend wieder her und vergiß nicht für zwei Wochen gehört dein Arsch noch mir, dann mach was du willst. Gehst du stiften, dann erinnere ich mich an das Todesurteil! Alles klar?"  
Fri, Jan 17th 2025 08:37

Andeth hat schon lange nicht mehr in einem so komfortablen Zimmer geschlafen. Er fühlt sich ungewöhnlich erfrischt und guter Dinge, als er an diesem Morgen aufsteht.   Als die Wache seine Zelle betritt, springt er sofort von seiner Pritsche auf und stellt sich respektvoll in angemessenem Abstand vor ihr auf. Mit gespannter Aufmerksamkeit lauscht er den Anweisungen, die ihm übermittelt werden. Doch dann, ohne einen Hauch von Aggression in seiner Stimme, fragt er: „Darf ich eine Frage stellen? Wisst ihr, wie es meiner Schwester geht?“   Hoffnung und Sorge mischen sich in seinem Blick, während er geduldig auf die Antwort wartet. Instinktiv klammert sich ein Teil von ihm an die Hoffnung, dass Mera es einigermaßen gut geht.
Fri, Jan 17th 2025 02:00

[Kornett Enessa Tovales] "Klar kannst du fragen, aber mach schnell. Ich habe zu tun.": sagt Enessa nicht unfreundlich. Dann zuckt sie die Achseln. "Vermutlich wird sie noch am Leben sein, wenn sie nicht die Ratten gefressen haben. Die Frage ist bloß, wie lange noch. Das Verfahren wegen Hochverrat ist nicht abgeschlossen und jetzt das? Marschiert in aller Seelenruhe gegen das ausdrückliche Verbot wieder bei den Tätowierten auf! So blöd kann man doch nicht sein, also muß etwas dahinter stecken. Besser du fängst an dich mit dem Gedanken anzufreunden, daß du sie gestern zum letzten Mal gesehen hast. Sonst noch was?": erkundigt sie sich und winkt der Soldatin vor der Tür.  
Fri, Jan 17th 2025 03:55

„Kann ich…“ Andeth stockt, sein Kehlkopf zuckt, als er schwer schluckt. „Besteht überhaupt eine Chance, dass ich etwas tun kann, um die Strafe, die meine Schwester erwartet, zu mildern – oder zumindest die Haftbedingungen für sie zu verändern?“   Mit gesenktem Kopf vermeidet er den direkten Blickkontakt mit der Kornett, als würde er sich für seine Bitte schämen, sie auszusprechen. In seiner Stimme schwingt eine Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung, die kaum zu verbergen ist.
Fri, Jan 17th 2025 05:04   Edited on Sat, Jan 18th 2025 06:33

Etwas erstaunt zieht Enessa eine Augenbraue hoch. "Schau an, schau an! Kümmert sich ums Schwesterchen, wenn sie überhaupt deine Schwester ist. Aber egal, bist ja vielleicht doch keine komplette Gossenratte. Also gut, Kleiner, ich sorge dafür, daß sie was zu essen kriegt und irgendeinen Kittel. Das war es aber auch schon und jetzt zieh Leine bevor ich es mir noch überlege.": sagt Enessa und dreht sich zu der Soldtin um: "Bringt ihn ins Wohngebäude Drei und liefert ihn bei dieser Aetaya im ersten Stock ab. Sagt ihr, daß ihr der Kleine ab sofort für die Dauer von zwei Wochen für die Ausstellung und was ihr sonst noch einfällt zur Verfügung steht. Ist sie nicht zu Hause, stellt ihn bei der Hauswache unter. Ausführung!": befiehlt Enessa und geht davon. Die Soldatin fordert Andeth mit einer Kopfbewegung auf, ihr zu folgen. Unterwegs sagt sie dann etwas verwundert: "Mußt einen Stein im Brett haben bei der Kornett, sonst würden dir jetzt ein paar Zähne fehlen."  
Sun, Jan 19th 2025 07:58

Andeth läuft in dem ihm zugewiesenen Abstand hinter der Soldatin durch das Gebäude. Mit neugierigem Blick scannt er die Umgebung und ist gespannt darauf, welche Aufgaben ihn in den nächsten zwei Wochen erwarten werden.   Als Gefangener und Opfer des Regimes sind die Bedingungen, die ihm hier auferlegt werden, zwar hart, doch immer noch besser als die Verhältnisse, mit denen er die letzten Jahre zu kämpfen hatte.
Mon, Jan 20th 2025 02:40   Edited on Mon, Jan 20th 2025 02:40

