Eine Lektion über Katzen Item in Terria (German) | World Anvil

Eine Lektion über Katzen

"Langsam glitt Roku von einem Ausstellungsstück zum nächsten, drückte sich in die Kuhlen um sie herum und verbarg sich somit vor dem Blick des Wachmanns, der in unregelmäßigen Bahnen durch das Museum schlenderte und gelegentlich mit einem orangenen Seelenstein in die dunklen Ecken leuchtete. Er pfeifte einmal kurz und spielte mit dem Schlüsselbund an seiner Seite, grade als er neben dem Kunstwerk vorbeiging, hinter welchem sich Roku verbarg. Mit einem lautlosen Schritt trat Roku hervor, beinahe versucht das Ziel einfach auszuknocken, besann sich jedoch eines Besseren.

Den Wachmann weiterhin im Blick behaltend tat Roku einige Schritte rückwärts, stets bedacht nicht gegen die Exponate zu stoßen während er sich seinen Weg zu der Tür bahnte die zwischen zwei gläsernen Kästen verborgen lag. Im linken Glaskasten erblickte er einen silbernen Helm, der nach der Arbeit von Zwergen aussah. Zwei Juwelen blitzten im Visier des Helms, die nach Rokus Ermessen, jedweden Chance etwas zu sehen, ruinieren würden.

Das rechte der beiden Ausstellungsstücke konnte der Magier nur kurz fokussieren, bevor er sich vor der Tür niederkniete und mit einem Dietrich am Schloss zu hantieren begann. Hinter der Scheibe verbarg sich ein aufgeschlagenes Buch, mit einem handschriftlich verassten Text, über dessen beiden sichtbaren Seiten sich allerdings ein knappes Dutzend Tatzenspuren einer Katze verliefen, abgebildet mit der selben Tinte wie der Text.

"Eine Lektion über Katzen" ist eines der Exponate des Landeskunstmuseums von Asorat, welches im Päridat Kernwald zu finden ist.

Gegenstandsart
Art

Eine Lektion über Katzen

Das Schriftstück wurde zwischen den Jahren 702 und 706 nBnZ. durch Marinna Ernst verfasst. Es umfasst mehr als 100 Seiten, die jeweils kleine Anekdoten oder Kurzgeschichten über den Alltag mit ihren beiden Katzen Barn und Birne enthalten. Das Buch an sich besitzt 131 Seiten, von denen allerdings nur 107 mit diesen Geschichten gefüllt wurden. Die letzte der handgeschriebenen Seiten zeugt vom Grund, warum Marinna das Werk nie ganz vollendete.

Über die beiden letzten Seiten, beidesamt gefüllt mit einem Bericht über die süßen Geräusche, welche sie den Morgen über von ihren fressenden Katzen vernommen hat, erstrecken sich die Spuren der Katzen, die zuvor wohl ein Tintenfass umgeworfen hatten und mit ihren fleckigen Pfoten die gesamte Seite ruiniert haben. Die Künsterlin war eigenen Aussagen nach zunächst zornig und setzte beiden Katzen für einen Tag vor die Tür, erkannte dann jedoch die Ironie und verlieh dem Kunstwerk seinen heutigen Namen.

Nach ihrem Tod wurden die meisten von Marinnas Kunstwerken privat versteigert und finanzierten das Vermögen ihrer Kinder, "Eine Lektion über Katzen" allerdings wurde ihrem eigenen Wunsch entsprechend an das Landeskunstmuseum gespendet, wo es bis heute verwaht und für interessierte Besucher und Katzenliebhaber ausgestellt wird.

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