Port-au-Prince Settlement in 1957 | World Anvil

Port-au-Prince

Die Gegend um Port-au-Prince war bereits lange vor der Ankunft der ersten Europäer von den Taíno besiedelt, die um ca. 2600 v. Chr. aus dem Gebiet des heutigen Kolumbien in das Land kamen.
Obwohl die Wurzeln der Stadt so alt und ihr kulturelles Herkommen so divers ist, ist Port-au-Prince bis heute besiedelt. Als Christoph Kolumbus das Land 1492 für die Spanier in Besitz nahm, wurden mehrere Siedlungen gegründet, die jedoch alle verlassen oder von den Franzosen (1535) bzw. den Niederländern (1592) zerstört wurden. In den folgenden mehr als 5 Jahren ging die Einwohnerzahl der Region um die heutige Stadt rapide zurück, bis sie schließlich als Basis einiger Bukaniere und niederländischer Pelzhändler, später auch von französischen Piraten genutzt wurde.
Diese gründeten auch die damals wichtigste Stadt der Region: Hôpital. Der französische Einfluss auf das Gebiet wuchs damit, und die Spanier, die immer noch das Gebiet für sich beanspruchten, versuchten ihren Anspruch mit einer Spionageattacke auf die französischen Siedlungen zu verdeutlichen. Da dieser allerdings fehlschlug, sahen sie sich durch den Frieden von Rijswijk gezwungen ihre Ansprüche auf das Gebiet des heutigen Haiti (und damit auch des heutigen Port-au-Prince) gänzlich aufzugeben.
Da immer noch sehr zahlreiche, im Grunde unabhängige Piraten die Region bewohnten, beschloss die französische Krone das Land endgültig zu einer Kolonie ihres Landes zu machen. Der Großteil der Piraten reagierte darauf mit der Unterwerfung unter den Bruder des Königs, den Prinzen von Orleans. Deshalb nannten diese Franzosen schließlich 1749 die Stadt Port-au-Prince. 1770 ersetzte sie Cap-Haïtien als Hauptstadt der französischen Kolonie.

Kirchliche Bedeutung

1761 wurde Port-au-Prince Bischofssitz des ersten haitianischen Erzbistums. 1781 wurde die Katholische Université d'Haïti gegründet. Im August 1850 erfolgte die erste Volkszählung. Port-au-Prince hatte damals 19.270 Einwohner, was 3,8 % der haitianischen Gesamtbevölkerung entsprach. Bei der Dekoration der Kathedrale wurden auch indigene Muster und Zierpflanzen eingearbeitet und mit französischen Rokokko-Elementen verknüpft.

Regierung

Infolge des historisch verwurzelten, bis in die französische Kolonialzeit zurückreichenden Zentralismus finden sich die wichtigsten kulturellen und alle wissenschaftlichen Einrichtungen des Landes, die Geschäftsstellen aller bedeutenden haitianischen Organisationen und die Büros der in Haiti tätigen ausländischen Hilfswerke ausnahmslos in Port-au-Prince. Auch die Police Nationale d’Haïti hat dort ihr Hauptquartier. In Port-au-Prince befinden sich auch das größte Theater und das größte Gefängnis des Landes.

Infrastruktur

In Haiti gibt es zwei Hauptverkehrsstraßen, die ein Ende des Landes mit dem anderen verbinden. Die Route Nationale 1 beginnt in Port-au-Prince und führt nach Cap-Haïtien an der Nordküste. Die Route Nationale 2 verbindet die Hauptstadt mit Les Cayes auf der Tiburon-Halbinsel. Die Route Nationale 3 verbindet Port-au-Prince ebenfalls mit Cap-Haitien, führt jedoch über Mirebalais und Hinche.
Der Port international de Port-au-Prince ist Heimathafen für mehr Schiffe als jeder andere Hafen im Land. Zu den Hafeneinrichtungen gehören Kräne, Bordelle, Werften und Lagerhäuser.

Climate

In Port-au-Prince herrscht überwiegend ein Savannenklima mit durchweg konstanten Jahrestemperaturen vor. Die Regenzeit dauert von Februar bis Dezember, allerdings findet im Juli eine zweiwöchige Unterbrechung statt. Während der Regenzeit liegen die Durchschnittstemperaturen deutlich über denen der Trockenzeit.

Natürliche Ressourcen

Port-au-Prince ist eines der wichtigsten Wirtschafts- und Finanzzentren des Landes. Zu den wichtigsten Exportgütern der Stadt zählen Kaffee und Zucker, aber auch Seife, Textilien und Zement.
Von strategischer Bedeutung sind auch die gerade erst erschlossenen Uranvorkommen unter dem nur 10 km entfernten Duadau-Berg. Obwohl zahlreiche Verantwortungsträger vor den Gefahren warnen, treibt die haitische Regierung den Ausbau des Uranbergbaus voran, trotz der Risiken für Gesundheit der Stadtbevölkerung und Geostabilität. Die angekündigten Einkünfte aus den Uranverkäufen scheinen zu verlockend.
Founding Date
1749
Art
Capital

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