Die Gründung des Han der Hakuchou Myth in Riben | World Anvil

Die Gründung des Han der Hakuchou

Kiku Saisho, der erste Kaiser Ribens, und Kiku Shouxiān, die erste Kaiserin, lebten im Chrysanthemenpalast.
Sie verwalteten und regierten die ersten Jahrzehnte Ribens um eine friedliche Zivilisation für ihre Kinder und alle Bewohner des Reiches aufzubauen. Doch nicht jeder Samurai war damit einverstanden von Kindern der Kraniche und Skorpione regiert zu werden.
Und so konnte das Paar seine Energie nicht nur auf den Aufbau einer Nation, das Schreiben von Gesetzen oder den Aufbau der Administration konzentrieren. Gespräche über Beschlüsse dauerten oft mehrere Tage, manchmal sogar Wochen. Die Mitglieder der anderen Han ließen sich nur schwer überzeugen. Doch zeigte sich so die wahre Stärke des Tenno, seine Gabe war es zu vermitteln, Missverständnisse zu klären und einen Kompromiss zu finden mit dem alle Beteiligten zufrieden waren. Seine Frau gewann einige talentierte Diplomaten für die junge Familie und so trugen bald nicht mehr nur Saisho und Shouxiān den Namen Kiku.
Auch das erste Kind ließ nicht lange auf sich warten. Oder, um genauer zu sein, die ersten Kinder.   Denn das Kaiserpaar wurde mit Zwillingen gesegnet.   Die Geburt der beiden, Eun-hime und Jīnzi-ouji, sorgte für einige Ruhe unter den Samurai. Doch nicht für lange. Kaum waren die Prinzessin und der Prinz etwa fünf Jahre alt, begannen Diskussionen darüber wer denn geeignet wäre um an der Seite des Prinzen zu stehen und in Zukunft über Riben zu regieren und in welche Familie die Prinzessin einheiraten sollte.   „Als Tochter einer Verbindung zwischen einem Sohn des Hans des Kranichs und einer Tochter des Hans des Skorpions, sollte Eun-hime einen Kranich Samurai heiraten“, schlug der Daimyou der Tsuru vor.
„Nein, Eun-hime sollte einen Sohn eines Han heiraten, das weder Kranich noch Skorpion ist“, schlug der Daimyou der Hou vor.
„Ihr wollt also vorschlagen, die Prinzessin wird die Braut Eures Sohnes, Hou-daimyou?“, fragte der Daimyou der Tsuru.   „Nun, es ist Euer Vorschlag, nicht meiner, Tsuru-dono.“
„Meine Herren, ich denke wir sollten die Prinzessin mit den möglichen Ehemännern bekannt machen. Jeder von uns sollte einen Sohn seiner Familie präsentieren und die Kinder sollten gemeinsam aufwachsen, bis sie alt genug sind um zu heiraten“, schlug der Daimyou der Ryu vor.   Während die anderen Daimyou weiter diskutierten, erschienen zwei hochgewachsene Gestalten in der Mitte des Thronsaals. Eine der beiden Gestalten trug einen Kimono aus purem Gold und die zweite Gestalt trug einen Kimono purem Silber. Beide hatten neun Fuchsschwänze, welche in allen Farben des Lichts schimmerten, langes schillerndes Haar welches offen über die Schultern fiel und zwei große Fuchsohren am Kopf in demselben schimmernden Fell wie auch die Schweife. Die beiden Kitsune verkündeten, dass die Prinzessin auserwählt wurde und als oberste Priesterin Ribens den Namen der Familie Kiku nicht ablegen darf.
  „Es ist der Wunsch des Himmels, dass Eun-hime die erste Shinno hi-Kiku wird. Ihre Pflicht wird es sein die Wünsche des Himmels zu verkünden. Die Tempel und Schreine werden der obersten Hohepriesterin des Reiches unterstellt sein. Wer auch immer an der Seite der Prinzessin steht, wird ihren Namen tragen und in die Familie der Kiku aufgenommen werden“, erklangen die Stimmen der Kitsune wie aus einem Mund.
Noch bevor jemand Fragen stellen konnte, verschwanden die beiden Boten des Himmels in einem Wirbel aus Licht.
