Gargarinstadt Settlement in Peak Evolution | World Anvil

Gargarinstadt

Einst ein Vorzeigeprojekt der STAK (STaatenlose AntiKapitalistischen) Bewegung, zeigt die Gemeinschaftswohnsiedlung Gargarinstadt heute die Spuren jahrzehntelangen Verfalls. Die Trümmer eingestürzter Apartmentblocks kündigen das bevorstehenden Schicksal der wenigen verbliebenen Gebäude an, in denen Squatter und Altkommunisten ihr Dasein fristen. Seit einiger Zeit sieht man in der Gegend öfter Bulldozer, Kräne und Baggermaschinen, die beginnen den Schutt wegzuräumen, die alten Fundamente freizulegen und durch neue Bauten zu ersetzen. Wer hier lebt, muss das Gefühl bekommen von ihnen immer mehr umzingelt zu werden.  

Hintergrund

Eine der vielen kurzlebigen Gruppierungen des post-staatlichen Status F war die neomarxistische STAK. Kurz vor der offiziellen Ausrufung des anarchistischen Experiments verschwanden mehrere Milliarden Euro aus dem Haushalt der Stadt, zusammen mit einer Reihe von Senatoren und Parlamentsabgeordneten. Im Laufe der Jahre tauchten einige der Verschwundenen als Schlüsselfiguren alternativer Großprojekte und lieferten mutmaßlich das nötige Kapital. Die STAK plante die Gargarinstadt als ein Versuchslabor für hierarchielose Kooperation im nie dagewesenen Maßstab - und war zumindest teilweise erfolgreich. Das Vorhaben wurde von ständigen Änderungswünschen durch das über hundertköpfige Baukomitee als auch einen Mangel an technisch ausgebildeten Arbeitskräften geplagt. Trotz fortdauernder Konflikte, in denen zumindest einmal sogar Waffen gezogen wurden, konnten mit einigen Jahren Verspätung 600 Apartments fertig gestellt werden. Unglücklicherweise blieb solch ein glücklicher Ausgang die Ausnahme für alternative Bauprojekte dieser Art, nicht zuletzt da die STAK 2047 nach der Anschuldigung eines Verstoßes gegen das Letzte Gesetz aufgelöst wurde.  

Eindrücke

Zwischen den mächtigen Bulldozern, Kränen und Baggermaschinen, die ratternd die Skelette alter Wohnungsblöcke aus dem Weg räumen und neue Strukturen wie Pilze aus dem Boden ziehen, meint man es mit dem Wiederaufbau eines Kriegsgebiets zu tun zu haben. Die Bewohner betrachten das Vorgehen argwöhnisch aus den Fenstern ihrer baufälligen Wohnungen oder von der Straße. Geradzu fatalistisch wirken die Metamenschen die rund um das Denkmal des kommunistischen Denkers Friedrich Engels sitzen, Auge in Auge mit den grellen Scheinwerfern der Planierraupen. Mit jedem Tag kommen die Maschinen ihnen ein Stück näher.  

Organisation

Nach Wegfall des zentralen Komitees der STAK waren über tausend Einwohner plötzlich auf sich allein gestellt. Aufgrund der umgreifenden Paranoia, als machtgierig im Sinne des Letzten Gesetzes zu gelten, wurde keine neue zentrale Organisation eingesetzt. Jeder Apartmentblock und in ihm jedes Stockwerk wurde praktisch zu einem Mikrokosmos, innerhalb dessen die Bewohner ihre täglichen Probleme eigenständig regelten. Mit der Zeit kam es zu einer immer stärkeren Segregation hin zu rassen- und ethnisch getrennten Communities. Zwischen diesen Fraktionen kam es in der Vergangenheit häufig zu Gewalt, dessen Blutspuren bis heute noch an manchen Wänden in den Lobbies und Treppenhäusern zu sehen sind. Die aktuell stärkste Fraktion bildet der "Rote Flügel", eine Gemeinschaft von mehrheitlich muslimischen Orks.
Founding Date
2046
Einwohner
ca. 900
Demographie
Größtenteils Orks und Menschen, überdurchschnittlich viele Zwerge und Trolle.
Zustand
Von Squattern besetzte Ruine

Aktivitäten

Seit Anfang 2077 werden umfangreiche Vorbereitungen für neue Bauarbeiten auf dem Gelände getroffen. Offizielle Ankündigungen oder einen öffentlichen Plan gibt es nicht, aber es scheint gesichert dass Saeder-Krupp aus der Ruine eine schicke neue Siedlung für seine Mitarbeiter machen will. Womit der Konzern wohl nicht gerechnet hatte, ist die Renitenz einiger Hardliner, die sich bisher weder mit Geld noch Drohungen überzeugen liessen, ihre Wohnungen zu räumen.  

Sicherheit

Ursprünglich hatte die Gargaristadt eine gut organisierte und ausgestattete Bürgerwehr, deren Finanzierung im Laufe der Jahre bis auf die Knochen gekürzt wurde. Obwohl sie auf dem Papier noch existiert, ist es in ernsten Angelegenheiten häufiger dass Nachbarn sich zusammenschliessen und gemeinsam einen SelbstJustizTrupp bezahlen.  

Geschäfte

Eine Reihe von Cafés, Shisha-Bars, Schrott- und Kramläden blicken mit ihren Schaufenstern auf den kleinen zentralen Park und das Engels-Denkmal. Wer hier Waren verkaufen will, muss sich mit einer der dominanten Fraktionen gut stellen oder wird davongejagt.


Cover image: SR5-2 by Topps Company, Inc.

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