[Soldatin] Der Weg führt sie durch den ziemlich trostlosen Kasernenflügel über lange, einförmige Korridore, hinaus in den ersten Innenhof und durch den massiven Torbau zwischen Posten hindurch hinaus auf den großen Vorplatz vor der Residenz. Auffallend sind die beiden schwarzen Trauerfahnen auf dem gegenüberliegenden herrschaftlichen Bauwerk. Die Soldatin biegt in nördliche Richtung in die Prena ein, doch schon bei der nächsten Kreuzung biegt sie in östliche Richtung ab. Der Weg führt sie an der Außenmauer der Residenz entlang, bis zur nächsten Kreuzung. Die Gebäude hier werden auch außen instandgehalten und die Gegend gehört zum sichersten Viertel auf Thornhoff-Gebiet. "Hättest es weit schlechter treffen können.": sagt die Soldatin als sie auf eines dieser Gebäude zugeht.  
Mon, Jan 20th 2025 07:32

„Soldatin, darf ich eine Frage stellen?“, wagte es der Tagelöhner, seine Aufpasserin anzusprechen. „Was bedeuten die schwarzen Flaggen? Ist etwas Schlimmes passiert?“, fragte er gespannt, in der Hoffnung, eine vernünftige Antwort zu erhalten, ohne gleich wieder die Autorität der Regierung zu spüren.   Neugierig blickte Andeth in diesem gut erhaltenen Viertel umher. Er hatte in seinem Leben noch nie so gut gepflegte Gebäude gesehen und war sichtlich beeindruckt.
Tue, Jan 21st 2025 12:09   Edited on Tue, Jan 21st 2025 12:15

[Soldatin] Sehr viel älter als Andeth ist die Soldatin mit ihrem kurzgeschnittenen, dunklen Haar nicht und auch recht hübsch, wäre da nicht die Narbe auf der rechten Seite ihres Gesichtes, die vom Jochbein bis zum Kiefer reicht. "Der Maler, dieser Laetus, der den Salzbaron gemalt hat, ist gestern gestorben. Es heißt, er wäre ein enger Verwandter vom Salzbaron, deshalb gibts großen Zirkus! Öffentliche Aufbahrung und so.": sagt sie umgänglich. "Da laufe ich schon lieber mit dir durch die Gegend, als mir dort die Füße in den Bauch zu stehen, wie die Kameraden.": setzt sie noch mit einem Schmunzeln dazu. Das Tor, durch das sie gehen, ist aus dicken Holzbohlen gefertigt und auf der Außenseite mit geschnitzten Blumengirlanden verziert. Im Inneren wacht ein älterer Mann, dem man den Veteranen auch ohne Uniform anmerkt, bei dem sich Andeths Aufpasserin nach einer Lua Aetaya erkundigt. Sowohl Korridor als auch die Treppe des Hauses sind sauber und etwas später klopft die Soldatin vernehmlich an die Tür, die ihr genannt wurde.  
Tue, Jan 21st 2025 05:23

Es dauert eine kleine Weile, bis sich die Tür öffnet. Nun ist es natürlich jedermann ein Rätsel, was sich Andeth nun erwartet hat. Es ist auch ein Rätsel, ob die Soldatin weiß, wer denn nun die Tür öffnen würde. Wer sich nun jedoch eine typische reiche Matrone erwartet hat, hat sich schwer getäuscht. Es ist ein Mädchen, das öffnet, nicht älter als Andeth selbst. Wohl ist sie etwas blass im Gesicht, macht insgesamt einen höchst traurigen Eindruck. Doch ist sie von einer natürlichen Schönheit, gegen die selbst der schlechteste Gemütszustand nichts anhaben kann. Große, dunkle Augen dominieren ein fein geschnittenes, ebenmäßiges Gesicht, umrahmt von etwas wirren, ungekämmten, gelockten und langen dunklen Haaren. Sie ist groß gewachsen, nur eine knappe Spanne kleiner als Andeth. Sie trägt nichts weiter als ein weißes Unterkleid, dick genug, um nicht transparent zu sein, doch dünn genug, als dass man im Licht, das durch das Fenster hinter ihr strömt, die Umrisse des Körpers erkennen kann. Nein, es sind nicht üppige Rundungen, die sie ausmachen. Und doch erscheint ihre schlanke, doch weibliche Figur überaus begehrenswert - nun ja, so begehrenswert, dass sie einer der größten Künstler, die Pelorn je gesehen hat, als seine Muse ausgesucht hat. Oder war es doch ihre Ausstrahlung, so rein, so natürlich? Wie es auch sei, mancher hat Lua bereits als “ungewöhnlich schön” bezeichnet, und solch ein Urteil muss doch irgendwo eine Ursache haben.   Die junge Dame - fast muss man Mädchen sagen - schaut die beiden vor der Tür stehenden Personen erstaunt an.   “Guten Morgen,” sagt sie schließlich fast schüchtern. “Womit kann ich Euch dienen?”
Tue, Jan 21st 2025 08:03

