Drachenhort

"Hey warum darfst Du immer der Feuerdrache sein?"

"Na weil ich die Ältere von uns beiden bin und du eines Tages Feuermagie studierst, während mir nur das hier bleibt!"

Tiala und Mabika während einer Partie "Drachenhort"


 
"Drachenhort" ist ein Spiel der Firma Tijey T. Melori, die unter anderem auch das berüchtigte Handschuhspiel erfunden hat und heute vor allem berühmt für ihre Mosaikspielewelt "JoYe" ist. "Drachenhort" war eines der ersten Brettspiele, die die Firma bereits im Jahr ihrer Gründung 2.602 AEC herausgebracht hatte. Seit der ersten Erscheinung gab es bisher zehn Auflagen mit drei Jubiläumsausgaben und obwohl es fast 100 Jahre existiert, erfreut es sich auch heute noch großer Beliebtheit. Laut der Firma werden jährlich etwa 100.000 Stück verkauft. Zusätzlich konnte der Absatz auch auf den anderen Kontinenten in den letzten zehn Jahren enorm gesteigert werden.
Simple sketch of the game's cardboard cover by Blue Fairy 74


 

 
Tiala hob ihr Schwert und rammte es der Bestie in die Brust. Anstelle von Blut tropfte zähflüssige Lava von seinem Hals über seine Zunge, bevor das Monster zusammenbrach. Tiala nahm einen verirrten Zweig einer Obsidianwurzel, schärfte ein Ende ein wenig und tauchte den Stab in das Blut des Kadavers. Dann ritzte sie mit dem Blut oberhalb ihres linken Knöchels eine Sonne mit strahlenden Flammen in ihre Haut.
 
Legenden von Layida, Buch -

Ursprung

Schon immer haben die Feuerläufer die Wasserdrachen von Ulűri̋qi̋ bewundert und vielleicht auch etwas neidisch darauf geschaut, denn heute gibt es auf Elaqitan nur noch diese Geschöpfe und die kleinen allwissenden Lextari. Feuerdrachen, wenn sie wirklich je existierten, sind bereits seit Jahrtausenden ausgestorben.
 
In Museen findet man lediglich Skelette und Nachbildungen einige Fußabdrücke riesiger Feuerraptoren, die als mögliche Drachen in Frage kämen. Weitere Hinweise gibt es im Buch "Legenden von Layida", da Tiala von Halbiki einst eines dieses Monster mit ihrem Lavaschwert getötet und sich mit dessen feurigen Blut eine Tätowierung in die Haut gebrannt haben soll. Vielleicht lies sich der Erfinder hiervon inspirieren?
Layidanian Raptor of Fire by Blue Fairy 74 via Midjourney


 

Verpackung und Inhalt

Die Spiele der ersten Auflage und die Jubiläumsausgaben wurden in einem halbseitigen fünfeckigen Holzkästchen geliefert. Ursprünglich kosteten diese Ausgaben etwa 25 bzw. 30 Njur pro Stück und erzielen heute gute Sammlerwerte. Bei den späteren Auflagen wurden die Holzkästchen durch Karton ersetzt, wodurch die Herstellung wesentlich preisgünstiger wurde. Herkömmliche Editionen kosten etwa 5 Njur pro Stück.   Drachenhort besteht aus einem fünfeckigem Spielbrett, dass fünf verschiedenfarbige Höhlen zeigt. Jede Höhle steht für einen Kontinent Elaqitans und repräsentiert die Elemente Feuer, Wasser, Luft, Erde sowie schwefelhaltige Metalle und hat in der Mitte ein kleine Vertiefung, um die ein Drachennest gezeichnet wurde. Somit können maximal fünf Spieler mitspielen. Der Schwierigkeitsgrad ist mittel, sodass es für Spieler ab etwa zwölf Jahren geeignet ist. Die geschätzte Spieldauer beträgt etwa 90 Minuten.   Jedes Spiel enthält fünf farbige Drachenfiguren mit jeweils einem Drachenei und zwei weiteren Vergrößerungen, fünf unterschiedliche Stapel mit jeweils 50 Eigenschaftskarten, einem Stapel mit 20 Sucherkarten und einen Stapel mit 30 Sondereffekten, was die unterschiedlichsten Szenarien ermöglicht und keine Langeweile aufkommen lässt.   Wie das Spielbrett wurden alle Karten liebevoll und farbig gestaltet. Auf den Rückseiten der Verhaltenskarten befinden sich Drachen, die die Zahlen 1 bis 5 darstellen. Die Sucherkarten haben auf der Rückseite ein Drachenauge und die Sondereffekte ein Drachenei. Alle Karten enthalten zusätzlich unterschiedliche Sieg- bzw. Strafpunkte, die gesammlt bzw. besser vermieden werden sollten.

