Sancti des ewig flammenden Lindwurms
Die Historiker sind sich uneins, welcher der drei Tempel zuerst entdeckt wurde, doch werden sie immer in folgender Reihenfolge aufgeführt:
Zweck / Funktion
Inzwischen werden die Tempel, die zweifelsfrei der ewig Primordialen Rhuddema zugeschrieben werden, für ihre Anbetung genutzt, sowie als Orte des Rückzugs, der Meditation und der Suche nach dem inneren Selbst.
Zarim'thar
Der Lilientempel wird von den meisten Gläubigen aufgesucht, um eine verlorene Leidenschaft wieder zu gewinnen. Hierbei geht es jedoch nicht um die Leidenschaft für eine Person, einen Gegenstand oder andere weltliche und profane Dinge, sondern um die innere Leidenschaft im Leben. Die Leidenschaft, mit der man sein Umfeld begeistern, mit dem man einer Passion im Leben folgen kann, schlicht einer Art Sinn im Leben zu haben und dies erneut zu erkennen.Die Art und Weise, wie Zarim'thar geformt ist, denn man kann bei diesem Tempel nur schwer glauben, dass es sich um ein Bauwerk handelt, erinnert an die Feuerlilien, die üppig um den Tempel herum wachsen. In seiner Natürlichkeit, schmiegt er sich in die Natur ein, gerade so, als ob er genau an diese Stelle gehört. (Siehe Unterpunkt Architektur)
Schon Althairon Velannis ging in seinem Werk "Das Flüsternde Feuer: Die Mysterien der ewigen Sancti" ausführlich auf die Integration von Architektur in die Natur ein und betont die Einzigartigkeit, mit der dies bei Zarim'thar gelungen sei. Er vermerkt weiterhin, dass es keinem Volk der Elfen je gelingen werde, diesem Kunstwerk auch nur nachzueifern.
Kala'drith
Der Wüstentempel ist nicht minder beeindruckend, jedoch wirkt er rauer. Dies liegt jedoch am Material mit dem er erbaut, bzw. aus dem er geformt ist. Kala'drith dient als Anlaufstelle für Pilgernde, verirrte Wandernde und hauptsächlich Karawanen, die im Herzen der Wüste Shaldrak auf dem Kontinent Eusenia Zuflucht suchen und auch finden. Der erhöhte Standort dient in der Nacht als wahres Leuchtfeuer und fungiert dadurch gleichzeitig als Wegmarkierung und Anlaufpunkt für jene, die als Pilger im Leben ihren Weg verloren glauben.Der Wüstentempel wirkt im ersten Moment wenig einladend, doch jene, die ihn besuchten, beschreiben ihn als erquickend und wohltuend für Leib und Seele. Trotz des offensichtlichen Feuers im Tempelraum herrscht dort ein überaus angenehmes Klima.
Shara al-Tazir stellte in ihrem Buch "Schatten der Flamme" diesen Tempel als düsteren Ort der Prüfung und Bestrafung dar. Sie beschreibt ausführlich welche Qualen es ihr bereitete, den Tempel wieder zu verlassen und in ihr bisheriges Leben zurück zu kehren.
Fýrath'ron
Der Eistempel schließlich liegt fast an der nördlichsten Spitze Roklamatos. Da die Insel mehrfach und auch über Jahrhunderte immer wieder von der Außenwelt abgeschottet war, fand dieser Tempel erst recht spät Erwähnung in den historischen Abhandlungen. Dennoch ist es hier gelungen zwei sehr gegensätzliche Kräfte zu vereinen. (Siehe Unterpunkt Architektur)Durch die Vereinigung von Eis und Feuer, suchen viele Pilger Inspiration, aber auch Zuflucht in Zeiten, in denen die rauen Schnee- und Eisstürme diesen Landstrich immer wieder heimsuchen. Althairon stellt dies in seinem Werk jedoch als Illusion dar, auch wenn er die angenehmen klimatischen Bedingungen nicht gänzlich klären kann.
