Von Monstern und Mädchen by Fenix | World Anvil

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Sun 8th Sep 2019 01:24

Von Monstern und Mädchen

by Fenix

Es vergingen wenige Augenblicke, da kamen die Zwei wieder herein, Mara war bei ihnen. Sie erklärte uns kurz, sie hätte ein paar dunkle Menschen, Elfen oder so im Wald entdeckt, sei aber direkt aus Angst geflohen. Wir fragten wie viele und wo, da breitete ich meine Karte aus und fragte sie, wo genau sie diese Dunklen Leute gesehen habe. Es war eine Stelle nahe am Waldrand, gut 4 Stunden Fußmarsch nördlich von Falkenheim. Da sie ein verängstigtes fast erwachsenes Mädchen ist, (Dunkelelfen, mal ehrlich, wer kennt die Geschichten nicht?) hinterfragte es keiner von uns...

Kurz darauf wies ich Derrick an, nach Wachen Ausschau zu halten, denn ich hoffte durch einen erneuten genaueren Blick durch das obere Fenster auf die Karte einen Hinweis auf den Verbleib von Krilan zu finden. Leider gab er keinen Aufschluss.

Anschließend brachen wir auch schon gen Höhle im Norden auf. Der Weg dorthin war recht ruhig, sogar entspannt und erholsam. An der Höhle angekommen durchsuchten wir die Gegend; aber Nichts. Also in die Höhle. Mit Henry als Verstärkung hinter mir, schlichen wir in die Höhle hinein. Am Anfang war alles ganz ruhig, doch dann, ein grunzendes Schnarchen... Auf einmal bewegte sich etwas in der Dunkelheit. In unsere Richtung. Schritt für Schritt gingen wir beide zurück. Doch das Ding war schneller. Es holte uns ein, doch darauf war ich vorbereitet, dachte ich jedenfalls. Als das Ding, ein Troll, nah genug war, lies ich ihm einen Funkenschauer durch seine Fratze fahren, das verschaffte uns nur wenige Sekunden, in denen ich losrannte und Henry anschrie loszurennen. Außerhalb der Höhle warteten schon Derrick und Dune auf uns, bereit für einen Kampf. Mit einer List gelang es Derrick fast den Troll zu Fall zu bringen, indem er ihm einen großen Ast unter die Füße warf.

Ein gefährlicher Schlagabtausch entbrannte. Derrick und Henry in erster Linie, dahinter ich und weiter Abseits Dune. Gemeinsam versuchten wir dem Ding Herr zu werden. Dune und ich schossen was wir hatten und Derrick und Henry schlugen und hiebten auf den Troll ein. Doch irgendwie erholte es sich nach jedem Schlag von den Folgen... Das wird ein Zäher Kampf.
Mitten im Geschehen holte der Troll aus und zerschlug den Raben. Was mir nicht direkt auffiel, erst später, der Rabe verschwand und ließ nichts übrig. Im selben Moment spürte ich eine Zorn in mir aufsteigen, so wie ich ihn erst ein einziges Mal zuvor erlebt hatte.

Mit allen Mitteln hieben wir auf den Troll ein, doch der Troll schaffte es Henry so hart zu treffen, so dass er bewusstlos zu Boden ging. Im selben Augenblick Kanalisierte Derrick seinen Glauben in seinen Schlag, alles oder nichts. Sein Schwert glühte auf und er lies es in den Hals des Ungetüms fahren, der Troll ging zu Boden.
Es war geschafft.

Erleichterung; doch nur für wenige Sekunden, denn die Wunde am Hals fing direkt an, sich zu schließen. Verzweifelt schleuderten wir dem Ding alles entgegen was wir noch hatten, doch es half nichts. Der Troll rappelte sich langsam wieder auf, doch Dune hatte eine zündende Idee. Schnell positionierte er sich so, dass er dem Ding mit einem Feuerstoß den Rest geben konnte. Es roch verbrannt, doch erschöpft und noch am Leben triumphierten wir.