Die Daimyou beendeten ihre Diskussionen, doch war auch klar, dass einige nicht wirklich glücklich darüber waren, dass die Prinzessin nicht Teil einer ihrer Familien werden würde. Dennoch kehrte vorerst Frieden ein und jedes Han sandte eine Tochter und einen Sohn zum Chrysanthemen Palast.
Der Prinz und die Prinzessin wurden für ihre jeweiligen Aufgaben ausgebildet und ihre Lehrer waren aus allen Han, so dass niemand sagen konnte, dass jemand bevorzugt oder die Erben beeinflussen würde.   Eines Tages verließen Prinzessin Eun und Prinz Jīnzi den Chrysanthemen Palast um eine Pilgerreise zu den großen Tempeln Ribens anzutreten. Die beiden würden demnächst ihren sechszehnten Geburtstag feiern und danach neue Sensei zur Seite gestellt bekommen um für ihre Zukunft vorbereitet zu sein.
Die Reise brachte die Kinder sie zu einem entlegenen Schrein einer lokalen Gottheit.   Nach den Gebeten und Opfergaben wurde das Lager aufgebaut und die Prinzessin begann in der Nähe Blumen zu Pflücken.
Eun fand hier einige Blumen, die rund um Rimachi nicht wuchsen und so vergaß die Prinzessin die Zeit und entfernte sich immer weiter von der Gruppe. In der Ferne hörte sie Geräusche, die sie nicht einordnen konnte, doch bevor Eun in die Richtung loslief, hörte sie Rufe hinter sich.
Rufe die aus dem Lager kamen.
Die Prinzessin wandte sich noch einmal in die andere Richtung, lief dann aber zum Lager zurück.
Dort angekommen musste das Mädchen feststellen, dass einige fremdartig Gerüstete mit der Palastwache kämpften. Eun suchte nach ihrem Bruder und als sie ihn entdeckte, rannte sie zu ihm hinüber.   „Jīnzi“, flüsterte die Prinzessin, „komm schnell, hier sind wir nicht sicher. Wir sollten uns beim Schrein verstecken.“
Der Prinz nickte seiner Schwester zu und die Jugendlichen machten sich auf den Weg um vom Schlachtfeld wegzukommen. Doch einige der Fremden hatten die beiden bemerkt und blockierten den Weg.
„Nicht so schnell, Kinder. Ihr kommt mit uns!“, ertönte eine tiefe Stimme in fremder Sprache.
Jīnzi stellte sich vor seine Schwester und griff nach einer Waffe die am Boden lag. Die Fremden lachten ihn aus. Eun blickte sich um und suchte nach einem Fluchtweg. Doch ihr ungeschultes Auge fand keine Möglichkeit zu entkommen.
Vier von den Fremden hatten die Zwillinge inzwischen eingekreist und panisch rief die Prinzessin um Hilfe. Doch die Palastwachen waren mit den anderen Gerüsteten beschäftigt und schafften es nicht von ihnen los zu kommen.   Gerade als einer der Fremden Prinzessin Eun ergreifen wollte, wurde er von einem Pfeil getroffen. Überrascht drehte sich der Gerüstete um, denn nur ein geübter Bogenschütze konnte die weniger geschützten Stellen erkennen. Wütend brach der Fremde den Pfeil ab und rannte auf die kleine Gruppe Neuankömmlinge zu.
„Schnell, Mamoru, versuch zu dem jungen Paar zu kommen. Lanying, du lenkst die drei ab und hilfst Mamoru. Chin-Widae du bleibst bei mir“, der Bodenschütze teilte die anderen drei seiner Gruppe ein und legte den nächsten Pfeil auf den Gerüsteten an.
Noch bevor der Fremde den Bogenschützen erreichte, traf ihn ein weiterer Pfeil und die Frau namens Chi-Widae versetze dem Gerüsteten einen tödlichen Stoß. Chi nickte dem Bogenschützen zu und lief zu Mamoru und Lanying. Die beiden kämpften mittlerweile mit den drei Fremden um die Zwillinge.
Lanying machte eine Geste mit ihren Händen und der nächste Tritt auf ihren Feind war stärker, als jener zuvor. Schnell sprang sie zu den Jugendlichen und stellte sich schützend vor die beiden, während Mamoru die Hand eines der fremden Krieger abschlug, als er versuchte nach dem Mädchen zu greifen. Wenig später war nur noch einer der vier Fremden über und der versuchte sich von den Neuankömmlingen zurückzuziehen.
