Zeitdrache

Beschreibung

Diese schlanken Drachen nutzen die Macht der Zeit, um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu manipulieren. Zeitdrachen-Wyrmlinge werden mit glänzenden Schuppen geboren und haben Hörner, die kaum mehr als Stummel sind. Wenn sie den Fluss der Zeit beherrschen, wachsen ihre Hörner mit verzweigten, regenbogenfarbenen Adern, die die Wege und Möglichkeiten der Zeit andeuten.  

Erscheinungsbild

Schon als Jungtiere sind Zeitdrachen gewaltige Wesen. Ihre silbrig-weißen Schuppen schmiegen sich glatt an den Körper, ohne die üblichen Grate oder Hörner anderer Drachenarten – das verleiht ihnen ein unnatürlich geschmeidiges, fast außerweltliches Aussehen. Am Hinterkopf ragt ein einzelner, spitzer Fortsatz hervor, der beinahe die doppelte Länge des Schädels erreicht. Ihr Schwanz endet in zwei stachelartigen Ausläufern, was ihm ein gegabeltes Erscheinungsbild gibt. Die Flügel sind dreieckig und setzen schmal am Rücken an – im Flug erinnern sie in ihrer Form an eine Sanduhr.   Mit zunehmendem Alter dunkeln die Schuppen der Zeitdrachen bis zu einem tiefen Schwarz. Ihre Augen liegen hinter einer schwarzen, sanduhrförmigen maskenartigen Wulzt. Zwölf unregelmäßig verteilte, schwarze Streifen ziehen sich über ihren Körper. Diese Streifen wandern im Laufe der Jahre langsam nach unten – verschwindet ein Streifen am Ende des Schwanzes, erscheint ein neuer direkt bei der Augenmaske.   Je stärker ein Zeitdrache den Fluss der Zeit beherrscht, desto mehr verändern sich seine Hörner: Aus dem ursprünglichen, schlichten Fortsatz wachsen verzweigte Strukturen, durchzogen von schimmernden, regenbogenfarbenen Adern. Diese leuchtenden Bahnen pulsieren schwach und spiegeln die zahllosen Wege und Möglichkeiten der Zeit wider – wie ein lebendiges Diagramm vergangener, gegenwärtiger und zukünftiger Pfade. Die Hörner eines ausgewachsenen Zeitdrachen wirken wie eine prächtige Krone, die das Haupt eines Herrschers krönt.  

Wesen

Zeitdrachen – auch Epoche-Drachen genannt – sind stolz, zurückgezogen und schwer zugänglich. Sie mischen sich selten in das Geschehen anderer ein. Weder Gut noch Böse, weder Ordnung noch Chaos dominieren ihr Denken – sie verkörpern reine Neutralität und beobachten die Welt mit der Geduld der Jahrtausende.  

