Mumienaale
Viele Aussagen über die Mumienaale der chingzeitlichen Grabmonumente sind bis heute nur Spekulation, aber die noch lebenden Exemplare dieser jahrhundertealten Spezies, die sich von Mumien, Grabbeigaben und zuletzt Quecksilber ernährt, geben viele Rätsel auf.
Als Bauern Anfang 1950 auf einem kollektivierten Feld in der Nähe von Wanxian den Eingang zu einem Grabmonument von bisher ungeahnter Größe stießen, sorgte sofort die KPCh dafür, dass das Areal großflächig abgeriegelt wurde, um eine moderne, kommunistisch-seriöse Untersuchung durchzuführen. Der sorgfältige Öffnungsprozess erschreckte die Archäologinnen fast zu Tode: Nach einem 500 Meter langen Gang mit zehn versteckten Fallen, die größtenteils aufgrund des Alters nicht mehr funktionsfähig waren, gelangte man in einen Hauptraum mit 40x40x10 Metern Ausmaß. Entlang der Wände und breit um den zentral aufgestellten Sarkophag in der Mitte waren ein Meter tiefe Gräben angelegt, in denen, wie sich leider erst später herausstellte, gefährliches Quecksilber waberte.
Viele der Grabbeigaben waren aufgebrochen und geleert, weshalb man zuerst enttäuscht auf ein geplündertes Monument spekulierte, bis es in einem Nebenraum zur Begegnung mit einem zehn Meter langen Mumienaal kam, der sich vor dem Licht versteckt hatte, mit dem die Archäologen diesen Raum zum ersten Mal seit 2500 Jahren erleuchteten.
Sofort wurden kommunistische Paläobiologen zurate gezogen und die Vereinten Nationen informiert. Dann begann die archäologische wie biologische Aufarbeitung der Indizien.
Besonders erforschenswert scheint die hohe Toleranz gegenüber Kohlendioxid und Quecksilber bei den Aalen und ihr quasi unendliches Leben durch die Chemosynthese der grundsätzlich giftigen Stoffe.
Ganz gegen die kommunistische Doktrin leben so auch die monarchischen Erbauer der Gräber in den leichenschänderischen Mumienaalen ewig weiter.
Als Bauern Anfang 1950 auf einem kollektivierten Feld in der Nähe von Wanxian den Eingang zu einem Grabmonument von bisher ungeahnter Größe stießen, sorgte sofort die KPCh dafür, dass das Areal großflächig abgeriegelt wurde, um eine moderne, kommunistisch-seriöse Untersuchung durchzuführen. Der sorgfältige Öffnungsprozess erschreckte die Archäologinnen fast zu Tode: Nach einem 500 Meter langen Gang mit zehn versteckten Fallen, die größtenteils aufgrund des Alters nicht mehr funktionsfähig waren, gelangte man in einen Hauptraum mit 40x40x10 Metern Ausmaß. Entlang der Wände und breit um den zentral aufgestellten Sarkophag in der Mitte waren ein Meter tiefe Gräben angelegt, in denen, wie sich leider erst später herausstellte, gefährliches Quecksilber waberte.
Viele der Grabbeigaben waren aufgebrochen und geleert, weshalb man zuerst enttäuscht auf ein geplündertes Monument spekulierte, bis es in einem Nebenraum zur Begegnung mit einem zehn Meter langen Mumienaal kam, der sich vor dem Licht versteckt hatte, mit dem die Archäologen diesen Raum zum ersten Mal seit 2500 Jahren erleuchteten.
Sofort wurden kommunistische Paläobiologen zurate gezogen und die Vereinten Nationen informiert. Dann begann die archäologische wie biologische Aufarbeitung der Indizien.
Besonders erforschenswert scheint die hohe Toleranz gegenüber Kohlendioxid und Quecksilber bei den Aalen und ihr quasi unendliches Leben durch die Chemosynthese der grundsätzlich giftigen Stoffe.
Ganz gegen die kommunistische Doktrin leben so auch die monarchischen Erbauer der Gräber in den leichenschänderischen Mumienaalen ewig weiter.
Basic Information
Ernährung und Gewohnheiten
Durch die archälogisch-biologische Kooperation konnte folgendes Szenario rekonstruiert werden:
1. Bei der Beisetzung der Kaisermumie wurde diese zuvor mit Quecksilber aufgespritzt, die Organe entnommen und mit Quecksilber in Jadevasen verschlossen und neben die mit quecksilberhaltigen Binden eingehüllte Mumie in den Sarg aus Holz gestellt, der dann in einen Jadesarg gesetzt wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurden auch reiche Grabbeigaben aus Edelmetallen und Obst, Gemüse, Fleisch, sowie Sklaven, Wächter und Ehefrauen mit in das Grab gesperrt. Den Menschen gab man Betäubungsmittel, bevor man sie friedlich in Särge (Gemahlinnen) oder mit Gittern verschlossene Gruppennischen (Sklaven und Wächter) legte. Irgendwie müssen zu diesem Zeitpunkt auch einige Aallarven in das Gemäuer gekommensein, möglicherweise über die Fischbeigaben, die roh auf Tischen aufgebaut waren.
