Anarchierat

Seit der Wiedereingliederung nach dem Ende des Status F wuchs der Einfluss des Anarchierats kontinuerlich, so dass er 2078 als die wichtigste Insitution für politische Koordination in Berlins alternativen Bezirken gilt.

Historische Rolle

Zu Zeiten des Status F diente der Anarchierat als Diskussionsplattform von Delegaten der lokalen Kieze, um über Themen wie Versorgung, gegenseitige Hilfeleistung oder Verteidigung gegen Konzerneinflüsse zu beraten und gemeinsame Aktionen zu vermitteln und zu koordinieren. Obwohl diese Abgesandten keinerlei Entscheidungsbefugnisse inne hatten, fanden sich hier meistens die in ihren Kiezen einflussreichsten Persönlichkeiten weder, die so den Beratungen zwischen den Ratsmitgliedern ein gewisses Gewicht verliehen. Aufgrund des Letzten Gesetzes war es eine große Sorge vieler Delegaten, als machtgierig zu gelten, weshalb die meisten sich nach einer Wahlperiode nicht noch einmal als Kandidat aufstellen liessen.

Aufgaben

Ironischerweise hat die jüngste Wiedervereinigung Berlins den politischen Einfluss des Anarchierates, dessen Delegaten jahrelang nicht einmal solch einen Schein erwecken durften, enorm verstärkt. Auch wenn Delegaten noch immer vorsichtig sind, ihre Macht nicht offen Schau zu stellen, gleicht der Rat inzwischen immer mehr einer Schattenregierung. Das Land Berlin stellt eine Reihe von Bedingungen für die fortgesetzte Autonomie der Alternativen Bezirke, unter anderem die Auslieferung von schweren Straftätern, die Verfolgung terroristischer Gruppen, und die Aufrechterhaltung eines (sehr bescheidenen) Minimums an Recht und Ordnung. Der Auftrag zur Durchsetzung dieser Bedingungen gibt dem Anarchierat weitreichende Befugnisse zur Enteignung und Zuweisung von Grundstücken und Gebäuden, die Ausbildung von Kiezwehren, sowie im Setzen der Rahmenbedingungen für die Strafverfolgung.

Zusammensetzung

Jeder Kiez in den alternativen Bezirken mit einer gewissen Einwohnerzahl wird eingeladen, einen Delegaten für den Rat zu stellen. Seit der Wiedereingliederung wird jeder Delegat von seinem Kiez durch eine geheime Wahl bestimmt, wobei der Kandidat mit den meisten Stimmen das Mandat erhält und der mit den zweitmeisten bei Bedarf als Stellvertreter einspringt. Die Zahl der im Rat vertretenen Kieze schwankte in der Vergangenheit im Durchschnitt zwischen etwa 40 und 70 Delegaten. Dies liegt zum einen daran dass alternative Kieze einer beständigen Transformation unterworfen sind, bisweilen im Monatstakt entstehen oder verschwinden, fusionieren oder sich aufspalten. Zum anderen machten in den letzten Jahren nur knapp über die Hälfte der Kieze von ihrem Recht, einen Delegaten zu bestimmen, überhaupt Gebrauch.

Privilegien

Die Privilegien eines Delegaten hängen davon ab, wo er sich befindet. Innerhalb der alternativer Bezirke gibt es wenig spürbare Vorteile und insbesondere keinerlei Immunität vor Strafverfolgung. Anschläge gegen Delegierte kommen häufig genug vor dass immerhin Geld für persönliche Bodyguards gestellt wird. Völlig anders sieht die Lage aus, wenn man Konzern- und Normbezirke betrachtet. Delegaten des Anarchierats geniessen dort praktisch Diplomatenstatus, werden nicht von der Polizei behelligt und sind sogar in vielen Konzernbüros gerne gesehen. Diese Vorteile zu sehr zu geniessen ist riskant: Schon mancher sorglose Delegat, der sich bei seinen neuen Konzernfreunden zu wohl fühlte, fand sich einem wütenden und schwer bewaffneten Mob aus ehemaligen Wählern gegenüber.

Mitglieder (aktuell)

46

Typ

Governmental, Senate/Parliament

Anhängerbezeichnung

Delegat

Standort

Alternativer Bezirk

Wichtige Mitglieder

• Natalie Brenner