Fýrath'ron indes erfreut sich unter denjenigen, die die Abgeschiedenheit für Meditation suchen, großer Beliebtheit. Viele sehen die durchaus beschwerliche Reise durch das Eis als eine Herausforderung an und erkennen die Möglichkeit der Erleuchtung an, die sie im Tempel erfahren können. Als Touristenmagnet ist er dennoch nicht zu bezeichnen, da die derzeitigen Herrscher den Zugang zum Tempel stark reglementieren und ihn selbst als Heiligtum der Inspiration ansehen und nutzen.
Architektur
Zarim'thar
Der Lilientempel ist der vermutlich schönste der Tempel. Inmitten des Dschungels auf der größten Insel des Tarontis-Archipels, liegt er nahe einer heißen Quelle. Die Vegetation der Bäume ist diesem Umstand angepasst und in diesem Gebiet des dichten Urwaldes wachsen hauptsächlich Feuerlilien, die es, bedingt durch ihre hohe toxische Kraft, anderen Pflanzen fast unmöglich macht, nahe des Tempels zu gedeihen. Im direkten Umkreis des Tempels wachsen die Lilien besonders hoch.Das Sanctum ist gestaltet wie eine Blume und der Eingang liegt am Rand zweier Blütenblätter. Der rotgoldene, polierte Stein gleicht in der Farbe den hier wachsenden Feuerlilien und bei einsetzender Dämmerung glühen die im Stein eingelagerten Mineralien und Metalle magisch auf. Dies verleiht Zarim'thar gerade bei Nacht eine eindrucksvolle Stimmung, da hier keine weiteren Lichter geduldet sind oder entzündet werden.
Schon vor Betreten des Innenraumes kann man am spitz zulaufenden Portal, dass durch die steinernen Blütenblätter eingerahmt wird, den Feuerring im Inneren des Gebäudes erkennen. Der Ring besteht aus einem sich langsam bewegenden Lindwurm, der aus Feuer besteht. Er dreht sich innerhalb eines Tages, sowohl horizontal, als auch vertikal um seine Achse. Allein diese Beobachtung ist zumindest einen Besuch in einem der Tempel wert. Der feurige Lindwurm ist überaus lebensecht gestaltet und schon viele Pilger oder Gläubige stießen einen Ruf der Überraschung aus, als sie den Tempel das erste Mal betraten.
Über dem Tempel schließt eine Kuppel das Bauwerk und läuft nach oben hin spitz aus. Von außen betrachtet wirkt dies wie eine Knospe, denn auch die Kuppel ist so geformt, dass sie die Form der äußeren Blütenblätter aufnimmt. Es entsteht der Eindruck, dass der Tempel sowohl den Beginn, als auch das Ende einer Lilie darstellt. Daher schrieb auch der Historiker Kairu Matsunage in "Die Kunst der ewigen Flamme", dass es sich, speziell bei Zarim'thar um den Zyklus von Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt handele.
Kala'drith
Der Wüstentempel liegt fast im Zentrum der Wüste Shaldrak auf dem Kontinent Eusenia. Dadurch waren vermutlich die Sandschleicher die ersten, die diesen Tempel nutzten und den durchreisenden Karawanen einen Aufenthalt ermöglichten. Der Standort des Tempels ist leicht erhöht und aus weiter Ferne ragt er wie ein Leuchtfeuer im Zentrum der Wüste empor. Sandstürme können ihm offenbar nichts anhaben, denn die teils verschütteten Ruinen nahe des Tempels deuten darauf hin, dass um den Tempel herum einst eine größere Siedlung, wenn nicht gar eine Stadt stand.Inzwischen liegt eine Zeltstadt am Fuße der Sandsteinklippe, in die Kala'drith integriert ist. Zum Tempel selbst kommt man über einen im Felsen liegenden Treppenaufgang, von dem verschiedene Gänge abzweigen. Selbst die Stufen hinauf und das Treppenhaus sind mit feurigen Motiven versehen und sobald man alle Stufen geschafft hat, weht einem eine luftige und frische Brise um die Nase. Direkt im Zentrum des Tempelraumes und unterhalb des aus Feuer gestalteten Lindwurm, betritt man das Heiligtum. Auch dieser Feuerring beschreibt innerhalb eines Tages einen vollständigen Umlauf um alle Achsen.