Andeth, noch deutlich gezeichnet von den zwei Tagen voller Folter und Schmerz, steht etwa anderthalb Schritte hinter der Soldatin, die ihn hierher geführt hat. Er weiß nicht, was ihn erwartet, als er vor der Tür steht und sie sich langsam öffnet. Doch mit dem, was sich ihm nun bietet, hat er nicht im Geringsten gerechnet. Schweigend mustert er das junge Mädchen, wobei er sich bewusst zurückhält, um keinerlei Aufdringlichkeit oder negative Gefühle aufkommen zu lassen.
Tue, Jan 21st 2025 11:04   Edited on Tue, Jan 21st 2025 11:08

[Soldatin] Da in diesem Haus nur bessere Gesellschaft haust, nimmt die Soldatin Haltung an als sich die Tür öffnet und trotzdem sie es in diesem Fall wahrscheinlich nur mit der Gespielin irgendeines Bonzen zu tun hat, salutiert sie vorschriftsmäßig vor der jungen Frau. "Soldat Meota, mit dem Schuldknecht, der euch übergeben werden soll, meldet sich befehlsgemäß zur Stelle, Frau Aetaya!": sagt sie zackig, so als würde sie einem Vorgesetzten Meldung erstatten. Bei dieser Sorte wußte man nie woran man war und besser einmal Männchen vor einer Mätresse machen, als Strafdienst auszufassen oder zum Latrinenputzen eingeteilt zu werden. "Soll ich den Kerl bei euch lassen oder unten bei der Torwache abgeben?": erkundigt sich die Soldatin beflissen.  
Wed, Jan 22nd 2025 11:20

Hat Lua bisher ein erstauntes Gesicht gemacht, so verwandelt sich dieses nun in ein komplett verblüfftes. Sie kratzt sich mit einer Hand im Nacken, schaut verstört von der Soldatin zu Andeth und wieder zurück.   “Ein Schuldsklave?” fragt sie dann mit schwer zu überhörender Unsicherheit in der Stimme. “Aber warum denn ein Schuldsklave? Was mache ich denn mit einem Schuldsklaven? Und wer schuldet mir denn etwas?”   Nun ja, die junge Frau vor ihr ist eine Soldatin. Nun hat ihr Auris wohl gezeigt, dass die Soldaten wohl nur für normale Straßenleute unmenschlich auftreten, während sie vor denen, die scheinbar zu den besseren Kreisen gehören, gar überfreundlich erscheinen. Doch so ganz hat sie den übermäßigen Respekt vor Uniformierten noch nicht abgelegt. Und so fügt sie, nachdem die Soldatin sich nicht sofort äußerst hinzu: “Na gut, dann kommt doch bitte herein, Herr Schuldsklave!”   Sie tritt einen Schritt zurück, macht den Zugang zu ihrer neuen Wohnung frei, deutet dabei gar mit einer Hand einladend in das helle, geräumige Wohnzimmer. Für Andeth, der ja schon die Zelle der Wachkompanie als komfortabel angesehen hat, mag dieser Raum wie ein paradiesischer Palast erscheinen. Lua schließlich ist von dem unerwarteten Besuch dermaßen überrumpelt, dass sie gar nicht daran denkt, welchem Risiko sie von der der Stadtwache eigentlich ausgesetzt wird, indem ihr einfach so ein Delinquent in ihre Wohnung gesetzt wird.
Thu, Jan 23rd 2025 03:27

[Soldat Meota] "Ich soll euch von Kornett Tovales ausrichten, daß der Kerl vierzehn Tage lang seine Schulden beim Haus bei euch abarbeiten soll. Für die Ausstellung oder was euch sonst noch einfällt, hat sie gesagt. Pariert er nicht wie er soll, könnt ihr ihm ruhig ein paar drüber ziehen. Hilft das nicht, dann meldet euch bei der Torwache, die kümmert sich dann schon um ihn. Wenn ihr keinen Platz habt, wo er schlafen kann oder nicht wollt, daß er bei euch herumhängt nach der Arbeit, schickt ihn zurück, wir bringen ihn dann für die Nacht unter. Die Zwillinge mit euch, Frau Aetaya!": sagt die Soldatin, salutiert nochmals und macht sich mit einer Kehrtwendung davon. Für sie ist die Angelegenheit damit erledigt und da die Übergabe kaum Zeit gekostet hat, faßt Meota schon auf den Stufen den Entschluß auf einen schnellen Krug bei Zora hineinzuschauen. Bei dem Durcheinander heute mit der Totenfeier wird man sie sicher nicht gleich vermissen.  
Fri, Jan 24th 2025 11:14   Edited on Fri, Jan 24th 2025 02:54

