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Der einsame Füsilier

Der einsame Füsilier ist der Geist eines Soldaten, vermutlich aus dem Regiment von Hjorgrim von Zuthag-Far. Einst wanderte er wohl ziellos durch das Eiswallgebirge, bis er heutzutage als Omen der Einsamkeit bekannt ist: Wer ihm in der Middenfrost-Tundra begegnet, wird bald von seiner Truppe getrennt werden und einsam erfrieren.   Tagebucheinträge seiner Opfer berichten von einem dhakîsch gekleideten Infanteristen ohne Waffe, der sich stets und unaufhaltsam nähert. Niemand sonst kann ihn sehen. Diejenigen, die Teile ihrer letzten Momente dokumentieren konnten, berichten vom kalten Hauch des Todes, der aus seiner Gasmaske herausströmt und selbst die Tundra um ihn herum in eine unvorstellbare Kälte hüllen kann.   Wo der Füsilier erscheint, verändert sich die Umwelt auf unheimliche Weise. In seiner Gegenwart sinken die Temperaturen drastisch, oft so schnell, dass selbst das dichteste Fell oder die wärmste Kleidung nicht schützt. Wasser gefriert augenblicklich, und Atemluft wird zu kleinen Eiskristallen, die in der Luft schweben. Viele Opfer berichten zudem, dass ihre Umgebung verschwommen und entstellt wirkte, als sei die Realität selbst in seiner Nähe zerbrechlich. Geräusche klingen gedämpft oder verzerrt, und die Farben der Tundra wirken blass und leblos. Der Füsilier scheint sich auch niemals zu beeilen, doch seine Annäherung ist unaufhaltsam. Egal, wie schnell man sich bewegt, er bleibt stets in Sichtweite. Der Versuch, ihm zu entkommen, endet oft mit Desorientierung und Erschöpfung.

Physical Description

General Physical Condition

Der gesamte Körper des Füsiliers ist in Ausrüstung und Uniform verdeckt, die Haut kann nicht gesehen werden. Am auffälligsten ist die Gasmaske, nicht zuletzt aufgrund ihres Aussehens; eigentlich trug von Zuthag-Fars Regiment keine Gasmasken. Bisher wurden sie ausschließlich vom ersten Steinschutzbataillon eingesetzt, um vor den Seuchen des Rylnærgh geschützt zu sein.  
"Er ist mir heute wieder näher gekommen. Bin bei der Wache eingeschlafen, die anderen sind weitergegangen. Ich wurde zurückgelassen. Vielleicht dachten sie, ich bin erfroren. Er steht da und schaut ohne Unterbrechung in meine Richtung. Dieser Blick ist unheimlich. Es sind keine Augen, die mich da anschauen. Es ist eine tiefe, schwarze Leer. Ich verstehe nicht, warum sie mich verraten haben. Der Stift wird schwer. Angst."
— Der letzte Tagebucheintrag eines erfrorenen Karawanensöldners
  Der einsame Füsilier ist vollständig von seiner Uniform und Ausrüstung verdeckt, doch selbst aus der Entfernung wirkt seine Gestalt wie ein Schatten aus einer anderen Welt. Die Uniform zeigt deutliche Spuren von Alter und Verfall: zerschlissene Stoffränder, verblasste Farben und rostige Knöpfe. Interessanterweise scheint sie jedoch nie völlig zu zerfallen, als würde ein unsichtbarer Wille sie zusammenhalten.   Besonders auffällig bleibt die Gasmaske, deren schwarzer Gummi und metallene Filter nie von Frost oder Schnee bedeckt werden. Die Maske scheint nicht nur dazu zu dienen, das Gesicht zu verbergen, sondern wird von Überlebenden oft als das Zentrum seiner bedrohlichen Präsenz beschrieben. Manche berichten von einem leisen Zischen oder Röcheln, das aus der Maske zu kommen scheint, als ob die Luft selbst in seiner Nähe gefriert.

Mental characteristics

Personal history

Die Identität des Füsiliers ist nicht bekannt. Die über seine Uniform vorliegenden Beschreibungen lassen darauf schließen, dass er einst ein Soldat unter Hjorgrim von Zuthag-Far war, einem wahnsinnig gewordenen General aus Khaz'Dakî, der vergeblich versucht hat, einen Krieg zwischen Khaz'Dakî und Khaz'Mad zu provozieren, bevor er im Eiswallgebirge untergetaucht ist und nicht mehr gefunden werden konnte.