Biologie

Zeitdrachen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht grundlegend von anderen Drachenarten – nicht nur durch ihre Fähigkeiten, sondern auch durch ihre körperliche Struktur. Ihre Körper sind von Natur aus auf extreme Langlebigkeit ausgelegt: Zellen altern nur äußerst langsam, und ihre inneren Organe zeigen keinerlei Verschleiß, selbst nach Jahrhunderten. Manche Forscher vermuten, dass Zeitdrachen nicht altern, sondern durch ihren eigenen Einfluss auf die Zeit ihren biologischen Verfall gezielt verzögern oder sogar umkehren können.   Der Stoffwechsel eines Zeitdrachens ist hochkomplex. Sie nehmen physische Nahrung zu sich, benötigen jedoch in regelmäßigen Abständen auch die „Aufladung“ durch bestimmte temporale Energiefelder – meist an Orten, an denen die Zeit selbst instabil ist oder mächtige, uralte Magie gewirkt wurde. An solchen Orten ruhen sie oft tagelang, während ihre inneren Kreisläufe sich neu synchronisieren. Ohne diese "Zeitbäder" beginnen sie nicht zu sterben, aber ihre Kräfte schwinden, ihre Adern verblassen und ihre Wahrnehmung wird trüber.   Ihr Herz schlägt in einem variablen Rhythmus, der sich dem Zustand der Zeit um sie herum anpasst – schneller in beschleunigter Zeit, langsamer in verlangsamten Zonen. Ihr Blut ist dickflüssig, dunkelviolett und mit silbrigen Einschlüssen durchzogen, die wie kleine Lichtblitze durch den Körper wandern – ein sichtbarer Ausdruck der temporalen Energie, die sie in sich tragen.   Das Gehirn eines Zeitdrachens ist hochentwickelt und mehrfach geschichtet, mit Bereichen, die ausschließlich der zeitlichen Navigation dienen. Ihre Wahrnehmung umfasst nicht nur die Gegenwart – ältere Drachen können vergangene Zustände eines Ortes intuitiv „sehen“ oder mögliche Zukünfte erahnen. Ihre Sinne sind daher nicht linear, sondern verzweigt: Ein einziger Blick auf ein Wesen kann ihnen Eindrücke aus dessen Vergangenheit oder mögliche Entwicklungen seiner Zukunft liefern.   Die regenbogenfarbenen Adern in ihren Hörnern – die sich mit zunehmender temporaler Kontrolle immer weiter verzweigen – stehen in direkter Verbindung zu ihrem Nervensystem. In diesen Adern fließt kein Blut, sondern reine Zeitenergie, die sich visuell manifestiert. Sie dienen nicht nur zur Kanalisierung ihrer Magie, sondern auch als eine Art „zeitlicher Kompass“.  

Fähigkeiten

Zeitdrachen sind Verkörperungen einer fundamentalen, uralten Macht: dem Fluss der Zeit selbst. Sie entstehen nicht durch natürliche Evolution, sondern als Manifestationen von temporaler Energie – als Reaktion auf Brüche, Knoten oder Verdichtungen im Gefüge der Zeit. Manche Gelehrte glauben, dass jeder Zeitdrache einen Zeitpunkt verkörpert, der nie geschehen ist, nie geschehen wird oder nicht geschehen darf. Andere behaupten, dass sie Fragmente der ersten Bewegung des Universums sind – Splitter des Moments, in dem das Werden begann.   Ein Zeitdrache existiert gleichzeitig in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Seine Gedanken verlaufen nicht linear. Er spricht in Sätzen, deren Ende sich auf Fragen bezieht, die erst später gestellt werden. Seine Bewegungen sind schwer zu lesen, da sie oft aus einer Kausalität stammen, die (noch) nicht eingetreten ist.   Die Anwesenheit eines Zeitdrachen verursacht subtile Störungen in der Realität: Pflanzen welken oder blühen unpassend zur Jahreszeit, Uhren schlagen zur falschen Stunde, Erinnerungen verändern sich. Besonders empfindliche Wesen spüren die Nähe eines solchen Wesens durch plötzliche Déjà-vus oder zeitversetzte Reflexionen im Wasser.  

Besondere Fähigkeiten

 

Temporale Dualität

Ein Zeitdrache ist nicht einfach ein Wesen, das in der Zeit reist – er ist ein Knotenpunkt, an dem verschiedene Zeitlinien miteinander ringen. In seinem Innersten tobt ein permanenter Konflikt zwischen Determinismus (Zukunft als festgelegter Pfad) und Kontingenz (Zukunft als Möglichkeit). Diese beiden Prinzipien, meist als Statik und Fluss bezeichnet, verleihen dem Drachen seine einzigartige Macht:  
  • Statik ist starr, berechnet und will, dass der Drache alle Möglichkeiten ausschließt und einen Pfad vollendet.
  • Fluss ist wild, frei, und will, dass er alle Möglichkeiten offenhält.
  Dieser innere Zwist zeigt sich in seiner Magie: Wenn er Zeit beeinflusst, fixiert er einen Moment – oder öffnet ihn für Varianten. Nur ein Zeitdrache kann das Paradoxon der Entscheidung in der Schwebe halten.  