“Für die Ausstellung und was mir sonst so einfällt,” wiederholt Lua verblüfft. Dann bleibt ihr nichts anderes mehr übrig, als den Rücken der Soldatin zu bewundern, der in zackigem Schritt in zackigem Schritt von dannen zieht.   Lua sieht Andeth an. Mit dem Ballen eines Fuße reibt sie sich dabei etwas verlegen über den Rücken des anderen.   “Was mache ich denn jetzt mit dir?” fragt sie dabei. “Komm doch mal rein!”   Andeth tritt, so er denn will, in einen ansehnlichen Salon. Große Fenster lassen das Licht großzügig in den Raum scheinen, warme Farben geben dem Raum etwas Heimeliges. Ein fein gezimmerter Tisch mit bequemen Stühlen, ein großzügiges Sofa zeugen gar von Luxus. Der Raum wird von einem Portrait dominiert, das das Mädchen (oder die junge Frau) zeigt, die Andeth eben kennengelernt hat. Nackte Schultern, von den dünnen Trägern des Unterkleides, das sie gerade trägt, geradezu unscheinbar bedeckt, sind sichtbar. Darüber das geradezu aufsehenerregend schöne Gesicht mit einem verträumten, anregenden Blick über die Schulter. Vielleicht ist Andeth seine anscheinend neue Herrin bereits jetzt als außergewöhnlich schön aufgefallen, das Bild wird wohl jeden noch bestehenden Zweifel über Luas ästhetische Attraktivität ausräumen. Zumal Lua freilich wenig wie eine der reichen, hochnäsigen Persönlichkeiten wird. Ganz im Gegenteil: Vielmehr wirkt sie wie eine aus Andeths Reichweite   “Hast du eigentlich schon gefrühstückt?”  
Fri, Jan 24th 2025 03:15

Andeth bleibt trotz der Aufforderung zunächst zögernd stehen. Kaum wagt er es, einen Schritt in Richtung der Tür zu machen, in seinem vernachlässigten Zustand. Immer noch gezeichnet von verkrustetem Blut und blauen Flecken, sieht er kaum besser aus. Auch seine zerlumpten Kleider tun ihr Übriges.   Doch dann scheint er fast den Mut zu fassen und folgt der Anweisung seiner neuen Herrin.   Als er die Schwelle überschreitet, zögert er erneut, diesmal noch deutlicher. Neugierig, aber auch zurückhaltend, lässt sein Blick die Einrichtung des Hauses streifen. Solch edle Möbel und raffinierte Accessoires hat er nie zuvor gesehen. Wie zu erwarten, verweilt sein Blick etwas länger auf einem Gemälde. Fasziniert wandern seine Augen von dem Bild zu Lu und wieder zurück.   So sehr ist er von der Einrichtung und dem Gemälde in den Bann gezogen, dass er zunächst die Frage, die ihm gestellt wird, völlig überhört. Erst nach einer merklichen Verzögerung realisiert er, dass er zu einem Frühstück eingeladen worden ist.   Es wird schnell klar, dass er in letzter Zeit viele schlechte Erfahrungen gemacht hat. Dies zeigt sich darin, dass er zögerlich auf das Angebot reagiert und sichtbar bemüht ist, keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen.   „Ich hatte schon eine Scheibe Hartbrot und etwas Wasser, Herrin!“
Fri, Jan 24th 2025 04:07

Freilich ist es nicht unbedingt schwer zu bemerken, dass Andeth in den letzten Tagen nicht in Milch und Honig gebadet hat. Dementsprechend ist in Luas Blick, je länger sie den in etwa gleichaltrigen Jüngling betrachtet, auch eine gehörige Portion Bestürzung zu bemerken. Vorerst aber schließt sie erst einmal die Tür.   “Nun ja, ich habe noch nicht gefrühstückt,” sagt sie. “Ich hätte mir einen Tee aufgesetzt, und dann einmal die Vorratskammer angeschaut, was überhaupt alles da ist. Also, wenn du mir dabei Gesellschaft leisten willst, sehr gerne.”   Sie stellt sich nun vor Andeth hin. Noch immer schaut sie halb bestürzt, halb verlegen.   “Was das Wohnen angeht,” fährt sie dann fort und legt den Kopf schief, “naja, ich habe nur ein Bett, das ist schon ziemlich groß. Also, wenn es dir nichts ausmacht, das Bett mit mir zu teilen, kannst du schon hierbleiben. Wenn du aber lieber wo anders schläfst, kannst du das auch gern machen. Naja, und heute, da muss ich unbedingt auf eine Trauerfeier gehen. Du kannst aber gerne hierbleiben. Vielleicht magst du ja inzwischen ein Bad nehmen, oder wozu immer du Lust hast. Ich meine, ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber ich glaube, du hättest ein Bad schon ein bisschen nötig.”   Sie sieht ihn unsicher an. Wobei für Andeth wohl jetzt schon klar werden wird, dass er es wohl kaum mit einer sadistischen Sklaventreiberin zu tun bekommen hat.
Fri, Jan 24th 2025 05:17