In der Zwischenzeit hatte der Bogenschütze die Palastwache unterstützt und einige der Fremden mit seinen Pfeilen kampfunfähig gemacht.
Innerhalb von wenigen Minuten war der Kampf gewonnen und die Fremden waren tot oder kampfunfähig.
Als Hufe eines Pferdes zu hören waren, stellten sich die vier Neuankömmlinge schützend vor die Zwillinge und hielten ihre Waffen bereit.
Als sie jedoch die Kleidung der Palastwache erkannten und dahinter einige Krieger aus dem Dorf in der Nähe, ließen sie ihre Waffen wieder sinken.   „Wer seid ihr?“, fragte der Berittene die Gruppe.
„Mamoru, Chi-Widae, Lanying und Hakuchou ist es eine Ehre Eure Bekanntschaft zu machen“, antwortete der Bogenschütze für die Gruppe und stellte seine Begleiter vor. Der Berittene lässt seinen Blick über die Szene gleiten.
„Tayorikiku Peizhi dankt Euch im Namen Tenno Saisho-heika und Kougou Shouxiān-heika für die Unterstützung der Palastwache bei dem Schutz Eun-himes und Jīnzi-oujis.“
Die vier Krieger tauschten kurze Blicke und sanken mit einer fließenden Bewegung auf ein Knie.
„Wir hatten Kampflärm und Hilferufe gehört. Es war selbstverständlich, dass wir zur Hilfe kommen.“
Die Zwillinge traten aus dem Schutz der Vier heraus und auf Peizhi zu. Der Samurai stieg in der Zwischenzeit von seinem Pferd ab und gab den Kriegern hinter ihm ein Zeichen, dass sie zurückkehren können.
„Peizhi-san, diese vier haben uns gerettet. Wären sie nicht gewesen, hätten die seltsamen Metall-Leute uns mitgenommen“, sagte Eun, dann wandte sie sich der Gruppe zu.
Hakuchou blieb auf einem Knie mit gesengtem Haupt, die anderen begaben sich in den Kotau vor der Prinzessin und ihrem Bruder.
„Vergebt uns, Hime-sama, dass wir nicht schneller hier waren um Euch zu helfen“, sagte Hakuchou mit leiser Stimme.
„Ach was, Ihr habt uns vor diesen Fremden gerettet, alleine hätte ich es nicht mit ihnen aufnehmen können“, warf Jīnzi ein und seine Schwester stimmte ihm zu. „Peizhi-san, ist es in Ordnung, wenn Hakuchou-tachi uns begleiten?“, fragte Eun.
Peizhis Blick wanderte von der Prinzessin zu der Gruppe und wieder zurück.
„Eun-hime, wir können nicht einfach so Leute mitnehmen. Ich muss das mit der Wache besprechen und mit Hakuchou-tachi.“
Eun nickte und sah nochmal zu den vier Kriegern. Die junge Frau wirkte entschlossen die Vier mitnehmen zu wollen. Sie lächelte die Gruppe an und ging zu dem großen Zelt, welches gerade wiederaufgebaut wurde. Der Prinz folgte ihr.   „Eun-chan, warum willst du die Vier mitnehmen?“
„Jīnzi-kun, die Palastwache war unterlegen. Wenn ich die Reiseroute richtig im Kopf habe, werden wir noch eine Weile an der Küste entlang reisen. Sollten wir erneut von solchen fremden Kriegern angegriffen werden, könnte sich die Situation wiederholen.“
„Hm. Das stimmt wohl. Und Hakuchou-tachi scheinen Erfahrung im Kampf gegen diese Fremden zu haben. Meine Ausbildung hat zwar auch das Training mit Waffen abgedeckt, aber ich bin mir nicht sicher, wie lange ich gegen diese Krieger hätte bestehen können.“
„Und darum ist es eine gute Idee, wenn sie uns begleiten. Außerdem habe ich das Gefühl, dass diese Begegnung Schicksal war. Ich kann nicht sagen warum, aber diese vier Ronin sind nicht zufällig hier gewesen und zur rechten Zeit an unsere Seite geeilt.“
Die Geschwister betraten das Zelt und unterhielten sich dort noch über den Kampf.     „Nun, Hakuchou-san. Die Prinzessin wünscht, dass Ihr uns begleitet und es ist meine Pflicht ihre Sicherheit zu garantieren. Eine Pflicht in der ich beinahe versagt habe. Auch werden Tenno Saisho-heika und Kougou Shouxiān-heika Euch für die Hilfe danken wollen“, begann Peizhi an die vier gewandt.