2. Die Aale und einige miteingeschlossene Insekten begannen zuerst, die vorhanden organischen Lebensmittel zu verzehren. Das feuchte, finstere Klima kam den Aalen zugute, die unter diesen Bedingung auch die Landstrecken zwischen den massiven Wasserkrügen und rituellen Badebassins überqueren konnten. In dieser Phase wurden auch noch regelmäßig frische Opfergaben durch einen Schacht in das Grab hinuntergerutscht.
3. Irgendwann - hoffentlich erst nach ihrem Tod - begannen die Aale sich an den Wächtern und Sklaven in den vergitterten Gruppennischen gütlich zu tun. Zuletzt rangen sie auch mit den Holzsarkophagen der verwesenden Gemahlinnen, deren Geruch sie erkannt hatten. Wahrscheinlich starben in dieser Phase die meisten Aale und die Überlebenden kannibalisierten ihre Verwandten.
4. In einer vierten Phase müssen einige versucht haben, durch die Quecksilberbecken an den Hauptsarg zu gelangen. Wohl starben manchen (Skelette lagen am Fuß des Beckens unterhalb des Quecksilbers, aber einige wenige müssen es geschafft haben und vom Hunger in den Wahnsinn getrieben am Jadesarg gewerkt haben, bis der Deckel sich verschob und der Verzehr der Kaisermumie möglich wurde. Doch dieses Festessen kostete die meisten Aale das Leben, weil sie an den hohen Quecksilberdosen verendeten.
4. Die Überlebenden müssen, wie auch immer, symbiotische Mikroflora in ihren Mägen gehabt haben, die nun nach dem Ende der konventionellen Nahrung durch Chemosynthese in zwei Schritten den Aalen innere Energie verschafften und dafür in einem gemütlich warmen Umfeld geschützt blieben: Zuerst erfolgt die Oxidation von Quecksilber: Die Aale besitzen durch die Symbionten ein einzigartiges Enzym namens "Quecksilberoxidase", das elementares Quecksilber (Hg) in Anwesenheit von Sauerstoff oxidiert. Dieser Prozess setzt Energie frei, die von den Aalen für ihre Lebensprozesse genutzt wird.
1. Bei der Beisetzung der Kaisermumie wurde diese zuvor mit Quecksilber aufgespritzt, die Organe entnommen und mit Quecksilber in Jadevasen verschlossen und neben die mit quecksilberhaltigen Binden eingehüllte Mumie in den Sarg aus Holz gestellt, der dann in einen Jadesarg gesetzt wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurden auch reiche Grabbeigaben aus Edelmetallen und Obst, Gemüse, Fleisch, sowie Sklaven, Wächter und Ehefrauen mit in das Grab gesperrt. Den Menschen gab man Betäubungsmittel, bevor man sie friedlich in Särge (Gemahlinnen) oder mit Gittern verschlossene Gruppennischen (Sklaven und Wächter) legte. Irgendwie müssen zu diesem Zeitpunkt auch einige Aallarven in das Gemäuer gekommensein, möglicherweise über die Fischbeigaben, die roh auf Tischen aufgebaut waren.
2. Die Aale und einige miteingeschlossene Insekten begannen zuerst, die vorhanden organischen Lebensmittel zu verzehren. Das feuchte, finstere Klima kam den Aalen zugute, die unter diesen Bedingung auch die Landstrecken zwischen den massiven Wasserkrügen und rituellen Badebassins überqueren konnten. In dieser Phase wurden auch noch regelmäßig frische Opfergaben durch einen Schacht in das Grab hinuntergerutscht.
3. Irgendwann - hoffentlich erst nach ihrem Tod - begannen die Aale sich an den Wächtern und Sklaven in den vergitterten Gruppennischen gütlich zu tun. Zuletzt rangen sie auch mit den Holzsarkophagen der verwesenden Gemahlinnen, deren Geruch sie erkannt hatten. Wahrscheinlich starben in dieser Phase die meisten Aale und die Überlebenden kannibalisierten ihre Verwandten.
