Hel

Grundlegendes

Eine der wohl zwiegespaltensten Gestalten unter den Asen, Wanen und Riesen ist Hel und das liegt nicht nur an ihrer Erscheinung. Von den Asen vor langer Zeit von ihrer Mutter gestohlen und von Odin in die Tiefen Helheims verbannt herrscht sie als Gebieterin über das Reich der Toten. Der Sage nach ruft sie all jene zu sich, die den Strohtot, also durch Krankheit oder das Alter sterben. Allerdings eigent sie sich auch Mörder und Eidbrecher an, um sie in ihrem Reich für ihre Vergehen zu bestrafen.

Erscheinung

Die Herrin über den Tod hebt sich vor Allem durch ihr äußeres Erscheinunbgsbild von den anderen Göttern ab. Eine Hälfte ihres Körpers wird stets als die einer schönen Frau in der Blüte ihres Lebens dargestellt, die andere als die eines alten Weibes oder sogar eines verwesenden Leichnams. Die Aufteilung dieser Spaltung variiert je nach Darstellung zwischen senkrecht oder waagerecht durch die Mitte. Ob ihrer Abstammung von Loki word ihr auch eine gewisse Begabung im Gestaltwandeln nachgesagt.

Beziehungen

Hel ist die Tochter von Loki und der Riesin Angrboda. Ihre Geschwister sind der Fenriswolf und die Midgardschlange Jörmungandr. Ihre Halbbrüder sind Narfi und Vali, die Söhne Lokis mit seiner Frau Sigyn. Durch ihren Vater ist sie auch mit Odins Ross Sleipnir verwandt.
Ihre Diener sind die Magd Ganglot und der Knecht Ganglati. Der Zugang zu ihrem Reich wird von ihrer Brückenwächterin Modgud und dem Hund Garm bewacht.
Ob sie eine direkte Verbindung zu dem Leichendrachen Nidhöggr pflegt, der in ihrem Reich lebt und wie sie zueinander stehen ist umstritten.

Besondere Gegenstände

Der Sage nach trägt der Tisch in der Halle der Hel den Namen Hunger, ihr Messer ist Sutr, die Verschmachtung und ihr Bett heißt Kor, der Sarg. Ob sie diese Gegenstände tatsächlich besitz und ob ihren Namen Anspielungen auf bestimmte Kräfte sind, oder ob sie als Gleichnisse zu verstehen sind, ist unklar.

Wohnsitz

Der Wohnsitz der Hel ist die Halle Eljudnir, die in der Gemeinen Zunge Elend heißt und sich in dem nach ihr benannten Reich Helheim befindet.

Ragnarök

Das Schiff Naglfar, das aus den ungeschnittenen Finger- und Fußnägeln der Toten gefertigt wird zuweilen mit ihr in Verbindung gebracht. Dieses soll zum Beginn des Ragnarök die Feinde der Asen in die letzte Schlacht tragen. An seinem Steuer steht jedoch nicht Hel selbst, sondern je nach Erzählung ihr Vater Loki oder der Jötun Hrymir. Welche Rolle die Herrin über den Tod selbst in dieser Zeit einnimmt und was mit ihr während oder nach dem Ragnarök geschieht ist nicht bekannt.

Symbolik

Als Symbol für Hel wird häufig ein Kopf verwendet, der zur Hälfte aus dem einer Frau und zur anderen Hälfte aus einem Totenschädel besteht.

Anbeter

Hel hat nur wenige sich direkt zu ihr bekennende Verehrer. Allerdings erbitten viele im Stillen Geleit in ihr Reich für frisch Verstorbene. Vor allem sehr Alte und schwer Kranke und jene, die diesen in ihren letzten Tagen zur Seite stehen wenden sich in ihren Gegbeten an die Herrin des Todes. Ineinigen Fällen wird sie aber auch angerufen, einem Mörder, Eidbrecher oder shclicht einer Person, gegen die jemand Groll hegt nach dessen Tod weite rin ihrem Reich zu bestrafen.

Verehrung

Hel wird kaum offen verehrt. Es gibt keine Schreine, Tempel oder heilige Haine die ihr geweiht sind. Friedhöfe, Richtplätze oder andere Orte, die mit dem Tod in Verbindung stehen werden jedoch häufig mit ihr asoziiert. Ander als bei vielen anderen als Götter vereherten Asen, Wanen oder Riesen wurden ihr zu keiner Zeit bewusst Menschen oder Tiere als Opfer erbracht, da man seit jeher davon ausgeht, dass sie ohnehin ein jedes lebendes Wesen zu sich rufen kann, auf das sie Anspruch erhebt.