Chikoluri - Singender Fisch Species in Haagest, die schwarze Insel | World Anvil
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Chikoluri - Singender Fisch

Die Lichthechte, zu denen der Chikoluri gehört, erinnern in etwa an Hechte und sind überall in Alaton zu finden, ja sogar in wenigen Arten auf den Kontinenten Itayan und Meseleth. Es gibt sogar noch andere Lichthechte auf Haagest, doch nur der Chikoluri zeigt jenes besondere Verhalten, das ihn weit über Haagest berühmt gemacht hat.
Der Chikoluri ist ausschließlich auf Haagest zu finden und auch dort fast nur im Süden, vor allem im Iralirt südlich von Urunaw und den Seitenarmen des Flusses, der wohl die ursprüngliche Heimat des Fisches ist. Heute sind sie vereinzelt auch im Okadici und Quehod zu finden. Im Ycive sind sie trotz der idealen Lebensbedingungen bis jetzt noch nicht gefunden worden. Chikoluri benötigen zum Leben langsam fließende Gewässer mit dichter Ufervegetation. Sie sind daher eher in den ruhigen Unterläufen zu finden.
Chikoluris können eine Länge von bis zu einem Meter erreichen, aber es gibt auch Gerüchte von Tieren, die doppelt so groß gewesen sein sollten. Der sehr lang gezogene Körper ist seitlich nur leicht abgeflacht. Am langen Kopf stehen schnabelförmige Kiefer und ein bei adulten Tieren leicht nach oben gebogenes Maul, das bei Jungtieren noch endständig ist. Die Zähne sind lang, spitz und leicht nach innen gebogen, um das Festhalten von Beute zu erleichtern. Die großen Augen des Fisches sitzen an der Oberseite des Kopfes und sind sehr gut entwickelt. Ebenfalls gut entwickelt ist das Gehör des Chikoluris. Die Rückenflosse steht weit hinten am Körper und ist nur schwach ausgeprägt. Der untere Schwanzflossenlappen ist deutlich größer als der obere, was dem Fisch ermöglicht, schnell an nach oben zu schwimmen. Will der Singende Fisch geradeaus schwimmen oder abtauchen, setzt er zusätzlich seine Brust- und auch Bauchflossen ein, die deshalb recht kräftig gebaut sind. Der Körper des Chikoluri ist bräunlich bis grünlich marmoriert und weist mehrere dünne Querstreifen auf, die der Tarnung zwischen den Wasserpflanzen dienen. Vor allem bei Jungtieren ist diese Zeichnung stark ausgeprägt, die daher – abgesehen von der Größe – leicht als solche zu erkennen sind.
Chikoluris sind Einzelgänger, die feste Reviere besitzen, die sie erbittert gegen Artgenossen – und auch gegen andere Lichthechte – verteidigen. Weil die Tiere sehr auf ein gutes Jagdgebiet angewiesen sind, kommt es nicht selten vor, dass um ein gutes Revier gekämpft wird, und dabei sind Verletzungen normal, der Tod eines oder beider Rivalen keine Seltenheit. Während Jungtiere noch Wasserinsekten oder kleine Fische, Amphibien und Reptilien jagen, setzt sich die Nahrung der ausgewachsenen Tiere hauptsächlich bis ausschließlich aus Vögel zusammen, besonders aus Enten und anderen Wasservögel. Um diese zu erbeuten zieht sich der Fisch in die Uferregionen zurück, taucht mir seinem Maul auf und beginnt an der Wasseroberfläche Geräusche abzugeben, die den Lockrufen von Vögeln ähneln. Dabei dient die Luftblase als Resonanzkörper. Die Laute unterscheiden sich von Fisch zu Fisch und hängen davon ab, welche Geräusche das Tier in der Vergangenheit gehört und gelernt hat. Die Gesangspalette kann von den Hilferufen verirrter Enteküken bis hin zu den komplizierten Balzgesängen mancher Singvögel reichen, aber der Chikoluri kann durchaus auch Laute von sich geben, die überhaupt nichts mit Vögel zu tun haben, vorausgesetzt er hat sie gelernt. In der Regel beherrschen die Fische mehr als ein Lied. Der imitierte Gesang klingt auf alle Fälle so täuschend echt, dass die angelockten Tiere in die Nähe des Fisches fliegen oder schwimmen. Ist die Beute nah genug, schnappt der Chikoluri danach und zieht sie unter Wasser, um sie zu ertränken und dann zu fressen. Sie können durchaus Tiere von der eigenen Körperlänge verschlingen. Besonders erfolgreich sind Singenden Fische während der Balzzeit oder wenn Junge großgezogen werden. Auch abseits der Jagd spielen Geräusche eine große Rolle im Leben eines Chikoluri. So gibt er Geräusche ab, die wie das Knurren eines Hundes klingen, um Rivalen aus seinem Revier zu vertreiben. Zur Balz gibt er hohe pfeifende Laute von sich. Obwohl beides unter Wasser geschieht, sind diese Laute durchaus auch über Wasser zu hören. Der Hauptfeind des Chikoluris ist vor allem das Okadicikrokodil, aber es gibt auch einige Reiher, die gelernt haben, auf den Gesang des Fisches zu achten und dort gezielt nach Beute suchen. Treffen ein großer Chikoluri und ein Reiher aber zusammen, ist jedoch nicht sicher, wer als Sieger dabei hervorgeht. Für Fischadler, Tanns und andere Fischjäger auf Haagest ist ein ausgewachsener Chikoluri normalerweise zu groß.
Zur Paarungszeit graben die Männchen an geschützten, ruhigen Stellen Mulden in den Boden und bedecken diese mit Pflanzenmaterial. Danach versuchen sie mit pfeifenden Lauten ein Weibchen anzulocken. Die Eier werden in diese Nester abgelegt und vom Männchen befruchtet. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven. Ab ungefähr einem Jahr beginnen sie sich Geräusche einzuprägen und ihre Gesangsfähigkeiten zu schulen. Nach zwei Jahren sind sie geschlechtsreif. Spätesten ab diesem Zeitpunkt stellen sie ihre Ernährung auf Vögel um. Chikoluris können ein Alter von zehn Jahren erreichen und sollen in Gefangenschaft bei guter Pflege schon doppelt so alt geworden sein.
Die zahlreichen Sagen der Haagester, vor allem der Bindin und Grobor, über Ertrunkene, die mit ihrem märchenhaften Gesang andere in den Tod locken, scheinen ihren Ursprung im Chikoluri zu haben. Sie haben sogar in den Geschichten der Garudas ihren Platz gefunden, wahrscheinlich deshalb, weil vor allem Vögel die Opfer dieses seltsamen Räubers werden. Heute gelten hingegen Teiche mit Singenden Fischen als Statussymbol und sind trotz ihres nicht so ansprechenden Äußeren und ihrer nicht ganz einfachen Haltung in den Gartenanlagen der Reichen und Mächtigen nicht selten anzutreffen. Weil sie dort aber in der Regel mit bereits toten Tieren oder nur Fleischstücken gefüttert werden, hören viele Fische mit der Zeit zum Singen auf oder erlerne es wie im Fall von den wenigen in Gefangenschaft geborenen oder sehr jung gefangenen Tieren überhaupt nicht. Es gibt aber auch Fälle, bei denen Chikoluris ganz bestimmte Melodien angelernt werden. So abgerichtete Fische sind natürlich unbezahlbar und in der Regel nur als wertvolles Geschenk – oder durch Diebstahl – zu erwerben. Einen guten Speisefisch würden die großen Tiere auch abgeben, aber dafür sind die gefangen Tiere viel zu wertvoll.

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