Die Götter des Schiffvolks

Das Volk der Amren hat einen eigenen Glauben, völlig unbeeinflusst von den Göttern der anderen Menschen. Obgleich dessen Ursprung ein Rätsel ist, hat sich der Glauben auf dem Nang-Atoll seit Menschengedenken erhalten.


Tartoss

Gott der Ozeane und des Winds, der Wut, des Kriegs, der Reisen

Dargestellt als großer muskulärer Mann mit Fernrohr und Bewaffnung. Oft mit Muscheln, Algen und Ähnlichem beschmückt.

Der höchste Gott im Glauben hat die Macht über die Ozeane und damit über einen großen Teil des Lebens. Mit seinem Atem kommt und geht das Meer in den Gezeiten und mit seinem Willen türmen sich die Wellen auf oder liegen flach nieder. Er reist auf seiner schwimmenden Insel Riktal auf den Meeren umher und beobachtet die Meere und Küsten durch sein sonderbares Fernrohr. Dieses besteht aus einem Kristall, einem Geschenk seiner Frau Didar, mit dem er überall sehen kann. Wenn ihn etwas zu langweilig ist, ihn erzürnt (was häufig der Fall ist) oder er jemandem gewogen ist, mag er Wellen senden, Stürme verursachen, Fische und Monstren kontrollieren oder gar selbst eingreifen, denn er ist ein Freund der Schlacht. Seine Waffen sind dabei so zahlreich wie die Fische im Meer und häufig sieht man sein Abbild mit abstruser Ausrüstung.


Didar

Göttin des Landes, der Geburt, des Schutzes

Dargestellt als Mischwesen mit menschlichen und tierischen Aspekten, immer im Wandel und immer anders (jedoch nie mit Aspekten von Vögel, diese sind die Diener von Fimay).

Die Frau Tartoss' und nach ihm die höchste Göttin hat ihre Domäne aus im Land. Flüsse sind dabei immer ein Streitpunkt zwischen den Beiden. Sie gilt als Behüterin aller Lebewesen des Landes, einschließlich der Menschen, wobei sie diese nicht übermäßig bevorzugt. Man glaubt sie hätte alle Wesen aus ihren Gedanken geschaffen, wobei sie bei den Menschen Tartoss als Vorbild nahm. Sie wandelt ununterbrochen auf der Erde in vielerlei Formen und an vielen Orten zugleich, ohne dass Meere, Berge oder Schluchten sie aufhalten können und wirkt im Verborgenen.


Fimay

Göttin des Himmels, der Freude, der Lust, der Schriften

Dargestellt als fliegende, wunderschöne Frau mit Haar das sich wie Wolken in der Luft verliert. Stets leicht oder unbekleidet abgebildet.

Die dritte alte Göttin Fimay wollte sich weder an das Land, noch an das Meer binden und regiert den Himmel. Sie sieht seit jeher Allem zu, was sich unter und über ihr zuträgt, aber greift nur selten selbst ein. Die Vögel sind dabei ihre Diener und Boten. Sie hat eine Beziehung mit den Brüdern Povar und Wysral. Immer wenn diese ruhen müssen, werden sie von Fimays Vögeln zu ihr getragen, um bei ihr zu liegen. Dabei achtet sie darauf, dass sie sich niemals begegnen.


Povar

Gott der Sonne, des Muts, der Strafe

Dargestellt als junger, kräftiger Mann in seiner Blüte mit einem leuchtenden Säbel.

Der ältere der Brüder, Sohn von Tartoss und Didar. Als die Zwillinge geboren wurden, wich das Zwielicht und Povar war der Tag. Sie stritten sofort nach ihrer Geburt so heftig miteinander, dass entschieden wurde, sie würden abwechselnd ruhen und wachen. Povar der Strahlende war dabei der Mann, der seinem Vater Tartoss imponieren und helfen wollte. Er sieht es als seine Aufgabe dessen Launen durchzusetzen und folgt seinen Befehlen.


Wysral

Gott des Monds, der Angst, des Heilens

Dargestellt als junger, eleganter, schöner Mann mit einer Schriftrolle.

Der jüngere der Brüder, Sohn von Tartoss und Didar. Als die Zwillinge geboren wurden, wich das Zwielicht und Wysral war die Nacht. Sie stritten sofort nach ihrer Geburt so heftig miteinander, dass entschieden wurde, sie würden abwechselnd ruhen und wachen. Wysral der Sänger war schon immer ruhiger als sein Bruder und zog sich von den Anderen zurück, während er sowohl zu Land, zu Wasser und in der Luft sich dem Erhalt des Lebens widmete.


Rina

Göttin der Blitze, des Todes, der Schiffe

Dargestellt als athletische, junge Frau mit blitzenden Speeren. Meist trägt sie ein wettergegärbtes Gesicht.

Tochter von Tartoss und Didar und Jüngstes der Kinder. Rina ist eine beherzte, vehemente und kluge Frau, die wohl überlegt und doch resolut handelt. Ihr wurde von Didar die Herrschaft über die Toten erteilt, deren Seelen sie der Sage nach auf geisterhaften Schiffen - die auch über Land fahren - in geheime Gewässer leitet. Dort können sie verweilen, bis sie entweder langsam vergessen werden oder als neuer Gedanke Didars wiedergeboren werden. Tartoss gewährte ihr völlige Freiheit in seiner Domäne und schuf mit Fimay gemeinsam eine einzigartige Waffe für sie, den Blitz. Mit diesem begleitet sie gelegentlich das Wirken ihres Vaters und man sagt ihr Kriegsschrei hallt bei jedem Wurf eines Blitzes als Donner.