Einen Fürsten zu befreien
"Der fünfte Trupp in diesem Zuklus.", stellte Rezkuzar sachlich fest, während sie landete, ihre weiten Fledermausflügel zusammenfaltete und ihren langen Speer aus dem Leib der erlegten eberhaften Kreatur zog. "Sie werden dreister." Die angespannten Augenbrauen unter den kleinen schwarzen Hörnern auf ihrer Stirn zeugten vom eben erst beendeten Kampf. Ihre violetten Augen blickten hinab in Richtung des Fluss Styx und, dahinterliegend, des Abyssus.
Arkenoth hielt in der Luft über ihr den Hals einer dünnen, kohlrabenschwarzen Gestalt mit weiten, gefiederten Flügeln in einer Hand fest. Seine Augen, in denen ein Feuer zu brennen schien, fokussierten die Kreatur voller Abscheu, während er mit ihr wenige Meter über Reskuzar in der Luft schwebte. Seine orange-rot gefiederten Flügel schlugen rhythmisch, während der Unhold in seiner Hand mit hektischen Bewegungen versuchte, sich aus seinem eisernen Griff zu winden. "Es ist kein Zufall mehr." Mit der Rechten griff er ebenfalls an den Hals des Dämons und begann, seine beiden Hände auseinander zu ziehen. Der geflügelte Dämon schlug nun noch panischer mit Armen, Beinen und Flügeln nach Arkenoth, konnte aber nichts gegen ihn ausrichten. Arkenoth ließ den Körper der Kreatur fallen und warf den Kopf hinterher.
Eine Detonation an einem Berghang über ihnen zog die Aufmerksamkeit der beiden auf sich. Als sich der Rauch dort verzog, ließ der schwarz bespritzte Fels erahnen, dass auch dort noch einer der letzten Dämonen des Trupps gewesen sein musste. "Ähähähä, schöner Treffer!", lachte die Auslöserin der Explosion, eine kleinere Frau mit gebückter Statur, dunkelblauer Haut und einer von einem Lederband gehaltenen Schutzbrille über den Augen. Tante Trauma hatte ihre schwere Armbrust mit der Vorderseite auf dem Boden abgelegt und hielt sie mit dem Fuß in einer Öse am Vorderende fest, während sie mit geübten Drehungen einer Kurbel die metallene Sehne aufs Neue spannte.
"Ich hoffe, die Visionen sind, was ich glaube. Nur der Fürst kann das Gleichgewicht aufrecht erhalten." Rezkuzar sah Arkenoth in seine brennenden Augen. Er nickte. "Ein großer Auftrag."
Ich habe diesen kurzen Text verfasst, um mich etwas mehr in die Gegenspieler:innen der Kampagne "Rum&Ähre" hineinversetzen zu können und sie besser kennenzulernen.
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