„I… Ich bereite das Frühstück vor, Herrin!“, entfährt es Andeth hastig. Es ist deutlich zu erkennen, dass er in dieser Situation völlig überfordert ist. Dennoch bemüht er sich sichtlich, sich schnell zurechtzufinden. Eilig macht er sich auf den Weg, bleibt jedoch plötzlich abrupt stehen. Sein Blick sucht hektisch von links nach rechts und wieder zurück. Plötzlich erinnert er sich daran, dass Lu ihm noch eine Frage gestellt hatte. Er dreht sich ruckartig um und blickt Lu erneut an. Ein tieferes Rot breitet sich über Andeths Gesicht aus. „Bitte entschuldigt, Herrin, aber… aber ich kann hier auf dem Boden schlafen. Es ist bequemer als das, was ich sonst gewohnt bin!“ Er richtet seine gesamte Aufmerksamkeit auf Lu, vermeidet jedoch ihren Blick.
Sat, Jan 25th 2025 02:16

“Also gut, dann bereitest du das Frühstück zu, und ich richte mich inzwischen für die Trauerfeier her,” antwortet Lua. “Da hast du die Küche, dahinter die Vorratskammer, nimm dir einfach, worauf du gerade Lust hast. Ich habe eh nicht so viel Hunger.”   Lua sieht Andeth mit einem unsicheren Lächeln an. Sie ist sichtlich ebenso überfordert wie ihr Gegenüber, vielleicht noch eine Spur mehr. Es ist schließlich weitaus schwieriger zu führen, als geführt zu werden.   “Aber bitte, hör mit dem ‘Herrin’ auf,” fügt sie hinzu. “Mein Name ist Lua, wenn du willst kannst du auch Lu sagen. Und du wirst sicher nicht auf dem Boden schlafen, während ich im Bett liege. Ich habe keine Ahnung, was du angestellt hast, dass dich Reland zum Schuldsklaven gemacht hat, aber ich habe lange genug im Dreck geschlafen, dass ich mir absolut sicher bin, dass es in meinem Haus keine Sklaven gibt. Ich kann dich nicht bezahlen, dazu fehlt mir das Geld. Aber du wirst mit mir hier wohnen, wenn du denn magst, und nicht unter mir. Wenn du lieber anderso schläfst, darfst du das freilich auch tun.”   Kurz legt sie Andeth eine Hand auf die Schulter, sieht ihm aus ihren großen, dunklen Augen in die seinigen, dann verschwindet sie auch schon in ihrem Schlafzimmer. Es dauert keine drei Sekunden, da erscheint sie wieder im Wohnzimmer.   “Komm, ich zeige dir das Bett,” meint sie. “Dann kannst du entscheiden, ob du darin neben mir Platz zu haben meinst oder nicht.”   Sie führt Andeth in ein geradezu luxuriöses, geräumiges Schlafzimmer. Auch hier dominieren warme Töne, auch das Schlafzimmer ist geradezu lichtdurchflutet. Der Schrank ist geöffnet und es hängen einige ziemlich hochwertige Kleider darin. Freilich ist die Anzahl nicht sehr unbedingt übertrieben hoch, doch sicher mehr, als eine durchschnittliche Familie an Kleidern besitzt. Und auch das Bett würde sich wohl manche Familie gerne teilen, Andeth muss also nicht fürchten, von Lua mitten in der Nacht versehentlich hinausgestoßen zu werden.
Sat, Jan 25th 2025 04:37

„Jawohl, Herr…“ Andeth stockt kurz und wird dabei erneut etwas verlegen. „Jawohl, Lu…“, antwortet er, die Worte kaum herausbekommend, während er das Bett mit großen Augen mustert. Es scheint, als hätte er so ein prachtvolles Stück noch nie zuvor gesehen. „Wenn Ihr wirklich nichts dagegen habt, würde ich gerne die Nacht in diesem Bett verbringen.“ Sein Blick huscht kurz zur Tür und dann zu Lu. „Ich bereite jetzt das Frühstück vor, wenn Ihr nichts dagegen habt.“ Es ist deutlich zu erkennen, dass er Lu in allem gefallen möchte. Wer Andeth kennt, würde ihn in diesem Moment kaum wiedererkennen. Die letzten beiden Tage haben tiefe Spuren bei ihm hinterlassen. Er zögert einen Augenblick und verschwindet dann in Richtung der Küche.   Schnell verschafft sich Andeth einen Überblick über die Küche und die Speisekammer. Eifrig durchforstet er die Regale und Schränke. Immer wieder stößt er ein leises, begeistertes Jubeln aus. So viele Köstlichkeiten! So etwas hat er noch nie gesehen. Nicht alles ist ihm vertraut. Manches nimmt er neugierig in die Hand und mustert es von allen Seiten. Ab und zu schnuppert er interessiert an dem ein oder anderen Gegenstand. Dann geht er mit Feuereifer ans Werk. Er möchte Lu ein Frühstück servieren, das ihr den Atem raubt. Dabei hofft er, seine wenigen Kochkenntnisse geschickt zu verbergen. Nach einiger Zeit sucht er Lu auf. „Lu, ich habe das Frühstück angerichtet.“ Als Lu das Esszimmer betritt, erblickt sie einen fürsorglich gedeckten Tisch. Neben Honig, einer Art Marmelade, Schokoladencreme, Eiern und Brot hat er auch Kaffee gekocht und aus frischem Obst einen Saft zubereitet. Vorsichtig beobachtet Andeth Lu, neugierig auf ihre Reaktion, doch er bemüht sich, ihre Wünsche nicht aufdringlich zu ergründen.
Sat, Jan 25th 2025 09:29

