Das Kraken-Spiel Myth in 1957 | World Anvil

Das Kraken-Spiel

Ein Kinderspiel mit einem Sing-Reim, bei dem japanisch-thailändisches Befreiungshandeln im Pazifik idealisiert wird.

Zusammenfassung

Das Krakenspiel wird mit kleinen Papierfähnchen gespielt, wobei die Außenspieler Fähnchen Frankreichs, der Niederlande, der Vereinigten Staaten von Amerika, Spaniens und des Vereinigten Königsreichs halten, während die zwei Innenspieler Fahnen von Japan und Fahnen von Thailand halten.
Während der einzelnen Strophen des Kinderliedes werden die verschiedenen europäisch-nordamerikanischen Fahnen zuerst hochgehalten, dann wild gewunken und zuletzt auf den Boden geworfen. Zuletzt haben alle Kinder japanische und thailändische Fahnen in Händen. Die Aufstellung erinnert an die Arme eines Kraken, woher der Name des Spieles kommt.

Historische Grundlage

Die japanische Propaganda stilisierte ihre Eroberungen im Japanisch-Chinesischen und im Pazifikkrieg als Befreiung Ostasiens aus den europäischen Klauen (und denen der europäischen Aftervasallen in Nordamerika). Das Kinderlied mit den hüpfenden Bewegungen sollte die verlustreichen Kämpfe heroisieren und vor allem den Waisen und Halbwaisen ein Anlass zu Stolz auf ihre gefallenen Väter sein.

Varianten & Abwandlungen

Die ursprünglich rein japanische Dominanz wurde aus politischer Klugheit später um das nie kolonisierte Thailand ergänzt, das anders als die übrigen Staaten in 大東亜共栄圏 Großostasien hohen Wert darauf legt, nicht der Befreiuung bedurft zu haben, sondern andere Mitgliedsstaaten befreit zu haben an der Seite Japans.

Kulturelle Wahrnehmung

Das Spiel ist am beliebsten im japanischen Kernland und in Thailand, besonders auf Hawai und auf Taiwan oder dem chinesischen Festland wird das Spiel nur von japanischen Besuchern getanzt, nicht von der Bevölkerung vor Ort.

In der Kunst

Besonders berühmt sind die identischen Mosaikplätze, die vor den japanischen Konsulaten in Bangkok, Phnom Penh, Saigon, Kuala Lumpur, Singapur und Jakarta errichtet wurden. Dort ist die Krakenaufstellung durch bunte Steine in den Boden eingelassen und daher auch außerhalb der reinen Spielzeiten verfügbar.
Bei der Eröffnung der einzelnen Plätze waren jeweils auch ranghohe Mitglieder der kaiserlichen Familie anwesend, um die Plätze im Rahmen eines japanischen Kulturfestes zu inaugurieren.
Die Welt am 1. Juli 1957
Datum der Ereignisse
1944

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