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Der Stamm der Zôn

Tatsächlich scheine ich sogar verfolgt zu werden. Diese verdammten Fischfresser sind noch misstrauischer als meine Großmutter und ich kann euch versichern, dass es sich hier um ein äußerst verschlagenes Weib handelte.  
  Nach einigen Tagen scheint es so als konnte ich etwas Distanz zwischen mich und meine Häscher bringen, auch wenn ich nicht glaube, dass sie unweit von mir entfernt sind, was das Aufstellen eines Lagerfeuers quasi unmöglich macht. Ich meine zu wissen, weshalb sie mir so verbissen auf dem Versen sind. In der Nacht meiner Flucht Stahl ich eine ganze Handvoll an Dokumenten aus dem hause meiner Gastfamilie, die mir die bis dato gesammelten Informationen doch etwas spärlich vorkamen. Es scheinen sich unter den Schriften und sonstigen Manuskripten auch Aufzeichnungen über etwaige Kräuter, Tränke und sogar einige einheimischen Kreaturen zu befinden. Bisher hatte ich nur wenig Zeit diese genau zu studieren.   Ich bin bei dem Stamm der Zôn angekommen, aber in keiner guten Verfassung. Am siebten tage meiner Flucht gelangte ich zu einer Schlucht, welche mich schlussendlich hinauf in die Weißen berge führte. Aus gutem Grund fielen meine Verfolger immer weiter zurück, zumindest vermute ich das nun rückblickend, da die Zôn nicht gut auf den Stamm der Køsāmā zu sprechen sind. Aber die Schlucht, welche bei den Zôn Ischīm Vesdraiĉ genannt wird, scheint von gefährlichen Kreaturen nur so zu wimmeln und dies musste ich leider am eigenen Leib erfahren. Auf halbem Wege durch die Schlucht wurde ich von einem Saraî ein Wesen, welches man am ehesten als eine Mischung aus Pavian und schwarzem Panther beschreiben könnte angegriffen. Zu meinem Unglück war es auch noch ein männliches Exemplar, welches einen dichten Pelz aus feinen, nadelartigen Haaren besitzt, welche einem Stachelschwein nicht unähnlich sind.  
  Nach einem schier endlosen und relativ einseitigem Kampf war ich mir sicher, dass ich diese Schlucht nie wieder verlassen würde. Doch es ergab sich, dass ein Ohrenbetäubendes Brüllen durch die ewigen Felswände des Tales hallte und ehe ich mich versah war der Sarai im Schatten einer Höhle verschwunden. Das letzte was ich sah bevor ich ohnmächtig wurde, war ein kolossales Wesen, welches von einem Reiter die felsigen Hänge geschickt hinabgeführt wurde, dann brach ich zusammen. Nicht viel später erwachte ich jedoch und ausgerechnet zu jenem Zeitpunkt als der selbe Reiter mir die stacheligen Haare des Saraî entfernt. Selten habe ich solche Schmerzen verspürt, als zu jener Zeit als mein Retter die kleinen mit Wieder-harken ausgestattet Haare aus meinem Leib entfernte. Danach konnte ich jedoch einen aufmerksamen Blick auf meinen Retter erhaschen und bemerkte, dass es sich um eine Retterin handelte. Sie trug eine graue Lederrüstung, welche kunstvoll mit zahllosen Federn verziert war und trug keine Stiefel an ihrem Körper.