Gemeinhin ist es nicht empfehlenswert, einfach so in das Zimmer einer Dame zu platzen. Und Andeth wird sich dessen wohl schlagartig bewusst, als er dies mit Luas Zimmer tut. Nein, sie ist nicht in einer verfänglichen oder peinlichen Situation oder gar nackt. Sie sitzt am Frisiertisch und steckt sich gerade ihre Haare hoch. Sie trägt nun ein langes, schwarzes, rückenfreies Kleid, an der rechten Seite fast bis zur Hüfte geschlitzt. Nun, wie gesagt, Lua befindet sich in einer statthaften Garderobe und doch ist die ganze Szenerie intim genug, dass es auch einem Straßenjungen wie Andeth klar werden würde, dass es genauso gut anders hätte sein können.   Lua ist wohl gerade fertig mit ihrer Toilette, dreht sich mit einem Lächeln zu Andeth um. Irgendwie scheint ihr die Anwesenheit des Schuldsklaven gut zu tun, denn sie sieht nun schon weit lebhafter drein als bei seiner Ankunft. Sie steht auf und geht mit ihm in den Salon.   “Nun, das sieht ja schon mal sehr gut aus!” ruft sie recht begeistert von dem, das Andeth aufgefahren hat.   Sie rückt ihm einen Stuhl zurecht.   “So setz dich doch!”   Sie nimmt eine Tasse, füllt ihn mit Kaffee und stellt diesen auf den Platz, den sie Andeth zugedacht hat. Sie selbst setzt sich ihm gegenüber.   “Greif zu!” fordert sie ihn auf, während sie sich selbst eine Tasse füllt. “Wie gesagt, ich habe keinen großen Hunger.”
Thu, Jan 30th 2025 08:08

Andeth bekommt einen ganz trockenen Mund, als er Lu in ihrer Aufmachung vor dem Schminktisch sitzen sieht. Die Szene fesselt ihn, doch er bemüht sich, seine Erregung zu kaschieren, indem er ihr mitteilt, dass der Frühstückstisch fertig gedeckt ist.   Er wartet, bis sie sich zum Tisch begibt, und folgt ihr dann, als sie an ihm vorbeigeht. Wie es sich gehört, eilt er zum Stuhl, auf den sie sich zubewegt. Etwas unbeholfen schiebt er ihn ein Stück nach hinten, erfasst die Lehne und wartet, bis Lu Platz nimmt. Vorsichtig rückt er den Stuhl zurecht, während sie sich darauf niederlässt.   Nachdem sie sich gesetzt hat, läuft Andeth einmal um den Tisch und nimmt auf einem freien Stuhl gegenüber Platz. Doch bevor er sich niederlässt, schaut er noch einmal kurz zu seiner Herrin, um sicherzugehen, dass er in ihrem Sinne handelt.   So ein üppiges Frühstück hat Andeth bis zu diesem Moment noch nie gesehen.   „Ich hatte noch nie in meinem Leben Kaffee. Ich hoffe, ich hab ihn einigermaßen hinbekommen.“ Mit einer kleinen Geste seines Kopfes fixiert er die Tasse vor sich.   Sein Blick gleitet über den restlichen gedeckten Tisch. Schließlich rollt er sich aus einer hölzernen Schale eine Scheibe Brot und legt sie vor sich auf den Teller.   Dann wartet er geduldig, dass Lu mit dem Essen beginnt. Es gebietet sich nicht, vor seiner Herrin zu essen. Aufmerksam beobachtet er, wie sie vorsichtig an ihrem heißen Kaffee nippt.
Fri, Jan 31st 2025 03:10

