Sitz des Großen Rates
Arishta schritt mit ihren Geschwistern langsam auf das Ratsgebäude zu, dessen heller Putz den ganzen Platz erstrahlte. Das Gebäude war riesig. Von Weitem konnte sie die Weltenkugel auf der Kuppel des mit runden Fenstern verzierten Daches erkennen. Sie sah die Flaggen auf den Balustraden vor der runden Kuppel, die der Wind in die westliche Richtung flattern ließ. Sie deutete es als gutes Omen, denn etwas fehlte und Arishta wollte das Fehlende endlich ergänzen, egal was es sie am Ende kosten würde.Besuch der Gottkönige von Idaka beim Rat der Elemente 2.690 AEC-
Nordwestlich des Tempelbezirks von Aqila befindet sich der Sitz des Großen Rates der Elemente. Der Rat wurde nach dem dritten und letzten Elaqitanischen Krieg gegründet und leutete das derzeit gültige Zeitalter der Großen Räte ein. Anfangs nutzte der Rat Gebäude in der Nähe des Tempels des Weltenbaums, doch bereits im Laufe des 5. Jahrhunderts nach Ratsgründung (AEC) wurde im Regierungsbezirk der Hauptstadt der Elemente das erste richtige Ratsgebäude erbaut, welches bis ins 16. Jahrhundert AEC bestand hatte. Dieses Gebäude fiel 1571 den Revolten des Ordens des Schwarzen Mondes zum Opfer, als Aufständische das Gebäude stürmten, Statuen von den Wänden rissen, die Fenster einschlugen und Brandbomben zündeten.
Harmonische Symmetrie
Während der Rat und die Ministeralen in unterschiedliche Gebäude im Regierungbezirk ausweichen mussten, um ihre Arbeit wieder aufnehmen zu können, liefen die Aufräumarbeiten zur Beseitigung der Trümmer des alten Gebäudes und die Ausschreibungen für die Erbauung eines neuen und größeren Sitzes für zukünftige Generationen.
Das neue Gebäude wurde von Milon Toshi entworfen, einem téshànischen Architekten, der vor allem dafür bekannt war, symmetrische Ordnung mit floralen Rundungen zu kombinieren und hauptsächlich hochwertige Materialien wie Marmor, Quarzit und Travertin verwendete. Toshi hatte bereits kleinere wichtige Gebäude in der Hauptstadt entworfen und mit dem Bau des neuen Ratsgebäudes setzte er sich sein größtes Denkmal. Der Grundstein für den Nebau wurde 1574 gelegt und es dauerte etwa 83 Jahre, um das Gebäude fertigzustellen.
Im Überblick
Erbaut: 1.574 - 1.657 / 2.171 - 2.189Architekt: Milon Toshi / Zawadi Nigesa
Höhe: 143,68 m
Größe: 34.850 m²
Wichtige Räume: Plenarsaal, Audienzsaal, Ministeralräume, Privaträume der Ratsmitglieder, Botschaftsräume der vier Kontinente der Elemente
"Als der Bau begann, war Milon Toshi erst 35 Jahre alt und er widmete sein gesamtes restliche Leben dem Neubau. Leider verstarb er zwei Jahre vor der Fertigstellung. Mit dieser Statue wurde ihm hier ein Denkmal gesetzt."Touristenführerin mit Gästen im Eingangsbereich -
Der Neubau bestand äußerlich aus zwei Ebenen in quadratischer Grundform. In der unteren Ebene befinden sich vier gleichgroße Haupteingänge, die jeweils die vier Kontinente der Elemente symbolisieren und in die jeweilige Richtung ihrer Lage zum Weltbaum ausgerichtet wurden. Die Haupteingänge werden auf beiden Seiten von großen quadratischen Türmen eingerahmt, die an den Ecken mit großen rundbögigen Durchgängen verbunden sind, sodass zwischen den Türmen schmale Gänge zum spazieren einladen.
Über Treppen im Inneren des Gebäudes erreicht man das Dach der ersten Ebene, auf der man einen wundervollen Blick über die Stadt und zum Weltenbaum mit dem Tempel hat oder sich die Kuppel der zweiten Ebene von außen anschauen kann. Die zweite kleinere Ebene ist ebenfalls quadratisch und folgt der Grundstruktur der unteren Ebene. Das Dach erinnert von oben betrachet, einem gleichseitigen Kreuz oder vierblättrigen Kleeblatt in das große blattförmige Fenster eingebaut wurden.
Die Leichtigkeit von Glas
Im 22. Jahrhundert AEC begannen umfassende Restaurationsarbeiten am Dach und der kleinen Ebene des Baus aus dem 17. Jahrhundert. Dabei entdeckte man, das die Balkenkonstruktion von Rubinkugelkäfern befallen war, deren Larven viele der Holzbalken zerfraßen, was dazu führte, die Dachkonstruktion abzutragen und durch eine neue Kuppel zu ersetzen. Die layidische Architektin Zawadi Nigesa, die für die Verwendung von Glaselementen bekannt war, die der Architektur eine neue Art von Leichtigkeit verliehen, wurde der Auftrag für die Neugestaltung des Ratsgebäudes erteilt. Der Ergänzungsbau dauerte etwa 18 Jahre und wurde 2.189 AEC feierlich eröffnet.
Während in der unteren Ebene lediglich die nach hinten versetzten Haupteingänge durch großzügige Glasfassaden ergänzt wurden, wurde die zweite Ebene durch eine runde Kuppel mit riesigen Rundfenstern ersetzt. Die Glasfassaden an den Haupteingängen wurden mit Glasmalereien und Bleiverglasungen je nach dem Element, dass der jeweilige Eingang repräsentiert, verziert. Die runde Kuppel des Daches wurde außen von Säulen ergänzt, die den Stil der Türme der ersten Ebene aufgreifen und sich in das ursprüngliche Konzept von Milon Toshi einfügen. Die Kuppel ziert eine farbige Weltenkugel von Elaqitan, die den Zusammenhalt der Welt symbolisiert.
"Sehen Sie, wie das Licht durch die Kuppel dringt und von dort nach unten fließt? Morgens und Abends leuchtet das Innere in warmen Tönen aus orange und purpur und liebkost die goldenen Statuen und Pflanzen, die rund um die Kuppel aufgestellt wurden. Dank des Wärmeschutzes der Verglasung kann man den Aufenthalt auch an warmen Tagen genießen."Touristenführerin mit Gästen in der Kuppel -
Wendelin hätte mit den Tränen gekämpft, wenn er als Bücherdrache in der Lage gewesen wäre, zu weinen. Bevor er den Sitz der Rates vor zwei Jahren verlassen musste, erstrahlte der Bau noch im Glanz der Macht der heiligen vier Elemente. Doch als er nun auf das Gebäude zuflatterte, hingen die einstigen stolz im Wind wehenden Fahnen der vier Kontinente zerrissen an ihren Masten. Die Fenster der Kuppel waren teilweise eingeschlagen und Rauchschwaden stiegen daraus in den Himmel. Überall lagen Tote, die die Kriegern des idakischen Heeres niedergemetzelt hatten und deren Blut nun die marmornen Treppen vor dem Gebäude tränkte. Hatte sich Wendelin mit der Rückkehr zu viel Zeit gelassen? War es bereits zu spät, um den Kampf noch gewinnen zu können?Auszug aus dem Roman, 2.701 AEC
Comments