Paradoxe Magie

Ein Zeitdrache verfügt über einzigartige Fähigkeiten, die auf der Manipulation des Zeitstroms basieren. Diese Kräfte verstärken sich mit zunehmendem Alter des Drachen, folgen jedoch keiner starren Regel – denn selbst seine Entwicklung ist von Wahrscheinlichkeiten durchzogen:  
  • Zeitverleih (ab sehr jung): Der Drache kann Zeit aus seiner eigenen Zukunft „leihen“, um sich übermenschlich zu beschleunigen. Alte Drachen können dies öfter täglich anwenden – wobei manche Theoretiker vermuten, dass sie dabei „Zins“ zahlen müssen, den niemand kennt.
  • Verlangsamung (ab Jugend): Der Drache kann den Zeitfluss um andere Wesen stören und sie so verlangsamen. Diese Wirkung betrifft Gedanken, Bewegungen und Reaktionen gleichermaßen.
  • Atem der Zeit: Der Zeitdrache kann in regelmäßigen Abständen einen schimmernden Atem ausstoßen, der wie flüssiges Licht durch die Luft gleitet – ein prismatischer, irisierender Nebel, der in einem Kegel vor ihm ausströmt. Dieser Atem der Zeit entkoppelt alles, was er berührt, vom gegenwärtigen Zeitstrom.
  • Temporale Eile: Er versetzt sich selbst in einen Zustand beschleunigter Existenz, in dem er wie unter Eile agiert. In diesem Zustand ist er immun gegen Verlangsamung und ähnliche Effekte.
  • Statische Aura (nur erwachsene Drachen): Ein Zeitdrache kann eine Aura entfalten, die die Zeit um ihn herum verlangsamt. Andere Kreaturen innerhalb dieser Zone spüren, wie ihre Gedanken träge werden, ihre Sinne stumpf, ihre Bewegungen schwergängig.
  • Zeitstopp: Der Drache kann die Zeit jederzeit für einen Moment anhalten. Während alle anderen Wesen erstarren, bewegt er sich frei – beobachtend, planend oder angreifend.
  • Zeitreise (nur Älteste): Ein Alter Zeitdrache in der Lage, sich selbst durch die Zeit zu bewegen. Diese Reisen sind gefährlich, da Eingriffe das Gewebe der Realität beschädigen oder unerwartete Rückkopplungen erzeugen können. Dennoch ist es eine Macht, die nur den mächtigsten unter ihnen offensteht.
 

Kristallhörner der Möglichkeiten

Wenn ein Zeitdrache lernt, den Strom der Zeit zu beherrschen, verändern sich seine Hörner. Sie verzweigen sich und durchziehen regenbogenfarbene Adern – pulsierende Linien, die die unendlichen Möglichkeiten seines Denkens spiegeln. Diese Hörner dienen als Resonanzorgane für temporale Schwingungen und leuchten auf, wenn der Drache Zeit manipuliert. Manche Chronomanten behaupten, wer einen Splitter aus einem dieser Hörner besitze, könne für einen Moment in die Zukunft blicken – zum Preis, den Moment nicht mehr vergessen zu können.

Biologische Informationen

  Kreaturentyp: Dragon   Sicht: Blindsight, Dunkelsicht, Truesight   Bewegung: zu Fuß am Boden, Fliegend

Physikalische Informationen

  Größe: Huge   Durchschnittsgröße: Variabel   Durchschnittsgewicht: Variabel  

Soziokulturelle Informationen

  Auch bekannt als: Wunschdrachen   Sprache: jegliche Sprache möglich   Gemeinschaft: Alleinlebend  

Kampf

  Gefahrenstufe: 25+   Fähigkeiten: Intelligent, Zeitmagie und Zeitmanipulation

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