Im Überblick

Name: Drachenhort
Herausgeber: Firma Tijey T. Melori
1. Auflage: 6.202 AEC
Preis: 5 Njur
Spieler: 2-5
Alter: ab 12 Jahre
Spieldauer: etwa 90 Minuten
Inhalt: pentagonales Spielbrett, sechsseitiger Würfel, Eier u. Drachenfiguren in zwei unterschiedlichen Größen, 20 Sucherkarten, 75 Sondereffektkarten, 250 Eigenschaftskarten
Simple sketches of the dragon figures by Blue Fairy 74
 

Vorbereitung

Die Spieler platzieren sich um das Spielbrett und entscheiden sich für ein Drachenei, dass auf die jeweilige kleine Vertiefung mt dem Nest ihrer Höhle platziert wird. Das Spielfeld enthält in der Mitte drei Stapelanzeigen für die Sondereffekte und Sucherkarten sowie eine Ablage für die Drachenart direkt in der Mitte. Darum sind die vier Stapelanzeigen für die Eigenschaftskarten kreisförmig angeordnet, die alle Sondereffekte und Sucherkarten ringförmig miteinander verbinden. Alle Karten werden verdeckt auf die vorgesehenen Plätze gelegt. Am Anfang zieht jeder Mitspieler reihum eine Sucherkarte und zwei Eigenschaft seiner Wahl, die er vorerst verdeckt auf seiner Hand hält.
 
Würfel
Der sechsseitige Würfel enthält fünf Zahlen für die Verhaltenskarten, ein Ei für die Spezialkarten und ein Fragezeichen. Während bei den Zahlen und dem Ei klar ist, was zu ziehen ist, darf der Spieler bei einem Fragezeichen selbst entscheiden, welche Karte er zieht.
 
Sucherkarten
Die Sucherkarten sind eine zusätzliche Aufgabe, die der Spieler während der gesamten Spieldauer erfüllen muss, um weitere Siegpunkte zu sammeln. Dies könnten Aufgaben sein wie z.B. "Sammle wärend der Runden soviele unterschiedliche Nahrungsvorräte wie möglich" - ja, damit wären natürlich auch Vorräte der anderen Mitspieler gemeint, was unter Umständen taktisch klug sein kann, wenn man gerade die Nahrungsquelle mit einer hohen Punktelevel auf der Hand hält, wonach eigentlich ein anderer Spieler sucht.
 
Sondereffekte
Als letztes gibt es noch die Sondereffekte. Diese beinhalten unter anderem wertvolle Tauschfähigkeiten, Auffoderungen zum Aussetzen oder Ablegen von Karten, dem Austausch der Sucherkarte oder zusätzliche Sieg- und Strafpunkte. Es gibt Sondereffekte, die während des Ziehens sofort ausgespielt werden müssen und welche, die auf der Hand gehalten und bei passender Gelegenheit ausgespielt werden dürfen.

Dragon's Hoard Gameboard

 
Mögliche Eigenschaftskarten
Die Eigenschaftskarten behandeln die Themen: 1 Art, 2 Aussehen, 3 Fähigkeiten, 4 Nahrung und 5 Hortobjekte. Es gibt pro Drache und Thema jeweils zehn Eigenschaften, sodass im Zuge des Spiels die kuriosesten Varianten möglich sind. Die Art gilt für alle Drachen. Es gibt geflügelte, flügellose, einköpfige, mehrköpfige, insektoide, vogelartige, schlangenartige, raptorartige, schuppige und gefiederte Drachen.   Jede Eigenschaftskarten hat einen bestimmten Wert von eins bis zehn Siegpunkten und genau so vielen Strafpunkten. Wenn die Eigenschaften gut durchgemischt wurden, wird es passieren, dass natürlich auch Karten gezogen, die nicht zum Element des eigenen Drachens passen. Diese sollten die Spieler durch Handel wieder loswerden oder eventuell auch taktisch sammeln, obwohl jeder Spieler am Ende nur die eigenen Karten auf der Hand haben sollte. Falsche Karten führen zu Strafpunkten oder erhöhen die eigenen Siegpunkte, wenn es sich um einen Drachen handelt, der die eigenen Fähigkeiten schwächt bzw. weiter entfacht. Zum Beispiel könnte der Wasserdrachen die Fähigkeiten eines Feuerdrachens mindern, würde aber die Fähigkeiten eines Erddrachen unter Umständen erhöhen.

Simple sketches of the property cards by Blue Fairy 74

 
Aussehen der Haut
Feuer: Obsidian, Lava, Flammen, Glühschuppen ...
Erde: Blätter, Blüten, Rinde, Steine ...
Wasser: Schuppen, Eiskristalle, Meeresschaum, Muscheln ...
Luft: Buntfedern, Wolken, Licht, Regenbogen ...
Metall: Pilze, Metall, Erzkristalle, Schwefelknollen ...
Nahrung
Feuer: Scharfes, Lava, Bimssteine, Mineralienknollen...
Erde: Erden, Salze, Kiesel, Pflanzenknollen ...
Wasser: Eis, Plankton, Algen, Seesterne ...
Luft: Seifenblasen, Zuckerwatte, Wolken, Süßigkeiten ...
Metall: Erze, Schwefelknollen, Eier, Edelmetalle ...
 
