Das Einst

Die Schattenlande

„Und wenn das Fae die kollektiven Träume aller Wesen, Sterblicher wie Aufgestiegener, ist, dann ist das Einst vielleicht die kollektiven Erinnerungen aller Wesen – auch die der Götter. Mir schaudert bei dem Gedanken, was man darin alles finden könnte.“

(Nawa, T. Gedanken am Ende des Weges.)

Allgemeine Beschreibung

Das Einst, auch als die Schattenlande bekannt, ist eine weitere Nebenwelt von Thaneria, in der die Erinnerung dominiert. Im Gegensatz zum Fae, das die ungezähmte Welt der Träume darstellt und in ständiger Veränderung begriffen ist, ist das Einst eine Welt des Statischen und der Ewigkeit, in der alles verharrt wie in einem einzigen, endlosen Moment. Die Gelehrten Thanerias glauben, dass das Einst die kollektiven Erinnerungen aller Wesen, einschließlich der Götter, speichert und widerspiegelt.

Das Einst wird von unzähligen Echos bevölkert – Entitäten, die Schatten oder Spiegel vergangener Wesen, Ereignisse oder Orte darstellen. Hier findet man Echos der Verstorbenen, die die Erinnerungen ihrer einstigen Leben tragen, und sogar Schatten von verlorenen oder vergessenen Städten und Landschaften, die die Welt schon lange verlassen haben. Einige dieser Echos sind harmlos und leise, Relikte aus der Vergangenheit, die ohne Absicht durch die Schattenlande wandern. Andere jedoch tragen gefährliche Gefühle oder Erinnerungen in sich, wie Groll, Hass oder unverarbeiteten Schmerz, die in dieser Welt zu realen Bedrohungen werden.

Die Statik und Unveränderlichkeit des Einst bedeutet auch, dass es keine natürlichen Zyklen wie Tag und Nacht oder Jahreszeiten gibt. Wer das Einst betritt, gerät in einen Zustand von zeitlosem Dämmerlicht, in dem die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart verwischen. Reisende berichten oft von einem bedrückenden Gefühl der Ewigkeit, das sich mit jedem Schritt verstärkt und ihnen das Gefühl gibt, selbst ein Echo zu sein, das im Einst für immer verbleiben könnte. Wegen dieser unheimlichen Beschaffenheit betreten nur wenige Sterbliche freiwillig diese Schattenwelt, und selbst mächtige Magier und Gelehrte wagen es selten, die Grenze zwischen Thaneria und dem Einst zu überschreiten.

Völker

Die einzigen bekannten Bewohner des Einst sind die geheimnisvollen Amne'stares ein Volk, das sich den Schatten und Erinnerungen angepasst hat und scheinbar mit den Echos in einer Art unnahbarer Verbindung lebt. Diese düsteren Gestalten bewegen sich lautlos durch das Einst und scheinen in einem eigenartigen Gleichgewicht mit der statischen Welt zu stehen. Die Echos selbst gelten ebenfalls als Bewohner, doch sie sind keine Wesen im eigentlichen Sinn – vielmehr sind sie Schatten, Erinnerungen, die in der endlosen Stille verharren.

Religionen

Die einzige Gottheit, die regelmäßig im Einst verehrt wird, ist Der Kornschwinger, eine düstere Gottheit des Todes und der Ernte, die die endgültige Ruhe bringt. Der Kornschwinger wird von den Amne'stares verehrt, die ihn als Schutzpatron ihrer Existenz betrachten, weil er ihnen die Fähigkeit schenkt, im Einst zu leben, ohne vollständig in die Schatten aufgelöst zu werden. Er symbolisiert auch die Akzeptanz und das Loslassen der Vergangenheit – ein Konzept, das in dieser Welt von Erinnerungen von zentraler Bedeutung ist.

Regierungsform

Das Einst kennt keine zentrale Macht oder festgelegte Ordnung. Die Amne'stares leben in einer losen, auf Rituale und gegenseitige Ehrfurcht basierenden Struktur. Die Echos selbst folgen keiner Führung und existieren in einem Zustand ständiger Vergangenheitswiederholung. Es gibt keine bekannte Organisation oder Herrschaftsstruktur, die das Einst zusammenhält – es ist und bleibt eine Welt der stillen Erinnerungen, die jeder Sterbliche allein durchqueren muss.