Derrick kümmerte sich derweil um Henry, da wir allerdings unter Zeitdruck standen, ging ich abermals in die Höhle, diesmal war sie jedoch leer, bis auf ein paar Felle, Knochen, Überreste und eine Dunkelelfenleiche.
Anschließend führte uns Derrick zu einer weiteren Höhle, auf dem Weg dorthin erholten wir uns etwas. Da geschah etwas merkwürdiges, und doch wunderte es mich irgendwie auch überhaupt nicht.
Der Rabe hüpfte einfach auf dem Baum neben mir in den Ästen, so als ob nichts gewesen wäre.

An der Nächsten Höhle angekommen, suchten wir abermals nach den Dunkelelfen, jedoch fanden wir hauptsächlich Bärenspuren. Ein kurzer Blick in die Höhle verriet, es ist eine Bärenhöhle. Da hörten wir den Schrei eines Eulenbären in der Nähe. Sofort suchten wir das Weite, rannten aus dem Wald und gingen zurück nach Falkenheim.
In Falkenheim erblickten wir rund ein Dutzend Stadtwachen und Militärs, die dem Anschein nach, das Dorf beschützen sollten. Derrick und Henry informierten sich beim Hauptmann und gingen dann weiter zum tänzelnden Pony.

Ich ging zum Schrein der Rabenkönigin und Dune fand ich kurze Zeit später neben dem Tempel sitzend. Ich unterhielt mich etwas mit dem Raben... Aber seit diesem Nachmittag und der Unterhaltung bin ich mir sicher.

Die Königin des Todes, des Winters und des Schicksals hat größere Dinge mit mir vor, doch was ihr Plan ist, das wird sich nicht so leicht offenbaren...

Kurz darauf feierten wir bei Speis und Trank den Sieg über einen Troll. Natürlich wollten wir mit Mara reden und sie bitten, uns selbst zu der Stelle zu führen, die sie uns beschrieben hat. Während wir da so saßen und uns vergnügten, bemerkte ich im Augenwinkel, wie Mara aus der Küche kam, ein paar Worte mit Stefan wechselte, ihr Blick plötzlich auf unseren Tisch fiel und sie unverzüglich und hastig wieder in der Küche verschwand.
Später am Abend, machten wir uns auf ins Zimmer, denn es lag ein anstrengender Tag hinter uns. Auf dem Zimmer überlegten wir, wie es weitergehen soll. Dune fügte hinzu, im Keller, unter dem Schankraum sei etwas Magisches, er hat dort etwas gesehen So kam uns die Idee, dass Henry und ich die Taverne, in der späten Nacht, wenn alle schlafen durchsuchen würden.
Kurioserweise kamen uns die Schlösser der Taverne geradezu nutzlos vor. Kaum steckt der Dietrich im Schloss, schon ist es offen. Wir suchten die Räume ab, doch weder in der Küche noch in den hinteren Räumen fanden wir den Eingang.

Als wir jedoch auf der Rückseite der Taverne die Kellertür mit einem Vorhängeschloss fanden, war die Neugier geweckt. Das Schloss lies sich problemlos öffnen. Es war stockdunkel dort unten und nichts zu hören, wir gingen hinein, doch bevor wir wirklich unten waren, rutschte ich ab, während ich die Tür schließen wollte und schlug die Tür mit guter Wucht in den Rahmen...
Verdammt, sofort ab nach unten, in die Dunkelheit und hoffen, dass es niemand wahrgenommen hat. Doch ein paar Schritte später öffnete sich die Tür, mir blieb das Herz in der Brust stehen. Wir standen regungslos im düsteren Gang. Mit nichts als Dunkelheit und Hoffnung als Schutz.