„Es ist nicht an mir, der Prinzessin ihren Wunsch zu verweigern. Wir sind nur eine kleine Familie an Jägern und Kriegern die zufällig in der Nähe waren.“
Peizhi besah sich die Gruppe erneut und stellte fest, dass sie sich tatsächlich ähnlich sahen. Es wirkte so, als wären die vier vor ihm Geschwister.
„Hm. Wo ist der Rest Eurer Familie?“
„Tot“, antworteten die vier wie aus einem Mund. Peizhi hob eine Augenbraue, sagte jedoch sonst nichts.
„Habt Ihr andere Pflichten, denen Ihr hier nachgehen müsst?“
„Iie, wir stehen der Prinzessin und dem Prinzen zur Verfügung.“
„Dann bleibt in der Nähe und begleitet uns.“
„Wakarimashita“, sagten alle vier zum Zeichen verstanden zu haben.   Peizhi wirkte nicht wirklich zufrieden, aber er konnte der Prinzessin auch nur schwer widersprechen. Er begab sich zur Palastwache und erklärte ihnen, dass die vier Krieger die Gruppe begleiten werden und vor allem mit dem Schutz der Prinzessin und des Prinzen beauftragt sind. Gleichzeitig bat er einen der geschickteren Reiter darum in den Dörfern der Umgebung nach den vier Kriegern zu fragen um herauszufinden wer sie sind.
Es stellte sich heraus, dass die vier scheinbar eine kleine Familie von Jägern sind die keinem der Han angehören. Ronin.
Die Zwillinge kehrten mit der Gruppe ohne weitere Zwischenfälle sicher nach Rimachi zurück.   „Und so kam es dazu, dass Hakuchou-tachi uns für den Rest der Reise begleiteten“, berichtete Peizhi dem Kaiserpaar.
Die Gruppe der vier Ronin kniete hinter ihm, die Zwillinge saßen bei ihren Eltern vor dem Thron.
„Hakuchou-san, wir danken Euch für den Schutz unserer Kinder und die Unterstützung der Palastwache“, sagte Kaiserin Shouxiān.
„Wisst Ihr etwas über diese Krieger, welche das Lager angriffen?“, wollte der Kaiser wissen.
„Hai, sie nennen sich Ritter der Flamme und kommen aus dem Westen. Sie greifen immer wieder die Dörfer entlang der Küste an.“
„Wir werden sicher stellen, dass dies nicht länger geschieht. Hakuchou-san, es ist unser Wunsch, dass Ihr und Eure Geschwister die Leibwächter des Prinzen und der Prinzessin werdet. Bitte denkt darüber nach. Bis Ihr Euch entschieden habt, seid Ihr willkommene Gäste im Palast.“
„Doumo arigatou gozaimashita“, antworteten die vier Krieger.
Eine Geste später wurde die Audienz beendet.
Die Ronin verließen den Saal, ebenso Peizhi.
„Chichi-ue, die anderen Han werden Widerspruch leisten, ernennen wir die Vier zu unseren Yojimbo. Ich denke sie sollten in den Status der Samurai erhoben werden“, schlug Jīnzi vor.
„Hai, ich denke, wenn Hakuchou-tachi Samurai eines Han sind, wird es für die Abgesandten der Daimyou schwieriger zu widersprechen“, stimmte Eun zu.
Das Kaiserpaar tauschte einen Blick und wandte sich ihren Kindern zu.
„Nun, wenn wir den Ronin Land geben, wird dies nicht hilfreich für ihre Pflichten sein“, wandte Saisho ein.
„Hm. Aber muss ein Daimyou denn Land besitzen? Ihre Heimat könnte doch Rimachi sein und ihr Sitz der Chrysanthemenpalast. Ohne Landbesitz und nur mit der Pflicht unsere Familie zu schützen, sollten die anderen Han dies besser akzeptieren können, denke ich“, sagte der Prinz.