Der Tempelraum selbst ist recht geschlossen und könnte auf Grund seiner vom hellen in ein dunkles Blau übergehenden Gestaltung erdrückend wirken. Abhilfe schaffen hier die vielen Lichtpunkte, die sich bei genauer Betrachtung als eine Art Himmelsfirmament entpuppen. Calytha Morvyn, beschreibt in "Der Zyklus der Schatten und Sterne" eher am Rande dieses Firmament und setzt es in einen Zusammenhang mit dem Nachthimmel, den man über Ambria beobachten kann.
Verlässt man den Wüstentempel bei Tag, so wirkt er recht unspektakulär, doch als Besonderheit sei gesagt, dass er wie eine Flamme geformt ist. Erst bei einsetzender Dämmerung und in der Nacht, entfaltet die Architektur seine volle Wirkung. Durch die vielen Löcher in der Kuppel, die am Tag von innen wie ein Sternenhimmel aussehen, entströmt des nachts das Licht des Feuerrings. Baumeister untersuchten dieses Phänomen und sie kamen zu dem Schluss, dass das Licht durch Spiegel nach außen geworfen wird und die Form des Tempels wie eine Fackel erstrahlen lässt.
Diejenigen, die diesen Tempel also abtun, tun ihm Unrecht, denn sowohl bei Tag, als auch bei Nacht, wirkt seine Architektur auf das Land und den Pilger im Innenraum.
Fýrath'ron
Der Eistempel ist vermutlich nicht der natürlichste, jedoch der beeindruckenste. Schon aus weiter Entfernung kann man ihn sehen und Pilger berichten, dass man ihn auch in einem dichten Schneetreiben nicht verfehlen kann.Am wohl nördlichsten Punkt des Kontinents und nur über den Landweg zu erreichen, besteht dieser Tempel vollständig aus Eis. Das Bauwerk ragt aus dem kalten Fels heraus, der aus schwarzem Obsidian besteht und mit feuerroten Adern durchzogen ist. Hohe, eisige Säulen stützen den Eingang, der in der Kälte der Umgebung viel zu offen für ein Gebäude wirkt, doch die eigentliche Magie entfaltet sich, sobald man in den Innenraum tritt.
Die Kälte noch auf den Wangen, hat man kaum das immer geöffnete Portal aus Eis passiert, ist man von einer angenehmen und wohligen Wärme umhüllt. Erst hier wird die Zweiteilung des Tempels offenbar. Der hintere Teil des Tempels wirkt wie aus dem Felsmassiv geschlagen, nur um nahtlos in den vorgelagerten Eispalast überzugehen. Die geschlossene Kuppel offenbart noch eine weitere überaus beeindruckende Überraschung. Statt den Übergang von Obsidian zu Eis zu zeigen, blickt man tagsüber in einen klaren blauen Himmel, selbst wenn draußen ein Orkan tobt und nachts in einen klaren Sternenhimmel, der dem in Kala'drith sehr ähnlich ist.
Trotz freiem Himmel erscheint es, dass im kompletten Tempel leise Schnee von der Decke fällt. Der Feuerring des flammenden Lindwurms dreht sich hier ebenso um seine Achsen und erweckt gerade in dieser Umgebung den Eindruck, lebendig zu sein. Kairu Matsunaga erklärt in "Die Kunst der ewigen Flamme", wie er in genau diesem Tempel zur Inspiration fand und erkannte, dass der Feuerring eine Metapher für den Zyklus von Zerstörung und Wiedergeburt darstellt.
Besonders zu betonen ist, dass es rund um die Tempel noch nie zu Streitigkeiten kam oder einer der Tempel auf irgendeine Art geplündert wurde. Selbst jene, die mit dem Ziel der Eroberung kamen, betraten die Sancti in friedlicher Absicht und verließen sie von Grund auf verändert.
Ein wunderbarer und unterhaltsamer Artikel. Fabelhaftes Detail. Ausgezeichnet!
Vielen Dank für das Kompliment. :)