Morality & Philosophy

Es gibt an seiner Uniform deutliche Hinweise darauf, dass der Füsilier zu Lebzeiten ein Anbeter von Syndirtavata war; dies wäre höchst ungewöhnlich für einen Grakhî wie den Füsilier, da Syndirtavata die Tötengöttin des Zothar’Ikattpantheons ist, das von den Elfen aus dem Untergrund, den Mirwanwe, angebetet wird.
Es heißt, dass ihre Götter genauso eitel und abgehoben seien wie die Mirwanwe selbst, was mehrere Fragen aufwirft. Die gängige Theorie lautet, dass der Füsilier aktuell eine Strafe für seine Anmaßung ertragen muss, dass er als Zwerg Syndirtavata anbeten könne. Ob seine aktuelle Existenz tatsächlich ein Fluch oder doch eher ein Segen ist, ist in Gänze unklar; schließlich ist die Tötengöttin der Mirwanwe auch gleichzeitig die Göttin des Untodes. Eine weitere Theorie besagt, dass der Füsilier zu Lebzeiten durch persönliche Verluste oder eine spirituelle Krise zur Anbetung von Syndirtavata getrieben wurde. Dies wäre damit eine verzweifelte Suche nach Trost oder Macht gewesen sein, um dem Tod zu umgehen. Einige wenige spekulieren, dass er ihr ewige Treue geschworen haben könnte, um einem tragischen Schicksal zu entkommen – nur, um stattdessen in ein ewiges Dasein als geisterhafte Erscheinung verbannt zu werden.   Ob der Füsilier einen eigenen Willen und seine eigenen Ziele hat, ist nicht bekannt. Er redet nicht. Versuche, seine Gedanken mit Magie zu lesen, wurden bisher nicht unternommen. Arkane Verteidigungsillusionen, wie sie häufig von dakîschen Militär verwendet werden, scheinen kurzzeitig seine Annäherung zu verlangsamen. Es ist jedoch unklar, ob dies an der Magie selbst oder einer unbekannten Verbindung des Füsiliers zu seiner Heimat liegt.   Üblicherweise können sich die Begleiter der Opfer nicht daran erinnern, was mit dem Opfer geschehen ist. Die Berichte lauten übereinstimmend, dass bei einem kurzen Moment der Unachtsamkeit das Opfer plötzlich verschwunden ist und die Gnadenlosigkeit von Middenfrost es verbietet, von der Straße abzukommen - das Risiko ist zu hoch, dass dadurch die gesamte Gruppe desorientiert stirbt. Dadurch hat sich vor allem in Militärregimenten der Ansatz etabliert, mit Seilen verknüpft zu sein. Wie erfolgreich diese Methode vor dem Füsilier schützt, muss noch geprüft werden.
Current Location
Children
Eyes
"Schwarz wie die dunkelste Leere, die man sich vorstellen kann"
Skin Tone/Pigmentation
"Es gibt keine Haut. Es gibt nur die Uniform. Kein Funken Leben, nur der ewige Dienst."
Height
1,5m
"Kann ein Diener von Syndirtavata jemals Erlösung finden, oder bleibt er auf ewig an sein Dasein gebunden?
Ist der Füsilier ein bewusstes Wesen mit eigenem Willen, oder ein bloßes Werkzeug der Göttin?
Gibt es eine Möglichkeit, ihn zu befreien, oder wäre dies ein Affront gegen Syndirtavatas Wirken selbst?"
— aus den Notizen eines erfrorenen Scholaris
"Niemand weiß, wie er sich seine Ziele aussucht und ob man ihm entkommen kann. Wir wissen nur: Einsamkeit auf der Straße tötet und unsere Soldaten müssen aufeinander Acht geben!
Vigoroth Samu II bei einer Diskussion mit dem Rat des Wohlklangs
Und ich zieh voran im Sturm mit Drang, die Kälte in Mark und Gebein.
Der Tod bot an: "Nimm meine Hand! Lass dich vom Leiden befrein'!"
Und ich zieh voran im toten Land, ich liege im friedlichen Weiß.
Zur Heimat hin, zu Frau und Kind, davon träum ich erfroren im Eis.
— letzter Eintrag eines erfrorenen, einsamen Soldaten entlang der Grafinzha

Comments

Author's Notes

Der Inhalt des Artikels wurde maßgeblich durch die Lieder Der Füsilier I und Der Füsilier II von Kanonenfieber inspiriert, bis hin zu Songtextausschnitten.
Dieser Artikel wurde im Zuge der Longest Journey Challenge von Tyrdal erstellt.


