Session 9: Ein entlaufener Leichnam in Manen Monster Mythen | World Anvil

Session 9: Ein entlaufener Leichnam

Ceaddag der 2. Trideade des Feenmondes

Am frühen Morgen werden die Gefährten vom Adler-Schamanen Ivo aufgesucht. Er verabschiedet sich von ihnen und teilt mit, dass er sich über einen Besuch in seinem Dorf Knehýnisch freuen würde. Vor seiner Rückkehr in seine Siedlung plant er, die umliegenden Gemeinden aufzusuchen, um dort die Beschreibung von Agafon weiterzugeben. Er bietet der Gruppe seine zukünftige Hilfe an.

Der Tegare ist gewillt, vor der Abreise Yelekan ein Opfer zur Besänftigung darzubringen. Dafür verlässt er das Dorf und jagt einen Hasen, den er im Anschluss im Fluss ertränkt. In der Zwischenzeit organisiert Dragan für die Gemeinschaft Verpflegung und holt sich von der Schamanin Tonja rat ein, wie sie am Besten nach Lososchja gelangen. Sie empfiehlt den gefahrloseren Pfad über die Siedlungen Brumokom und Knehýnisch, um von dort die Handelsstraße in Richtung ihres Reiseziels zu nehmen.

Jiskra begibt sich auf die Lichtung, wo gestern Abend das Ritual ausgeübt wurde. Aus den ausgehobenen Gruben steigt vom verkohlten Holz noch ein leichter Rauch auf. Sie setzt sich in den Kreis und zieht sich das am Gras klebende Blut vom gebannten Kuschkarjakawa über die Wangen und Nasen. Im Anschluss füllt sie ihre Schale mit Wasser und konzentriert sich auf die sich bildenden Wellenmuster. Sie versucht, so den Aufenthalt von Agafon zu erfahren. In diesem Moment schnellt eine graue Hand aus der Schüssel hervor, umpackt ihren Kopf und zieht sie hinein. Sie landet auf einen dunklen staubigen Boden, um sie herum ragen verbrannte Bäume in die Höhe und Asche und verkohlte Blätter wehen durch den leichten Wind. In der Ferne vernimmt sie das Heulen von Wölfen. Es ist Nacht. Am Himmel steht kein Mond und durch die Aschewolke sind die Sterne nur schwer zu erblicken.

Aus allen Richtungen dröhnt an ihr Ohr „Du hast mich gesucht?“. Zwischen dem Wesen und Jiskra entspinnt sich ein schwerfälliges Gespräch, wo beide versuchen, vom jeweils Anderen mehr zu erfahren und gleichzeitig so wenig wie möglich selbst preiszugeben. Die Schamanin erfährt, dass die Kreatur bisher nicht wusste, dass es verfolgt wird. Es seit langem wieder frei ist, um seine Aufgabe zu erfüllen, und es niemandem dient. Ebenso hat es Vukasin und dessen drei Gefährten getötet. Das Wesen lernt dabei die Namen von Jiskra und Daichin kennen.

Dragan und Daichin kehren nach ihren Vorkehrungen zurück zum Gemeindehaus. Dort stellen sie fest, dass Jiskra bisher nicht zurückgekehrt ist. Sie einigen sich im Gespräch darauf, dass sie gemeinsam den Pfad entlang des Wasserlaufes reisen. Sie schätzen die Gefahr, des Treidelns über den Fluss oder querfeldein durch den Wald zu wandern, für sich zu hoch ein.

Manoo erscheint neben Prina und erkundigt sich aufgeregt, ob mit Jiskra alles in Ordnung ist. Sie sitzt schon lange auf der Lichtung mit vollständig verdrehten Augen. Die Gefährten brechen hastig aus dem Gemeindehaus auf, um zur Schamanin zu eilen. Auf der Waldschneise angekommen, sehen sie ihre Gefährtin wie sie gewohnt mit der Wasserschale auf den Knien ruht und vorübergebaut in die Schüssel starrt.