Fähigkeit
Feuer: Feueratem, Flammenpups, Lavakugeln, Aschewolke, ...
Erde: Stampfattacke, Kieselkatapult, Kristalle, Astpfeile ...
Wasser: Eispfeile, Dampfattacke, Wellenschlag, Wasserstrahl ...
Luft: Regenbögen, Wattenetze, Windböe, Flügelschlag ...
Metall: Giftatem, Schwefelwolke, Metallklingen, Blitze, ...
Hort
Feuer: Feuerwerkskörper, Waffen, Medaillen, Rubine ...
Erde: Moos, Blätter, Blumen, Smaragde ...
Wasser: Korallen, Perlen, Muscheln, Saphire ...
Luft: Plüschtiere, Bücher, Diamanten, Sterne ...
Metall: Schrott, Edelmetall, Rüstungen, Münzen ...


 

Ablauf

Der Anfang
Anfangs zog jeder Spieler zwei Eigenschaftskarten. Die auf den beiden Eigenschaftskarten angebenen Siegpunkte werden zusammengerechnet. Hier spielt es noch keine Rolle, ob es Eigenschaften für das eigene Element sind oder nicht und diese Punktzahl hat auch auf den weiteren Spielverlauf keinen Einfluss. Der Spieler, der hier die höchste Punktzahl hat, beginnt.
Die 1. Runden
Jeder Spieler würfelt zuerst und zieht die auf dem Würfel angezeigte Karte. Jeder Spieler darf zusätzlich zur Sucherkarte höchstens fünf Verhaltenskarten und maximal drei Sondereffekte auf der Hand halten. Am Anfang wird noch nicht so viel passieren, da jeder erst einmal versucht, ein paar Verhaltenskarten zu sammeln. Sobald jedoch die maximale Kartenzahl erreicht ist, muss der jeweilige Spieler entweder eine seiner Verhaltenskarten auf die in seiner Höhle existierenden Kartenstapel verdeckt ablegen oder die überzähligen Karten abwerfen, wenn er sie nicht durch eine Sondereffektkarte austauschen kann.
Das Schlüpfen
Die Drachen schlüpfen nur aus ihren Eiern, wenn von den ersten drei Eigenschaften (Art, Aussehen, Fähigkeit) mindest jeweils eine Karte auf den dafür vorgesehenen Stapel um das Drachenei abgelegt wurden. Zwingend erfolderlich ist die Drachenart. Es wäre aber auch möglich, vom Aussehen und der Fähigkeit jeweils zwei Karten zu haben. In dem Fall muss der Spieler aber nach dem Schlüpfen seines Drachen eine dieser Eigenschaftskarten abwerfen. Sobald ein Drache bereit ist, um zu schlüpfen, sagt der Spieler, der an der Reihe ist: "Wenn ich ein Drache wär, dann...", und während er die drei vorhanden Karten auf seinen Verhaltensstapeln aufdeckt, erklärt der Spieler, was sein Drache für eine Art ist, wie er aussieht oder wie er sich verhält. Dann stülpt er die Figur eines Jungdrachen über sein Ei und der nächste Spieler ist an der Reihe.
Die Aufzucht
Nun ist es an der Zeit, seinen Drachen auswachsen zu lassen. In den nächsten Runden muss jeder Spieler versuchen, seinen Drachen durch taktisches Handeln wenn möglich mit dem Einsatz der Spezialeffekte und durch weiteres Würfeln und Ziehen von Eigenschafts- oder Effektkarten so schnell wie möglich "wachsen zu lassen". Zusätzlich muss er an seiner Sucheraufgabe arbeiten. Erst, wenn der Spieler seine Sucheraufgabe erfüllt hat und wenn möglich, das jeweils höchste Verhaltenslevel seines Drachen erreicht hat, muss er wieder sagen: "Wenn ich ein Drache wäre, dann.." und deckt dabei die anderen fehlenden Verhalten seines Drachen auf. Dann darf er die Figur des ausgewachsenen Drachen über seinen Jungsdrachen stülpen und erhält zusätzlich 5 Siegpunkte, da sein Drache zuerst ausgewachsen ist. Jeder andere Spieler ist noch ein letztes Mal an der Reihe, in der Hoffnung, dass sein Drachen nun ebenfalls das Erwachsnenstadium erreicht.
Das Ende
Am Ende werden sämtliche Kartentypen beim jeweiligen Spieler aufgedeckt und Siegpunkte hinzugerechnet bzw. Strafpunkte abgezogen. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

 

Dieser Artikel wurde inspiriert von
Haly, the Moonlightbards inofficieller Challenge




Cover image: Items of Fire by Blue Fairy 74 - Midjourney-Collage

Comments

Author's Notes

Liebe Leser,

dieser Artikel ist guten Freunden gewidmet, die wohl die größten Fans von Brettspielen sind, die ich kenne und mich mit einigen Ideen bei diesem Artikel ein wenig unterstützt haben. Ich dagegen bin kein großer Spieler von Brettspielen und habe bisher auch nie etwas derartiges entwickelt. Es hat mir aber riesigen Spaß gemacht. Sorry für die vorläufigen Kritzelein des Spielmaterials. Falls Sie konstruktives Feedback zur Verbesserung des Spiels oder Fragen haben, freue ich mich sehr über Ihre Kommentare.


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