Culture

Ohne es zu wissen, wurde mein leben von einer Jägerin des Stammes der Zôn bewahrt, welch glückliche Fügung! Ich lernte jedoch sehr schnell, dass dieses Volk nicht weniger misstrauisch gegenüber augenscheinlichen fremden zu sein scheint, als dies bei den Køsāmās der Fall war. Die Zôn sind vielleicht der mächtigste Stamm von Eldwraith, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass sie ähnlich wie unsere Elitesoldaten auf Grimms zu reiten vermögen. Anders als wir es zu tun pflegen, hegen diese Wilden eine sehr enge Bindung zu jenen Kreaturen und erste Aufgabe eines jeden angehenden Jägers ist es seinen eigenen Grimm groß zuziehen und abzurichten.   Jeder Jäger trägt eine individuell gestaltete Rüstung und verschreibt sich einem Schutzpatron nach dessen Antlitz er dann seine Rüstung fertigt. Bei meiner Retterin war in diesem Fall der Schutzpatron ihrer Familie der Falke, was ihre äußerst ungewöhnliche Auftreten erklärte. Neben ihren Reittieren macht aber vor allem ihre unübertroffenen Bogenkünste die Mitglieder des Stammes der Zôn zu einem respektablen Gegner.   Da es in den felsigen Bergregionen, Tälern und Schluchten oft mit großer Mühe verbunden ist das gejagte Wild, oder den feindlichen Krieger im Nahkampf zu erlegen hat diese Stamm sich darauf spezialisiert ihre Bogenkunst bis zur Perfektion zu trainieren. Und das haben sie getan, dessen könnt ihr euch gewiss sein! Ich sah die meine Retterin, welche übrigens den Namen Shira Alrana mit einem einzigen Pfeil zwei Vögel gleichzeitig aus der Luft hohlen, als diese zu ihrem eigenen Unglück für den Bruchteil einer Sekunde direkt senkrecht übereinander flogen. Selbst auf dem Rücken eines Grimms, welcher durch die Täler und steinige Hügel sprintet, haben diese Meisterschützen auf keiner Weise ein Problem damit ihre gefiederten Pfeile zu ihrem Ziel zu führen.  
  Die Zôn hausen nicht in einer großen Siedlung sondern in vielen kleinen Dörfern, welche oft nur eine größere Familie beherbergt. Die Orte wo diese Zufluchten errichtet werden, sind so unterschiedlich wie die etwaigen Familien innerhalb der Zôn. Sie können hinter Wasserfällen, in Höhlen oder aber sogar auf Bergkuppen angelegt werden und jede Familie weiß den Vorteil der umliegenden Natur stets zu ihrem Vorteil auszulegen. So gibt es beispielsweise nur wenige sichere Zugänge, welche in eine Höhle, hinter einem Wasserfall führt. Manche Familien, besonders die Elbschwärtzer, welche in den höchsten Regionen der Berge leben, erschaffen künstliche Trampelpfade, welche den unkundigen wandere entweder zu gefährlichen Kreaturen, oder aber in abschüssige Bergregionen führen.   Was jedoch alle Stammesfamilien verbindet ist ihr gemeinsamer Glaube an VaålaåhbÎ, der Göttin der Lüfte und der Vergänglichkeit. Ohne diesen gemeinsamen glauben, wäre der Stamm der Zôn vermutlich schon vor Jahrhunderten auseinander gebrochen. Es gibt sogar eine massive Darstellung der Göttin an einem heiligen Ort, zu welchem ich aber noch keinen Zutritt erhielt. Angeblich soll es eine 10 Schritt hohe Statue sein, welche aus tausenden von Knochen gefertigt wurde und stets erweitert wird. Für ihre zeremoniellen Bräuche wagen sich die Zôn sogar aus ihren sicheren Bergen heraus und durchstreifen Ischīm Vesdraiĉ , auf der Suche nach verschieden Kräutern, um diese in goldenen Schalen zu Füßen ihrer Götzenfigur zu verbrennen. Ein weiterer Umstand, welcher die verschiedenen Familien bindet ist die Existenz einer Steintafel, welche angeblich von VaålaåhbÎ selbst verfasst wurde und ihre Anhänger unter anderem dazu aufruft stets mit einem mindestens Maß an Respekt miteinander zu verkehren, die Endlichkeit so schreibt sie, käme noch früh genug.
Location
[Handschriftliche Notizen von Alfred Wanderly]

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