Daichin setzt sich ihr gegenüber in den Schneidersitz hin und schaut auf das Wasser in der in ihren Händen ruhenden Schale. Dort erblickt er eine geschwärzte Landschaft und den Rücken von Jiskra, wie sie umher wandert. Ratlos beraten die Gefährten, wie sie die Schamanin wieder wachbekommen. Der Hexenjäger ist sich bewusst, dass spiegelnde Flächen ein Tor zur Geister- oder Anderswelt öffnen. Dragan bittet Manoo, dass er Tonja Bescheid gibt, dass ihre Hilfe hier benötigt wird. Der Tegare greift ins Wasser, um die Oberfläche zu zerstören. In dem Moment kippt er selbst um und verdreht die Augen. Er findet sich seitlich von Jiskra im verbrannten Wald wieder. Er lässt sich von ihr über die Umstände aufklären.

Zeitgleich sehen die Anderen ihn einen Augenblick später auf der Wasseroberfläche, wie er neben ihr steht. Amidirûr nimmt einen Stock und führt ihn durch die Flüssigkeit. Weder am Zweig noch an der Situation der beiden Gefährten ändert sich dadurch etwas. Ratlos warten sie ab. Nach einer Viertelstunde stakt die Igel-Schamanin auf ihrem Stab gestützt auf die Waldlichtung. Sie klären Tonja über die Lage auf. Sie greift zu einem Tuch und verdeckt die Schale, um so die Spiegelung ihrer Seelen im Wasser zu unterbinden. Einen Augenblick später gewinnen beide ihr Bewusstsein zurück.

Daichin meint, nur Tegalgirran hätte sich in solch einer Umgebung gezeigt. Jiskra verstaut etwas Blut von Kuschkarjakawa in einer Phiole. Dragan und Che’ira empfinden die beschriebene Szenerie, wie sie im Gedicht geschildert ist. Tonja schenkt dem Hexenjäger das verwendete Tuch, falls sie erneut das Problem bei einer Wahrsagung haben. Sie rätseln darüber, was das Wesen mit dem Fundort von Vukasin meinte. Diese Ungewissheit nagt an den Gefährten, so dass sie ein weiteres Mal die Holzfällersiedlung aufsuchen. Doch eine Überprüfung fördert nichts zu Tage, was sie übersehen haben könnten. Am Abend kehren sie zum Gemeindehaus von Chleschwana zurück und legen sich schlafen.

Daradag der 2. Trideade des Feenmondes

Am heutigen Morgen brechen die Gefährten in Richtung von Lososchja auf. Auf der Reise erzählt Daichin wieder ein Schwank von Grausamkeiten aus seiner Jugend, wenn er nicht gerade den Weg auskundschaftet. Im Laufe des Tages gelangen sie an Gehöften und Waldbauern vorbei und kehren am Abend in Brumokom im dortigen Gemeindehaus ein. Der Tegare verbringt draußen noch einige Zeit mit seinem neuen Kaltblut und vergibt ihm endlich einen Namen. Es heißt von nun an Tsu An-Chin. Im Gespräch lernen die Gefährten von Daichin, dass er eine normale Kindheit verbracht hat. Ebenso erfahren sie, dass er sein Zelt, ein Geschenk seiner Mutter, und seinen alten Freund sein Pferd auf seiner Flucht zurückließ. Ein Warmblut für die Schlacht geeignet.

Triudag der 2. Trideade des Feenmondes

Vor ihrer Abreise aus Brumokom erkundigt sich Daichin, ob jemand Agafon im Dorf gesehen hat. Die Dorfbewohner, mit denen er spricht, haben ihn nicht erblickt. Sie verlassen die Siedlung in Richtung Knehýnisch. Wie am Vortag kundschaftet der Tegare den Weg auf seinem Pferd aus. Sie reisen am Tag an einigen weiteren Bauernkaten und Waldgehöfte vorbei. Gegen Abend erreichen der Steppenreiter und Prina die Wegkreuzung nördlich ihres heutigen Zieles vor ihren Gefährten.