“Also, da musst du dir keine Gedanken machen,” antwortet Lua. “Bis vor wenigen Wochen war ich froh, überhaupt irgendetwas zum Frühstück zu bekommen, und danach hat es meistens ein Glas Wein zum Frühstück gegeben. Du kannst also ganz beruhigt sein, auch wenn du den Kaffee komplett verhunzt hast, ich bin wirklich die Letzte in dieser Stadt, die dies beurteilen könnte.”   Sie nippt von ihrer Tasse und verzieht etwas das Gesicht.   “Ich weiß nicht, wie es dir geht,” sagt sie dann mit gelassenem, freundschaftlichem Ton, “aber von mir aus können die Reichen dieses Gesöff trinken wie viel sie wollen. Mir ist es zu bitter und außerdem schmeckt es reichlich angebrannt. Da ist mir ein Glas klares Wasser lieber. Oder soll ich dir einen Wein holen? Ich habe gesehen, man hat mir den 99er reingestellt, und ich kann dir sagen, der ist wirklich lecker.”   Sie greift sich das Brot, schneidet eine kleine Scheibe ab und legt aus auf ihren Teller.   “Aber Andeth,” sagt sie dann, mit Blick auf den allzu bemühten Jüngling, “so nimm dir doch, auf was du Lust hast. Dir wird schon jemand gesagt haben, du seist mein Sklave, aber ich habe keine Lust auf einen Sklaven. Abgesehen davon, dass ich gar nicht wüsste, wie ich mit dir dann reden soll. Aber wir sollen nun wohl zwei Wochen miteinander auskommen, und mir ist viel lieber, wenn du dann hier rausmarschierst und sagst ‘Die Lua, die ist schon eine Nette’ als dass du sagst ‘Wenigstens hat mich die Lua nur einmal am Tag verprügelt’. Also bitte, fühl dich wie zu Hause. Ich bin nicht mehr wert als du.”   Sie nippt noch einmal an ihrem Kaffee, verzieht jedoch abermals das Gesicht.   “Glaubst du, du kannst hier so tun, als wärst du mein Freund,” fährt sie dann fort, “und nicht mein Sklave? Ich sage dir ganz ehrlich, ein Mensch, der mir viel bedeutet, ist gerade gestorben. Hätte er nicht meine Titten geil gefunden, ich wäre genau in der gleichen Lage wie du - naja, vielleicht auch noch schlechter dran. Also bitte, Andeth, ich bin wirklich froh, wenn du mir hilfst, diese Ausstellung zu organisieren. Aber ich brauche keinen Diener und ich brauche keinen Sklaven. Abgesehen davon, dass ich nicht weiß, wie ich dir etwas zu essen beschaffen soll, wenn meine 56 Filis aufgebraucht sind.”   Lua schneidet sich nun eine Schnitte von einer Wurst ab und legt sie aufs Brot, beißt ab und schaut Andeth dann kauend an. Und, nun ja, es klingt wohl komisch, aber Lua schafft es, auch dann schön zu sein, wenn sie mit vollem Mund kaut.
Sat, Feb 1st 2025 07:47

Es tut Andeth gut, die Worte von Lu zu hören. Sichtlich entspannt, zaubert sich ein Lächeln auf sein Gesicht. „Vielen Dank, Lu, für das Vertrauen, das du mir entgegenbringst.“ Vorsichtig greift er nach dem Kaffee, rümpft dann, mit leicht zusammengekniffenen Augen, die Nase. „Ich glaube, da muss ich noch viel lernen!“, sagt er und stellt die Tasse rechts neben sich. Mit der anderen Hand nimmt er die Karaffe mit dem frisch gefüllten, eiskalten Quellwasser und füllt seinen Becher bis zum Rand. Genüsslich nimmt er einen tiefen Schluck.   Wieder richtet er seine Aufmerksamkeit auf Lu. „Du hast gesagt, du benötigst Hilfe bei der Vorbereitung einer Ausstellung. Hast du mir dazu ein paar Informationen? Gibt es schon einen Termin, einen Raum, und wer weiß bereits davon?“   Andeth beißt in ein Stück trockenes Brot und kaut nachdenklich darauf herum. „Ich freue mich darauf, dir zu helfen, deine Bilder zu verkaufen. Wenn alle so schön sind wie das, welches du mir gezeigt hast, sollte es ein Leichtes sein, sie unter das Volk zu bringen.“
Sat, Feb 1st 2025 10:34

“Ich weiß nicht, ob du es noch lernen musst, Kaffee zu kochen, oder ob einfach das Gesöff an sich ganz schrelcklich ist,” antwortet Lua lachend. “Ich meine, man muss ja nicht alles mögen, das die reichen Leute so trinken!”   Sie trinkt weiter tapf an ihrem Kaffee, irgendwann nimmt sie aber doch ein Stück Brot, schneidet sich eine Scheibe Wurst ab und legt es drauf. Sie beißt ab, kaut, schuckt.   “Die Ausstellung findet im Kleinen Palais statt,” gibt sie danach Auskunft. “Sobald die Trauerfeierlichkeiten abgeschlossen sind, können wir mit dem Herrichten beginnen. Ich glaube aber nicht, dass es unsere Aufgabe ist, die Bilder zu verkaufen. Vielmehr sollen wir wohl die Bilder zeigen, so dass die ganze Stadt etwas davon hat. Aber wie ich Auris kenne, hat er da schon Vorsorge getroffen, und wir bekommen ganz genau erklärt, wie wir das machen sollen. Die Bilder sind übrigens gar nicht die Meinigen. Ich weiß gar nicht, ob ich malen kann, das müsste ich erst noch einmal probieren. Die Bilder sind vom Meister Aurean Leatus, dem größten Künstler, den Pelorn je hervorgebracht hat. Daneben war er ein äußerst liebevoller Mensch, der sich um diejenigen gekümmert hat, die nach wie vor auf der Suche nach ihrem Glück in dieser Stadt sind.”   Luas Gesicht wird wieder tieftraurig.   “Leider ist er letzte Nacht gestorben,” fügt sie mit dementsprechendem Unterton dazu. “Und ich war nicht einmal da. Ich war essen, im Duftenden Garten, mit Leif Thorbenson. Und so hat er so viel für mich gemacht, und ich war nicht einmal für ihn da, als es mit ihm zu Ende gegangen ist.”   Kurz kämpft Lua dagegen an, aber dann rinnen auch schon wieder die Tränen über ihr hübsches Gesicht.
Sat, Feb 1st 2025 06:35