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Dec 14, 2024 22:01

Okay, der Typ ist creepy. Würde dem echt nicht begegnen wollen. Gut, vermutlich einfach schon, weil ich danach fix tot wäre. Aber auch wenn nicht, fände ich den gruselig.

Dec 15, 2024 07:41

"Fix tot" ist relativ, sagen wir es mal so. Der Marsch des Einsamen kann manchmal über Nacht vollendet werden, einige Tagebücher berichten jedoch von einem Zeitraum über zwei Wochen, in denen du den Tod jeden Tag rund um die Uhr siehst. Ob das so angenehm wäre, ist anzuzweifeln. ;)

May I invite you to take a gander into my world, Proteia Miterra? It's both intriguing and strange alike. Oh, and by the way, it's in German, because my English is terrible; this signature is written in good English only thanks to ChatGPT.
Jan 9, 2025 10:32

Congratulations on completing chapter 4 of "The longest journey". Here is a small memento to remember your journey by:
 

 
Our journey continues in the final chapter "Beyond the horizon" Hope to see you there!


Sit down, my friend, and let me tell you of Aran'sha . A world where the sands shift and the stars sing, where the wind carries secrets and the twin moons keep silent vigil over it all.
Jan 20, 2025 23:14 by Secere Laetes

Ja, du hast WE eigentlich nicht mitgemacht, aber dieser Artikel wird trotzdem in meiner Reading List landen. Weshalb? Ich finde es genial, wie du den Inhalt eines Lieds so in einen Artikel ummünzen kannst. Ich weiß, Inspirationen hat jeder, aber hier hat es so schön gepasst... sehr cool. Und der Artikel selbst gefällt mir auch gut. Manche der Opfer müssen nur echt sehr genau Tagebuch geführt haben und zwar auch als er schon bei ihnen war, wenn so viel bekannt ist. Immerhin verstand ich es so, dass ihn nur die Totgeweihten sehen. Den Seilschaften wünsche ich jedenfalls Glück und hoffe, dass sich dann nur komischerweise ein Knoten löst und nicht alle in den Abgrund gezogen werden.

Jan 22, 2025 19:05

Das freut mich sehr, dass dir der Artikel gefällt und du das mit dem Liedinhalt auch wertschätzt! Ich habe mir auch etwas überlegt, wie ausführlich die Tagebucheinträge sein könnten oder nicht. Ich habe mich schlussendlich dann dafür entschieden, dass vor allem die etwas poetischer oder wissenschaftlich veranlagten Opfer, wenn sie teilweise tagelang auf den unaufhaltbaren Tod warten, die Zeit mit Notizen verbringen. Vor allem der Scholaris, der die ganzen Fragen aufgeworfen hat, sah darin vielleicht die Chance, wichtige Hinweise für diejenigen zu geben, die ihn eventuell finden werden.   Wenn der Tod auf einen zumarschiert, können viele merkwürdige Verhaltensweisen an den Tag gelegt werden.

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Jan 22, 2025 21:26 by Secere Laetes

Wie wahr, wenn man schon weiß, was kommt, könnten manche auch versucht sein, der Nachwelt noch so viel wie möglich zu hinterlassen. Vielleicht ja sogar letzte Chroniken. Ach ja, gab es auch schon Leute, die wussten, was kommt, und sich einfach selbst umbrachten? Weil kein Bock mehr zu warten und dann wenigstens selbstgewählt? Muss ja nicht spektakulär sein, aber dort einfach die Jacke und co. ausziehen hilft ja auch schnell.   Ach, witzige Signatur ^^. Dabei bin ich sicher, dass dein Englisch besser ist als meines.