Bei ihrer Ankunft sehen sie eine ältere Dame, die wüste Beschimpfungen in Richtung eines Holzpfahls auf der Kreuzung wirft. Im Anschluss schleudert sie einen Stein auf den Steinhaufen, der den Pfahl umgibt. Sie dreht sich um und humpelt zum Dorf. Daichin kennt zwar diese moravische Sitte nicht, aber steigt von Tsu An-Chin ab und stößt wilde Flüche aus und bewirft den Pfosten mit einem Stein. Das Mütterchen wendet sich anerkennend zum Tegaren um.

Im Gespräch mit der Dame erfahren sie, dass die Frau auf den Namen Ruža hört. Sie hat eben den Mann ihrer toten Tochter Natacha verflucht. Sie starb vor drei Jahren und Stanislaus ist der Verdächtige und seit der Tatnacht flüchtig. Endlich haben die Flüche etwas gebracht. Der Leichnam ihres Kindes ist in der Vollmondnacht aus dem Grab entstiegen und verfolgt den geflohenen Mörder, um ihn seiner gerechten Strafe zu überführen. Ein Dorfbewohner hat am folgenden Tag die von innen geöffnete Grabstätte erblickt. Die restlichen Gefährten treffen von Osten kommend auf der Wegkreuzung ein. Sie werden kurz über die Umstände aufgeklärt.

Die Moraven in der Gemeinschaft erkennen, dass es sich um einen Prokletije handelt. Einem sogenannten Seelenpfahl. Diese werden üblicherweise nicht mehr errichtet. Sie wurden einst aufgestellt, wenn ein Verbrecher der eine unsagbare Untat vollbracht hat, nicht gefasst wird. Sie werden durch die Androhung des Verlustes des eigenen Nachlebens häufig selbst geständig.

Ruža erzählt auf Nachfrage, wie der Gerber Stanislaus aussah. Er ist etwa 180 Zentimeter groß. Hat eine gebrochene Nase und einen Schmiss auf seiner linken Wange, die er in einer Messerstecherei erwarb. Sein Haar ist braun und gelockt. Ihre Tochter wurde nur 27 Lenzen alt. Die Ehe der beiden war von häufigen Streitereien begleitet. Der Ehemann lässt sich mit Fug und Recht jähzornig beschreiben, der gerne mal zu tief in den Krug schaute und so allzu bereit Handgreiflichkeiten vom Zaun brach. Die Nacht des Mordes war regnerisch und es hatte gewittert. Die Bluttat fand aber definitiv nicht an einem Ljos- oder Myrkdag statt. Sie hat die Leiche nicht mit eigenen Augen erblickt. Der Wirt Vlatko hatte sie am Morgen entdeckt. Er brachte den betrunkenen Stanislaus in der Nacht zu seinem Haus, nachdem er im Lindenkrug mal wieder einen Streit vom Zaun brach. Am Vormittag schritt er zu ihrer Hütte, um sich bei Natacha nach dem Gerber erkundigen. Doch niemand reagierte auf sein Klopfen. Er holte weitere Bewohner der Siedlung herbei und gemeinsam öffneten sie die Tür gewaltsam. Im Inneren fanden sie ihre Tochter bestialisch hingerichtet im Bett liegend vor. Deren Haus ist seit dieser Bluttat unbewohnt und steht in der Gemeinde.

Ruža erzählt auf Nachfrage, dass der Adler-Schamane Ivo vorgestern ins Dorf zurückgekehrte und sich nach einem jungen Mann erkundigte. Dieser wurde gesehen, wie er in Richtung Lososchja wanderte. Dies war vor etwa vierzehn Tage. Ivo selbst wird in seiner Hütte oder im Gasthaus sein.