Der Kaiser wirkte stolz und nickte zustimmend.   Einige Tage später gab es eine große Audienz. Vertreter aller Han waren anwesend, ebenso Hakuchou und seine Geschwister. Die vier Ronin waren gehüllt in lange Umhänge und die anwesenden Samurai der Han bedachten die vier mit abschätzigen Blicken.
„Wie Ihr bestimmt schon gehört habt, gibt es an der westlichen Küste immer wieder Überfälle. Regelmäßige Patrouillen sind also notwendig um die Dörfer zu schützen. Die Han Hou, Kani und Ryu mögen sich hier entsprechend koordinieren.“
Es gab einiges an Diskussion zwischen den drei Han wie sie die Küste teilen würden, doch Tenno Saisho unterbrach die Gespräche und forderte die Vertreter dazu auf, dies im kleinen Rahmen zu klären.
„Hakuchou-tachi“, sagte Kaiserin Shouxiān und forderte mit einer Geste die vier auf vorzutreten.
„Ihr habt Eun-hime und Jīnzi-ouji gerettet und auf der Reise vor Gefahren beschützt. Damit habt Ihr unserem jungen Reich einen großen Dienst erwiesen“, fuhr sie fort. „Habt Ihr über unser Angebot nachgedacht?“, fragte Kaiser Saisho.
„Hai. Es war Schicksal, dass uns an jenem Tag zu dem Prinzen und der Prinzessin führte. Die Ehre als Yojimbo die beiden Hoheiten zu schützen ist also Vorsehung und was das Schicksal entschieden hat, kann der Mensch nicht ändern.“
Zufrieden nickt das Kaiserpaar und beide erhoben sich um an die vier Krieger vor Ihnen heranzutreten. In einer geschmeidigen Bewegung glitten alle vier auf ein Knie herab und neigten ihr Haupt.
„Ab dem heutigen Tage seid Ihr vier die ersten Kinder des Han Hakuchou, der Schwan soll Euer Wappentier sein. Ihr werdet kein Land besitzen und den Chrysanthemenpalast Euer Heim nennen. Eure Pflicht ist es die Kinder der kaiserlichen Linie mit Eurem Leben zu schützen.“
Die Vertreter der großen Han begannen zu flüstern und zu tuscheln. Ablehnung und Empörung waren zu spüren.
„Tenno-heika, Ihr könnt doch nicht diesen vier Ronin diese wichtige Aufgabe anvertrauen“, wandte ein Abgesandter der Tsuru ein.
„Gewiss gibt es geeignete Krieger unter jenen der großen Han“, ergänzte der Diplomat der Shishi.
„Krieger der großen Han sind bereits Teil der Palastwache. Und die Palastwache war nicht in der Lage die kaiserlichen Kinder zu schützen“, erwiderte Tayorikiku Peizhi. Die vier knienden Krieger tauschten kurz einen Blick, bewegten sich sonst jedoch nicht. Sie hatten mit Ablehnung gerechnet, jedoch nicht so schnell und nicht so offen. Es lag auf der Hand, dass die Autorität des Kaiserpaares noch nicht absolut war. Auch Saisho und Shouxiān tauschten einen Blick.   „Nun, ich sehe hier keine Ronin“, erhob der Kaiser seine Stimme über den Widerspruch der Anwesenden.
„Aber“, noch bevor der Abgesandte der Hou seinen Satz fortführen konnte, erhoben sich auf eine Geste die vier knienden Krieger und legten ihre Umhänge ab. Nun, da die Umhänge abgelegt waren, wurde der Blick frei auf Kleidung der vier Krieger.
Gekleidet in weiß und schwarz, bestickt mit silbernen und goldenen Chrysanthemen standen die Leibwächter in dem Saal. Auf dem Rücken prangte jeweils ein großes Mon, welches einen Schwan zeigte. Auch die Saya der Klingen an ihren Seiten waren mit Schwänen verziert.
„Hakuchou Baobiāo, schwört bei seinen Ahnen und seiner Ehre dem Namen der ihm von Kougou Shouxiān-heika gegeben und der Pflicht die ihm von Tenno Saisho-heika auferlegt wurde gerecht zu werden. Als Daimyou der Hakuchou verpflichte ich mich, meine Kinder und all jene die mir Folgen bis in den Tod die kaiserliche Linie der Familie Kiku zu schützen“, schwor Hakuchou mit fester Stimme während Peizhi ihm eine silberne und eine goldene Chrysantheme am Gürtel befestigte.