4. In einer vierten Phase müssen einige versucht haben, durch die Quecksilberbecken an den Hauptsarg zu gelangen. Wohl starben manchen (Skelette lagen am Fuß des Beckens unterhalb des Quecksilbers, aber einige wenige müssen es geschafft haben und vom Hunger in den Wahnsinn getrieben am Jadesarg gewerkt haben, bis der Deckel sich verschob und der Verzehr der Kaisermumie möglich wurde. Doch dieses Festessen kostete die meisten Aale das Leben, weil sie an den hohen Quecksilberdosen verendeten.
4. Die Überlebenden müssen, wie auch immer, symbiotische Mikroflora in ihren Mägen gehabt haben, die nun nach dem Ende der konventionellen Nahrung durch Chemosynthese in zwei Schritten den Aalen innere Energie verschafften und dafür in einem gemütlich warmen Umfeld geschützt blieben: Zuerst erfolgt die Oxidation von Quecksilber: Die Aale besitzen durch die Symbionten ein einzigartiges Enzym namens "Quecksilberoxidase", das elementares Quecksilber (Hg) in Anwesenheit von Sauerstoff oxidiert. Dieser Prozess setzt Energie frei, die von den Aalen für ihre Lebensprozesse genutzt wird.
2 Hg+O2→2 HgO+EnergieDarauf folgt ein zweiter Energieschaffungsprozess: Von den Symbionten erzeugter Alkohol wird mithilfe des Quecksilberoxids zu organischen Säuren oxidiert:
HgO+R-CHOH→Hg+R-COOH+EnergieDie organischen Säuren wiederum werden von den Aalen ausgeschieden und von anderen Mikroben zu CO2 und H2O verbrannt, das die Höhle schön muffig und feucht hält. Nur bei extremen Stürmen kommt es durch den vergessenen Opferschacht zum Eintrag von Frischluft und manchmal auch unvorsichtigen Vögeln, Reptilien oder Amphibien, die auf dem geglätteten Stein ausrutschen und in die finstere Tiefe gleiten.
Additional Information
Soziale Strukturen
Selbst in den größten Grabanlagen wurden nicht mehr als zwölf Aale gefunden. Das niedrige Nahrungsangebot und die immense Größe der ausgewachsenen Aale machen größere Populationen unmöglich.
Geographische Herkunft und Verbreitung
Mumienaale kommen nur in chingzeitlichen Großgrabanlagen vor, in Zentralchina und in Südchina.
Symbiotische und Parasitäre Organismen
Um ihr Überleben zu sichern, nachdem alle organischen Grabbeigaben gefressen waren, entwickelte sich bei den Überlebenden eine völlig unwahrscheinliche Symbiose mit anaeroben Mikroorganismen, die im Darm der Aale enzymatisch Alkohol herstellen, der die Aale innerlich konserviert.
Der Alkohol dient auch als Ausgangsstoff für die Oxidation zu organischen Säuren, die durch den chemosynthetischen Prozess der Reduktion von Quecksilberoxid entsteht.
Der Alkohol dient auch als Ausgangsstoff für die Oxidation zu organischen Säuren, die durch den chemosynthetischen Prozess der Reduktion von Quecksilberoxid entsteht.
Wissenschaftlicher Name
Aalea mumiphagens
Lebenserwartung
600 Jahre
Erhaltungsstatus
Da Mumienaale bisher nur in chinzeitlichen Großgrabanlagen gefunden wurden, gelten sie als extrem selten. Ihre jahrhundertealte Hyperspezialisierung macht sie unfähig, in anderen Biotopen zu überleben.
Durchschnittliches Gewicht
900-1900 kg
Durchschnittliche Länge
90 m
Wow, das nenne ich echt mal kreativ und sehr cool. Auf dem Bild sieht es zwar mehr nach Schlangen aus, aber sonst ein wirklich sehr gelungener Artikel mit sogar chemischen Formeln. Und die Fallen waren also größtenteils nicht mehr funktionsfähig? Hoffentlich kam durch den Rest niemand zu Tode. Zu den lebendigen Grabbeigaben... tja, gab es leider immer wieder. Aber hier haben sie im Endeffekt geholfen, eine neue Spezies zu erschaffen, ist ja auch was. Weiß man eigentlich, was aus den Archäologinnen wurde, nachdem sie so vielen Quecksilberdämpfen ausgesetzt waren?
World Ember Articles
Ja, ich und die Bilder... Aber es war das Beste, das ich mit Ki zusammengebracht habe (ist ja auch eher Wasser als Quecksilber. Der Artikel ist für meine Verhältnisse ja eher gruselig, daher auch kaum Rücksicht auf die Archäologinnengesundheit. Aber ist ja für die Wissenschaft...
Ach, du hast immerhin Bilder, wodurch die Artikel plastisch greifbarer werden. Ich muss mich da noch reinarbeiten. Aber erst mal ist ein wenig CSS dran.
World Ember Articles