MCT Mouser Mk. VII Technology / Science in Peak Evolution | World Anvil

MCT Mouser Mk. VII

Was sich MCT bei der Auswahl eines Namens für ihre Reihe von lebensechten Katzendrohnen gedacht hat, kann man nur erahnen. Aber da der Konzern lieber Seppuku begeht als einen Fehler zuzugeben, werden weiterhin arglose Großmütterchen versehentlich ein neues Gewehr von Mauser statt den gewünschten fluffigen Roboterkater bestellen. Die Mouser Reihe war seit ihrer Ersterscheinung 2075 äußerst ambitioniert mit einem nanitengefertigten organischen Kunstfell, SuperFourier-Stimmodulierung und dem Knüllerargument ihrer Werbung, eine selbstlernende und sich entwickelnde Persönlichkeit. Aufgrund von immer wieder auftretenden Problemen ist MCT innerhalb kürzester Zeit bei der siebten Iteration der Mouser angekommen - Gerüchte gehen herum, dass die Reihe verflucht sein soll.  

Aussehen

In Punkto realistischem Äußeren setzt der Mouser VII neue Maßstäbe. Das Fell ist mithilfe von Nanitenfertigung (die man diese Tage nicht an die grosse Glocke hängt) bis auf die Proteinebene einer echten Katze nachempfunden: Der Flauschfaktor ist eine klare 10/10 und erlaubt therapeutisches Streicheln in akuten und chronischen Notlagen wie einem beschissenen Job, Herzensbruch oder Einsamkeit. Die Bewegungen sind so geschmeidig und natürlich, dass die meisten Metamenschen den Unterschied zu einer echten Katze nur aus der nächsten Nähe erkennen. Bei längerem Hinsehen wirken die Augen allerdings noch immer etwas starr und, zumindest nach Empfinden einiger, latent planend und bösartig. Da dies natürlich völlig außerhalb der begrenzten Möglichkeiten der selbstlernenden Pilotprogramme ist, wiegelt MCT solche Berichte als Mißverständnisse und Konkurrenzpropaganda ab.  

Persönlichkeit

MCT wirbt bei der Mouser Reihe damit, die vorgegebenen Persönlichkeiten der Konkurrenz durch eine "lernende Intelligenz, die zusammen mit Ihrer Liebe wächst" zu ersetzen. In der Regel führt dies dazu, dass eine Mouser sich ihrer Umgebung stärker bewusst ist als andere Modelle. Das weiss jeder Besitzer einer NekoNeko zu schätzen, deren Pfadfindung schon bei einem durchschnittlich unaufgeräumten Raum streikt. Da vorgefertigte Persönlichkeiten nach einer Weile extrem vorhersehbar agieren, vor allem wenn man mehrere Katzendrohnen besitzt, findet das Versprechen von individuellen Gewohnheiten und Bedürfnissen gerade beim Klientel der verrückten Katzenomis Gefallen. Gerade mit der lernenden Intelligenz gab es in der Vergangenheit aber auch die meisten Probleme: Es gibt Berichte von Modellen die katatonisch wurden und nicht mehr aufstehen wollten bis hin zu Fällen in denen sich der fluschige Kuschelkater unvermittelt in eine wilde, kratzende Bestie verwandelte. Für die Mark VII gab es deswegen ein komplettes Rewrite der Lernroutinen, das nach Aussage von MCT alles Dagewesene in den Schatten stellt.  

Modifikationen

Die fortgeschrittene Servomotorik lässt nur wenig Platz, um zusätzliche Spielereien einzubauen. Wer auf dem Schwarzmarkt ein defektes Vorgängermodell mit echtem Nanitenfell ergattert, kann dieses abziehen und der neuen Mouser ein Äußeres verpassen, das auf Knopfdruck seine Farbe ändert und so den Tarnfaktor deutlich erhöht. Zu einem Werkzeug für Extraktionen und Assassinen wird die Mouser mit einem oder zwei Zähnen mit Chemikaliendepot und Injektionskanal. Aufgrund der geringen Flüssigkeitskapazität ist die verabreichte Dosis aber auf jeden Fall niedrig, man sollte also nicht darauf zählen dass die Wirkung durchschlagend ist.
Typ
Drohne
Ersterscheinungsdatum
2075; letztes Update 2078

Anwendung

Viele Decker lieben Haustierdrohnen, entweder weil niemand ihnen Verantwortung für das Überleben eines echten Tieres anvertrauen würde oder weil sie so oft durch einen relativ simplen Hack hautnah an ein beschattetes Ziel kommen. Es gibt aber auch Rigger, die Tierdrohnen zur unauffälligen Aufklärung nutzen. Hier trumpft die Mouser mit einer Hülle und Motorik, die auch erfahrene Security täuschen kann. Das OS der Mouser ist so integral mit ihrem Pilotprogramm verbunden, dass man keine Chance hat eine neue Persönlichkeit aufzuspielen - in der Regel entfernt der Rigger einfach die zahlreichen Sicherheitssperren aus dem Piloten, überschreibt ein paar Kontrollroutinen und hofft auf das Beste. Die Steuerung ist selbst unter den besten Umständen zickig und nichts für Perfektionisten, aber selbst wenn die Drohne Probleme mit einem Kommando hat, wirkt sie durch die vielen Ebenen an Verhaltensroutinen immer noch wie eine Katze. Technische Sicherheitsmaßnahmen lassen sich leider nicht so gut täuschen, denn trotz allem Realismus besteht die Drohne immer noch aus einem für Magnetdetektoren erkennbarem Metallkern. Außerdem können sehr fein eingestellte akustische Sensoren das normalerweise unhörbare Surren der Servomotoren in den Beinen wahrnehmen.


Cover image: SR5-2 by Topps Company, Inc.

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