„Hakuchou Lanying schwört bei ihren Ahnen und ihrer Ehre dem Namen der ihr von Kougou Shouxiān-heika gegeben und der Pflicht die ihr von Tenno Saisho-heika auferlegt wurde gerecht zu werden. Als Samurai der Hakuchou verpflichte ich mich und meine Kinder dazu bis in den Tod die kaiserliche Linie der Familie Kiku zu schützen“, schwor Lanying mit fester Stimme während Peizhi auch ihr eine silberne und eine goldene Chrysantheme am Gürtel befestigte.
„Hakuchou Mamoru schwört bei seinen Ahnen und seiner Ehre dem Namen der ihm von Kougou Shouxiān-heika gegeben und der Pflicht die ihm von Tenno Saisho-heika auferlegt wurde gerecht zu werden. Als Samurai der Hakuchou verpflichte ich mich und meine Kinder dazu bis in den Tod die kaiserliche Linie der Familie Kiku zu schützen“, schwor Mamoru mit fester Stimme während Peizhi auch ihm eine silberne und eine goldene Chrysantheme am Gürtel befestigte.
„Hakuchou Chi-Widae schwört bei ihren Ahnen und ihrer Ehre dem Namen der ihr von Kougou Shouxiān-heika gegeben und der Pflicht die ihr von Tenno Saisho-heika auferlegt wurde gerecht zu werden. Als Samurai der Hakuchou verpflichte ich mich und meine Kinder dazu bis in den Tod die kaiserliche Linie der Familie Kiku zu schützen“, schwor Chi-Widae mit fester Stimme während Peizhi auch ihr eine silberne und eine goldene Chrysantheme am Gürtel befestigte.
Hakuchou Baobiāo nickte seinen drei Geschwistern zu und ohne zu zögern nahmen sie ihre Position bei den Mitgliedern der kaiserlichen Familie ein.
„Aus gegebenem Anlass ist die Audienz für heute beendet. Es wird in einem Monat ein Bankett geben um die Gründung des Han der Hakuchou angemessen zu feiern“, der Blick des kaiserlichen Paares ließ keine Widerrede zu. Ein leichtes Nicken zu den Zwillingen und alle vier verließen, gefolgt von ihren Yojimbo, den Audienzsaal. Sobald die beiden Familien außer Hörweite waren, erhob die Kaiserin ihre Stimme.
„Nun, das lief wie befürchtet. Saisho-dono, wir müssen einen Weg finden diese Abgesandten zu bändigen.“
„Hai. Ich hoffe, dass die Daimyou der Han zu dem Bankett erscheinen. Wer hätte gedacht, dass es so lange dauert die Herrschaft zu etablieren und das obwohl wir vom Himmel erwählt wurden?“
„Chichi-ue, warum sind die Samurai so eifersüchtig?“, fragte Eun ihren Vater.
Überrascht sieht Saisho seine Tochter an.
„Das ist eine ausgezeichnete Frage. Ich denke sie haben Angst, dass Hakuchou-tachi ihnen etwas wegnehmen würden. Natürlich hätten wir für die Leibgarde Krieger aus ihren Familien wählen können. Doch sehen sie nicht, dass es sicherer ist, wenn ein Yojimbo keine anderen Pflichten als den Schutz seines Schutzbefohlenen hat.“ Eun und Jīnzi nicken.
„Hakuchou-tachi, die Räumlichkeiten für Euch sind bereits vorbereitet. Solltet Ihr noch etwas benötigen, informiert Peizhi-san.“
„Hai.“
Hakuchou Baobiāo gab seinen Geschwistern ein Zeichen und zwei von ihnen zogen sich nach einer knappen Verneigung zurück.   Zum Bankett erschienen tatsächlich alle Daimyou mit ihren Familien und waren zwar zurückhaltend, aber dennoch spürbar neugierig auf diese Gruppe Ronin die zu einem Han ernannt wurde ohne Land zugeteilt zu bekommen.