Die Erlösung kam mit dem Geräusch einer sich schließenden Tür, doch zu früh gefreut, denn ein allzu bekanntes klicken verriet uns, dass wir nun im Keller eingesperrt sind, ohne eine Chance darauf unbemerkt zu entkommen. Der Keller, ein Vorratskeller war ganz normal, alles wie üblich, bis auf eine Schwebende, leuchtende Kugel in der Mitte des Raums. Sofort erkannte ich, dass es sich dabei um einen Fokus handeln muss. Henry und ich probierten verschiedene Ideen, doch keine davon brachte den Durchbruch. Jedoch fanden wir unter Schmerzen heraus, dass sich die Kugel nur sehr schwer bewegen lässt. Gleichzeitig scheint sie Alles mit einer ungeheuren Wucht abzustoßen, immun gegen Schaden ist und jedem, der sie berührt einen Schmerzvollen magischen Schlag verpasst.
Diese tollkühne Experimentierfreude brachte mir heftige Schmerzen ein, jedoch nichts, was sich nicht mit meiner eigenen Kraft regenerieren lässt. Mit der Zeit wurde uns bewusster, wir müssen irgendwie aus diesem Keller verschwinden.

Mit mehr Glauben und Hoffnung als Wissen und Verstand, flehte ich zum Raben, es soll Derrick und Dune zum Keller führen. Auf wundersame Weise geschah dies auch und wenige Minuten später hörten wir das Schloss erneut klicken. Schnell raus aus dem Keller.
Die Drei gingen zurück ins Zimmer und ich bedankte mich beim Raben auf dem Friedhof, soeben wollte ich zurück in die Taverne, da bemerkte ich etwas, ich konnte dieses etwas aber nicht genau ausmachen. Kurze Zeit später sah ich eine Gestalt etwas in Richtung des Zimmerfensters schmeißen und unmittelbar danach die Flucht ergreifen. Ich hängte mich an die Fersen, doch vergebens, schon direkt nach der Brücke, an der Mühle hatte ich die Spur verloren.

Nun fasste ich den Entschluss, ich werde zu Stefan gehen, ihn mit der Kugel konfrontieren und ein Gespräch mit Mara fordern. Also setzte ich mich an die Bar und wartete auf Stefan, der einige Sekunden später hereinkam und anfing Krüge zu putzen. Plötzlich kam Dune dazu und faselte irgendwas von Kräuter und Verletzungen, doch es war mir im Augenblick egal.
Jetzt oder nie!

Ich stand auf, ging zum Wirt, verlangte mit ihm unter 4 Augen zu reden, ansonsten würde ich zur Stadtwache gehen und alles ausplaudern, so dass ihm und seiner Familie der Prozess gemacht wird und sie hingerichtet werden.

Er war wütend, verwirrt, schockiert und völlig überrascht.
Doch der Plan ging auf, er willigte ein, in den Keller zu gehen, denn er wollte nicht glauben, dass so etwas in seinem Keller sein sollte. Vor allem weil Mara die letzte dort unten gewesen war. Ich warnte ihn, nicht zu nah an die Kugel heranzutreten. Er war sichtlich perplex. Weiterhin stammelte er vor sich hin, er redet erstmal allein mit seiner Tochter.
Ich ließ ihn nicht aus den Augen und wartete vor der Tür. Es vergingen ein paar Minuten, er kam heraus und bat mich mit Mara zu sprechen, sie stammelt einfach vor sich hin, dass sie es nicht gewollt hat.
Schluchzend fand ich sie, schon fast heulend, immer und immer wieder denselben Satz vor sich hinmurmelnd auf dem Bett sitzen. Ich verlangte eine Erklärung, sie erzählte mir, dass ein Dunkelelf in lila Robe sie im Wald angesprochen hätte und ihr gezeigt hätte, wie sie ihre Kräfte trainieren kann.

Sie ist eine Magierin wie ich.

Aber er wollte als Gegenleistung kleinere Dinge, Gegenstände und dieses und jenes. Doch mittlerweile drohte er ihr, er würde ihre Familie umbringen, wenn sie seine Anweisungen nicht befolgt. Ebenso die falsche Fährte zu dem Troll.

Ja, sie hat die Kugel in den Keller gebracht, aber die Kugel hat das, was sie auch immer dort macht, von allein getan, zumindest nach ihrer Erzählung. Danach fiel sie wieder in den völlig deprimierten Zustand zurück. Daraufhin verließ ich das Zimmer.