Aufmerksam lauscht Andeth Lu, was die Ausstellung ihm offenbart. Immer wieder nickt er, als Zeichen des Verständnisses. Ab und zu kratzt er sich mit der linken Hand nachdenklich an seiner Wange.   Schließlich beginnt Lua, über das Schicksal von Aurean Leatus zu erzählen. Im ersten Moment wirkt der Tagelöhner und Sklave sichtlich überfordert von der Situation, die sich ihm jetzt offenbart. Doch dann erkennt er, dass Lua eine wichtige Bezugsperson verloren hat. Zunächst bleibt er ruhig und lässt ihr den Raum, um ihre Trauer zu zeigen. Nach einer kurzen Weile erhebt er sich schweigend und richtet seinen Blick, nun ernst, auf das weinende Mädchen. Jegliche Leichtigkeit und der Hauch von Schabernack sind aus ihm gewichen.   Wenig später steht er links neben der immer noch sitzenden, weinenden Lua. Zärtlich legt er seine rechte Hand auf ihre Schulter, um ihr in dieser schweren Stunde Halt zu geben. Währenddessen sagt er kein einziges Wort, um Lua die Gelegenheit zu lassen, ihre Trauer voll und ganz zu erleben.
Sun, Feb 2nd 2025 09:37

Instinktiv geht Luas Hand zu Andeths, die auf ihrer Schulter ruht, und drückt sie. Eine Weile sitzt Lua einfach nur da und weint still. Schließlich trocknet sie sich die Augen mit den Handballen ab und steht auf.   “So, nun sollte ich aber langsam aufbrechen,” sagt sie recht bestimmt. “Ich kann doch heute nicht auch noch zu spät dran sein. Du fühl dich wie zu Hause. Iss, worauf du Lust hast, und vielleicht solltest du auch ein Bad nehmen. Du riechst nämlich etwas streng, wenn ich ganz ehrlich bin. Sei allerdings vorsichtig, wenn du die Wohnung verlässt. Du bist ja offiziell mein Sklave, da könnten sie dir etwas unangenehme Fragen stellen, wenn sie dich auf der Straße antreffen.”   Sie schaut ihn eine kurze Weile an, dann ist sie es, die ihre Hand auf seine Schulter legt.   “Und danke wegen vorhin!” fügt sie hinzu. “Das hat gut getan!”   Sie verschwindet für einen kurzen Augenblick im Badezimmer, bevor sie zurückkommt und mit einem freundlichen “Bis später!” die Wohnung verlässt.
Tue, Feb 4th 2025 06:34

Nach dem Lua das Haus verlassen hat, bleibt Andeth einen Moment regungslos stehen. Seine Gedanken wirbeln um das, was gerade passiert ist: um Lua, die letzten zwei schmerzhaften Tage und die ungewisse Zukunft, die vor ihm liegt.   Dann fängt er an, das Frühstück wegzuräumen, vergisst dabei jedoch nicht, gleichzeitig seinen Bauch zu füllen. Jetzt, wo Lua nicht mehr da ist, hat er seine Scheu ein Stück weit abgelegt. Sogar der etwas misslungene Kaffee schmeckt ihm. Es ist schließlich der erste Kaffee in seinem Leben.   Nachdem er die Lebensmittel verstaut hat, bleibt er plötzlich vor dem Spiegel stehen und mustert sich selbst. „Ja, ich seh' scheiße aus!“ murmelt er und schüttelt den Kopf. Er lässt seine schäbigen Klamotten dort fallen, wo er steht, und bleibt nackt einen Moment vor dem Spiegel. Die Striemen der Peitsche und die Fleischwunden, die von den Haken hinterlassen wurden, sind noch immer gut sichtbar. Einige der Wunden haben bereits begonnen zu eitern.   Mit einem leisen Seufzen begibt er sich schließlich ins Badezimmer, wo er sich zunächst orientieren muss. So etwas hat er in seinem Leben noch nie gesehen. Doch nach einer Weile sinkt er, immer noch nachdenklich, in ein warmes Bad und lässt sich von dem Wasser umhüllen.
Da geht's weiter: https://www.worldanvil.com/w/pelorn-gregorian/thread/40c980a5-e8f8-42f2-8f56-7a211af6ff41/view "Die Farben tanzen nicht mehr"

Thu, Feb 6th 2025 11:18