Die Gefährten verabschieden sich von Ruža. Sie suchen den Ahnenhain einige Gehminuten westlich vom Dorf im Wald auf. Dort stellen sie zur Bestätigung fest, dass sich etwas nicht aus dem Grab herausgegraben hat, sondern sich mit aller Kraft des Oberkörpers nach oben gedrückt hat. Bei weiterer Untersuchung des Friedhofs entdecken sie auf der vierzig Zentimeter hohen Rundmauer einen nackten Fußabdruck. Nicht größer wie ein Fuß der Gnomin. Sie eilen geschwind zum Gerberhaus, da die Spuren grob in diese Richtung weisen. Die Druidin und Schamanin betrachten das Haus aus sicherer Entfernung mit ihren Künsten. Sie erblicken nichts Übernatürliches vor Ort. Doch bei der Siedlung spürt Prina eine Präsenz von zwei Untoten bei Knehýnisch. Die Gefährten reisen zügig die Brava flussaufwärts, um zum Dorf zu gelangen.

Am Dorfeingang werden sie von einer Wache begrüßt. Sie berichtet ihnen, dass heute das Gasthaus ziemlich voll ist. Womöglich lässt sich noch ein Platz im Lindenkrug zum Schlafen finden. Prina liest erneut die Linien und sieht die Präsenz von zwei mächtigen Untote im Dorf. Die Gesamtszenerie der Siedlung macht einen völlig normalen Eindruck. Das einzige Steingebäude der Gemeinde ist das Gasthaus, an dem eine Linde steht. Vor dem Gebäude stehen zwei Planwagen und etliche Pferde. Aus der Schenke dringt Musik an die Ohren der Gefährten. Von der weiter entfernt stehende Schmiede hört man ein rhythmisches Hämmern.

Daichin aktiviert sein Auge, um durch den Infrarotbereich einen möglichen Untoten zu entdecken. Amdiriûr begutachtet die Planwagen. Dabei bemerkt er, dass diese mit einem Wappen versehen sind. Dieses stellt einen durch eine Axt gespaltenen Schädel dar. In den Kutschen stehen Kisten und Fässer mit Proviant. Bei näherer Betrachtung der Pferde nickt der Tegare anerkennend. Es handelt sich um Warmblüter für die Schlacht. Dragan äußert die Vermutung, dass es sich eine der üblichen Söldnertruppen ist, welche durch die Lande ziehen. Bevor die Gruppe den Gasthof betritt, stärken Che’ira und Jiskra Daichin mit ihren Zaubersprüchen.

Der Tegare erblickt beim Eintreten ein gefülltes Haus. Viele Dorfbewohner sitzen verteilt an den Tischen. Zwischen ihnen entdeckt er einige Gruppen von Reisenden. Auf einer leicht erhobenen Tribüne sitzt ein Barde mit einer Laute auf einem Hocker, der seine Musik für eine Pause unterbricht, um seine Stimme zu ölen. Das Publikum grölt und applaudiert begeistert. Sein Blick schweift über die Menschenmenge, um einen möglichen Untoten mit seiner Sicht zu enttarnen. Dabei fällt ihm ein Tisch auf, wo sieben vom Kampf geschmückte Frauen sitzen. Scheinbar treffen sie seinen Geschmack, da seine Augen eine Weile auf ihnen ruhen. Dragan schlendert durch das Gasthaus, um einen freien Platz für die Gruppe zu finden. Dabei schaut er sich die Personen genauer an, um so jemanden ohne Schatten zu erkennen. Prina liest erneut die Linien und erkennt eine untote Präsenz in ihrer Nähe. Sie erblickt den Igel-Schamanen Ivo an einem Tisch, wo er sich mit Reisenden unterhält.

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  • Brumokom, ein Dorf
  • Chleschwana, ein Dorf 
  • Knehýnisch, ein Dorf

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