Nach einem kurzen Empfang, wurden die Gäste in den Thronsaal eingelassen, wo sie entsprechend ihrem Rang einem Sitzplatz zugewiesen wurden. Auf dem Podium saßen der Kaiser, die Kaiserin, die Kinder und deren Yojimbo.
Hakuchou Baobiāo wurde als Daimyou der Hakuchou wie ein Ehrengast platziert, wohingegen seine Geschwister ihren Pflichten angemessen Plätze hatten, die den bestmöglichen Schutz der kaiserlichen Familie ermöglichten.
Erlesene Speisen und der hochwertigste Tee wurden den Gästen serviert. Leise Musik erzeugte eine angenehm-feierliche Stimmung.
Dennoch war die Stimmung zurückhaltend.
Der formelle Teil des Banketts wurde mit einer Vorstellung des Daimyou Hakuchou Baobiāo und seinen Samurai abgeschlossen.
„Daimyou Hakuchou Baobiāo ist der erste Daimyou des Han der Hakuchou und die Aufgabe des Han wird die Sicherheit der Familie des Kaisers sein. Um das Han an die kaiserliche Familie zu binden, werden die Hakuchou kein eigenes Land besitzen. Ihre Residenz wird im Chrysanthemenpalast liegen“, erklärte Peizhi den Gästen.
„Bis der Kaiser oder die Kaiserin etwas anderes bestimmen, darf niemand aus der Familie Hakuchou in ein anderes Han einheiraten. Kommt es zu einer Ehe zwischen Samurai eines anderen Han und Hakuchou, wird der Samurai aus dem anderen Han den Namen Hakuchou übernehmen und sein Geburtshan hinter sich lassen.“
Es wurde getuschelt und geflüstert in der Menge, denn dies waren sehr strenge und ungewöhnliche Regeln für die Samurai eines Han. Es hatte den Anschein als wollte das Kaiserpaar diese neuen Samurai an die kaiserliche Familie binden und sicherstellen, dass sie nicht in die Politik des Landes involviert werden.
Die Daimyou der großen Han waren sich nicht sicher, ob sie das gut fanden oder nicht. Einerseits bedeutete dies, dass sie keine politische Konkurrenz bekamen und auch niemand Land „verlor“, gleichzeitig bedeutete es auch, dass niemand einen neuen Bündnispartner gewinnen konnte.
Hakuchou Baobiāo verneigte sich vor den versammelten Gästen und kehrte zu seinem Platz zurück. Einige Damen tanzten zur Unterhaltung der Anwesenden und danach ging das Bankett in einen informellen Abend über.
„Tenno Saisho-heika, seid Ihr Euch sicher, dass es keinen anderen Weg gibt um die Sicherheit der kaiserlichen Familie zu ermöglichen? Warum traut Ihr diesen Ronin?“, wollte der Daimyou der Shishi wissen.
„Nun, die Samurai des Han der Hakuchou“, begann der Kaiser seine Antwort und betonte das Wort Samurai, „haben den Prinzen und die Prinzessin gerettet und auf der weiteren Reise beschützt. Und das obwohl sie zu dem Zeitpunkt damals noch niemandem dienten. Ich bin mir sicher, Daimyou Shishi Makoto-san, dass es den Samurai des Han des Schwan eine Ehre ist, von einem Eurer Sensei für einige Zeit trainiert zu werden, solltet Ihr Sorge wegen der Fähigkeiten der Bushi haben.“
Der Daimyou des Han des Löwen wollte schon protestieren, erkannte jedoch schnell, dass er sich selbst in eine schwierige Situation maneuvriert hatte.
„Hai, ich denke Training mit den Sensei Ribens ist eine gute Idee“, stimmte er vage zu und trat den Rücktritt an.
Es gab über den ganzen Abend einige ähnliche Situationen mit Daimyou der anderen großen Han. Nur die Daimyou der Ryu, Hou, Sasori und Tsuru hielten sich zurück und schienen den Abend genießen zu wollen.  
by Fern Leaves Illustrator

Verbreitung

Diese Legende ist weitgehend in Vergessenheit geraten, doch in den historischen Archiven mancher Bibliotheken findet man noch Abschriften der Gründungslegende des Han des Schwans.
Datum der ersten Erwähnung
unbekannt
Datum der Ereignisse
19.Jahr Tenno Saisho
Zugehörige Orte
Zugehörige Personen
Zugehörige Gruppen

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